Kann ein Re-Start gelingen?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Kann ein Re-Start gelingen?

      Hallo zusammen,

      mich würde eure Meinung dazu interessieren ob ein Re-Start einer BDSM-Beziehung, mit den gleichen Partnern, gelingen kann, und ob Ihr damit Erfahrungen habt?
      Warum diese Frage? Nun, dieses Wochenende hatte ich eine sehr ausführliche und offene Unterhaltung mit meiner Frau darüber, dass ich Ihr einfach zu "erfahren" sein und ich sie abgehängt hätte. An Stelle der ursprünglich geplanten Session versteht sich. Und dass es sicherlich besser laufen würde, hätten wir die Welt des BDSM mehr gemeinsam erforscht. Eigentlich ist ihr dass Alles zu viel und zu schnell, und ein Re-Start wäre doch für uns beide besser.
      Um ehrlich zu sein fällt mir es mir schwer hier einen Ansatz für mich zu finden. Dass ich mehr Erfahrung habe, dass ich mehr konkrete Vorstellungen habe ist nun einmal der Tatsache geschuldet dass ich BDSM eben auch schon in früheren Beziehungen gelebt habe.
      Im Grunde hat meine Frau, wenn auch nur unbewusst, von mir gefordert meine Erfahrungen zu vergessen, damit wir gemeinsam auf Level 0 wieder beginnen können. Aber klappt das?

      Für meine Frau ist BDSM kein no-go, auch das ich meine dominant-sadistischen Triebe habe ist nach ihrer Aussage kein Problem. Vanilla-Sex will sie selbst nicht mehr.
      Aber wie kann ein re-start aussehen? Ich kann doch nicht so tun als gäbe es zig Jahre BDSM in meinem Leben nicht. Und meine Frau kann doch ebenso nicht so tun als gäbe es die letzten 18 Jahre Beziehung nicht.

      Meine Frau ist weder Sub noch Sklavin, unser Alltagsleben auf Augenhöhe ist toll, wir verfolgen gleiche Ziele was Familie etc. angeht. Aber BDSM ist für mich dann doch mehr als für sie, und bisher war ich der Meinung dass unsere Kompromisse bestand haben würden. Okay, die letzten 8 Wochen waren hart, wir standen auch mal kurz davor uns zu trennen. Aber für mich ist das aktuell wie ein Tiefschlag.

      Ich bin gespannt auf eure Antworten.

      KrisDom schrieb:




      (…). Und dass es sicherlich besser laufen würde, hätten wir die Welt des BDSM mehr gemeinsam erforscht. Eigentlich ist ihr dass Alles zu viel und zu schnell, und ein Re-Start wäre doch für uns beide besser.
      Um ehrlich zu sein fällt mir es mir schwer hier einen Ansatz für mich zu finden. Dass ich mehr Erfahrung habe, dass ich mehr konkrete Vorstellungen habe ist nun einmal der Tatsache geschuldet dass ich BDSM eben auch schon in früheren Beziehungen gelebt habe.
      Im Grunde hat meine Frau, wenn auch nur unbewusst, von mir gefordert meine Erfahrungen zu vergessen, damit wir gemeinsam auf Level 0 wieder beginnen können. Aber klappt das?

      (…)

      Du hast recht, so funktioniert das nicht. Du bist nunmal derjenige, der Du bist. Du kannst Deine Erfahrungen nicht einfach so „abschütteln“, und verständlicherweise willst Su das auch nicht. Du hast Deine eigenen legitimen Vorstellungen, wie Du Dein BDSM leben möchtest.

      Aber viellicht ist der Knackpunkt ja ein anderer: sie fühlt sich von Deinem Erfahrungsvorsprung eingeschüchtert. Sie hat zwar ihre Neigung entdeckt, sie ist ihr wichtig, aber irgendwie seid ihr gerade nicht recht kompatibel.

