Der "Goldlöckchen-Bereich" des Schmerzes

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      Der "Goldlöckchen-Bereich" des Schmerzes

      Es gibt einen Bereich, in dem Schmerzen gut sind - zwischen "sorry, ich muss leider kichern" und "MAYDAYY!!!"

      Mir fällt auf, dass dieser Bereich für mich bei einigen Tatwerkzeugen erstaunlich klein ist.

      Zum Beispiel Nippelklemmen: Ich kenne nur solche, die ich nach einer halben Stunde frustriert abnehme, weil ich sie nicht spüre... und solche, die ich keine zehn Sekunden aushalte. Ich kann ziemlich genau 15 Minuten auf dem Holzboden knien, dann wird es plötzlich unerträglich, und zwar auf die ungeile Art mit Kreuzweh. Usw.

      Geht es euch ähnlich? Arbeitet ihr gezielt daran, das zu ändern? Wenn ja, wie? Gibt es da etwas abgesehen von wiederholter Anwendung?

      Und weil ja in unserem Fachbereich jeder von Erweiterung der Limits redet... Kann man sich eigentlich auch Schmerztoleranz ABgewöhnen? Kann man sich gezielt sensibler machen?

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      Spanking ist nicht immer gleich, da gibt es trotz angebotenem Bereich die unterschiedlichsten Stellen,
      jedoch ist Vorspiel, Aufwaermphase und Intensität ganz entscheidend!
      Ich habe aber auch festgestellt, dass sich das erste Spanking schmerzhafter anfühlte...
      Kann aber auch nicht sagen, ob ich jetzt weniger fühle oder es besser wegstecke...
      Die persönliche Toleranz ist von vielen Dingen abhängig, so meine Erfahrung.

      Da gibt es die Tagesform, wie war dein Tag? Kannst Du Dich entspannen? Welche Gedanken gehen Dir durch den Kopf?

      Dann die emotionale Nähe zu deinem Too/Dom, je höher Sie ist desto toleranter bist Du.

      Das Aufwärmen sollte nicht zu kurz aber auch nicht zu lang sein.

      Die Stelle wo geschlagen wird, wieviel Fettgewebe schützt die sensiblen Strukturen?

      Auch die Oberflächentemperatur hat Auswirkung auf die Sensibilität.

      Und letztendlich die Werkzeuge und Toys. Welche beschaffenheit haben Sie? Spitze, Rund, Groß oder Kleinflächig, Gemustert oder Glatt.

      Es gibt viele Faktoren die Einfluss haben können und mit denen Dom/Top umgehen lernen muss.

      Manchmal beneide Ich Sub dafür das Sie einfach annehmen kann und Dom/Top sich so viele Gedanken macht.
      Ich bin nun unten "spielend" eher ganzheitlich lebend ,seien ,auch nicht masochistisch veranlagt oder doch -egal....
      aber ich mache mir durchaus eben soviele Gedanken ... @Sid M-
      so einfach einstecken ,genießen und "everything ist allright" ist das für mich nicht...

      Bei mir ist es der Geist ,den es zu bezwingen gilt und "deine Vorbedingungen" ,die Du da benannt hast ist dann meine Ausgangssituation als Bottom...

      Mein Kampf mit dem Schmerz ist nicht nur rein körperlich,sondern auch der Geist,er windet sich ...

      Frei -Sein im Schmerz, in der Annahme und Hingabe hart errungen sind für den einen MEINEN,dem es gelüstet...
      Bye the way ..manchmal wird es einem auch nicht leicht gemacht :evil: ...wo kommen wir denn da hin,das wäre dann ja ein "Kinder-Spiel"...❓
      --
      Als Therapeutin die im Wahrnehmungssystem "rumtanzt",kann ich nach 20Jahren sagen ,....je nach Persönlichkeitstruktur ist Schmerz und Leidensfähig durchaus pos.und negativ konditionierbar...

      Das Mentale -die Geistesebene ist nie zu unterschätzen...

      Sid M schrieb:

      Und ja man kann sich dahingehend trainieren mehr oder weniger sensibel zu werden. Was Zeit und Regelmäßigkeit braucht.
      Ich bin neugierig... wie trainiert man sich dazu, MEHR sensibel zu werden? Umgekehrt verstehe ich es - wiederholte Reize mindern Sensibilität. Aber man kann ja nicht quasi "Minus-Reize" setzen... oder?

      @Noctua stelle ich dieselbe Frage, ich finde das Thema so interessant:

      Noctua schrieb:

      je nach Persönlichkeitstruktur ist Schmerz und Leidensfähig durchaus pos.und negativ konditionierbar...

      Gezielt und mit Absicht, konsensuell Leidensfähigkeit negativ konditionieren? Wie?
      Um die körperliche, taktile Sensibilität in einem Bereich zu erhöhen gibt es verschiedene Techniken und Übungen. Zum Beispiel die Reduzierung von anderen Reizen gepaart mit unterschiedlichen Reizungen an der unteren Reizschwelle. Und diese dann versuchen weiter zu reduzieren.

      Weitere Möglichkeiten

      Meditation, Flowting, extreme Reizarmut im Zielgebiet, Überreizung
      ...für MEINe Sinneslandkarte gilt...ein mehr an dumpfen tiefen Reizen ,die ich durchaus mag ,lässt mich das spitze ,beißende deutlich stärker wahrnehmen...

      Sehr viele spitze,beißende Schmerzreize ,lassen meinen Körper nach versöhnenden Reizen,wie dumpfe ,Tiefendruckimpulse begehren...
      Gibt man(n) mir davon dann mehr ,toleriert der Körper dann eher das Ungeliebte.(Prinzip Zuckerbrot & Peitsche )

      In einem "negativ" belastenden Schmerzfeld sind zwischendurch immer sanfte ,zärtliche ,federleichte Reize gut zu initiieren...

      Bsp.:
      Bei mir im Dreieck ist durch die Ringstruktur und ein Einbezug dieser durch Druck oder Zug viel los,daher ist die Wahrnehmung geschärft(wach!) und dann auch für sehr sachte,sanfte Reize bereit,die ich sonst gar nicht so spüre...(Sensibilisierung)
      ---
      Überreizung führt zum Verlust der Steuerung...ein für mich offenes Gebiet,denn der Körper reagiert nach seinem Verlangen ...

      Bei mir sind dies willkürliche Muskelkontraktionen und die Wahrnehmung läuft in Wellen über den Körper -egal welcher Schmerzreiz getriggert /stimuliert wird.
      So können auch vaginal und klitorale Orgasmen ausgelöst werden.
      @Norbert

      Norbert schrieb:

      Es ist dann nur noch der Nachschmerz spürbar!
      DAS finde ich spannend,denn genau der NACH-Schmerz ist doch das ,was mich an die Grenze treibt..
      ---
      Zur Atmung....ich kann verstandesgemäss den Schmerz kontrolliert abatmen,dabei spielt Konzentration eine Rolle...Rhythmik,Dynamik und Pausen
      ---
      Schmerz-Erleben ist bei mir allerdings ein emotional gesteuertes Erleben,dass irgendwann sich in den Vordergrund drängt...:

      "Und eigentlich will ich doch nichts ,gar nichts mehr kontrollieren....auch nicht das Abpuffern der Schmerzwellen,sondern sie nur annehmen... :pillepalle: ".

      So entgleist oft meine Selbst-Kontrolle...
      Ist es doch dann ein Erleben,was eine andere Dimension von Ohnmacht und Macht aufzeigt.

      Norbert schrieb:

      Ja, bei jedem Arzt, jedoch nur kurzfristig! Wie bereits beschrieben zum Treffermoment!
      Zudem sagt der Arzt es ja auch immer, wenn er eine Spritze gibt: Bitte eben Mal einatmen, und die Luft anhalten!
      Den Spruch hab ich bei mir noch von keinem Arzt gehört. Höchstens, dass man den Arm locker lassen soll. Genau so beim Blut abnehmen. Mir macht beides nichts aus. Hat es noch nie. Heutzutage weiß ich wieso. Nur ein Zahnarzt macht mir immer Angst und mein Kumpel war jetzt bei so einem Angst Zahnarzt. Kann es aber auch nicht sein, dass man Betäubung volle Breitseite bekommt und danach nix mehr weiß. Das löst nicht mein Problem. Er fand es halt gut mal keine Angst mehr vor dem Schmerz zu haben. Ich kenn nichts ungeileres als Schmerzen beim Zahnarzt auszuhalten. Selbst Zeh stoßen und zu heiße Brötchen anpacken oder zu heiß duschen, vertrage ich besser. Wobei ich noch nie im SM Wachs ausprobiert habe. Kommt sicher noch.

      Peitschen und Rohrstock stecke ich gut weg. Bei der Bullwhip weiß ich das nicht. Sie reizt mich und ich hab gar keine Angst vor dem Schmerz. Ich möchte sogar schreien und weinen für die Frauen, die dann ihren Spaß haben, weil es mich erregen würde, um Gnade zu winseln, aber ich habe Angst vor schlimmen Spuren/Verletzungen. Keine Ahnung ob man so peitschen kann mit dem Teil, dass es zwar verdammt weh tut aber da nichts bleibt.