Guten Abend,
ich habe einige wiederkehrende Erfahrungen gemacht und recht lange die Situation reflektiert. Dabei kommen mir aber immer wieder Fragen auf, die ich gerne diskutieren würde. Ich würde gerne wissen, wie andere Subs sich fühlen und wie die dominante Seite das Thema aufnimmt.
Seit ungefähr zwei Jahren führe ich eine D/s Beziehung mit SM Anteilen. Diese hat sich auch emotional vertieft und ist aus einer Spielbeziehung mittlerweile zu einer Beziehung mit Liebesgefühlen und auch alltäglichen Themen geworden.
Ich habe vor dieser Beziehung schon Erfahrung im BDSM gesammelt; er nicht. Daher sind viele Themen für ihn auch neu und er musste sich erstmal rantasten und einfinden. Meist bezieht sich das auf die sehr emotionale Welt der Submission.
Hier meine Fragestellung:
Es fällt mir schwer nach Sessions zurückzufinden. Es ist total schön, wenn wir danach noch zärtlich zusammenliegen und viel körperliche Nähe herrscht. Ich kann seinen Stolz spüren und es ist ein emotionaler See, in dem man baden kann. Geborgen und aufgehoben.
Und dennoch lässt mich meine devote Rolle nicht so einfach los. Ich habe gerade noch sonst was für ihn getan, ausgehalten, erduldet... Dann endet die Session. Er ist erfüllt, stolz. Ich bin erfüllt, stolz, glücklich. (Ich glaube viele kennen dieses gemeinsame und verbundene Glücksgefühl)
Naja und dann irgendwann trennen sich unsere Wege für einige Tage wieder (wir leben nicht zusammen). Und ich bin dann alleine.
Das überfordert mich zutiefst.
Ich fühle mich rausgerissen... und abgeschnitten. Einsam.
Diese Gefühle finde ich schwierig, weil ich meinen Alltag nicht immer gut sortiert bekomme und ich auch befürchte über die Maßen anhänglich zu sein. Dabei habe ich ja auch in meinem Bereich viele Sachen zu erledigen und kann wirklich gut und gerne meine Geschicke ohne ihn lenken. Ich möchte ihn auch nicht immer um mich haben. Es ist eine bewusste Entscheidung nicht all unsere Zeit miteinander zu verbringen und die Entscheidung tut uns bisweilen auch wirklich gut.
Aber in diesen Momenten bin vollkommen "hilflos". Und das erschreckt mich. Und vielleicht beschämt es mich auch. Ich bin doch eine erwachsene Frau: Was ist mit mir los?
Kommen mal zwei Tage Zeit rein, stabilisiere ich mich wieder und bin vollkommen zufrieden. Dann fühle ich mich auch wieder kompetent und selbstbestimmt.
Fahre ich aber nach einer Session weg, bin ich so gefordert und kriege mein Leben nicht richtig auf die Reihe. Das "Abtrennen" fällt mir schwer.
Ich verstehe das mächtige Gefühl eines Subrausches... dennoch habe ich nie daran gedacht, dass dieses Gefühlschaos womöglich auch damit zu tun haben könnte.
Vielleicht habe ich einen "Subrausch light"?
Ich bin ja nicht zum ersten Mal in einer Session, wo meine Bedürfnisse Erfüllung finden. Habe ich daher gedacht, dass mich so ein intensives Gefühl nicht erfasst? Dass ich immun wäre?
Es fällt mir schwer, das meinem Partner zu erklären. Außerdem kann ich mein Bedürfnis derzeit gar nicht klar zu umreißen. Gibt es etwas, was er tun soll? Was ich mir von ihm wünsche? Ich sehe außerdem die Gefahr, dass ich ihm mein Chaos aufbürde. "Du musst besser auf mich achten!" - das hat man mal schnell in den Raum geworfen. Aber fair ist das auch nicht.
Gerade am Wochenende hatten wir eine Situation, die mich ganz devot erfasst hat. Er hat sich am schnellen Sex mit mir berauscht, den er ganz nach seinen Vorstellungen gestaltet hat. Sagen wir es mal provokant: Ein schnelles Benutzen, um sich abzureagieren. Der Kick dabei war, dass klar war: Ich muss in 3 Minuten weg. Und hier geht es gerade nicht um gegenseitiges Befriedigen, sondern um seine Lust. Kurz, schnell, zielgerichtet.
Anziehen. Auto. Weg.
"Wenn Du mich brauchst, kannst Du anrufen!"
