Gleichberechtigung in BDSM-Beziehung

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      Gleichberechtigung in BDSM-Beziehung

      Hallo zusammen,
      ich habe in den letzten Tagen hier viel gelesen. Dabei bin ich über die Unterscheidung: gleichwertig - gleichberechtigt gestolpert.
      Für mich bedeutet gleichwertig: beide Partner sind gleich wertvoll.
      Gleichberechtigt bedeutet für mich, dass beide Partner die gleichen Rechte haben.
      Und da beginnt meine Grübelei:
      Ist nicht auch eine BDSM-Beziehung schlussendlich eine gleichberechtigte Beziehung? Nur weil der submissive Partner bestimmte Dinge zulässt, ist doch auch der submissive Partner ebenso wie der dominante Partner schlussendlich gleich-"berechtigt" zu sagen: Bis hierher und nicht weiter. Nur weil der submissive Partner auf einen Teil seiner Rechte verzichtet, hat er sie doch schlussendlich trotzdem, oder? ?(

      Tut mir leid, ich weiß, ist sehr theoretisch. Da ich davon ausgehe, dass das wieder so eine Frage ist, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, würde ich gerne wissen, wir Ihr das seht.
      Vielen Dank
      Kate
      Hallo Kate,

      gleichwertig im Sinne von wertvoll sind alle Menschen gleich, egal ob schwarz, weiss, gelb, rot, Vanille oder sm`ler, oder?
      Eine andere Frage ist, ob z.B. grausame Ehemänner diesen Wert verlieren, aber das ist eine ganz andere Frage....

      Gleichberechtigt sollten beide sein. Ist es aber nicht so, das jeder Mensch besondere Fähigkeiten hat, wenn meine Partnerin z.B. besser mit Geld oder Versicherungen umgehen kann, übertrage ich ihr nicht in unserer Partnerschaft das Recht, diese Dinge zu regeln oder zu verwalten. Also gebe ich etwas ab, behalte aber das Recht, mich einzumischen oder nachzufragen oder in größeren Dingen einbezogen zu werden. Das gleiche gilt zum Beispiel, wenn ich handwerklich geschickt wäre und alle Reparaturen nach meinem Gutdünken ausführe.

      Ist es im BDSM genauso?
      Mal ganz abgesehen davon, ich betrachte Sex und auch BDSM als ein Geschenk, das meine Partnerin und ich uns gegenseitig machen.
      Ich finde, das meine Sub mir beispielsweise das Recht einräumt, sie zu fesseln oder zu schlagen, dennoch behält sie, wie du schon sagst, das Recht zu sagen, bis hierher und nicht weiter. Dafür dient auch das Safeword oder die Ampel. Also verliert sie ihre Rechte nicht.
      Im Gegenteil erwachsen mir als Dom daraus besondere Pflichten, nämlich, sie zu beschützen und besonders auf sie zu achten, ihr Recht auf Gesundheit zum Beispiel nicht zu verletzen.

      Gleichberechtigung bedeutet für mich nicht, das alle die genau gleichen Rechte haben, sondern in einer Ehe oder Beziehung, auch einer BDSM-Beziehung Rechte für eine Zeit lang übertragen werden können. (Dazu habe ich das Recht. ;) ) Sonst wären keine spontanem Entscheidungen möglich oder ich könnte keine neuen Spielzeuge kaufen oder Sessions planen.


      Wenn ich nicht das Recht abgetreten bekommen hätte, eine Session eigenständig zu planen, wäre es bestimmt langweiliger, wenn ich sie immer im Vorhinein mit Subbie absprechen müsste. Sie hat allerdings bei mir immer das Recht, zu sagen, spinnst du, bis hier hin und nicht weiter.


      TPE und 24/7 sind eine andere Hausnummer, aber das ist auch nicht meins / unsers.

      Ich finde die ganze Diskussion über Gleichberechtigung übrigens völlig überzogen, zu oft wird da gleichberechtigt mit beide sind gleich gleichgesetzt.

      Gleich sind Männer und Frauen zum Glück nicht, sie ergänzen sich in ihrem Wesen und ihren Fähigkeiten und das ist auch gut so. Ich denke, der Erfinder hat sich schon was dabei gedacht, so können beide eine Einheit werden. (auch im BDSM)

      Gruß
      Maximus
      Moin Kate_Minola

      Gleichberechtigung in Bdsm Bereich .... da gibt es wohl so viele Ansichten wie es Praktiken gibt?

      Welche ist hier richtig? Gibt es hier überhaupt ein Richtig oder Falsch? Oder muss man jede Art einzeln sehen?

      Für mich ist Maßgebend, wie sich die Partnerin sehen möchte - sich jemanden Unterwerfen zu wollen hat seine Gründe?

      Mein Part in dieser Beziehung wäre, darauf zu achten, das die Partnerin sich in Ihrem Empfindungen niemals negativ verliert, Sie nicht Ihre Selbstbestimmung und Selbstachtung aufgibt oder verliert.

