Regeln - wie werden Regeln in eurer Beziehung fixiert ??

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      Regeln - wie werden Regeln in eurer Beziehung fixiert ??

      Hallo zusammen,
      möglicherweise wurde das Thema bereits behandelt, über die Suche habe ich nicht konkretes gefunden.
      Wie werden bei euch die Regeln in der Beziehung fixiert ??
      Mein Ehemann/Herr und ich leben seit 12 Jahren in einer 24/7 Beziehung zusammen. Als wir uns kennenlernten hat sich ziemlich schnell gezeigt, dass er sehr dominant ist, im Laufe des Kennenlerprozesses habe ich erst begriffen dass ich devot bin und wir haben uns beide auf das "Experiment" eingelassen. Innerhalb der ersten 2 Jahre wurde dies immer intensiver sodass wir uns irgendwann entschieden haben die geltenden Regeln aufzuschreiben in einer Art "Vertrag". Grundsätzliches wie z.B. die klassische Rollenverteilung, Benimmregeln, Kleiderordnung usw. Diese Regeln sind generell dynamisch d.h. einzelne Regeln können angepasst werden oder hinzukommen, das Grundgerüst bleibt dabei bestehen. Mir als Sub es es extrem geholfen mich immer wieder neu mit meiner Rolle zu identifizieren und gibt mir Sicherheit im Alltag.
      Wie handhabt ihr es ??
      Wir leben das eher dynamisch. Am Anfang unserer schwarz-bunten Reise hat mein Herr auch ein Schriftstück aufgesetzt. Das hat sich für uns aber als nicht praktikabel erwiesen. Wir haben nur wenig Benimm-, Kleider- und Alltagsregeln und die sind für mich so selbstverständlich und mir so schnell in Fleisch, Blut und Herz übergegangen, dass ich diese nicht fixieren brauche.

      Mein Herr hat jederzeit das Recht Regeln aufzustellen oder ein gewünschtes Verhalten zu fordern. Dies wird in Alltag und Session durch eine bestimmte Anrede, eine Blick, die Ausstrahlung deutlich gemacht, dass das jetzt so gewollt ist und nicht verhandelt wird.

      Sollte es eine dauerhafte Regel oder Verhaltensänderung sein, teilt er mir auch dieses verbal mit und sorgt in der Folge für die Umsetzung und das Einüben.
      I'm not a psychopath, I'm a high-functioning sociopath. Do your research! ~ Benedict Cumberbatch/Sherlock Holmes
      Wir leben so eine vanillig angehauchte 24/6 Light Version von DS und haben nicht allzu viele Regeln. Bis jetzt war es immer so, dass ich sie eingebracht habe und er sie akzeptiert hat. Änderungen und neue Regeln gibt es bei uns eher selten.

      Ursprünglich waren die ersten 4 Regeln mal in einem kleinen Strafbüchlein festgehalten, in dem ich dann auch seine Strafpunkte für Verstöße notiert und nach erfolgter Bestrafung wieder ausgestrichen habe. Jetzt ist mein Mann aber eher recht brav in der Hinsicht, so dass wir das Büchlein nicht so oft gebraucht haben. Und na ja, irgendwie haben wir Schussel es schon 2x geschafft, dass das Büchlein weg war und keiner von uns beiden mehr wusste, wohin, so dass ein Ersatzbüchlein her musste.

      Das jetzige Ersatzbüchlein habe ich von meinem Mann geschenkt bekommen, nachdem der Vorgänger mal wieder weg war. Mittlerweile stehen die Regeln gar nicht mehr drin, nur noch die Punkte :D
      Hallo zusammen,

      gerade zu Beginn einer BDSM / DS Beziehung kann ich es mir als sehr spannend und "hilfreich" vorstellen, eine schriftliche Regelung zu treffen.
      Zum einen ist das auch Doms Gelegenheit seine Wünsche und Vorstellungen an seine Sub zu richten ohne das man schon alle Punkte direkt umsetzt. Aber die Regeln und die damit vorgegebene Richtung sind dann schon mal als "Leitplanken" fixiert.
      Und Subbie kann sich schon mal fragen an welchen Punkten Reibung entstehen wird und diese entsprechend kennzeichnen. Dinge die Sub (vielleicht zunächst) kategorisch ablehnt, können auf eine NoGo Liste gesetzt werden. Aus Sicht des Dom also eine Herausforderungsliste werden.
      Wenn so keine völlige Inkompatibilität offenbar wird kann die Reise beginnen. Und beide wissen, das da noch spannende Wegpunkte zu erkunden und Grenzen zu verschieben sind, oder eben nicht zu verschieben sind.
      Ich bin der Meinung, das dies für beide Seiten ein gewisses Maß an Sicherheit bietet und sich die Beziehung beruhigter entwickeln kann.

