Sassa schrieb:
Ich muss nicht alles tolerieren und versuche mich dann zurück zu nehmen und das nicht zu kommentieren.
Ich habe manchmal den Eindruck, wir haben teils verlernt, mit anderen Ansichten als den eigenen zurechtzukommen. Gerade, wenn unsere Ansicht der der Mehrheit entspricht. Dann ist es "einfach", zu seiner Ansicht zu stehen, weil ich ja nicht allein bin und nicht allein den Gegenwind abbekomme, den es ggf. gibt.
Mir geht es auch oft so, dass ich überlege, ob ich den ein oder anderen Post überhaupt verfasse, da ich mit meinen Ansichten gern mal anecke. Dann denke ich mir aber: wenn jeder den Mund hält, der nicht mit der Mehrheit konform geht, dann ist das ggf. gefährlich. Wenn ich Gegenwind bekomme, ist das nur für mich unangenehm.
Ich denke, Toleranz kann mal einfacher sein, mal schwieriger. Je mehr etwas meiner persönlichen Ansicht/ Überzeugung zuwiderläuft, desto schwieriger ist es, Toleranz aufzubringen. Nur: gerade dann ist es um so wichtiger. Die Gleichung lautet daher wohl: je größer die Uneinigkeit, desto schwieriger, aber wichtiger die Toleranz.
Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da!
Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle - Da blüht nichts mehr.
[J. W. v. Goethe, M. L. Kaschnitz u. R. Huch]
Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle - Da blüht nichts mehr.
[J. W. v. Goethe, M. L. Kaschnitz u. R. Huch]