      Gleichberechtigung kann ja auch heißen, Wünsche der Partnerin zu tolerieren, die Sie tatsächlich das Empfinden lässt, was/wie Sie es möchte - ohne den Respekt vor Ihr zu verlieren - man begleitet sie dabei - gibt Ihr immer das Gefühl, das man da ist - Sie nie alleine Fühlt.

      Egal welche Bedürfnisse die Partnerin hat - solange diese Ihre Gesundheit und Psyche nicht beeinträchtigen , geht man mit und lässt Sie es erleben.

      Ihre Reaktion auf diese Bereicherung gibt einem so viel, das man darin baden könnte ?
      Eines sollte man wohl nie vergessen - beide bleiben in erster Linie Mensch - mit allen Rechten und Pflichten .... dies sind aber nur meine Ansichten - die haben keinen Anspruch auf Richtigkeit.

      Gruß Bernd
      Hallo!

      Ich für mich will gar keine Gleichberechtigung ^^ klar sind alle Menschen gleich viel wert und jeder soll/muss geachtet werden, ich glaube darum geht es hier auch nicht, darüber ist man sich ja einig. :blah:

      Derzeit lebe ich zwar nur eine Spielbeziehung, aber von Gleichberechtigung, kann da keine Rede sein :lol2: und genauso will ich es doch auch. Heisst ja nicht, dass ich nicht respektiert werden will oder das ich nicht geachtet werden will, dass eine schließt das andere nicht aus. Aber falls ich irgendwann wieder eine Beziehung eingehe, dann auf jeden Fall ohne Gleichberechtigung :lol: Das war genau das Problem in meinen vorherigen.
      1.glaub ich nicht an Gleichberechtigung, es gibt immer einen der mehr führt und einer der sich mehr führen lässt (zumindest nach meinen Beobachtungen, klar wechselt dass auch je nach Schwächen und Stärken) und 2. will ich endlich mit starker und sicherer Hand geführt werden, ich kann mir vorstellen, dass ich unter so einer Konstellation endlich zu meiner vollen Pracht aufblühen könnte. Ich kann nämlich sehr viel unter Anleitung und wenn ich gepusht werde und vor allem wenn ich etwas FÜR jemanden tun kann. Nur darf ich nicht das Gefühl haben, dass dieser jemand schwächer ist, als ich und bis jetzt war es leider so immer. Dann musste ich führen, obwohl ich dass nie wollte.
      Gut zurechtgemacht für's Ausgehen ist eine Frau dann, wenn ihr Begleiter lieber mit ihr Zuhause bliebe
      Moin

      LadyinNylon schrieb:

      .glaub ich nicht an Gleichberechtigung, es gibt immer einen der mehr führt und einer der sich mehr führen lässt (zumindest nach meinen Beobachtungen, klar wechselt dass auch je nach Schwächen und Stärken) und 2. will ich endlich mit starker und sicherer Hand geführt werden, ich kann mir vorstellen, dass ich unter so einer Konstellation endlich zu meiner vollen Pracht aufblühen könnte.
      Ist nicht das Geben, was Du fühlen möchtest, schon eine Art der Gleichberechtigt? Ein Partner, der Dir deine Vorstellungen gibt, dich eben genau das Spüren lässt, zeigt Dir doch damit, das er dich als Gleichberechtigt sieht?

      Würde er sich sonst nicht über deine Wünsche hinwegsetzen und seine Vorgaben durchdrücken?

      Gruß Bernd
      Man könnte es auch einfach "veraltetes Rollenbild" nennen. Ich will mich beschützt fühlen, will mich verlassen auf meinen Mann und mich auch mal hinter ihm verstecken können, wenn mir dass Leben zu viel wird.
      Ich will mich fühlen wie ne kleine Prinzessin und dafür putz ich dann gerne mehr und halte das Nest sauber, koche sein Lieblingsessen und darf in seiner Nähe schwach sein. Er darf den Macker raushängen lassen. Naja ob man das noch gleichberechtigt nennt, wohl eher nicht, aber dass muss ja auch nicht sein.
      Stehen größere Entscheidungen an, soll er dass letzte Wort haben, mit dem Hintergrund, dass er tatsächlich nur das Beste für mich will, kann ich dass dann getrotst zulassen und genießen.
      Gut zurechtgemacht für's Ausgehen ist eine Frau dann, wenn ihr Begleiter lieber mit ihr Zuhause bliebe
      Moin

      "Veraltetes Rollenbild" - ist es das?
      Das was Du hier beschreibst, halte ich für das Normalste was man sich wünschen kann - eine Partnerschaft, in der man sich Fallen lassen kann und weiß, das man immer Aufgefangen wird.

      Sollte im Bdsm Normalität sein?

      Gruß Bernd
      hallo kate,
      für mich hat das thema gleichberechtigung nicht unbedingt was mit bdsm zu tun. ich denke, das lebt jeder so, wie es ihm eigen ist.

      wir leben unsere partnerschaft gleichberechtigt, mal hat er das letzte wort, mal ich. meistens sind wir sowieso einer meinung. und was unser sexleben betrifft, will ich ja, dass er den boss raushängen lässt ;)
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel: