Gedankenfontäne

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      Gedankenfontäne

      Gedankenfontäne

      Wo ist er, was wird er tun?
      Gedanken sprudeln in meinem Kopf herum. Ungeordnet, wirr, mich selbst verwirrend. Wie eine Fontäne, die kein Ende findet.

      Noch nicht lange stehe ich hier, mit an der Decke fixierten Händen. Zumindest glaube ich, dass ich an der Decke fixiert bin, sehen kann ich es nicht. Eine Augenbinde hat mir die Sicht genommen, bringt mich dazu meine anderen Sinne mehr zu nutzen, mich auf Geräusche, Gerüche und den Luftzug auf der Haut zu konzentrieren. Er hatte um Erlaubnis gefragt, sie mir anzulegen, ich habe sie ihm gerne gegeben.

      Das Adrenalin steigt in mir, macht mich kribbelig. Ich versuche meine analytischen Gedanken abzustellen, die Situation nicht beherrschen zu wollen. Kontrolle abgeben fällt mir schwer und doch freue ich mich darauf, endlich frei davon zu sein, Entscheidungen treffen zu müssen, alles im Griff zu haben, eine Dominanz vorzugaukeln.

      Das kühle Metall, das Halsband, das er mir umgelegt hat, fühlt sich gut an. Es bedeutet den Anfang der Session, startet einen Vorgang in mir, der mich irgendwann ruhig werden lässt, es zulässt, die Kontrolle wirklich abzugeben und zu genießen. Nicht mehr zu fragen, was passiert, sondern die Empfindungen, die sein Tun in mir auslösen, anzunehmen und zu genießen.

      Ich atme ein paar Mal tief ein und aus, rieche den entspannenden Geruch vom Massageöl, spüre die Wärme der hochgedrehten Heizung. Er hat alles getan, damit ich mich wohlfühle. Ich spüre wie er näher kommt, ein kurzes Tasten an meinen Fingern, ob sie nicht kalt werden.

      Die analytischen Gedanken in meinem Kopf werden weniger, klingen ab, verflüchtigen sich. Ich gebe die Kontrolle ab, entspanne, genieße. Endlich.