Online, dieses verfluchte Online...

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      Online, dieses verfluchte Online...

      Hallo liebe Mitforisten,
      Irgendwie habe ich ein Problem. Ein Problem mit dieser verfluchten Fern- beziehungsweise Onlinesache.
      Folgende Situation: Ich habe einen Sub, wir können uns momentan schlecht bis kaum sehen, er hat echt seltsame Arbeitszeiten, ich stecke in Prüfungsvorbereitungen und habe nächste Woche Praktikum. Wir wohnen jetzt auch nicht so nahe beieinander, sodass einfach mal kurz rüberfahren nicht möglich ist. Wir können uns momentan also länger nicht sehen, nicht vernünftig BDSM betreiben. Okay, Online... Aber da liegt das Problem.
      Ich habe auch mal anfangs und nur für eine kürzere Zeit Online versucht das Ganze zu praktizieren, so gut es eben geht, weil ich der Meinung war, dass es besser sei als gar nichts, aber Online reizt mich jetzt überhaupt gar nicht. Es erregt mich nicht, ich kann nicht mit Fotos oder Videos arbeiten, und Sprachaufnahmen sind auch nicht so das Wahre. Es ist einfach besser, das real auszuleben.
      So weit so gut. Das Ding ist nur, dass ich mir einfach Sorgen mache, wenn ich jetzt wirklich gar nichts mache, dass er mir irgendwie abhanden kommt, die Devotion und Zuneigung nachlässt und er braucht und möchte nun mal gerne ein paar Erinnerungen haben, wer das Sagen hat.
      Ich habe wirklich Sorge, denn als ich das letzte Mal beschäftigt war, nicht so viel Zeit für BDSM hatte, ist das nicht so gut ausgegangen und die Liebe meiner ehemaligen Schönen ist erloschen. Ja, in Ordnung, es lag nicht nur daran, aber es war eben das Ausschlaggebendste. Ich möchte das versuchen zu vermeiden oder das Risiko gering halten, dass es passiert. Naja, wenn es passiert, dann sind wir vermutlich nicht kompatibel, aber ich möchte zumindest nichts unversucht lassen.
      Ich habe mir manchmal ein paar Aufgaben ausgedacht, die er erfüllen sollte, weil ich es schließlich auch irgendwo als meine Pflicht und meine Aufgabe sehe, das Machtgefälle aufrecht zu erhalten, meine Stellung zu legitimieren, dass Sub mich nicht vergisst. Schließlich bedeutet Dom sein Verantwortung und nicht nur nichts tun und vom Sub alles erwarten. Mir ist bewusst, dass ich auch was dafür tun muss, aber ich fühle mich irgendwie zunehmend unwohl. Nehme ich es vielleicht viel zu ernst? Ich weiß es nicht.
      Ich telefoniere mit ihm, wenn sein und mein Zeitmanagement das zulassen, trage ihm über das Telefon Dinge auf und höre ihm dabei zu. So gut es geht übe ich manchmal in diesen Telefonaten beispielsweise Orgasmuskontrolle aus, sage ihm, wann und wie er kommen soll, rüge ihn, wenn er es nicht schafft usw. Er gibt sich auch Mühe, ich merke das und ich vertraue ihn. Ihm gefällt es, er denkt an mich, sagt mir, dass es schön war, ich weiß dass es ihn sehr erregt, wenn ich mit ihm spreche. Er hört mir gerne zu und mag es, wie ich mit ihm umgehe und er sagt mir, dass es doch gut und schön und geil sei so über das Telefon. Für den Moment kann ich es sogar genießen, wenn ich mit ihm rede und ich merke, dass er nur durch meine Worte dahinschmilzt und ganz fügsam wird. In diesen Augenblicken mag ich das, und