Warum eigentlich Outing?

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      Es kommt immer darauf an, welche Beziehung ich zu den Menschen pflege.
      Egal ob Familie oder Freunde.
      Mit meiner Familie bin ich nicht so innig, dass ich das Bedürfnis habe es ohne aktiv zu erzählen. Sie fragen aber auch nicht nach.
      Auch nachdem ich zu Weihnachten mein Halsband erhielt und dies „24/7“ trage, kam keine Nachfrage. Ich weiß auch nicht, ob sie das von mir wissen müssen.

      Daddy hat sich auf Nachfragen seiner Familie und Freunde geäußert bzw. kam es im Gespräch einfach auf. Somit weiß sein Umfeld auch über mich Bescheid. Aktive Nachfragen zu mir kamen aber nicht.
      Der ein ohne andere versteht aber sehr wohl manch Spaß oder manch d/s Element.

      Bei normalen Freunden finde ich, kann man zwar aktiv mitreden, sollte so ein Thema aufkommen, aber zu sagen „hey, da fühl ich mich wohl, das bin ich“ - nein. AUSSER es kommt die aktive Nachfrage danach. Dann lüge ich nicht.



      Und dann gibt es noch die besonderen Freunde. Jene welche, denen man alles erzählen will, die dir alles erzählen und man mit jenen auch tiefgründige Gespräche führen kann. Tiefgründige Diskussion und auch Meinungsverschiedenheiten bereden kann ohne, dass man sich danach anders sieht.

      ja, bei diesen Menschen habe ich das aktive Verlangen es ihnen zu erzählen!

      EDIT: natürlich erzähle ich es denen Menschen nicht einfach ohne Anknüpfung des Gespräches.
      Das Gespräch ging dabei dann schon in eine gewisse Richtung über sexuelle Neigungen etc. und wenn sich mein Gegenüber mir öffnet, dann empfinde ich es so, dass das Vertrauen so groß ist, dass ich auch offen sprechen kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Seriphine () aus folgendem Grund: Erweiterung

      Ich persönlich kann in der Tat recht schlecht damit umgehen wenn mir Menschen ungefragt ihre Lebenseinstellung, respektive ihre sexuellen und/oder politischen Ansichten, vorsetzen.
      Erstens weil ich denke dass das Unwissen in gewissen Bereichen keine Belastung darstellt, und zum anderen weil es mich ggf. auch einfach nicht interessiert bzw. zu interessieren hat.

      Das Tragen entsprechender Merkmale, wie etwa Halsbänder oder Ringe, auch das Verhalten wie etwa eine "Sie" Ansprache, würde ich jetzt auch nicht als aktives Outing verstehen. Wer, außer eingeweihten, wird denn mit entsprechenden Symbolen etwas anfangen können?

      Wer mich fragt, der bekommt eine ehrliche Antwort. Und wer eben nicht fragt, hat entweder kein Interesse oder einfach nicht den Mut zu fragen. Aber dann einfach mit der besagten Tür ins Haus fallen, das finde ich nicht richtig.
      Interessanter Aspekt, ist aber sicherlich abhängig vom Empfänger.
      Ich denke wer jemanden auf eine Eigenschaft reduzieren möchte, der macht es auch ohne ein Outing des Anderen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Unnötiges Komplettzitat des direkt darüber stehenden Beitrags entfernt

      In den meisten Fällen wo ich mich geoutet habe, war es eher so das ich das aktive anlügen einer Person um den Umstand zu verschweigen irgendwann satt hatte.
      Zu viele Notlügen sind dann einfach nicht mehr gesund.

      Es Jemand zu erzählen, weil man sich grundsätzlich mit der Person darüber austauschen möchte, ist dann bei mir eher typabhängig, ob ich der Person ein einigermaßen offenes Weltbild zutraue, und was ich mir davon verspreche.
      Am Ende des Tages muss man bei Neigungen/Fetischen immer im Hinterkopf haben, dass der Gegenüber dies in keiner Weise verstehen muss.
      Damit meine ich nicht, dass die Person es negativ aufnimmt und den Kontakt abbricht (soll ja angeblich aber auch schon bei Einigen vorgekommen sein), sondern das sie die Emotionen, das innerste was dich zu diesen Neigungen treibt, nicht nachvollziehen wird.
      Also z.B. warum mag man es Jemand zu schlagen, wieso findet die Person Latex so interessant oder wieso zur Hölle findet diese Frau Flugzeuge so sexuell anregend, dass sie eines heiratet?
      Man kann der unbeteiligten Person seine Gedanken offen legen, aber die innere Triebkraft, wird sie nicht nachvollziehen können.
      Das schaffen BDSM'ler ja nicht mal unter sich.

      Und dann stelle ich mir immer die Frage: Will ich Person XY das jetzt erzählen, obwohl sie offen ist, es aber am Ende doch nicht vollumfänglich verstehen wird?
      Was verspreche ich mir von dem Outing, und wie hoch ist die Chance das es völlig falsch verstanden wird?

      Der Positive Effekt den ich bisher aber immer sehen konnte, ist das wenn du einer Person durch ein Outing so viel Vertrauen entgegen bringst, sie meist auch dazu über geht, dir etwas aus ihrem Leben zu erzählen. Und meine Güte, so prüde wie unsere Gesellschaft nach außen wirkt, ist sie bei weitem nicht. :D
      Grundsätzlich habe ich nicht das Bedürfnis mich zu outen.........ich finde so geht das auch erstmal keiner Person etwas an.

      Beruflich schon mal gar nicht- ok...bei einer Partnersuche dann schon........bei Freunden/ Bekannten......da käme es sehr auf das Feeling und die Situation drauf an........eventuell kann ich da nur sagen. Persönlicher Austausch ist mir schon wichtig........dafür habe ich ja Euch hier :yes: :D .....Stammi.....usw.
      da bin ich ja schon geoutet......

      Familie........wer fragt bekommt eine Antwort..........von mir aus sehe ich da keinen Handlungsbedarf.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von newbarbie ()

      Ich persönlich habe grundsätzlich erstmal nicht das Bedürfnis, mich zu outen, schon gar nicht einfach "jedem" gegenüber.
      Dennoch gab es in der Vergangenheit das Bedürfnis, einer langjährigen, guten Freundin meine Neigung mitzuteilen, einfach um ihr auch diesen Teil von mir zu zeigen im Sinne von "ich zeige mich dir (möglichst) ganz". Meine Neigung ist ein schöner, freudvoller, intensiver Teil von mir, über den ich generell gerne rede. Außerdem beeinflusst er schon recht deutlich meine Partnerwahl und mein Beziehungsleben- das sind Aspekte, über die ich mit einer Freundin gerne spreche.
      Ich habe das Gespräch darüber jedoch auch nur mit ihr gesucht, weil ich ihr eine grundsätzliche Offenheit und Toleranz diesbezüglich unterstellt habe. Bei Menschen, bei denen ich in dieser Hinsicht Skepsis oder Ablehnung vermute, würde ich das Gespräch über meine eigene Neigung nicht suchen; ich habe keinerlei Verlangen nach einer Diskussion über meine persönlichen Vorlieben.
      Mittlerweile ist noch ein weiterer Kollege von mir eingeweiht, der die Neigung allerdings auch teilt.
      Ich finde solche Kontakte sehr bereichernd, in denen dieser Teil von mir zur Sprache kommen darf- ich würde es aber nicht forcieren.

      Ein Aspekt, der mich in Sachen Outing außerdem zurückhaltend sein lässt, ist der Gedanke, dass ich damit auch Partner outen würde oder das zumindest naheliegend ist. Beim aktuellen Partner kann man sein Einverständnis bzw. seine Sichtweise darauf noch erfragen, aber bei vergangenen und möglichen zukünftigen Partnern geht das eben nicht. Daher bin ich da lieber vorsichtig, weil ich ihr Einverständnis nicht als gegeben voraussetzen kann.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

      Hera schrieb:

      "Ich habe gar nicht das Bedürfnis jeden meine Neigung mitzuteilen"
      Ich meine das nicht spitzfindig: ist das ein wesentlicher Bestandteil deiner Frage oder kann man es weglassen und damit die Frage weniger abwertend stellen? ^^
      Ich bin vermutlich eher breit geoutet, aber weit davon entfernt, jedem was von BDSM erzählen zu wollen, geschweige denn von meiner Neigung (da gibt es einen relevanten Unterschied).

      Hera schrieb:

      warum es für den einen oder anderen wichtig ist, dass das Umfeld über die persönliche Neigung informiert ist?
      Einerseits: Ich lasse Menschen, die mir wichtig sind, gerne nah an mich heran. Ich möchte mich zeigen können wie ich bin, sie nehmen wie sie sind und keine künstlichen Barrieren schaffen, indem ich wichtige Bestandteile meines Lebens verheimliche. Bei meinem Leben müsste ich dafür entweder sehr geheimnistuerisch sein oder ein Netz aus Lügen spinnen. So möchte ich meine Beziehungen nicht führen.
      BDSM nimmt viel Raum in meinem Leben ein. Ich gehe viel auf Stammis, mache mehrtägige Ausflüge zu Veranstaltungen, gehe auf Partys und nähe/bastel dafür. Ich müsste ständig auf trapp sein, um das zu verheimlichen.
      Und Dinge, die ich gerne teile mit Leuten, die es gerne hören würden, könnte ich nicht teilen. Das hört sich einfach deutlich unattraktiver an als mein Leben wie es ist.

      Das geht sogar noch weiter: Auf einmal kann man mit Freunden über sehr intime Themen reden, und sich einander bereichern, sich in schwierigen Phasen besser helfen. Ich kann rückblickend sagen, dass es die Beziehungen intensiviert hat. Gleichzeitig sehe ich bei Leuten, vor den ich mich nicht geoutet habe, wie ich sie metaphorisch gesprochen im Vorgarten stehen lassen muss und nur oberflächlich an meinem Leben teilhaben lassen kann.

      Existentmale schrieb:

      Aus meiner Sicht ist das schlicht ein Ergebnis von Social Media.
      Vielleicht konnte ich deine schlichte Hypothese ja bisschen entkräften ;)
      Warum habe ich persönlich das grundsätzliche Bedürfnis, mich zu "outen"? Weil für mich BDSM ein Teil meiner Identität ist. Und das mag ich grundsätzlich mit zumindest Freunden oder allgemeiner mir nahestehenden Menschen teilen.

      Allerdings habe ich gelernt bzw. bin inzwischen schon länger der Ansicht, dass das aus meiner Warte zwar ein völlig akzeptabler Wunsch ist, es umgekehrt aber übergriffig sein kann (wenn auch nicht muss). Und da ich vorher nicht weiß, ob der/diejenige, dem/der ich davon erzähle, es als übergriffig empfindet, ich mich aber keinesfalls übergriffig verhalten möchte, ist die einzig mögliche Verhaltensweise: ich sage nichts (jedenfalls nicht von mir aus). Auf konkrete Nachfragen würde ich vermutlich in Abwägung meiner Einschätzung der fragenden Person auch ehrlich antworten. Ist aber noch nie passiert, daher habe ich da keine Erfahrung.

      Ist es mir wichtig, dass mein Umfeld darüber Bescheid weiß? Nein sicher nicht. Es wäre durchaus teils schön, weil ich dann weniger aufpassen müsste, damit ich mich nicht mit irgendwas verplappere, aber mehr auch nicht. Dafür gibt es ja z.B. Stammtische ;) .

      Und dann hängt es wohl auch sehr vom eigenen "Entwicklungsstand" ab, inwiefern man sich "outen" möchte (oder das riskieren kann). Bei mir war das in der Anfangszeit ein deutlich extremeres Bedürfnis (ich bin allerdings bis heute nicht sicher, ob das bei meinen damals allerbesten Freunden/Freundinnen seinerzeit eine gute Idee war, das zu erzählen). Inzwischen sehe ich das entspannt und habe da eigentlich kaum mehr das Bedürfnis. Das mag aber auch daran liegen, dass ich mich einfach damit abgefunden habe (bzw. es einfach musste), dass es in aller Regel nicht möglich/nicht sinnvoll/zu riskant ist. Als Single ist das ja eine Sache, als Ehepartner und Vater eine ganz andere.
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...
      Für mich ist das Outing tatsächlich sehr von der Situation und dem Umfeld abhängig. Es gibt mehrere Aspekte, die ich offenbaren kann, wie meine Pansexualität, Polyamorie und meine Neigung zu BDSM. Wenn es nach mir ginge, würde ich mich nur vorsichtig und wenn nötig outen, ohne großes Aufsehen zu erregen. Doch manchmal fällt es einfach auf, beispielsweise wenn ein gleichgeschlechtlicher Partner mich an einem Tag auf dem Campus umarmt und mir einen Kuss gibt und am nächsten Tag ein anderer, der dann ein anderes Geschlecht hat. Da wird natürlich schnell getuschelt, und um unschönen Gerüchten vorzubeugen, gebe ich einfach zu, dass ich mehrere Partner habe, die voneinander wissen. Mehr ist es dann auch nicht. Wenn jemand Fragen hat, kann er sie mir stellen, aber mehr verrate ich auch nicht. Es hat nichts mit Scham zu tun, sondern damit, dass ich mich anderen nicht aufdrängen muss und möchte.
      Manchmal kommt es mir ein bisschen vor wie ein Balanceakt zwischen Farbe vor meinen Partnern bekennen und nicht in zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wahrscheinlich treibt mich die, vielleich in manchen Punkten die irrationale Sorge dahingehend um, nicht unnötig aufzufallen, weil ich schlechte Erfahrungen mit dem Thema Outing mitbekommen und selbst im kleinerem Rahmen gemacht habe, vor allem im lockeren und kollegialen Umfeld. Ich gehe immer danach, was bei mir am ehesten auffällt. Pansexualität, gefolgt von Polyamorie, fällt in der Öffentlichkeit am ehesten auf. Daher bin ich offen in Bezug darauf und gebe es zu, wenn ich darauf angesprochen werde oder den Eindruck habe, jemand kann mein Verhalten nicht richtig einordnen. Im Gegensatz zu BDSM, das für mich keine sexuelle Ausrichtung, sondern eine Lebens- und Beziehungsgestaltung bedeutet. Und so etwas geht meinem lockeren Umfeld wirklich nicht unbedingt etwas an. Das sind intime Dinge, die sich innerlich auf mich und zwischenmenschlich auswirken, nicht in erster Linie auf mein lockeres Umfeld. Meine Art zu leben und mich mit meinen Partnern auszuleben, muss ich nicht mit meinem lockeren Umfeld teilen, da ich denke, dass es intim ist und nur meinen Partnern und mir etwas angeht.
      Anders verhält es sich in meinem sehr engen und kleinen Freundeskreis, wo wir sowieso alles teilen und alles voneinander akzeptieren. Da habe ich aber auch nicht einfach herausposaunt, dass ich auf BDSM stehe; das kam immer im Verlauf eines guten Gesprächs heraus.
      Bei meinen Schwestern und meiner Mutter war das anders. Meine Schwestern sind sehr neugierige Wesen und haben bei ihrem Besuch bei mir nicht vor Schubladen haltgemacht, die eigentlich tabu sind. Dann stößt man eben auf Peitschen, Ketten und Handschellen und muss dann eben mit der Wahrheit zurechtkommen. Das hat man davon, wenn man unbedingt in den Schubladen der großen Schwester herumkrahmen muss. :) Sie haben es gut und sehr tolerant aufgenommen, aber das lag wahrscheinlich auch daran, dass sie nicht ganz unbeleckt waren und mit dem Thema BDSM in irgendwelchen suspekten Mangas mit homosexuellen Charaktären, die BDSM-Praktiken durchgeführt haben in Berührung gekommen sind. Und nun ja, meine Mutter weiß Dinge über mich, die mir viel peinlicher sind als meine BDSM-Neigung, aber ich habe eine sehr entspannte, lockere und coole Mutter.
      Fazit: Ein großes Bedürfnis, mich zu outen, habe ich weniger, aber es gibt Situationen, in denen ich es für notwendig und in Ordnung halte, mich dazu zu äußern. Jedoch habe ich keine Probleme, auch die verborgenen Facetten meiner Persönlichkeit denen zu zeigen, die mir vertraut sind, und bei denen ich sicher bin, dass sie tolerant und interessiert sind und ihren Horizont erweitern wollen.
      Auch ich habe nicht das Bedürfnis nach einem generellen Outing… ich finde das geht nicht jede und jeden etwas an. Die Liste derer, denen gegenüber ich mich offenbaren würde ist recht kurz. Hier geht es um persönlichste Eigenschaften.
      Sollte es jemand mitbekommen… was soll’s, so bin ich halt… und wenn mich jemand fragen würde, gäbe es vermutlich eine mehr oder weniger ausführliche, aber ehrliche Antwort. Die kann aber auch -Das geht dich nichts an- sein, wenn ich das richtig finde.

      Rehlein schrieb:

      Ich meine das nicht spitzfindig: ist das ein wesentlicher Bestandteil deiner Frage oder kann man es weglassen und damit die Frage weniger abwertend stellen?
      Ich bin vermutlich eher breit geoutet, aber weit davon entfernt, jedem was von BDSM erzählen zu wollen, geschweige denn von meiner Neigung (da gibt es einen relevanten Unterschied).
      Liebe @Rehlein, natürlich kann man das jedem weglassen aber es hatte keine Wertung sondern sollte genau darauf hinzeigen: Jedem.
      Ich hatte das auch nochmal erklärt, dass es mir eben nicht darum ging mal einer sehr guten Freundin oder wenn jemand expliziet nachfragt zu erzählen, dass ich BDSMler bin sondern wirklich das generelle nach außen Tragen. Also ja man kann es weglassen, aber dann fehlt etwas essentielles in meiner Fragestellung.

      Ich war einfach neugierig, warum es jemandem ein Bedürfnis ist, also was sich hinter dem generellen Mittteilen verbirgt. Einige für mich sehr interessante, nachvollziehbare und erklärende Antworten gab es ja dazu, danke dafür!

      In meinem Kopf ist das irgendwie anders gelagert, ich verstecke mich und meine Neigung nicht habe aber eben auch nicht das Bedürfnis meine Neigung zu erklären. Sie ist Teil von mir, genauso wie das in meinen Vanillazeiten Teil von mir war. Ich stehe Rede und Antwort wenn ich gefragt werde oder wirklich (das ist mir bisher ein einziges Mal passiert) das Gespräch außerhalb von BDSMlern und wirklich ganz engen Freunden in solche Tiefe geht, dass da en Detail drüber gesprochen wurde. Kurz: Ich fühle mich auch nicht so anders, als dass ich das Bedürfnis habe mich da Richtung Befreiung (in Ermangelung eines besseren Wortes) outen zu wollen.

      Vielleicht ist jetzt klarer warum ich bewusst jedem gewählt habe.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Sid M schrieb:

      Von meiner Seite her kommen meist bei Gelegenheit kleine Spitzen die dem Gegenüber erahnen lassen was meine Vorlieben sind. Meist wird es schertzhaft abgetan oder interessiert gelächelt.
      Da kenne ich auch ein paar, die solche Scherzchen machen und ich finde das immer ganz schön ^^ Ich hab auch schon Kommentare in die Richtung gemacht. Aber das wär mir nicht genug Hinweis, um das Thema aufzugreifen... Vor allem, weil das bei mir eigentlich nur auf der Arbeit vorkommt. Das wäre für mich nicht unbedingt der Ort, an dem ich Lust auf ein Outing hätte, einfach weil ich das eindeutig als Oversharing sehen würde. Und dass Menschen mit der Arbeit auch mal Folter assoziieren, hängt wohl nicht zwangsläufig mit BDSM zusammen... :icon_lol:
      Ich habe absolut kein Bedürfnis mich jedem zu outen oder irgendwelche Zeichen zu tragen, welche auf den ersten Blick meine Neigung zu offenbaren. Bei Diskussionen über das Thema halte ich mich zurück wenn es nicht Leute sind, welche mir wirklich nahe stehen.

      Manchmal wäre es aber schon schön, wenn man einfach auf Nachfragen zum Wochenende ganz normal sagen könnte „ich war an einer BDSM-Party“. Ich umschreibe das dann mit „ich habe Freunde getroffen“. Gerade bei der engen Familie wie meinen Eltern kommen da auch manchmal nachfragen welche Freunde denn (sie kennen einen Teil meines Freundeskreises). Da gibt es dann kleine Notlügen oder Umschreibungen. Wenn eine BDSM-Party so in der Normalität angekommen wäre wie Kino oder Konzert würde es manche Dinge sicher etwas vereinfachen. Trotzdem habe ich kein Bedürfnis nach Outing.
      Besondere Menschen erkennst Du darin, dass sie Dich berühren ohne die Hände zu benutzen