      Klar ist: Ihr könnt beide nicht mehr zurück „Anfang“. Ihr solltet aber dennoch gemeinsam versuchen, Eure Bedürfnisse zu sortieren und nach gemeinsamen Ansätzen zu suchen.
      Ich kann dazu nur sagen, ich bin auch von einer deutlich erfahreren Domse "angelernt" worden, die sich deutlich zurück nehmen konnte, viel erklärt hat, viel gefragt hat und Ängste, Bedenken etc ernst genommen und hinterfragt hat. Anders hätte es bei mir nie geklappt, irgendwo "mittenrein" geschmissen zu werden hätte mich vollkommen überfordert und mir auch die Lust und den Spass genommen :yes:

      Von daher kann ich Dir leider nur raten: Lass Deine Frau die Fortschritte bestimmen und wenn man eben den Ansatzpunkt nicht bestimmen kann, dann eben vom Punkt 0 an. Sie wird schnell entdecken, an welchem Punkt sie dann wirklich ist und von da an müsst Ihr Euch dann gemeinsam fortbewegen.
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:

      Annimax schrieb:

      irgendwo "mittenrein" geschmissen zu werden hätte mich vollkommen überfordert und mir auch die Lust und den Spass genommen
      Da liegt ja der Hund begraben. Es ist nun nicht so gewesen dass ich morgens mit einem Strauß von Dingen vor Ihr gestanden hätte und festgelegt habe "wir machen das jetzt so".
      Es war ein langsamer Anfang, viele Gespräche über Vorstellungen und Grenzen, über Tabus und wie wir damit umgehen haben stattgefunden. Und auch nach jeder Session wurde gesprochen und gefragt. Im Grunde ist, technisch gesehen, alles was wir machen von meine Frau abgesegnet worden.

      Und jetzt so ein Reaktion, dass es zu schnell ginge, dass ich ja einfach so viel mehr weiß...
      Und mein "Wissensvorsprung" wird ja erhalten bleiben, ganz egal was wir gemeinsam unternehmen.
      Für mich klingt es vielleicht auch etwas unglücklich von ihr ausgedrückt.
      Nun kenne ich euch beide nicht, aber ich würde mal meinen Eindruck in den Raum schmeißen.
      Erfahrung verbinden viele Menschen ja auch stark mit Bedeutung und Tiefe.
      Jemand, der seit 20 Jahren Klavier spielt, hat nicht nur das Können, also die Erfahrung wie man die Tasten benutzt, durch die lange Zeit der Beschäftigung mit dem Klavierspiel hat es für denjenigen auch eine hohe Bedeutung im Leben, er widmet sich dem mit Leidenschaft, sonst wärs schon wieder abgeflaut nach ein paar kurzen Jahren. Es ist mehr als ein Spiel, sondern Teil des Lebens, man hat mit der Erfahrung eine gewisse emotionale Tiefe mit reingebracht.
      Wenn deine Frau diese Begriffe auch verbindet, dann meint sie vielleicht (nur eine Vermutung), dass es für sie schlicht nicht diese umfassende emotionale Bedeutung und Tiefe, diesen Platz im Leben hat.
      Dann wäre der Appell dahinter nicht: wirf deine jahrelange Erfahrung weg,
      sondern: lass uns das ganze mit weniger tiefer Bedeutung ausleben auf einer etwas oberflächlicheren Ebene, spielerischer.
      Kein Ahnung, ob du das kannst.
      Ich habe zwar nicht so lange Erfahrung, aber ich könnte es nicht.
      Vielleicht solltet ihr noch einmal reden.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Du hast geschrieben, dass sie BDSM nicht so braucht, wie du.
      Habt ihr denn mal darüber gesprochen, ob sie das ev. doch nur dir zuliebe tut?
      Du sagst zwar, sie will auch keinen „Vanillasex“ mehr. Aber nur weil man gerne „härter rangenommen“ wird beim Sex (fällt mir jetzt grad kein besserer Ausdruck ein - sorry), heisst das nicht, dass man generell auf BDSM steht.
      Vielleicht liegt da der Hund begraben…?

      Ich möchte deiner Frau nichts absprechen, aber eine Überlegung ist es wert…
      Ich denke nicht das sie von Dir wirklich verlangt, Dein Wissen zu vergessen,vielleicht waren das unglücklich gewählte Worte, denn das geht ja nicht. Ich glaube eher sie möchte einfach von der Stelle wo sie gerade ist, von Dir abgeholt werden, langsam, Schritt für Schritt und ja das kann auch heißen wieder einen Schritt zurück zu gehen, das abgesegnete nochmal klären,bestätigen, auffrischen. Ist es wirklich abgesegnet oder war es nur in Eifer des Gefechtes... evtl hat sie Angst vor deinen Vorstellungen, Wünschen, dass sie sie überfordern könnten sie dem nicht entsprechen kann, da sie ja noch recht unerfahren ist. Nimm ihr diese Bedenken und zeig ihr (wenn dem so ist natürlich) das Du genau sie mit ihrem heutigen Stand willst und führe sie auf eurem gemeinsamen Weg in ihrem Tempo. Mir ging früher auch so manches zu schnell und ich war völlig überfordert, ja toll war es schon irgendwie, aber war ich das, oder ist das alles so wirklich das was ich bin, wenn ich dem allem so zu stimme, und vor allem....was denkt er? Das waren Dinge die mich oft beschäftigt haben da war es oft nötig auch mal wieder ein, zwei Schritte zurück zu gehen, nochmal anfangen kleine Stellschrauben neu justieren. Vor allem reden, reden, reden, was sind ihre Wünsche, Vorstellungen, Gedanken, Ängste.... wo kannst Du sie ihr nehmen, was kannst Du bei ihr bestärken, wo geht ihr einfach nochmal von vorn an die Thematik. Ich denke dann sollte es klappen vor allem wenn Du ihr diese Angst nimmst, ach er weiß ja sooooo viel mehr wie ich und ist ja sooooo erfahren, sollte es eigentlich gut weiter gehen. Ich drück die Daumen

      GreenBlueEyes schrieb:

      Habt ihr denn mal darüber gesprochen, ob sie das ev. doch nur dir zuliebe tut?
      Ja, denn es ist mir unendlich wichtig dass es wirklicher Konsens ist und nicht aus Angst vor Trennung etc. Ich bin auch davon überzeugt dass ich keinen Spaß hätte wenn meine Partnerin nur mir zu liebe mitmacht.

      Dinge wie Bondage oder Spanking sind im übrigen von meiner Frau gewünscht. Ich denke aber dass wir hier noch einmal sehr genau über das WIE, und vor allem über die Erwartungen an des WAS, sprechen müssen.
      Vielleicht wird es aber, und da danke ich euch für das Feedback, noch einmal Zeit sich über das WARUM zu unterhalten. Ich finde da das Beispiel von @Amarena sehr gut! Ich liebe BDSM weil es mein Leben seit vielen Jahren bereichert, es mein Leben aber nicht bestimmt. Gleichzeitig wäre ein Leben ohne BDSM zwar möglich, aber nicht erfüllend.
      Wenn ihr innerhalb der letzten 2 Monate kurz vor der Trennung gestanden habt, ist es vielleicht auch notwendig, erstmal wieder eine richtige Vertrauensbasis zu schaffen, um anschließend auch wieder etwas tiefer in euer BDSM einzusteigen. Ist nur so eine Vermutung, ich kenne euch und eure Beziehung ja nicht. Aber mein Mann und ich standen auch schon kurz vorm Auseinandergehen. Oft werden in solch einer Phase unterschiedliche Meinungen, Empfindungen usw. geäußert, was auch schonmal schnell in gegenseitigen Vorwürfen endet. Diese wiederum rütteln u.U. an der so wichtigen Vertrauensbasis und deshalb erfordert es evtl. zunächst etwas Beziehungsarbeit, um sich wieder ohne Misstrauen auf einander einlassen zu können und wieder miteinander und aneinander zu wachsen.
      Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück dabei!

      KrisDom schrieb:

      Und mein "Wissensvorsprung" wird ja erhalten bleiben, ganz egal was wir gemeinsam unternehmen.
      vielleicht gibt es einen Bereich, den ihr gemeinsam (neu) vertiefen könnt - um ihr das Gefühl etwas zu nehmen.

      Ich nenne mal so ein Beispiel:....Fixierung der Hände hat bisher mit Seilen stattgefunden.........nun schafft Ihr vielleicht Handschellen an, die für Dich auch neu sind......und probiert Euch da aus.

      Der Kern bleibt ja die Fixierung der Hände....nur das womit ist etwas anders......


      Da gibt es vielleicht noch ein paar andere Dinge.........so könnte dieser (gefühlte) Vorsprung schwinden
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Nein, bei Null wieder anfangen, das geht sicher nicht für dich, auch deiner Frau zuliebe nicht.
      Kann es sein, dass sie Angst hat, mit deinen früheren Partnerinnen verglichen zu werden und dabei schlecht abzuschneiden? So was hatte ich lange Zeit auch...

      Ist es denn nicht ein großer Vorteil, wenn einer schon Erfahrungen hat und abschätzen kann, was man am Anfang probieren kann und was dann eher für später geeignet ist?
      Davon kann deine Frau doch wunderbar profitieren!
      Mein Mann war auch erfahrener als ich und ich habe es später auch genießen können, dass er mich leitet und ich mich ihm anvertrauen kann.
      Zwei Anfänger unter sich, das stelle ich mir sehr unsicher vor und es könnte bisweilen auch unter Umständen gefährlich werden, alles "mal so auszuprobieren"... :fie:
      Meine Beiträge sind auf der Ebene der Selbstoffenbarung gesendet, nicht mehr und nicht weniger, an dieser Stelle ein Gruß an Friedemann! :sekt:
      Ich bin da bei @Leia und sehe auch eher einen Vorteil bei Deiner Erfahrung.
      Mal davon abgesehen, dass ihr schon länger in einer Beziehung seid, ist es doch für eine unerfahrene Sub toll, wenn ein erfahrener Dom sie an die Hand nimmt.
      Vielleicht hat sie anfangs gedacht, bei Deinem Tempo „mithalten“ zu müssen und jetzt merkt sie, dass es ihr zu schnell ging und sie redet darüber. Das sagst ja selber, dass sie gewisse Dinge mag und möchte, also setzt ihr nicht bei Null an.

      Ich hatte auch mal einen sehr erfahrenen Dom. Was er letztendlich genau alles für Erfahrungen hatte, hat er mir nie erzählt und das war auch gut so, denn ansonsten hätte ich mich das auch eingeschüchtert und ich hätte mich nicht auf ihn eingelassen, weil ich befürchtet hätte, ihm nicht gerecht zu werden.
      Letztendlich wird sie in viele Dinge reinwachsen, wird ggf. neugierig und Du kannst sie sanft dorthin führen, gerade WEIL Du Erfahrung hast.

      Genieße die Entwicklung Deiner Frau und ggf. werdet ihr auch gemeinsam Neues in den unendlichen Weiten des BDSM entdecken.
      Irgendwie scheint mir bei der ganze Diskussion das Grundproblem aus dem Blick geraten zu sein:

      KrisDom schrieb:

      Eigentlich ist ihr dass Alles zu viel und zu schnell

      KrisDom schrieb:

      Aber BDSM ist für mich dann doch mehr als für sie
      Das hier ist doch offensichtlich der Kern!

      Und da hilft wiederum auch offensichtlich nur: weniger und langsamer.

      KrisDom schrieb:

      damit wir gemeinsam auf Level 0 wieder beginnen können. Aber klappt das?
      Ob es klappt, wird sich erst herausstellen müssen (zumal da offensichtlich auch noch ganz andere Probleme in der Beziehung bestehen, wenn ich an vorherige Threads denke). Es kann aber in dieser Situation auch nur dann klappen, wenn du bereit bist, nochmal "klein anzufangen" und ggf. damit klarzukommen, dass BDSM für sie weniger bleiben wird als für dich. Oder mit anderen Worten: wenn du ergebnisoffen nochmal von vorne anfangen kannst. Ich lese da zwischen den Zeilen raus, dass du damit Schwierigkeiten hast, aber das ist nur mein subjektiver Eindruck.

