Dom -Space Was ist das?

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      Dom -Space Was ist das?

      Ich bin vorhin über den Begriff "Dom-Space" gestolpert. Was genau versteht man darunter? Ist das so etwas ähnliches wie "Sub-Space", nur eben auf der dominanten Seite?
      Wäre schön, wenn mir das jemand erklären kann. Danke schon mal.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      ich denke Dom kann ja durchaus auch in einen Flow kommen.......

      bei spanking oder Bondage.......eben tief eintauchen in diese Situation....total fokussiert ....hin und weg von den tollen Gebilden die da entstehen....seinem Sadismus freien lauf lassen können....

      hinterher auch erschöpft aber glücklich seine Sub in die Arme schließen........dankbar sein........

      so sehr sehe ich da keine Unterschiede.......die Gefühle sind doch auf beiden Seiten gleich?!
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      newbarbie schrieb:

      ich denke Dom kann ja durchaus auch in einen Flow kommen.......

      [...] eben tief eintauchen in diese Situation....total fokussiert ....
      Das verstehe ich ebenfalls unter 'Domspace'. Das Eintauchen in die Situation - nur noch im Hier und Jetzt sein und den Moment leben (gemeinsam).

      Nur hier bin ich mir nicht so sicher:

      newbarbie schrieb:

      die Gefühle sind doch auf beiden Seiten gleich?!
      Ich schätze zwar, dass sie ähnlich sind, aber dass auf Dom-Seite mehr Konzentration und Aufmerksamkeit erforderlich sind, weil er meistens eher der 'ausführende' Part ist (zumindest bei SM).
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ich denke mal, nachdem mir die Begrifflichkeit "Dom-Space" nicht geläufig ist, es könnte sich auf die Zeit nach der Aktion beziehen.

      Während einer Aktion oder im Spiel ist es vielleicht nicht so angebracht, wenn der Dom in seine "Gefühlswelt abspaced". Dadurch würde, meiner Meinung nach, auch seine Aufmerksamkeit für sein Handeln und die Reaktion bei seiner Sub darunter leiden. Was wiederum zu nicht gewollten, negativen Folgen führen könnte.
      Nachher könnte er jedoch durchaus geniessen.

      Vielleicht ist es aber auch der "Hype" damit gemeind, in welchen sich manche Dom´s vor einer Session hinein steigern, um eine Session mit Freude und Lust zu beginnen.
      Ich plauder mal ein wenig aus dem Nähkästchen...

      mein erster Gebieter konnte diesen Zustand meditativer Art sehr gut einnehmen, sowohl beim Binden und Winden der japan. Knotenkunst, als auch bei reinen Schlagsessionen, so dass ich das Gefühl hatte mit ihm, in der Aktivität - in seinem Sein und Handeln zu verschmelzen...

      Ich hab es eher als eine Bereicherung erlebt - nicht als Verlust an etwas...
      @Norbert Dieses besondere Leuchten in den Augen hat mein Dom auch. Man kann ihm dann ganz tief in die Seele blicken.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Moin zusammen,

      ich habe mich mal versucht mich im Web zu belesen was unter "Dom-Space" verstanden wird.
      Himmel, was für ein Durcheinander an Definitionsversuchen.

      Das geht vom
      • Endorphinrausch mit (Selbst-)Kontrollverlust und "Allmachts"gefühlen über
      • totalen Fokus (inkl. Ausblenden von Raum und Zeit bzw. "Zeitlupen"-Empfinden) bis hin zu
      • "Dom muss sich in den Dom-Space begeben um Sub überhaupt dominieren zu können"


      Hmpf, also für mich trifft ausschließlich der 2. Punkt zu.
      Anschließend bin ich platt und gleichzeitig vollgepumpt mit Energie.
      Merkwürdige Mischung, aber gut :D .

      Ein "Fliegen", wie es einige Subs beschreiben, gibt es nicht bei mir.
      Bin ich wohl nicht der Typ für ;) .

      m2c

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."
      Ich schließe mich @imaginary an.