Er weiß, dass ich nicht gut damit zurecht komme. Ich bekomme ein Angebot, was ich sehr gut finde.
Ich fahre weg. Und alles in mir bricht zusammen.
Und ich höre dann einfach nichts mehr von ihm. Er macht seinen Tag.
Ich bin ja eine kompetente Frau: Wenn ich etwas brauche, melde ich mich.
Aber wo ist denn diese kompetente Frau eigentlich? Ich komme nicht zurück. In mir wirkt das alles nach. Ich schaffe es nicht mich zu melden. Ich möchte lieber gefragt werden. Ich bin vollkommen durch den Wind. Ich bin durcheinander. Ist es normal da nicht mehr um Hilfe fragen zu können? Oder bin ich zu sensibel?
Was kann ich tun, um besser "zurück" zu kommen?
Wie schafft ihr es "loszulassen" und wieder stabil zu sein?
Sind es gerade die emotionalen Subs, die eben so viel von sich reingeben, dass es womöglich ein Stück weit normal ist, nicht einfach so wieder weitermachen zu können? Welche Rolle spielt die eigene Lust? (Sprich: ist es mit Befriedigung leicht rauszufinden? Ich glaube schon.) Kennt ihr überhaupt Schwierigkeiten beim Verlassen der Submission?
Wie gehen Doms denn mit so etwas um?
Für mich hat dieses Thema hohes Potential zu eskalieren und ich merke, dass wohl so etwas wie Scham dahinter steckt. Ich fühle mich wie ne verliebte 17-Jährige ohne Lebenserfahrung und mit verklärtem Blick und komme nicht zurück auf "Partnerin auf Augenhöhe". Es bekümmert mich sehr und ich merke, dass ich einen Umgang damit finden muss. Es würde unsere Beziehung belasten, wenn wir nach Sessions immer wieder in Konflikte kommen.
Daher freue mich auf Eure Erfahrungen und Idee. Wie könnt ihr gut "loslassen"? Oder braucht ihr das etwa nicht? Wie gelingen Übergänge?
Ich habe hier im Forum schon ähnliche Themen gelesen, die sich auch auf sehr konkrete Erfahrungen bezogen haben. Ich habe den Thead neu eröffnet, weil ich mir zwischen "Subrausch und Aftercare" einen Austausch wünsche. Vielen herzlichen Dank.
ich habe einige wiederkehrende Erfahrungen gemacht und recht lange die Situation reflektiert. Dabei kommen mir aber immer wieder Fragen auf, die ich gerne diskutieren würde. Ich würde gerne wissen, wie andere Subs sich fühlen und wie die dominante Seite das Thema aufnimmt.
Seit ungefähr zwei Jahren führe ich eine D/s Beziehung mit SM Anteilen. Diese hat sich auch emotional vertieft und ist aus einer Spielbeziehung mittlerweile zu einer Beziehung mit Liebesgefühlen und auch alltäglichen Themen geworden.
Ich habe vor dieser Beziehung schon Erfahrung im BDSM gesammelt; er nicht. Daher sind viele Themen für ihn auch neu und er musste sich erstmal rantasten und einfinden. Meist bezieht sich das auf die sehr emotionale Welt der Submission.
Hier meine Fragestellung:
Es fällt mir schwer nach Sessions zurückzufinden. Es ist total schön, wenn wir danach noch zärtlich zusammenliegen und viel körperliche Nähe herrscht. Ich kann seinen Stolz spüren und es ist ein emotionaler See, in dem man baden kann. Geborgen und aufgehoben.
Und dennoch lässt mich meine devote Rolle nicht so einfach los. Ich habe gerade noch sonst was für ihn getan, ausgehalten, erduldet... Dann endet die Session. Er ist erfüllt, stolz. Ich bin erfüllt, stolz, glücklich. (Ich glaube viele kennen dieses gemeinsame und verbundene Glücksgefühl)
Naja und dann irgendwann trennen sich unsere Wege für einige Tage wieder (wir leben nicht zusammen). Und ich bin dann alleine.
Das überfordert mich zutiefst.
Ich fühle mich rausgerissen... und abgeschnitten. Einsam.
Diese Gefühle finde ich schwierig, weil ich meinen Alltag nicht immer gut sortiert bekomme und ich auch befürchte über die Maßen anhänglich zu sein. Dabei habe ich ja auch in meinem Bereich viele Sachen zu erledigen und kann wirklich gut und gerne meine Geschicke ohne ihn lenken. Ich möchte ihn auch nicht immer um mich haben. Es ist eine bewusste Entscheidung nicht all unsere Zeit miteinander zu verbringen und die Entscheidung tut uns bisweilen auch wirklich gut.