      Ganz objektiv kann man aber feststellen, dass (immer noch?) die Kommunikation zwischen euch nicht richtig funktioniert. Da ist mir entschieden zu viel interpretiert anstatt klar angesprochen. Beispielsweise:

      KrisDom schrieb:

      Im Grunde hat meine Frau, wenn auch nur unbewusst
      Das liest sich für mich so, als interpretierst du Dinge hinein, offenbar hat sie das so nicht direkt gesagt, und somit womöglich auch gar nicht gemeint. Für eine funktionierende Kommunikation sollten aber beide Seiten wissen, was der andere meint, und sich nicht über unbewusste Dinge den Kopf zerbrechen müssen.

      KrisDom schrieb:

      Okay, die letzten 8 Wochen waren hart, wir standen auch mal kurz davor uns zu trennen.
      Wow... also sorry aber in der Situation sollte es doch wohl echt Wichtigeres geben als sich über das "Level" an BDSM Sorgen zu machen! Daher wiederhole ich den dir bereits von @Salt&Pepper gegebenen Ratschlag: krieg erstmal deine Beziehung zu deiner Frau wieder auf die Reihe. Auf ein einsturzgefährdetes Haus versucht doch auch niemand ernsthaft, eine Etage draufzubauen, bevor die Statik wiederhergestellt ist.
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...
      Ich denk auch, dass es Gründe dafür gibt, warum die letzten acht Wochen hart waren. Das Thema würde ich zuerst angehen.

      Das man sich als Sub eines erfahrenen Doms als nicht gut genug fühlt, kennen hier bestimmt viele.
      Bei mir kommen auch gelegentlich Selbstzweifel hoch. Manchmal musste ich sogar weinen. Aber bei einem Gespräch konnte mein Dom diese Zweifel immer ausräumen.
      Man muss deswegen nicht bei Null anfangen, sondern eher den Fuß vom Gas nehmen.
      (Ein Fiat 500 wird es nie schaffen einen Ferrari einzuholen).
      Aber natürlich kenne ich euch nicht.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Ihr habt Recht, man verliert manchmal aus den Augen was eigentlich offensichtlich sein sollte. Wie weit wir auf dem einen Gebiet auseinanderliegen ist nicht die Ursache sondern nur ein Symptom.
      Ich sagte ja, der Input von Euch ist sehr viel wert.
      Einige haben hier schon wichtige Punkte beschrieben… hier noch ein paar Gedanken von mir:

      Ihr habt eine Basis, auf der ihr aufbauen könnt (Spanking und Bondage sind gewünscht). Jetzt geht es darum, das ganze mit leben zu füllen und eure Reise auf 0 zu stellen. Es geht nicht um Deine Erfahrungen, sondern wie Du sie nutzt, um Deine Frau „abzuholen“. Wenn es darum ginge, dass man in neuen Beziehungen - egal welcher Art - zunächst auf 0 stellen müsste, weil eine/r einen Wissensvorsprung hat, dann würden viele Konstellationen scheitern.

      Ihr sucht euren Weg und das (Etappen-)Ziel muss nicht gleich das Ziel generell sein. Definiere für Dich Ziele und die entsprechenden Schritte dorthin. Etappenziele. Langsam und zunächst bewusst weniger. Ihr habt neben dem BDSM noch eine Beziehung. Das ist meist herausfordernder, als wenn es „nur“ um BDSM geht.

      Stecke die Etappen so ab, dass sie erreichbar sind und zeig ihr dennoch, dass Du sie angemessen forderst auf dem Weg dorthin.

      Wenn jemand technisch zustimmt und es kein Tabu ist, dann heißt das noch lange nicht, dass die Person zum aktuellen Zeitpunkt bereit ist… es heißt erstmal nur, dass es nicht unvorstellbar ist.

      Höre zu, beobachte. Führe sie langsam an Etappen heran und genieße die Reise (auch wenn Du nicht direkt das bekommst, was Du Dir vielleicht jetzt schon wünschst). Lass sie genießen… und beobachte, wie sie sich entwickelt. Geh darauf ein.

      Erfahrung ist das eine. Aber keine Beziehung ist wie die andere. Die Erfahrung ist ein Vorteil, wenn man dadurch gemeinsam was neues erschaffen kann. Wenn Du die Erfahrung als „Maß der Dinge“ nimmst, ist sie eher störend und belastend.
      Hallo @KrisDom,

      ich kann mich nur @Salt&Pepper und @DerekReign anschließen - kümmere Dich um das Fundament eurer Beziehung, damit ihr weiterhin darauf aufbauen könnt.

      Sicherlich bin ich die falsche Person für Beziehungstipps und wie man es richtig machen sollte. Ich habe mich selbst nicht um das Fundament gekümmert und habe damit den Kollaps meiner Ehe nicht verhindert sondern herbeigeführt. Aus dieser Erfahrung aber kann ich Dir sagen, ICH habe es falsch gemacht und auch wenn ich nicht sagen kann, wie es richtig gewesen wäre - sich nicht zu kümmern ist falsch!

      Wenn ihr eure Beziehung festigen könnt, kann BDSM wieder seinen Platz finden. Hier kann es hilfreich sein, wenn Du Deine Frau darum bittest Dir eine Phantasie aufzuschreiben, die sie hat. Natürlich wird der dominante Teil in Dir sich nicht vorschreiben lassen wollen, was er zu tun und zu lassen hat, daher kannst Du diese Phantasie von ihr abwandeln und in Deiner Version umsetzen. Doch Du wirst den Rahmen erkennen, der ihr möglich ist und im Sinne des gemeinsamen Erlebens der Sexualität, ihren "Spielraum" akzeptieren.
      Selbst wenn es für Dich ein Zurücknehmen eigener Impulse ist - Du machst es für das "höhere Ziel", eure Level anzugleichen und ein beiderseitig erfüllendes BDSM leben zu können.

      Ich drücke euch die Daumen, dass es klappt.
      "...Some of them want to get used by you..."
      Eurythmics - Sweet Dreams

      Ferchertne schrieb:

      Hier kann es hilfreich sein, wenn Du Deine Frau darum bittest Dir eine Phantasie aufzuschreiben, die sie hat. Natürlich wird der dominante Teil in Dir sich nicht vorschreiben lassen wollen, was er zu tun und zu lassen hat, daher kannst Du diese Phantasie von ihr abwandeln und in Deiner Version umsetzen. Doch Du wirst den Rahmen erkennen, der ihr möglich ist und im Sinne des gemeinsamen Erlebens der Sexualität, ihren "Spielraum" akzeptieren.
      Sorry, aber diesen Tipp finde ich unheimlich gefährlich.
      Viele Phantasien sind überhaupt nicht dafür gedacht, wirklich umgesetzt zu werden, deswegen sind es ja Phantasien.
      Und man erkennt den Rahmen dabei überhaupt nicht sicher.
      Vor allem wenn man den Gedankengang hat, "Wenn es diese Phantasie gibt, dann will sie das sicher ausprobieren und sie ist dann bestimmt auch bereit dafür", ist das brandgefährlich.
      Zumindest in meiner Beziehung hat das unglaublichen Schaden verursacht.
      Wenn das Fundament nicht stimmt, dann bitte keine Phantasie-Experimente, denn sonst kann es sein, dass dir die Beziehung sofort um die Ohren fliegt. Gerade wenn das Fundament bröckelig ist, sollte man eher langsam vorgehen und lieber zu vorsichtig als zu forsch und erst wenn alles wieder ganz und gar stimmig ist, kann man mal über Phantasien sprechen und bitte, bitte sprecht vor dem Ausführen ausführlich mit dem Besitzer der Phantasien drüber. Lieber totreden als Scherben.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      @Amarena
      Das sehe ich nicht so. Der Vorschlag ist ja, dass die Frau als zurückhalterende Person in der Verbindung ihre Phantasie schildert, zum einem drückst das für mich Wertschätzung aus und zum anderen wird sie sehr wahrscheinlich nichts anführen, was sie aktuell nicht möchte.
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.