      Mein Dom-Space zeigt sich so, dass ich absolut fokussiert und im Flow bin. Raum und Zeit sind nicht mehr wirklich existent, nur mein Kleines und ich und unsere Handlung(en), die uns in dem Augenblick miteinander verweben.

      Meine Sinne sind geschärft, ich erlebe ein Gefühl im Hier und Jetzt zu sein viel intensiver als sonst.

      Fliegen im dem Sinne kann ich auch nicht, weil ich ja nicht loslasse, eher das Gegenteil. Dafür werden Bereiche in mir erfüllt und berührt, die weit über das Körperliche und die triviale Lust hinaus gehen.

      Und ja, es kann passieren, dass ich danach ebenso erschöpft und energiegeladen zugleich bin.
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Ich würde vermuten, dass im Dom- Space neben der Fokussierung auf das Gegenüber und dem Flow- Erleben vielleicht auch bestimmte Gefühle, Bedürfnisse, Charakterzüge verstärkt spürbar werden, die spezifisch für das eigene Erleben als Dom sind und in anderen Situationen evtl. eher im Hintergrund sind. Kann das jemand bestätigen oder verneinen?
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning
      Moin,

      Primrose schrieb:

      Ich würde vermuten, dass im Dom- Space neben der Fokussierung auf das Gegenüber und dem Flow- Erleben vielleicht auch bestimmte Gefühle, Bedürfnisse, Charakterzüge verstärkt spürbar werden, die spezifisch für das eigene Erleben als Dom sind und in anderen Situationen evtl. eher im Hintergrund sind. Kann das jemand bestätigen oder verneinen?
      Keine schlechte Idee, aber ...

      Ui, das ist, zumindest für mich, schwierig zu beantworten.
      Da schlägt bei mir ganz arg der Oger-/Zwiebel- Faktor zu :D .

      Es hängt bei mir sehr stark davon ab, welche meine Schichten 'bedient' wird/werden will (und ja, das kann auch sehr plötzlich umschwenken).

      Prinzipiell, so quasi als 'Grundhaltung' ist es wirklich nur das 'Verhaften im Augenblick'.
      Und dann schwingen da noch die Untertöne von D/s und SM rein, je nachdem was gerade die Oberhand inne hat.

      Also bei einer Flag-lastigen Session will ich sie zuvörderst leiden sehen und dann natürlich auch die Macht über sie spüren.

      Natürlich kommt da mein Sadismus mehr zum Tragen (und fordert auch mehr) als im Alltag.

      Anders bei einer D/s-lastigeren Session, da kommt mehr mein Dom und Degrader durch.

      Aber das ist ja auch schon ein Teil des (Hyper-)Fokus auf die kleine Sphere zwischen Sub und Dom, oder nicht?

      Wenn du so willst verstärkt der Dom-Space dabei dann das Erleben, das Bedürfnis und die Charakterzüge schon gegenüber dem Alltag.
      Aber das ist ja bei allem so auf das man sich fokusiert.
      Zahnschmerzen werden auch schlimmer, wenn man sich auf den schmerzenden Zahn konzentriert. ;)

      Du siehst @Primrose, deine Frage kann ich dir, so fern es mich betrifft, mit einem eindeutigen "Jain" beantworten.

      Seine Dienerin schrieb:

      Entschuldigt bitte, wenn ich konfrontativ folgendes einwerfen muss: Lasst doch bitte die Doms antworten, die das Dom-Space am eigenen Leib erfahren und durchleben. Vermuten und interpretieren kann jeder viel, das jedoch liefert keine richtigen Antworten, sondern eben nur Vermutungen.
      Dann werfe ich mal ganz konstruktiv ein:
      Nö, lasst die Subs doch auch antworten.
      Vielleicht kommt ja eine sinnvolle Frage bei raus, die ein paar Doms mal zum Überlegen bringt.
      Und wenn Doms nicht (in ausreichender Menge) schreiben, dann müssen Subs halt vermuten :empathy: .
      Auch wenn es, wie immer wenn es um Empfindungen geht, das Ganze höchst individuell ist.
      Frei nach dem Motte "Kennst du einen Dom, dann kennst du einen Dom". ;)