      Viele Grüße und die Bitte um Feedback
      BDFa
      Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens.
      Und den werde ich nutzen!

      BDFa schrieb:

      Dinge die Sub (vielleicht zunächst) kategorisch ablehnt, können auf eine NoGo Liste gesetzt werden. Aus Sicht des Dom also eine Herausforderungsliste werden.
      Mit solchen Formulierungen tue ich mich immer sehr schwer...

      Wenn ich als Sub Dinge ablehne und auf eine NoGo-Liste (Tabu-Liste, Hard Limits, etc....) setzte, dann möchte ich, dass diese Dinge dort auch bleiben und ich möchte die absolute Sicherheit haben, dass dies seitens Dom respektiert und eingehalten wird.

      Ich lese immer wieder, so auch hier, dass dies eine Herausforderung für Dom ist. Eine Liste, die es abzuarbeiten gilt... Nein, sorry, sehe ich überhaupt nicht so.

      Eine NoGo-Liste ist keine "To-Do-Liste"

      Klar kann Sub im Laufe der Zeit hergehen und Dinge von dieser Liste streichen. Oder Dom die Erlaubnis geben, an bestimmten Dingen zu kratzen, wenn die Zeit reif ist. Aber das ist eine Entscheidung von Sub. Nicht von Dom.


      Selbstverständlich kann auch Dom eine solche Liste haben. Dann obliegt es Dom, ob daran gekratzt wird oder nicht.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Hallo Shayleigh,

      Du hasst völlig recht. Und ich mache hier auch keinen Umfaller bei Gegenwind. Der Umgang mit einer NoGo Liste ist und bleibt verbindlich. Und wenn ich sage, dass es eine Herausforderungsliste sei, dann sicher nicht zuletzt weil es sehr viel Absprachen und Vertrauen braucht wenn ein Punkt der Liste neu bewertet werden soll.

      Stimmen wir wieder Überein in Bezug auf NoGo Listen?


      Viele Grüße
      BDFa
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Überflüssiges Langzitat des direkt darüber stehenden Beitrags entfernt

      Eine no-go-Liste ist etwas für Wunschzettelsklaven, nein das will ich nicht, nein, das möchte ich nicht. Ist etwas aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, dann ist es OK. Mein anfänglich angebrachtes Tabu hat meine Eheherrin ziemlich schnell gebrochen mit den Worten, dass sie solches nicht akzeptiere. Was wir nicht praktizieren ist Atemreduktion. Zu gefährlich.

      subbeat schrieb:

      Eine no-go-Liste ist etwas für Wunschzettelsklaven
      Oder Leute die ihren Grenzen kennen und keinen psychischen oder körperlichen Schaden davontragen wollen.... oder noch schlimmer, Leute die einfach Spaß an ihrem BDSM haben wollen, manch ein SuperSub und SuperDom versteht das zwar nicht aber die können dann gerne getrost miteinander spielen.

      subbeat schrieb:

      Mein anfänglich angebrachtes Tabu hat meine Eheherrin ziemlich schnell gebrochen mit den Worten, dass sie solches nicht akzeptiere.
      Nach deutschem und schweizerischem Recht also jemand der Straftaten verübt um seine sexuelle Lust zu befriedigen. Es gibt auch Tabus die ich nicht akzeptieren kann, bei mir ist die Konsequenz dann, ich betreibe mit der Person kein BDSM :) Die kategorische (nicht persönliche) Ablehnung zählt bei mir zu diesen Tabus die dazu führen, dass ich die Finger ganz sicher von der Person lasse (und alles andere auch).
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Bezugnehmend auf das Eingangsposting der TE kann ich sagen, dass es bei uns so war, dass wir anfangs mal ein paar Dinge verschriftlicht, also fixiert haben. Aber unser Leben und unser Alltag sind generell sehr dynamisch, also müssen unsere Regeln auch dazu passen. Letztendlich ist es bei uns so, dass das Machtgefälle 24/7 besteht, ich aber in einem definierten Rahmen meinen Handlungsspielraum habe. Hier greift mein Mann nur ein, wenn es seiner Meinung nach notwendig ist, weil ich z.B. nicht genug auf mich aufpasse, mir etwas oder jemand nicht gut tut oder ich grob gegen seinen Willen verstoße (was eigentlich fast nicht vorkommt).

