Dom -Space Was ist das?

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      Ich war nur zwei Mal in einem Zustand, den ich als meinen persönlichen Domspace bezeichnen kann. Einmal länger, beim zweiten Mal sehr kurz.
      Das erste Mal war gleichzeitig auch mein aller erstes Mal als Top. Zum ersten Mal habe ich geschlagen, jemanden, den ich geliebt habe, ich habe zum ersten Mal körperliche Kraft an einer Frau ausgeübt, ich habe zum ersten Mal wirklich bewusst wahrgenommen, wie es ist angebettelt zu werden. Es war ein absoluter Rausch. Ich weiß selbst vieles gar nicht mehr, es könnte Minuten oder auch Stunden gedauert haben. Es hat sich angefühlt, als würde ich mich in meinen eigenen Gefühlen auflösen und die Wirkung wurde nur durch sie verstärkt. Es war unglaublich schön, aber im nachhinein fand ich das auch unglaublich beängstigend, auch heute noch. Und auch beim zweiten Mal im DomSpace habe ich danach irgendwie ein mulmiges Gefühl im Bauch gehabt.
      Es ist nicht so leicht zu beschreiben, aber ganz vereinfacht gesagt, ich habe mich irgendwie in diesen Momenten verloren, vergessen. Ich konnte keinen rationalen, klaren Gedanken mehr fassen. Ich weiß nicht, was genau in dieser Situation passiert ist, da waren nur Empfindungen, Eindrücke, reines fühlen, sie und mich. Gleichzeitig unglaublich konkret und doch so durcheinander...
      Und wenn ich momentan an dieses Erlebnis denke, stechen wie Inseln aus einem seltsamen Nebel, vereinzelt diese unglaublich konkreten Eindrücke aus diesem rauschhaften Zustand hervor. Ihre Haare unter meinen Fingern, überhitzte Haut, ihr Geruch, ihre Lust- und Schmerzenslaute, ihr Schweiß, ihre Tränen auf meinen Lippen, die in diesem Zustand ungelogen schon beinahe süß geschmeckt haben. Ich tippe darauf, dass mein synästhetisches Gehirn mir da einen riesigen Streich gespielt hat, aber auch heute noch entfacht es etwas in mir, wenn ich meine Subs innerhalb einer Session vor Freude, Hingabe, überfließenden Gefühlen, Schmerz oder allem zusammen weinen sehe.
      Jedoch muss ich gestehen, auch wenn es schön war, ich bin jemand, die eher nicht mehr in diesen Zustand geraten möchte. Wenn ich toppe muss ich konzentriert und aufmerksam sein. Ich sehe es als meine Pflicht, darauf zu achten, dass meinem oder meiner Sub/Sklave/in, Diener/in nichts gravierendes zustößt, dass ich in Notsituationen Sub bremsen, sie oder ihn auffangen, sie schützen, ein Sicherheitsnetz sein kann.
      Trotz Lust, Freude, Erregung und Hingabe an der Situation, an meinem Tun und Schaffen, will ich mir noch einen irgendwie klaren Verstand bewahren. Und ich befürchte, dass ich meinen klaren Verstand in diesem Zustand der totalen Berauschtheit nicht mehr gewährleisten kann. Und ich denke da vor allem an das erste Mal. Ich war da noch schrecklich unerfahren, es hätte so viel schief gehen können. Ich kann das nicht verantworten.
      Weiterhin möchte ich alles erfassen, alles von unserem Tun, unserer Interaktion miteinander genießen, diese gewisse Energie, Spannung, Schwingung, wie man immer man das auch nennt, zwischen Sub und mir erleben und auskosten. Ich will mich umfassender dran erinnern, so gut es geht. Und vor allem will ich mich selbst nicht überlasten, denn nach diesem Rausch habe ich mich nicht nur mulmig, sondern auch irgendwie einfach überfordert damit gefühlt.
      Aber wer weiß, wenn mein Sub und ich uns lange genug kenne und so eingespielt sind, dann könnte ich es mir vielleicht vorstellen wieder in diese Sphäre der absoluten Berauschtheit und Entrückung aufzusteigen. Vorausgesetzt mein Sub ist bereit meine Drachenschnur zu sein. Jedoch sind die niedrigeren Sphären, die ich durch und mit meinem oder meiner Sub erklimmen kann absolut erfüllend, sodass ich diesen Rausch gar nicht vermisse. Zumal dieser Rausch auch echt einige Nebenwirkungen mit sich gebracht hat, wie absolute Müdigkeit tage danach, Heißhungerattacken und das Gefühl irgendwie krank zu sein, eben ein absoluter Sessionkater.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Blue-Monstera ()

      Blue-Monstera schrieb:

      Ich war nur zwei Mal in einem Zustand, den ich als meinen persönlichen Domspace bezeichnen kann....


      Zumal dieser Rausch auch echt einige Nebenwirkungen mit sich gebracht hat, wie absolute Müdigkeit tage danach, Heißhungerattacken und das Gefühl irgendwie krank zu sein, eben ein absoluter Sessionkater.
      Ich denke, wie du unten auch beschreibst, das war eher ein Dom-Rausch als Dom-Space. Den Rausch den, ich vermute, alle am Anfang verspüren, egal auf welcher Seite man sich befindet...