      Ich stimme dir in so fern zu, dass ich persönlich nicht vermutet oder interpretiert werden möchte in dem was ich sage und erlebe, aber ...

      wir haben hier mal (endlich) wieder ein Thema, das das Zeug dazu hat den "maulfaulen Teil der Bevölkerung" (also mich) aus der Reserve zu locken. ;)

      In sofern: Danke @Primrose für's vermuten und interpretieren.

      m2c

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von imaginary ()

      Ein toller Gedankananstoß!
      Ich formuliere für mich als Switcherin mal um in " Was unterscheidet meine Gefühle im Sub-Space von denen im Dom-Space?"

      Da muss ich sagen: Es ist dasselbe und doch komplett das Gegenteil!
      Hört sich an wie ein Widerspruch, passt aber für mich perfekt zusammen:
      In beiden Spaces bin ich völlig konzentriert und auf den Augenblick fokussiert, nehme alles in Extremen wahr und bin nachher davon mehr als erschöpft.
      Als Sub lasse ich mich fallen und dirigieren, gebe alles ab und lasse mich führen, komme sämtlichen Anweisungen nach und "konsumiere" nur noch, bis ich nicht mehr kann...
      Als Dom nehme ich die Initiative in die Hand, achte auf jedes kleine Zeichen, reguliere und dosiere ganz fein, lasse die Zügel etwas lockerer oder ziehe sie kürzer, agiere und reagiere gleichzeitig - auch bis ich nicht mehr kann...

      Der Dom-Space ist für mich anstrengender und fordernder, weil ich kaum Raum für meine eigene Person habe, als Sub hingegen kann ich grenzenlos genießen, weil alles auf mich abzielt.

      Vielleicht mögen ja auch noch andere SwitcherInnen schreiben, wie sie das fühlen?
      Meine Beiträge sind auf der Ebene der Selbstoffenbarung gesendet, nicht mehr und nicht weniger, an dieser Stelle ein Gruß an Friedemann! :sekt:

      Leia schrieb:

      Der Dom-Space ist für mich anstrengender und fordernder, weil ich kaum Raum für meine eigene Person habe [...]
      Super spannend, so ähnlich habe ich das auch empfunden. Vor meinem Exsub kannte ich hauptsächlich nur die Sub-Seite, wodurch sich die Erlebnisse als Top eindeutig unterschieden aber dennoch ähnlich waren.

      Als ich mit Subbi damals gespielt habe, war ich irgendwann auch in so einem Flow. Es hat sich schon irgendwie wie ein „Space" angefühlt, aber alle meine Sinne waren auf ihn fokussiert. Wie atmet er, wie reagiert er, was für Töne gibt er von sich; zuckt er zusammen vor Freude oder war es jetzt doch zu viel? Ich weiß noch, dass ich irgendwie weg war - quasi, dass ich meine Umwelt nicht mehr wahrgenommen habe und nur noch ihn gesehen habe. Nicht einmal seine Wohnung habe ich großartig wahrgenommen, es waren nur er und ich. Nach einiger Zeit wurde mir dann klar, dass wir schon ziemlich lange beschäftigt waren und spürte meine eigene Anstrengung und Erschöpfung, war aber gleichzeitig wie unter Strom. Es war vor allem dahingehend eine absolut neue Erfahrung für mich, weil auch hier mein Kopf leer war. Aber gleichzeitig voller Gedanken... nur halt nicht Alltagsdinge oder so. Ich hab einmal komplett alle meine Sorgen vergessen, ein... Schweben, ohne abzuheben.

      Also glaube ich schon, dass ich da in meinem eigenen „Dom-Space" war, aber eben auf sehr „kontrollierender" Art und Weise. Fallenlassen konnte ich mich ja nicht, aber ich habe trotzdem gefühlt alles ausgeblendet, was irrelevant war. Und das gemeinsame Auffangen danach war auch für mich persönlich ein Auffangen, das ich wirklich brauchte, um sanft wieder in der Realität zu landen.