      Sub LucaSofie schrieb:



      Wie werden bei euch die Regeln in der Beziehung fixiert ??
      Grundsätzliches wie z.B. die klassische Rollenverteilung, Benimmregeln, Kleiderordnung usw. Diese Regeln sind generell dynamisch d.h. einzelne Regeln können angepasst werden oder hinzukommen, das Grundgerüst bleibt dabei bestehen.
      Bei mir ist es ähnlich. Es gibt gewisse Regeln, die von meinem Herrn festgelegt wurden. Diese können aber natürlich jederzeit angepasst oder verändert werden. So wie sich ja auch das Umfeld verändert. Was grundsätzlich bleibt ist, das die klassische Rollenverteilung und die Benimmregeln unumstößlich sind. Die Kleiderordnung gilt auch immer, obwohl sie angepasst werden kann. Ich finde es schon wichtig und gut, das ich weiß, an welche Regeln ich mich zu halten habe. Es hilft mir, Fehler zu vermeiden.
      Bei uns gibt es zur Zeit auch noch keine Regeln, wir kommen momentan noch ganz gut ohne aus, stehen wir ja noch am Anfang unserer Reise, vielleicht wird sich das aber noch ändern und dann bin ich gespannt was meinem Herzensmensch da wohl einfallen wird... wichtig immer, das es uns einfach Freude bereitet und wir Spaß bei allem haben, Respekt und Wertschätzung dem anderen gegenüber nicht verlieren. Das könnte man allerdings dann doch als Regel sehen und dann auch als eine sehr wichtige
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      Ich kann es kaum glauben, das einmal zu schreiben, aber unsere Regeln sind sozusagen auf dem absteigenden Ast ?( Mittlerweile unterscheide ich im Geiste zwischen "eh eine Selbstverständlichkeit" und im Gegenzug "eine Regel - muss ich aktiv beachten und mir dauerhaft merken". Letzteres ist kaum noch im Alltag vorhanden, weil eben vieles so ohne besondere Erinnerung seinerseits und ohne weiteren Einsatz von Gehirnzellen meinerseits funktioniert.

      Wir haben uns ganz am Anfang auf Dinge und Verhaltensweisen verständigt, die uns beiden gefallen und gut tun könnten. Dann kam eine lange Phase von try and error und letztendlich ging uns das in Fleisch und Blut über.
      Ich küsse seine Hand sehr ernsthaft und förmlich, nachdem er mich geschlagen hat. Wenn er mich schlagen möchte, kann er das jederzeit tun und braucht dazu nicht meine Zustimmung oder gar Erlaubnis. Beim Verlassen des Hauses mache ich ein Selfie vor dem Garderobenspiegel. Im Wohnzimmer sitze ich mit etlichen Fleecedecken auf dem Boden (Sitzerhöhungen aus Schaumgummi aus dem Seniorenbedarf sind super und unsere Kinder halten meine Sitzposition für kuschelig, rückenschonend und kein bisschen seltsam!). Ich esse und trinke nie, bevor er nicht das Besteck zur Hand nimmt. Die Milch in seinem Kaffee wird ausnahmslos von mir dort rein geschüttet. Im Restaurant wählt er für mich, und ich kritisiere seine Wahl nicht, sondern mache ein freundliches Gesicht und schätze die Bemühungen von Koch und Servicepersonal. Wenn er mir eigenverantwortliche Entscheidungen hinsichtlich Kinder, Haushalt, Geld, Erledigungen aller Art aufträgt, kann ich umsichtig und entschlossen handeln. Das halte ich sogar für enorm wichtig, immer auch bei aller Unterwerfung eine fähige Gefährtin zu bleiben. Ich bitte um Erlaubnis, bevor ich zu Bett gehe und gehe auch sofort ins Bett, wenn er meint, mich dort hin schicken zu müssen. Er kann mich lieben, wann immer es ihm gefällt. Und wenn es MIR einmal nicht gefallen sollte, liebt er eben (nur) meinen Körper und mein Geist erfreut sich am Gefühl, ihm ergeben und unterworfen zu sein. Er darf und soll mich strafen, wann immer er es für nötig hält. Ohne starre Liste und ohne Diskussion über Grund, Anzahl oder Art der Strafe. Ich antworte ehrlich, wenn er mit ernstem Blick fragt: "was geht vor im "Vorname"-Köpfchen?" Meine Kleidung reicht von Handwerker-Arbeitshosen über Küchenschürzen zu Business-Kostümchen hin zur mondänen Abendgarderobe oder einem Hauch von Nichts für spezielle Anlässe, ist aber immer so gewählt, dass ich von vornherein schon weiß, dass es ihm zusagt (wir kennen uns seit 20 Jahren, das ist kein Problem für mich). Ich widerspreche ihm nicht in der Öffentlichkeit, darf und muss ihm aber unter vier Augen jede Wahrheit sagen, die mir wichtig ist. Wenn wir streiten, knie ich auf meinem Kissen, sage was es zu sagen gibt, und warte ab, wie er die Dinge gewichtet und abschließend ordnet.
      Mehr fällt mir jetzt auf Anhieb gar nicht ein, aber bestimmt gibt es noch viele Dinge, die ganz unbewusst bei uns ablaufen.

