Geben Doms nur?

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      Geben Doms nur?

      Hallo,

      das ist mein erster Post hier im Forum und ich hoffe mein Mann erblickt ihn nicht gleich, nachdem ich ihn erstellt habe. :rot: Und bevor ihr euch über diese Äußerung wundert: mein Mann und ich reden definitiv über all diese Dinge. Ich hätte nur gerne mal eine Aussenperspektive.

      Also. So richtig BDSM machen wir erst seit ein paar Wochen. Ist eine Entwicklung in diese Richtung gewesen. Ich frage mich als sub, inwiefern die Rollen von Gebender und Nehmender stimmen können. Ich lese öfter hier im Forum, dass subs Gebende sind. Und na klar ist das alles keine Einbahnstraße, man kann beides argumentieren aber… stimmt das denn so?

      Ich habe eher das Gefühl oder die Angst, dass ich von meinem Mann als Dom sehr viel verlange. Immerhin plant man ja, denkt sich was aus und hat die Zügel in der Hand. Währenddessen ich halt nehme und genieße. Also… wisst ihr was ich meine? :dash: Ich kann es schwer in Worte fassen. Manchmal komm ich mir vor, als würde ich ihn ausnutzen. Ich habe unglaublich großen Respekt davor, was er wie tut. Manchmal fühlt es sich so an, als wäre ich gar nicht würdig das zu empfangen.

      Kennt ihr solche Gedanken auch oder ist das was für den Psychologen?

      danke schon mal an euch! Liebe Grüße
      Nein, das ist nicht für den Psychologien!
      Genau über deine "Sorgen" sinniert die Meine auch mal.
      Sie denkt wie du, das ich mich anstenge, ihre Wünsche zu erfüllen und ich ja gar nichts davon habe.
      Das ist natürlich Unsinn.
      Erstmal bin ich kein Wunscherfüller und zum anderen sind ihre Interessen gespiegelt auch Meine.
      Na klar, macht man für eine Session auch einen Plan! Aber dort fließen natürlich auch die Dinge ein, die den Dominanten befriedigen.
      Mach dir keine Sorgen.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Meiner Partnerin geht das manchmal genauso, "Du hast ja gar nichts davon gehabt..."
      Ich habe ganz viel davon, ihre Befriedigung ist auch die meine. Mittlerweile versteht sie das und vor allem sie glaubt es mir auch. Und manchmal springt ja auch noch ein "Goodie" für mich hinterher dabei heraus ... (FSK18 :sir: ). Das macht sie dann auch glücklich.
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.
      Haha wir sind doch alle ein Fall für den Psychologen. Nur besteht die Gefahr das dieser seine Praxis freiwillig schliesst, wenn er regelmässig Besucher aus diesem Forum hat

      Zu deiner Frage: Keine Angst, es ist wirklich so wie oben schon erwähnt.
      Die Hingabe der/des Sub ist wohl die grösste Befriedigung die es gibt. Für mich persönlich reicht das weit über einen „körperlichen Höhepunkt“ hinaus.

      viel Spass beim weiteren Kennenlernen euch zwei.

      pumpkin2903 schrieb:

      dass BDSM so viel Beziehungsarbeit ist
      das ist ein entscheidender Punkt und wohl gar nicht einseitig.


      pumpkin2903 schrieb:

      Also… wisst ihr was ich meine?
      ja...ich kann Dich gut verstehen........

      Kannst Du mal auf sein Gesicht achten....sehen wie er vielleicht genießt......( das muss ja nicht zwangsläufig ein Orgasmus sein)...
      und dann sind ja noch viele ander Dinge rund rum.....die der Partner gerne hat.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      .... mhm...ich glaube, dass ich in den seltensten Fällen "körperlich" sexuell voll befriedigt aus einem Miteinander gehe...

      Es ist auch nicht mein Ziel von einem Höhepunkt zum andern zu gelangen durch die Hand, die alles plant.
      :gruebel: plant ER-planen-beide?
      Wohl kaum - sie leben erstmal sich...und ihre Bedürfnisse aus und ich darf daran Teil haben und dazu beitragen, dass Befriedigung statt findet.

      Mein Anteil des Schenkens, Gebens, Anbietens schätze ich nicht als gering ein, aber es brauch generell keine Höhepunkte orgastischer Natur(meinerseits) um erfüllt aus der Interaktion zu gehen.
      Es ist eher ein "Kopfding" - mental und auch phasenweise spirituell.

      Es ist wohl eher der dienende Faktor, das gebraucht werden sowie die Tatsache, dass ich "seinem Wunsch" entsprechen kann, was mich triggert.

      Alles, was zu meinen Gunsten, Wohlgefallen passiert, sehe ich als Geschenk seinerseits an.

      ---
      Hier zeigt sich wiedermal schön, wie Bdsm von den Facetten und Wesensmerkmalen bestimmt wird, derer die es gemeinsam leben und erleben.

      Sirino schrieb:

      Haha wir sind doch alle ein Fall für den Psychologen. Nur besteht die Gefahr das dieser seine Praxis freiwillig schliesst, wenn er regelmässig Besucher aus diesem Forum hat
      Vielen Dank für diesen Lacher :thumbsup: Das denke ich mir auch sehr oft „danach“ :D
      Aber deswegen mag ich BDSM auch so gern. Im Prinzip ist es ja einfach ein seltsames Konstrukt aber irgendwie eins, das sowieso so gesellschaftlich tabu ist, dass es auf die „perversen“ Einzelheiten dann auch nicht mehr ankommt. Also wenn es im Einvernehmen passiert meine ich.