Aber in diesen Momenten bin vollkommen "hilflos". Und das erschreckt mich. Und vielleicht beschämt es mich auch. Ich bin doch eine erwachsene Frau: Was ist mit mir los?
Kommen mal zwei Tage Zeit rein, stabilisiere ich mich wieder und bin vollkommen zufrieden. Dann fühle ich mich auch wieder kompetent und selbstbestimmt.
Fahre ich aber nach einer Session weg, bin ich so gefordert und kriege mein Leben nicht richtig auf die Reihe. Das "Abtrennen" fällt mir schwer.
Ich verstehe das mächtige Gefühl eines Subrausches... dennoch habe ich nie daran gedacht, dass dieses Gefühlschaos womöglich auch damit zu tun haben könnte.
Vielleicht habe ich einen "Subrausch light"?
Ich bin ja nicht zum ersten Mal in einer Session, wo meine Bedürfnisse Erfüllung finden. Habe ich daher gedacht, dass mich so ein intensives Gefühl nicht erfasst? Dass ich immun wäre?
Es fällt mir schwer, das meinem Partner zu erklären. Außerdem kann ich mein Bedürfnis derzeit gar nicht klar zu umreißen. Gibt es etwas, was er tun soll? Was ich mir von ihm wünsche? Ich sehe außerdem die Gefahr, dass ich ihm mein Chaos aufbürde. "Du musst besser auf mich achten!" - das hat man mal schnell in den Raum geworfen. Aber fair ist das auch nicht.
Gerade am Wochenende hatten wir eine Situation, die mich ganz devot erfasst hat. Er hat sich am schnellen Sex mit mir berauscht, den er ganz nach seinen Vorstellungen gestaltet hat. Sagen wir es mal provokant: Ein schnelles Benutzen, um sich abzureagieren. Der Kick dabei war, dass klar war: Ich muss in 3 Minuten weg. Und hier geht es gerade nicht um gegenseitiges Befriedigen, sondern um seine Lust. Kurz, schnell, zielgerichtet.
Anziehen. Auto. Weg.
"Wenn Du mich brauchst, kannst Du anrufen!"
Er weiß, dass ich nicht gut damit zurecht komme. Ich bekomme ein Angebot, was ich sehr gut finde.
Ich fahre weg. Und alles in mir bricht zusammen.
Und ich höre dann einfach nichts mehr von ihm. Er macht seinen Tag.
Ich bin ja eine kompetente Frau: Wenn ich etwas brauche, melde ich mich.
Aber wo ist denn diese kompetente Frau eigentlich? Ich komme nicht zurück. In mir wirkt das alles nach. Ich schaffe es nicht mich zu melden. Ich möchte lieber gefragt werden. Ich bin vollkommen durch den Wind. Ich bin durcheinander. Ist es normal da nicht mehr um Hilfe fragen zu können? Oder bin ich zu sensibel?
Was kann ich tun, um besser "zurück" zu kommen?
Wie schafft ihr es "loszulassen" und wieder stabil zu sein?
Sind es gerade die emotionalen Subs, die eben so viel von sich reingeben, dass es womöglich ein Stück weit normal ist, nicht einfach so wieder weitermachen zu können? Welche Rolle spielt die eigene Lust? (Sprich: ist es mit Befriedigung leicht rauszufinden? Ich glaube schon.) Kennt ihr überhaupt Schwierigkeiten beim Verlassen der Submission?
Wie gehen Doms denn mit so etwas um?
Für mich hat dieses Thema hohes Potential zu eskalieren und ich merke, dass wohl so etwas wie Scham dahinter steckt. Ich fühle mich wie ne verliebte 17-Jährige ohne Lebenserfahrung und mit verklärtem Blick und komme nicht zurück auf "Partnerin auf Augenhöhe". Es bekümmert mich sehr und ich merke, dass ich einen Umgang damit finden muss. Es würde unsere Beziehung belasten, wenn wir nach Sessions immer wieder in Konflikte kommen.
Daher freue mich auf Eure Erfahrungen und Idee. Wie könnt ihr gut "loslassen"? Oder braucht ihr das etwa nicht? Wie gelingen Übergänge?
Ich habe hier im Forum schon ähnliche Themen gelesen, die sich auch auf sehr konkrete Erfahrungen bezogen haben. Ich habe den Thead neu eröffnet, weil ich mir zwischen "Subrausch und Aftercare" einen Austausch wünsche. Vielen herzlichen Dank.