      Ich geniere mich fast, weil ich nicht genau definieren kann, ob das jetzt Regeln sind oder nicht :huh: Aber so leben wir recht nett vor uns hin. Die wichtigste Regel aber auch hier im Hause: wir schaden uns nicht, keine ernsthaften Verletzungen, keine Grausamkeit!
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      Liebe Black Velvet, Du beschreibst m. E. sehr schön Eure wahrscheinlich lange Reise von ersten Regeln und Vereinbarungen hin zu einer 24/7 TPE Beziehung, in der Du Dich vollkommen unterwirfst, hingibst und in der Dein Dienen zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Er kann Dich nach Belieben nehmen und schlagen, wenn er es möchte oder für richtig hält.
      Es ist schön zu lesen, dass Eure wohl einzig verbliebene Regel ist, Euch nicht zu schaden. Der Rest ist in einer Selbstverständlichkeit, in einem "Dienen wollen" untergegangen, ohne dass das Untergehen von Regeln negativ empfunden wird, oder etwas fehlt. Du scheinst darin aufzugehen "Seine" zu sein. Ich wünsche Euch noch ganz viel Freude bei Eurem weiteren Weg. Ich denke, Ihr schadet Euch nicht nur nicht, sondern tut Euch einfach gut in Eurer Entwicklung. Genieren brauchst Du Dich dafür sicher nicht.
      Guter Sex beginnt in ihrem Kopf :P
      @Black Velvet aber ist nicht genau das das Ziel?

      Oder gefällt genau das nicht?

      Ich erinnere mich, ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen habe, es ging um einen Dom, der eine Überraschung für seine Sub vorbereitet hatte und ihr Anweisungen gab, die sie auch brav ohne Nachfragen erfüllte. Und Dom war ein wenig traurig, dass sie das so brav gemacht hat, so hatte er ja keinen Grund sie zu strafen.
      Und Sub dachte sich, ich frag jetzt lieber nicht nach und mache brav alles das, was er mir aufträgt, sonst ist er wieder böse und straft mich.

      Ist das Ziel der Erziehung / der Regeln jetzt erreicht oder verfehlt? :gruebel:
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      In der Tat, deine Frage beschäftigt mich auch, liebe @Shayleigh ^^

      Ich mag unseren selbstverständlichen Tagesablauf, die eingeübten Verhaltensweisen, die Sicherheit die auch von dem Stützwerk ausgeht. Das macht mich und meinen Mann sehr glücklich <3

      Aber ich bin ein Mensch, der gerne Regeln einhält, auch gern an deren Erfüllung erinnert wird und die Konsequenzen bei Nichteinhaltung schätze ich durchaus. Vielleicht würden mir ein paar neu ausgedachte Regeln gut gefallen, das bespreche ich demnächst mit dem Herrn des Hauses :D
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.