      NepNep schrieb:

      Nur geben kann nicht in beiderseitigem interesse sein. Nur nehmen auch nicht:) Weil dann fällt früher oder später einer weg weil er einfach nur frustriert ist. Es soll ja beiden partner spaß machen:)
      ich hab oft in manchen foreneinträgen das Gefühl es zu lesen. Also mit anderen Worten: es ist irgendwie meine Lesart, wenn ich sowas höre/lese wie empfangender und Gebender. Ich komme mit diesem Rollenverständnis nicht ganz überein.

      Und ja. Vielleicht ist das, was du formuliert hast genau mein Knackpunkt.
      Lustig, ich habe mich vorgestern erst mit jemandem darüber unterhalten. Er meinte, wenn es ihm nicht gefallen würde, würde er es nicht tun. Für ihn war das total selbstverständlich und ich habe das dann auch nicht weiter infrage gestellt.
      Vielleicht ist es ja so einfach.
      Er mag genau dieses 'Planen und Zügel in der Hand haben', sonst würde er nicht nach dieser Art der Beziehung für sich suchen.
      (Ich kann nicht behaupten, dass ich das komplett nachvollziehen kann, aber dafür bin ich halt auch nicht dominant)
      Diese Frage habe ich mir durchaus auch schon gestellt und habe sie für mich mit einem Nein beantworten können.

      Ich denke ebenfalls, dass es ein Geben und Nehmen ist.

      Wenn ich es recht überlege entnehme ich ja nicht nur rein der Handlung was, sondern muss ja vielleicht auch was dafür tun.
      Früher hatte ich die Aufgabe jeden Morgen eine Minute nieder zu knien und dabei ein Foto von mir zu machen. Zu sagen, dass ich das immer toll fand wäre gelogen (ich bin voll der Morgenmuffel und dann gleich nach dem aufstehen und vor dem ersten Kaffee...naja wäre jetzt zu OT :D)
      Mein Partner hatte sich aber jeden Morgen über ein Bild gefreut und somit hat er ja genommen, sprich ich habe ihm etwas gegeben. (Ich hoffe ihr könnt meinem Gedanken dabei gerade folgen)
      Auch ziehe ich ganz viel aus dem Gefühl zu gefallen, wenn ich eine Aufgabe gut erfüllt habe. Da ist es also eine Win-Win Situation.

      Somit glaube ich, dass es ein gegenseitiges Wechselspiel ist. Mal gibt der eine, mal der andere :)
      Es ist doch ein Zusammenspiel beider Punkte. Ein geben und nehmen in beide Richtungen. Es mag vielleicht nicht immer ausgeglichen sein, in der Summe gleicht es sich dann aber doch wieder aus. Denn würden nicht beide geben, dann könnte keiner nehmen. Am Ende wäre mindestens einer auf Dauer nicht befriedigt und es wäre zum scheitern verurteilt.

      Von daher, es ist ein Wechselspiel. Auch wenn es von außen betrachtet nicht immer so wirken mag.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."

      Noctua schrieb:

      Hier zeigt sich wiedermal schön, wie Bdsm von den Facetten und Wesensmerkmalen bestimmt wird, derer die es gemeinsam leben und ererleben.
      Da stimme ich dir voll und ganz zu @Noctua.


      pumpkin2903 schrieb:




      Kennt ihr solche Gedanken auch oder ist das was für den Psychologen?

      Ist bestimmt keine Frage für den Psychologen ^^ Aber ich stelle sie mir nicht. Nicht in unserem BDSM. Denn Er genießt wie ich leide durch ihn, bedient sich an mir wie es ihm gefällt, lässt sich von mir verwöhnen, dringt in Grenzbereiche vor......weil es Ihm Spaß bereitet. Und er gibt dennoch ganz viel zurück. Schon allein dadurch, weil es eben meiner Neigung entspricht, auf diese Weise zu geben. Und ich werd außerdem auf andere Art belohnt....beispielsweise mit total leckerem Essen :rot: und vielem mehr....

      Letztendlich kommt es doch bloß darauf an, dass sich alle Beteiligten wohlfühlen.....wenn auch nicht in jedem Moment aber zumindest unterm Strich ;)
      Entkopple doch mal den Begriff "geben" von materielle bzw. anfassbaren Dingen, liebe @pumpkin2903.

      Und du wirst feststellen, wie wieviel auch du deinem Partner gibst: Vertrauen, Handlungspielraum, Hingabe, Reflekion.
      Dennn wenn du ihm das gibst, kann er dir auch etwas zurückgeben.

      Ein Geben und Nehmen von euch beiden.

      Mein Hunter kann zum Beispiel auch nur dann entsprechend seiner Vorlieben mit mir agieren, wenn ich vorher quasi einen kleinen Seelenstriptease hinlege. Er braucht von mir bedingungslose Ehrlichkeit uns Selbstreflektion. Damit es ein echter Kampf wird zwischen uns... ;)

      Vielleicht fragst du deinen Partner mal nach seiner Sicht darauf. Ich glaube du wirst sehr überrascht sein.

      Herzlichst

      K.

      Lieber Rosinen im Kopf als Haare im Stollen.

      ;)
      Also ich empfinde die Dom-Rolle schon stärker als "gebend", vor allem auf einer mentalen Ebene. Als Sub kann ich ziemlich stark abschalten und mache halt das, was Dom will - als Dom muss ich mir selber Gedanken, aktiv die Situation gestalten, Sub gegebenenfalls in die Grenzen verweisen, wenn es bratty ist, den Zustand der unten spielenden Person mit im Auge behalten, falls sie in den Subspace kommt,...
      Deshalb empfinde ich die Dom-Rolle als interessant und habe in gewisser Weise auch Spaß daran - für sexuelle Erregung brauche ich aber das mich fallen lassen und nicht so viel denken, das gelingt mir wenn ich oben spiele nur selten.