      Den Space, ob nun Dom - oder Sub, erreicht man mit Erfahrung, Sicherheit und Bewusstsein... Mit dem Einlassen (Dom) und Loslassen (Sub) auf die Materie und Situation :)
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Ich bin mir sicher, dass dieser rauschartige Zustand, den ich beim zweiten Mal erlebt habe nicht unbedingt als anfänglicher Rausch einer unerfahrenen Dom zu werten ist, denn als ich den Rausch zum zweiten Mal erlebt habe, habe ich mich wesentlich sicherer gefühlt und hatte auch schon mehr Erfahrungen als Top gesammelt. Ich habe mich auch gut, angekommen und einfach sicher in dieser Rolle gefühlt und trotzdem habe ich diesen Rausch erfahren. Und diese eine Praktik, bei dem es passiert ist, habe ich schon viele Male zuvor mit Sub praktiziert, nur bei diesem Falle hat mir Sub gesagt, ich solle nicht so viel nachdenken, einfach tun, reagieren, loslassen, keine Rücksicht nehmen, denn er würde es ertragen. Das ist auch gar nicht mal so lange her. Deshalb denke ich, dass das auch mir passieren kann, ohne dass ich Frischling in diesem Gebiet sein muss.
      Liebe @Blue-Monstera ich wollte dir nicht zu nahe treten mit meiner Antwort und auch nicht deine Qualitäten als Top absprechen. Kann/Will mir da auch kein Urteil anmaßen.

      Auch ich bin nicht vor einem Rausch gefeit oder erlebe jedes Mal einen ultra Dom-Space... egal wie erfahren oder unerfahren ich auf bestimmten Gebieten bin.

      Mir ging es nur um die wörtliche Unterscheidung, dass Space und Rausch doch sehr wohl unterschiedliche Empfindungen sind.
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Angegriffen habe ich mich nicht gefühlt und es war nicht beabsichtigt so angriffslustig zu klingen. Ich wollte lediglich nur etwas klarstellen, da ich nicht wollte, dass das mit einem anfänglichem Rausch verwechselt wurde.
      Aber ich möchte einen Gedanken in den Raum Werfen. Warum muss zwischen Rausch und Space so unterschieden werden? Ich habe noch mal genauer darüber nachgedacht.
      Schlussendlich hat dieser Gedankengang ergeben, dass der Rausch doch nur eine gewisse Ebene im Domspace ist, ebenso wie dieser Zustand des fokussiertseins auf Situation und Sub. Das Fliegen einer Sub wird doch auch von vielen noch in den Subspace eingeordnet. Also warum kann dieser rauschhafte Zustand, die manche Doms erleben nicht in diesen Raum des Domspace gezählt werden?
      Ich stelle mir das ganze in Schichten vor. Wenn einigen das Bild von Schichten oder Ebenen nicht passt, weil es ein darunter und ein darüber gibt, kann sich meinetwegen derjenige das auch wie Räume vorstellen, oder Felder, irgendwelche abgegrenzten Bereiche, in dem man sich, je nach Zustand und Umstand begibt. Diese Schichten, Räume, Kompartimente sind jedoch Teil eines Größeren und zwar dem Domspace. Jeder Dom erlebt diesen Raum anders, so wie jeder Sub seinen Subspace im Vergleich zu anderen Subs nicht völlig gleich wahrnimmt.
      Ich würde sogar die Theorie aufstellen, dass Sub und oder Dom ihren eigenen Space sogar je nach Stimmung unterschiedlich erleben und tagesformabhängig vielleicht andere Bereiche aufsuchen oder sich in Grenzbereichen zwischen mehreren Bereichen aufhalten. Denn auch ich kenne dieses Fokussiert sein auf meinen oder meine Sub, das völlige eingetaucht sein in die Situation, so wie ich auch diesen überwältigenden Rausch kenne.
      o je, wieder das lustige Begriffe raten mit babylonischen Ausmaßen.

      Eigentlich sprecht Ihr alle von "wie sich ein Top in der Session" fühlen (soll), hat die Authensität im Spielekontext also einen anderen Namen bekommen.

      Ursprünglich kommt der Begriff "Sub-Space" aus dem Bereich des japanisch angelehnten Bondages. Im traditionellen Sinn bittet das Model oder Bunny den Sensei (Meister) sich in den Sub-Space verabschieden zu dürfen, damit er das Gesicht nicht verliert, egal, was er mit ihr anstellt.
      Das ist nicht dasselbe wie der schöne Fliegen-Zustand!

      Der/die Top oder Dom zieht die Lust aus dem oberen Ende des Machtgefälles - das funktioniert nur, wenn er/sie mit im Spiel ist, sich daraus zu verabschieden ist für mich blanker Unsinn.

      Ich bin Switcher, ich kann aus beiden Seite Lust gewinnen.
      Meine Lust als Top ist es, die Session so zu gestalten, damit die Lust beider gestillt werden kann, ich hätte keine Lust mit einer teilnahmslosen Sub zu spielen.
      Meine Lust als Sub ist es, der Lusterfüllung der Top zu dienen. Einer Top die nur in ihrem Flow ist, mit der es keinen Austausch mehr gibt, die Verantwortung und Fürsorge fahren lässt, kann ich rein gar nichts abgewinnen.

      Ich lehne beide Begriffe für eine erfüllten BDSM-Session für mich ab.
      „Sei wie Du bist oder bemüh‘ Dich wenigstens so zu sein, wie Du scheinst!“