ich genieße es, seine Reaktion, das Wissen, dass ich ihn in der Hand habe. Oh ja, ich genieße es in diesen Augenblicken sogar sehr. Aber... Naja... Ich fühle mich nach dem Telefonat irgendwie so verflucht unbefriedigt. Und er kann ja nichts dafür. Er hat getan was ich wollte, ich habe oft keinen Mangel an der Umsetzung der Aufgaben feststellen können. Auch über das Telefon hat er gehorcht. Trotzdem. Ich habe mich danach so unbefriedigt gefühlt, obwohl ich es noch einige Momente zuvor genossen habe und erleichtert war, dass es sich so gut anfühlt. Und manchmal zieht sich alles in mir zusammen, wenn ich ihn danach "Das war so geil" sagen höre. Teilweise kann ich selbst nicht genau eruieren, woher das überhaupt kommt, bis auf Online ist einfach irgendwie unzufrieden und doof.
      Vielleicht ist es auch die Diskrepanz. Ich höre, dass es richtig schön war, dass ich gut darin war, aber selbst spüre ich wenig bis nichts und am Ende sogar Unzufriedenheit.
      Natürlich habe ich mit ihm darüber gesprochen. Er hat mir gesagt, es ist kein Problem, wenn ich keine Lust darauf habe, ist das so. Er wird versuchen darauf Rücksicht zu nehmen. Aber irgendwie ist in mir diese seltsame Unruhe, der Gedanke, irgendwas muss ich doch tun. Nicht dass es wieder so unschön ausgeht und wir beide unbefriedigt sind, weil einfach gar nichts passiert ist.
      Er hat schließlich gefragt, ob es was gibt, was er für mich tun könnte, um mir das einfacher zu machen, vielleicht eine Aufgabe oder ähnliches, um vielleicht etwas mehr Lust auf das Onlineding zu machen, damit wir beide nicht total leer ausgehen. Ich musste feststellen, dass vielleicht ein winziges Bisschen Initiative tatsächlich irgendwie etwas Anspannung von mir nehmen könnte,jedoch konnte ich ihm selbst keine rechten Vorschläge machen, wie das beispielsweise aussehen könnte. Und das wurmt mich so. Ich fühle mich schrecklich. Erst herummosern, weil ich mich unzufrieden fühle, aber dann selbst keine Vorschläge haben, um es irgendwie besser und angenehmer zu gestalten.
      Ich brauche Hilfe beim sortieren, denn ich habe einen dermaßen hässlichen Knoten im Kopf...
      Weiterhin würden mich nicht nur eure persönlichen Gedanken dazu interessieren, Erfahrungen währen auch hilfreich, wie ihr vielleicht damit umgegangen seit. Und vielleicht hat auch jemand Vorschläge, ob es Aufgaben gibt, oder andere Dinge, die mein Sub tun könnte, denn er meinte, dass ich mich nicht so abmühen muss, schließlich muss ich ihn ja nicht ständig bespaßen - Da hat er ja absolut recht -, aber ich habe keine Vorschläge, was er tun könnte und er irgendwie auch nicht. Mein Kopf ist irgendwie leer, von meiner Logik aufgrund dieser seltsamen Unruhe und Sorge keine Spur. Diesen Zustand hasse ich.
      Also verzeiht, wenn vielleicht die Antwort so offensichtlich ist, ich aber sie momentan überhaupt nicht erkenne.
      Schon einmal ein Dankeschön im Voraus.
      Freundliche Grüße,
      Blue
      Mhm ich kenne dieses unbefriedigende "Online-Gefühl" sehr gut. Bei mir staut sich das sogar immer mehr und wird irgendwann unerträglich. Obwohl es durchaus Dinge gibt, die ich auch online sehr mochte (in alltäglichen Dingen Kontrolliert werden zB)

