Wozu immer feste Begriffe? Wozu immer die passende „Schublade“?

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      Wozu immer feste Begriffe? Wozu immer die passende „Schublade“?

      Die Überschrift mag etwas provokant sein. Natürlich braucht man Begriffe als Diskussionsgrundlage. Aber muss jeder BDSM‘ ler durch bestimmte „Schubladen“ definiert werden?
      Ich passe zumindest in keine Schublade so richtig rein. Unser BDSM ist von allem etwas, aber es muss ja nur uns gefallen.
      Es gab im Forum schon manche heftige Diskussion. Ich halte es immer mit dem Satz „your kink is not my kink, but your kink is okay“.
      Wie ist das bei euch? Stört es euch, in Schubladen eingeordnet zu werden? Oder hilft es euch?
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Ich denke, um sich auszutauschen und auch, um vorab mit potentiellen Partnern zu klären, ob es passen könnte, sind Schubladen schon wirklich hilfreich. Ein Beispiel: hätte jemand im Profiltext stehen, sein Ziel sei TPE, DD oder etwas in der Art, wüsste ich auf der Stelle, das wird nix mit uns.
      Wenn ich aber näher auf meine eigene Neigung und Bedürfnisse eingehen soll, fällt es mir eher schwer, die richtigen Oberbegriffe zu finden. Vielleicht, weil ich wie du @newblackshaddow nicht so recht irgendwo rein passe oder zumindest das Gefühl hab. Denn dann kommt oft ein: ja, da fühl ich mich zugehörend aber........
      Bei mir ist es ebenfalls so, dass mein BDSM von verschiedenen Bereichen was hat. Ich glaube, egal in welche Schublade man versuchen würde, mich zu stopfen, da würde immer irgendwas rausgucken :icon_lol: .
      Trotzdem finde ich es wichtig, dass man gewisse Definitionen hat, damit man weiß, wovon gesprochen wird. Und selbst da, sieht es jeder immer wieder ein bisschen anders. Ansonsten würde es nicht regelmäßig diese hitzigen Definitions-Diskussionen geben.

      Hera schrieb:

      einer von Äpfeln spricht und der andere von Birnen.
      Eben. Irgendwie muss man sich auf ein "Wording" einigen.

      Mittlerweile habe ich sowieso den Eindruck, dass Sprache sich überall und in allen Lebenslagen segmentiert, was zu zahlreichen Problemen führt, insbesondere dann, wenn einst unverfängliche Worte oder Formulierungen bei bestimmten Gruppen als Codes für ganz andere Bedeutungen herhalten müssen.

      Uff, bin schon fast in einem ganz anderen Thema :pardon:

      Ich find Schubladen erst einmal garnicht so schlimm, es muss halt nur genug davon geben, dass jede(r) auch sein Schächtelchen findet :D
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Ich finde, man muss hier "Begriff" und "Kink" im Sinne einer Neigung/Vorliebe schon voneinander trennen. Nur weil ich z.B. einen bestimmten Kink nicht unter einen bestimmten Begriff einsortieren kann, weil ich den Begriff nun mal anders verstehe, verurteile ich ja selbigen Kink deswegen nicht (auch wenn dies leider schon mal unterstellt wird).

      Was Schubladen angeht, so sehe ich das so, dass es vielen Menschen einfach enorm hilft, sich "einsortieren" zu können. Ging mir nicht anders, es hat z.B. ungemein geholfen, für den ganzen "perversen Kram" im Kopf einen Begriff (BDSM) kennenzulernen (was bei mir immerhin bis 27 gedauert hat). Dadurch hat sich einerseits mein Selbstgefühl wirklich verbessert und es wurde plötzlich auch leicht(er), Gleichgesinnte zu finden, wo man der Sache mal einen Namen geben konnte. Das geht natürlich nicht jedem/jeder so, und das ist auch gut und völlig o.k. so. Wer das nicht braucht, prima. Wem es ein (gutes) Gefühl gibt, irgendwo "dazuzugehören", auch prima.

      Problematisch wird es immer nur, wenn in diesem Zusammenhang gesagt wird, sinngemäß, dass mensch für das Reingehören in eine bestimmte Schublade sich so und so verhalten muss bzw. nicht darf. Wenn Sätze fallen wie "ein echter Dom macht immer/darf nie...".

      Ein Problem habe ich auch mit Menschen, die für sich eine Schublade oder eine Bezeichnung brauchen, um sich gegenüber anderen als "besser", "echter", usw. abheben bzw. darstellen zu können. Bestes Beispiel "old school" vs. "neues BDSM" (mal außer acht gelassen, dass ich nicht denke, dass selbst die Verwender solcher Begriffe das sauber definieren können...), da gab es hier schon Verfechter des ersteren, die naserümpfend auf die "Neu-BDSMer" hinabsahen. DIESE Art von Schubladendenken lehne ich zutiefst ab.
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...
      In den ersten Wochen hier hat es mich ein bisschen verunsichert: bin kein „richtiger“ SM‘ler und kein „richtiger“ DS‘ler und Bondage gibt es praktisch kaum bei uns. Eher Fixierung mit Spreizstangen.

      Aber jetzt stört es mich eigentlich nicht mehr.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin

      newblackshaddow schrieb:

      In den ersten Wochen hier hat es mich ein bisschen verunsichert: bin kein „richtiger“ SM‘ler und kein „richtiger“ DS‘ler und Bondage gibt es praktisch kaum bei uns. Eher Fixierung mit Spreizstangen.

      Aber jetzt stört es mich eigentlich nicht mehr.
      Geht mir ganz genauso mit der anfänglichen Verunsicherung! :yes:

      Ich denke, für den Beginn einer neuen (BDSM-) Beziehung sind Begrifflichkeiten ganz gut, um sich abzustimmen und eine gemeinsame Basis zu finden, aber wenn man sich dann länger kennt oder seine Beziehung erweitert, braucht man diese "Schubladen" nicht mehr. Dann dienen sie mir nur noch als Gedankenspiel oder zur Erkenntnis "Nee, das ist nicht meins!" :D
      Meine Beiträge sind auf der Ebene der Selbstoffenbarung gesendet, nicht mehr und nicht weniger, an dieser Stelle ein Gruß an Friedemann! :sekt:
      Im Allgemeinen betrachtet ticken Menschen einfach so und nicht nur Menschen.
      Man sortiert seine Umwelt ein. Kaninchen sehen Grünzeug und sortieren es in "essbar" und "nicht essbar".
      Es macht das Leben einfacher, wenn man die Dinge um einen herum in Schubladen sieht. Man muss nicht jeden Baum einzeln anschauen, einschätzen und bewerten, man sieht die Schublade Baum, Einzelheiten irrelevant.
      Und das erstreckt sich halt auch aufs Sexualleben.
      Die meisten menschen sortieren in "richtiges Geschlecht für mich" oder "nicht als Sexualpartner interessant"
      Und beim BDSM ist es, wie @SaltandPepper schrieb eine Einteilung in "passt vom Kink her zu mir" oder eben nicht.
      Schwierig wirds halt, wenn jeder seine Schubladen anders beschriftet und deswegen der Inhalt unterschiedlich ist.
      Deswegen sind feste Begriffe sinnvoll und immer mal wieder muss man sie für sich und mit anderen zusammen definieren und absprechen und einen gemeinsamen Nenner finden, damit die Kommunikation nicht in Chaos ausartet.

      Manche wollen in keine Schublade, aber andere fühlen sich darin sicher.
      Schubladen geben auch Halt und Zugehörigkeit.
      Man fühlt sich nicht allein sondern jemandem zugehörig, der genauso tickt. Deswegen gibts so viel Selbsthilfegruppen, weil man Gemeinschaft mit anderen sucht.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      newblackshaddow schrieb:

      In den ersten Wochen hier hat es mich ein bisschen verunsichert: bin kein „richtiger“ SM‘ler und kein „richtiger“ DS‘ler und Bondage gibt es praktisch kaum bei uns. Eher Fixierung mit Spreizstangen.
      Den Eindruck hatte ich auch bei mir. Wenn man völlig unbeleckt zum ersten mal in so einem Forum auftaucht, wir man förmlich von den Schubladen erschlagen. Wenn dann noch alte Hasen ( und Häsinnen) auftauchen, habe ich ich mich zumindest damals wirklich gefragt, ob ich hier richtig bin, weil ich gewiss kein BDSMler bin.
      Die erwähnten Schubladen sind zumindest ganz gut für die Einteilung damit man grob sieht, auf welcher Ecke man so steht.
      Inzwischen weiß ich aber für mich, dass ich in ganz viele Schubladen passe.
      Da ich mich aber nicht x-mal teilen kann, passe ich zumindest in eine Schublade: die ganz Große, wo die ganzen perversen BDSMler stecken!
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Ich sehe mein BDSM wie einen Gang in einen Blumenladen. Der Laden ist alles, was BDSM umfasst und es gibt verschiedene Bereiche mit Kornblumen, Tulpen, Rosen usw.

      Wenn ich also in den Laden gehe und mir Tulpen und Nelken nehme, dann ist das mein ganz persönliche Wahl, das sind dann meine aktuellen Schubladen.

      Nicht jedes Mal nehme ich die selbe Auswahl, manchmal nehme ich drei Mal nacheinander nur Kakteen und Rosen, weil es gerade passt. Vielleicht finde ich auch ein Blume auf die ich nicht verzichten mag und nehme sie in jedes Ensenble auf, eben weil diese Blume und ich so gut harmonieren.

      Und dann muss ich auch darauf achten, das meine Blumenempfängerin sie nicht allesamt schrecklich findet, da ist dann die Kommunikation gefragt und sie darf dann darauf vertrauen, dass ich bestimmte Blumen nicht mitbringe.

      Wenn dann eine ganz neue Ladung unbekannter Blumen aus Übersee eintrifft, dann nehme ich meine Schubladenpartnerin mit und wir überlegen gemeinsam, ob wir uns daraus einen Strauss binden wollen.
      "...Some of them want to get used by you..."
      Eurythmics - Sweet Dreams
      Puh, ob ich mich in Schubladen einordnen lasse, beziehungsweise ob diese mir wichtig sind. Tatsächlich habe ich schon länger über diese Frage nachgedacht. Wie relevant sind Schubladenwirklich für mich, vor allem da ich eigentlich eine Person bin, die allgemein Dinge gerne versucht einzusortieren und einzuordnen.
      Sicher, im Kennenlernen, für das Ausloten der gegenseitigen Neigungen breche ich es meist so weit herunter, dass ich gut in eine Schublade passe. Wenn man mich jedoch näher kennt, würde ich eher sagen, dass ich eine "Bunte Tüte" bin. Es ist von vielem etwas dabei. Von einer Sorte etwas mehr, von einer anderen weniger. Dom, Masochistin, manchmal Bottom, selten sogar Sub, Sadistin, Caregiver, dominantes Pet, eine Priese Furry, und einigem mehr... Und aus diesem bunten Mix bastle ich mein BDSM zusammen.
      Wenn ich von anderen in eine Schublade gestopft werde, habe ich persönlich nicht so viel dagegen, wenn es das für mein Gegenüber etwas vereinfacht, dann kann er das für den Anfang auch tun. Selbst mache ich es ja auch. Ich meine, ich bezeichne mich beispielsweise auch als biologische Frau, um es mir und andere nicht komplizierter zu machen, auch wenn ich spüre, dass ich noch andere Anteile in mir habe. Zum Vereinfachen ist das absolut legitim. Und ja, manchmal stopfe ich mich selbst zwecks Einfachheit in Schubladen. Da ich auch fremden oder eher unbekannten Menschen nicht lang und breit erklären möchte welche Anteile ich haargenau besitze und wie stark diese ausgeprägt sind. Es gibt sogar Tage, da habe ich das Bedürfnis mich selbst einfach in eine Schublade zu stecken, da es sich in meiner Vorstellung,, entspannter und einfacher für mich anfühlt und ich sogar denke, ich würde so besser mit meinem Gedankenwirrwar und den vielen Anteilen in mir besser zurechtkommen. Überraschung, klappt meistens nicht oder zumindest nicht besonders gut. . Ja, ich denke sogar selbst manchmal über mich: "Komm schon, das ist echt ein bisschen zu viel des Guten, übertreibe es nicht, mach es dir doch mal leichter, was soll das? Brauchst du jetzt für jedes Ding einen Namen? Lass das sortieren, du wirfst deine Sortierung sowieso sehr bald über den Haufen". Ich sortiere gerne, zumindest versuche ich es. Nicht nur in meinem Kopf. Ich habe einige Setzkästen zuhause, und ich kann stundenlang mit neusortieren von meinen kleinen, kuriosen Gegenständen verbringen... Und es führt, auch wie im Kopf zu nicht viel. Ich sortiere das früher oder später sowieso um... Naja...
      Mir ist nur wichtig, dass ich bezüglich BDSM zumindest in die richtige Oberkategorie eingeordnet werde;-) . In die Schublade, beziehungsweise die Oberkategorie Sub wollte ich beispielsweise eher nicht gesteckt werden, da der Anteil so gering ist, dass es nicht ausschlaggebend ist und sich für mich nicht richtig anfühlen würde.
      Das gute an meiner Vielfältigkeit und an der Vielfältigkeit allgemein finde ich, dass man sich nach Herzenslust und je nach Stimmung, einfach an den zur Verfügung stehenden Eigenschaften, die man in sich trägt und selbst verspürt bedienen oder einfach selbst mal durch die Schubladen stöbern kann. Vor allem wenn man in mehreren Welten Anteile hat, oder sich Zuhause fühlt, kann man sich seine Liebsten Dinge frei heraussuchen. Und ich rede nicht unbedingt von der Trennung zwischen Sub oder Dom... Ich meine es absolut allgemein. Selbst eine im Grunde handzahme und gehorsame Sub muss nicht immer nur rein gehorsam sein. Auch sie kann sich mal dazu entschließen, mal einen Tag ein Bisschen aus ihrer persönlichen "Frech- und Widerspenstigkiste" eine Kleinigkeit zu naschen. Diese Vielfalt, von Eigenschaften und "Rollen", die eine Person in sich trägt und annehmen kann, macht doch das Ganze einfach spannend und abwechslungsreich. Und das ist einfach gut so.
      Wenn ich es mir ganz genau überlege... Im Grunde sind wir selbst vergleichbar mit Komoden, voller Schächtelchen und ausgestattet mit vielen, kleinen Schubladen, aus denen man sich einfach etwas passendes nimmt und etwas ganz Eigenes, individuelles damit kreiert, zumindest stelle ich mir das momentan so bildlich vor, da ich es einfach besser nicht in Worte fassen kann. Und Komoden passen sowieso erst einmal nicht in Schubladen.
      Das war es erst mal mit meinen mehr oder weniger sortierten Gedanken zu diesem Thema.
      Ihr alle seid etwas besonders!!! ...und den einzig richtigen BDSM macht Ihr zusammen mit Eurem Partner!!!

      Wieso ist denn die Angst bei einigen so groß sich zu stehenden Begriffen zu bekennen, so dass man tatsächlich von den richtigen Leuten gefunden werden könnte.
      Das babylonische Sprachgewirr zu verstärken, finde ich einfach keine gute Idee. Deshalb plädiere ich dafür, mit den stehenden Begriffen umzugehen, aber sich seine eigene Einzigartigkeit sicher zu bewahren. ...vielleicht hat das ganze etwas mit Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein zu tun?
      „Sei wie Du bist oder bemüh‘ Dich wenigstens so zu sein, wie Du scheinst!“
      Natürlich braucht man ein Basis-Begriffe, damit beide wissen wovon sie reden und ob es überhaupt das gleiche ist. Die andere Frage ist für mich, ob wirklich jede Variante von, zum Beispiel D/s ein eigenes Ezikett braucht. Natürlich gibt es durchaus kleine, feine Unterschiede in den diversen Praktiken.
      Aber ist wirklich jeden SM´ler dieser feine Unterschied bewußt?
      Ich persönlich schätze Nein. Also müsste man ihm dies einen "Nicht-Gleich-Kinkigen" erklären. Jedoch wird dabei wahrscheinlich der ursprüngliche Kern des Gespräches verloren gehen.
      Und tritt man jemanden wirklich zu nahe, wenn in einen Gespräch zwischen Personen, welche nicht den gleichen "Kink" haben, diese in einen größeren und vielleicht auch gröberen Oberbegriff gefasst wird?
      Bei einer Unterhaltung zweischen Personen mit gleicher Neigung mag eine Feinabstimmung durch aus sinnvoll sein, da beide die gleichen Begrifflichkeiten verwenden und nicht so viel erklären müssen. Beide wissen wovon sie sprechen.
      Fazit für mich: Oberbegriffe sind sinnvoll und nützen. Exate Feinheiten meist hinterlich und verwirrend.

      Schubladen?
      Ich sehe mich und auch andere nicht in irgendwelche Schubladen verschwinden. Dies wird jedoch nicht verhindern, das ich von anderen in eben solche gesteckt werde.
      Kann ich etwas dagegen mache? Nichts was daran etwas ändern würde. Ich würde mich im schlimmsten Fall aufregen, was meiner Gesundheit widerum abträglich wäre, und nichts erreichen. Zumindest nichts nachhaltiges oder endgültiges. Also halte ich es wie die "Ärzte": "Lassé reden"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rudolf ()

      Als als Neuling in dem Bereich fiel es mir schon mit Schubladen, bzw. Begriffen schwer mich zurechtzufinden.

      Wir alle mögen BDSM, ok. Was für für einen ist, daß entscheidet jeder selbst, auch ok. Aber dafür muss ich erst einmal wissen, was es für Möglichkeiten gibt. Und dafür braucht es Begriffe. Zumindest für den Anfang. Dass man da dann sich das ein oder andere rauszieht und nicht alles macht, ergibt sich irgendwann.

      Ich vergleiche das mal mit Jemandem, der noch nie Sport gemacht hat. Er geht jetzt zu einem Verein und sagt "Ich möchte Sport machen!"
      Dann wird er gefragt "Welchen denn"

      Vermutlich hat er von diesem und jenem Sport schon gehört, aber weiss nicht, was da genau gemacht wird. Z. B. Bodypump, Leichtathletik, HIIT, Spinning

      Ich mache Tabata, das macht auch jeder anders. Und ich mache auch nur meine Lieblingsübungen, was mir Spass macht und was bringt.

      Ich hoffe der Vergleich hat ein bisschen verdeutlicht, wie hilfreich für einen Neuling bestimmte Begrifflichkeiten sein können. Einfach nur zur groben Voraborientierung.
      Ja, ich brauche Schubladen. Für mich. Für meine Gedanken, Sorgen, Unsicherheiten.

      Die meisten sind nur lose zu. Eine ist ganz fest verriegelt mit Kette und großem Schloß. :S

      Was mein Blick auf Mitmenschen betrifft, da bin ich eher der Kallax-Typ. Total offen, individuell und transparent.
      Und trotzdem mit Sortiermöglichkeiten. ;)

      Das brauche ich für meine persönliche Ordnung im Kopf.

      Herzlichst

      K.

      Lieber Rosinen im Kopf als Haare im Stollen.

      ;)
      Ich brauche keine Schublade für mich, hat mich noch nie interessiert, nicht mal als Jugendliche wenn ich mich richtig erinnere.
      Manche haben ja Apothekerschränke. Mir würde zur Einordnung erst mal ein Haus reichen. In welchem Zimmer/Schublade sich da nun jemand befindet, ist mir erst mal egal.

      Feste Begriffe finde ich allerdings sehr wichtig, sonst redet man doch ständig aneinander vorbei.
      Man sollte sich dann auch dran halten.
      Und dann kommt wieder einer, der einen eigentlich festen Begriff für sich selber völlig anders auslegt. zB von einer Züchtigung spricht, sich dann wundert, dass das schlecht ankommt, obwohl er doch doch damit eine "liebevolle Behandlung" meint :S ...
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"
      Mhmm... ich mag keine Schubladen und doch muss ich sie gelegentlich benutzen und verwenden, um etwas einzustufen... nach einem vorherrschenden Massstab
      (der hier wie im realen Leben die Gemeinschaft definiert)
      betrachten...

      Ob das dann (im Bezug auf das Ausleben einer Neigung), dann im realen gefühlten Leben auch zutrifft, das halte ich für eher unwahrscheinlich...

      Denn mir ist bisher noch keine Dominanz begegnet, die identisch fühlt und spürt wie ich es tue...

      So kann man bezüglich der Begrifflichkeit "sadistisch" par example auch immer nur Tendenzen erahnen, annehmen...
      denn was bei mir vielleicht nur zu einem Lächeln führt, kann bei einer anderen sub durchaus ins SCHWARZE treffen... :yes:

      Es geht für mich also grundsätzlich um Empfindungen, die sich mit Vokabular und Begrifflichkeiten nicht fassen lassen...

      Daher sind sie nur da, um ein sehr verschwommenen Bild zu zeichen.
      Der Mensch dahinter braucht sobald gelebte Interaktion da ist, für mich keine Einordnung mehr, denn ich spüre ihn definitiv... und das ist dann ganz klar und eindeutig❗