      Hanako schrieb:

      Es war vor allem dahingehend eine absolut neue Erfahrung für mich, weil auch hier mein Kopf leer war. Aber gleichzeitig voller Gedanken... nur halt nicht Alltagsdinge oder so. Ich hab einmal komplett alle meine Sorgen vergessen, ein... Schweben, ohne abzuheben.
      Ja, genau das <3
      Der Kopf ist leer von all den alltäglichen, banalen Gedanken. Und er ist voll von den momentanen Eindrücken, die ich wahrnehme, die ich aufsauge. Eindrücke, die mir mein Mädchen schenkt durch ihre Hingabe oder auch ihr Aushalten.

      Voll von den aktuellen Gefühlen in der Situation meinen Sadismus Leben zu können, weil er gewünscht und willkommen ist. Ebenso wie von Gefühlen der Macht, der Kontrolle, der Auslebung meiner, unserer Phantasien. Voll von der Wahrnehmung ihrer körperlichen Reaktionen, wie sie atmet, wie ihre Stimme klingt, wie sie mich ansieht, wie ihr Körper reagiert... soviele Reize, die mich zutiefst befriedigen auf "geistiger" wie körperlicher Ebene und dazu muss ich nicht mal angefasst werden.

      Dieser Cocktail aus Lust, Schmerz, Annahme, Auslebung, inniger Verbundenheit... 120% Prozent auf mein Kleines fokussiert zu sein und doch nichts anderes wahrzunehmen als uns beide, als eigene Person und doch auch mit einander verwoben, weil wir uns beide schenken, was wir so brauchen...

      Das macht für mich meinen Dom-Space aus... Und ja, es ist anstrengend. Aber es schenkt auch unheimlich viel Energie und vorallem auch das Gefühl "mit ihr Zuhause zu sein"
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Eine ausgezeichnete Frage.
      Was genau passiert eigentlich mit mir, wenn ich im Domspace bin bzw. was ist das eigentlich?

      Ich kann hier natürlich nur für mich sprechen und auch nur für meine Beziehung zu MissVelvet.
      Für mich ist es die Faszination an der Kombination von Schönheit und Ästhetik. Und damit meine ich nicht Äußerlichkeiten, sondern die Situation an sich. Diese übt große Anziehung auf mich aus.

      Es ist wie ein Gemälde, in das ich mich tief hinein schaue, auf dass ich mich konzentriere, nur noch fühle und mich so von der Faszination an dem Gemälde treiben lasse. Dabei ist die Ratio nicht ausgeschaltet, denn ich weiß ganz genau, dass ich in einem Museum bin und vor einem Bild stehe. Ich bin also dort und dennoch woanders.

      Auf eine Session bezogen bedeutet dies in meinem Fall, dass ich nicht aktionsgetrieben sondern reaktionsgetrieben bin. Ich bin nicht getrieben von dem was ich unbedingt tun oder sehen möchte, sondern fasziniert von ihrer Reaktion... auf Macht, Erniedrigung, Fixierung, Worte, Schmerz etc., etc.
      Es sind ihre Reaktionen die mich weiter treiben und weitermachen lassen.

      In diesen Situationen entgeht mir keine ihrer Regungen mehr und ich habe das Gefühl, restlos alles von ihr wahrnehmen zu können...das totale Erspüren, totale seelische Nacktheit und Verletzlichkeit.
      Dann bade ich geradezu in meiner Macht, Spiele mit ihrer "totalen Nacktheit", ohne dieser jedoch jemals ernsthaft ein Haar zu krümmen, denn ich möchte nicht das sie verwundet wird.
      Ich möchte eher, dass sie süchtig danach ist, ebenso wie ich süchtig nach ihren Reaktionen bin.
      Während Sie also im Subspace ist, bin ich im Domspace, total konzentriert auf die Situation, ihre Reaktionen und zugleich überwältigt und fasziniert davon.

      Ich muss zugeben dass dieser Zustand leider nicht bei jeder Session erreicht wird. Alltag und das Entfleuchen aus demselben gelingt halt nicht immer.
      Dann ist es immer noch ein lustvolles geben und genommen werden. ;)