      Wie man das abstellen kann, kann ich dir nicht sagen. Für mich habe ich das Fazit gezogen, das "Online Spielen" nur noch als Ergänzung zu etwas Regelmäßigen in der Realität für mich funktioniert. Ich muss eben auch riechen, spüren und schmecken können, sonst zerfrisst mich irgendwann die Sehnsucht nach genau diesen Dingen.

      Aber ein oder zwei Kleinigkeiten, die er tun könnte, würden mir schon einfallen. Lass ihn doch ein Gefühlstagebuch für dich schreiben. Dann weißt du immer genau, wann auf jeden Fall Aufmerksamkeit und Handlung nötig ist, kannst Signale der Unzufriedenheit erkennen und musst dich nicht mit dem Gedanken quälen, das ihm etwas nicht genug ist.

      Was mir noch einfallen würde. Gibt es Gedichte oder Geschichten, die du gerne magst? Lass ihn welche auswendig lernen und dir vortragen. So ist er beschäftigt und du kannst Dingen die du magst von einer Stimme, die dir nahe ist genießen.

      Auch könntest du ihm auftragen, sich Szenarien auszudenken, wie euer nächstes Treffnen sein könnte. Vielleicht ist das etwas Schönes für dein Kopfkino, das auch dir ein bisschen Befriedigung schenken könnte und du lernst auch hier wieder ihn und seine Wünsche und Sehnsüchte besser kennen. Heißt ja lange nicht, daß euer nächstes Treffen auch so sein muss.

      Denk einfach über kleine Dinge, die dich glücklich machen, dich innerlich befriedigen nach und vielleicht kann man diese in Aufgaben einbauen. Befriedigung passiert (Zumindest für mich) auf vielen Ebenen, die Körperliche ist nur eine davon.

      Ich drücke dir jedenfalls ganz fest die Daumen, das alles für euch gut ausgeht und ihr diese Herausforderung meistert.
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      wenn man real braucht kann ja online nicht befriedigen. Das würde mir auch so gehen, es könnte , wenn überhaupt, auch nur eine Überbrückung sein.

      Liegt Euer Fokus auf dem Spiel oder mehr auf dem Kontakt?........sich hören.....austauschen.....vom Tag erzählen....was mich gerade beschäftigt?


      Welche Themen interessieren Dich gerade?....ich sag mal als Beispiel NS....lass ihn einen Bericht dazu machen.....welche Dinge dazu gibte es...welche Risiken...usw.
      wie wären Deine Gefühle dazu....Erfahrungen...usw.....Erfahrungsberichte lesen
      halt von allen möglichen Seiten.

      Falls es ein Spielzeug /Zubehör gibt...Kosten -wo kann ich es kaufen .......

      ...eventuell soll er dann schon mal etwas dazu anschaffen.......(- ob dann ein Spiel damit stattfindet......wer weiß :D )

      dann könntet ihr telefonisch Eure Phantasien dazu austauschen........


      Es sollte alos etwas sein was einen Prozess beinhaltet........wo optimalerweise am Ende die Session dazu steht. So ist man zusammen an etwas dran....verstärkt den Kontakt und die Intensität.
      Gedanken können reifen....neue kommen hinzu.


      Führe ihn durch das von Dir gewählte Thema.......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Hallo @Blue-Monstera

      meine Partnerin und ich haben zwei Jahre lang, in denen wir uns insgesamt nur fünf Mal gesehen haben, Sexting betrieben. Da war extrem heiß!! :yes:

      Teils tagelang über ein Thema bis wir dann beide explodiert sind oder ich die Explosion zugelassen habe :evil:

      Wann immer wir das über etwas online eingesetzt haben, hat es sofort irgendwie seinen Reiz verloren. Auf die nächsten Nachrichten haben wir dagegen immer mti Spannung gewartet ... :D
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.
      @Tininow, @newbarbie, vielen, vielen Dank für eure Anregungen. Es ist auch ein bisschen erleichternd zu hören, dass ich nicht völlig alleine in dieser gewissen Unzufriedenheit bezüglich Onlinedingen stecke.
      Ich habe mir das mit dem Gefühlstagebuch durch den Kopf gehen lassen, weil ich diese Idee gar nicht so schlecht fand. Ich habe sogar mit ihm darüber schon gesprochen, jedoch hat er diese Idee abgelehnt. Er schreibt nicht gerne mit der Hand und er kann sich leider auch nicht so gut ausdrücken, frei über Etwas zu schreiben fällt ihm schwer.
      Ich habe mir überlegt, ob er das vielleicht auf dem Handy schreiben oder aufsprechen kann, aber das Über Whatsapp zu machen und mir seine Empfindungen per Nachricht oder Sprachnachricht zu schicken ist sehr unübersichtlich. Weiß vielleicht jemand, ob es eine App oder ähnliches gibt, wo man Dokumente oder ähnliches verfassen kann, wo mehrere Personen Einsicht darauf haben? Ich fände es nämlich schön eine Anwendung zu haben, wo er beispielsweise eintragen kann, wann er bestimmte Aufgaben erfüllt hat, oder nach Hause kommt etc, oder er von mir erstellte Listen mit Aufgaben abhaken kann und Notizen machen kann. Vielleicht währe das eine Alternative zu einem Tagebuch. Kennt da vielleicht jemand etwas?
      Die anderen Ideen habe ich natürlich auch im Hinterkopf und werde sie ausprobieren und mit ihm besprechen, ob das überhaupt für ihn so machbar ist.
      Zu deiner Frage, @newbarbie, auf was der Fokus bei unserem Treffen liegt ist das nicht so leicht zu beantworten. Ich persönlich nehme mir gerne Zeit, rede auch mit ihm über den Alltag, schließlich möchte ich einfach wissen, wie es ihm geht, wie er sich fühlt, was er denkt. Jedoch habe ich das Gefühl, dass er das manchmal, nicht immer, aber manchmal mir zuliebe mitmacht, obwohl er lieber gerne BDSM praktizieren möchte, spielen möchte, wie er es nennt. Er sagt zwar, dass er kein Problem hat, sich mit mir auszutauschen, aber er wirkt dann irgendwann unruhig, unkonzentriert, leicht zappelig und ein bisschen herausfordernd. Und er zeigt dann eben deutliche Zeichen von sexueller Erregung... In Ordnung, er meint, das liegt an meiner Anwesenheit, und naja, es ist auch teilweise schmeichelnd, aber ich fühle mich dann manchmal etwas aus dem Konzept gebracht. Und ich kann es selbst noch nicht ganz zuordnen, wieso eigentlich. Manchmal habe ich den seltsamen Gedanken, dass mir die Situation, wenn er so unter sexueller Spannung steht entgleiten könnte. Naja, aber wir waren ja beim Thema Online...
      Auch euch, @Tenoutoften, und @DJRonA, danke ich euch für eure Erfahrungen bezüglich diesem Thema.
      Jedoch habe ich da eine Frage. Du, @DJRonA schriebst "Wann immer wir das über etwas online eingesetzt haben, hat es sofort irgendwie seinen Reiz verloren. Auf die nächsten Nachrichten haben wir dagegen immer mit Spannung gewartet ..." (Ich kriege das mit dem Zitieren nicht richtig hin). Ich versteh nicht so ganz, wie du das meinst. Was hat den Reiz Online verloren, auf was beziehst du dich, genau? Auf das Sexting? Zählt Sexting und Nachrichten schreiben nicht auch zu der Kategorie Online?
      Auf jeden Fall nochmals Danke für eure Antworten. Wer Erfahrungen teilen möchte, einfach Gedanken dazu äußern oder noch Vorschläge für mich hat, darf sie gerne hier loswerden. :)
      Hallo @Blue-Monstera

      was wir festgestellt haben, war, dass durch den visuellen Eindruck der Reiz des Kopfkinos verloren gegangen ist.

      Die Videofunktion über Signal auf dem Handy hat zwar okay funktioniert, aber dem jeweils anderen bei etwas zuzuschauen oder über Videochat zuzuhören hat uns nicht gekickt.

      Für uns war und ist das Kopfkino viel spannender. Da wir jetzt eine Wochenendbeziehung haben und uns auch dementsprechend sehen, ist der erotische Austausch nicht mehr so intensiv wie zuvor, aber hin und wieder kickt es uns trotzdem, den anderen den Tag über heiß zu machen.

      Zwei Tipps:
      - wir haben bewußt eine App gewählt, die wir sonst nicht in der täglichen allgemeinen Kommunikation nutzen, eben Signal und nicht Whatsapp
      - probiere mal asana aus, das dürfte eine App sein, die sich für Deinen Zweck nutzen lassen könnte
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.
      Hallo @Blue-Monstera

      Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen, ich bin auch kein großer Freund von Online Spiel. Es ist einfach weniger befriedigend, weniger intim.

      Hast du schonmal daran gedacht, ihm Service-Aufgaben aufzutragen, die dir den Alltag erleichtern würden? Ich denke zB an Google-Terminkalender für dich pflegen, Emails schreiben und Anrufe tätigen. Vielleicht kann er dich an Termine erinnern, oder gewisse wiederkehrende Online-Einkäufe für dich abwickeln.

      Das sind erst einmal natürlich keine "sexy" Aufgaben. Aber vielleicht fühlst du dich ausgeglichener, wenn du auf diese Art mehr von ihm zurück bekommst. Es scheint ja so zu sein, dass ihr zur Zeit eine Asymmetrie habt, da du aus den Online Sessions nicht viel ziehen kannst. Du steckst viel Energie rein, aber nur er erfährt dadurch Befriedigung. Könnte echter, guter Service von ihm da vielleicht abhilfe schaffen?
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "