Warum eigentlich Outing?

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      Um einfach zu sein. Und auch nicht immer den schrägen Humor erklären zu müssen.

      Oder wenn einem in der Öffentlichkeit interessante Dinge auffallen und man überlegt, wozu es sadistisch auch zweckentfremdet werden könnte (in Gedanken)...

      Um nicht jedesmal, wenn man einen Handwerksmarkt besucht, Ausreden finden zu müssen, warum einem jenes Teil so gefällt, auch damit auf die Hand klatscht um zu testen... etcpp...

      (Oberflächliches) Outing im dem Sinne, einfach frei zu handeln, zu fühlen, zu agieren können - ohne das man das Gegenüber zu tief in die Materie zieht.

      Oder einfach nur zur Aufklärung: Ja, ich bin Sadistin. Ja, ich mag es die meine zu schlagen etc. Nein, es ist im Konsens. Nein, ich bin kein gewaltätiger Psycho...

      Im beruflichen Kontext geht es niemanden was an. Meine Freunde hingegen, dürfen schon im minimalen Maße wissen, wie ich ticke. Aber das muss sich auch ergeben. Ich überrumpel niemanden damit.
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Ich habe nicht das Bedürfnis, mich allgemein zu outen. Allerdings ist es schon angenehm, wenn man im Freundeskreis und teilweise der Familie nicht bei jedem Wort aufpassen muss, was man wie sagt.
      Mein Freundes-/Bekanntenkreis besteht zu einem Großteil aus BDSMlern. Meine beste und längste Freundin ist seit gut 30 Jahren eingeweiht, aber es ist kein großes Thema zwischen uns - war es übrigens auch nie. Ich glaube, meine Mutter vermutet irgendwie irgendwas und hat letztens auch mal was, was sie selbst von früher betraf, ins Gespräch einfließen lassen. Mein ältester Sohn weiß es, will aber davon auf keinen Fall mehr wissen :icon_lol: .
      Und ansonsten halte ich es so, wenn mich jemand aus meinem engen Freundeskreis direkt fragen sollte, wird er auch (sehr wahrscheinlich) eine ehrliche Antwort bekommen.

      Dieser Satz trifft auch bei mir zu:

      LucyFire schrieb:

      Im beruflichen Kontext geht es niemanden was an. Meine Freunde hingegen, dürfen schon im minimalen Maße wissen, wie ich ticke. Aber das muss sich auch ergeben. Ich überrumpel niemanden damit.
      Ich bin sehr weit geoutet. Bei allen Freunden. Wenn jemand mein Freund ist und damit nicht zurecht kommt, was wäre dann die Freundschaft wert? Mir wurde auch nicht die Freundschaft deswegen gekündigt. Viele sind Neugierig und stellen Fragen. Auf der Arbeit gehe ich auch locker damit um. Die Kollegen mit denen ich auch privat etwas unternehme wissen es. Aber da ist es nicht überall so locker wie bei uns. In der Familie wissen es auch viele. Es ist sehr angenehm, wenn man sich nicht verstellen muss. Ich habe sogar mal ein kleines MM-Spanking mit einen Verwandten gehabt, der wollte wissen wie es sich anfühlt. Cane auf Jeans. Ein Kollege den ich mal in einen SM-Shop mitnahm kaufte sich eine Gerte. Aha, wofür brauchst Du die???

      Insgesamt ein schwieriges Thema. Outen ist sehr befreiend wenn es funktioniert.
      Andererseits, wenn man einmal geoutet ist, kann man es nicht rückgängig machen.

      Ich denke, wenn sollte man behutsam vorgehen, sich bei einen nach den anderen Outen. Nicht bei einer Familienfeier oder einen Bürofrühstück.
      Bei mir the Same, Freundeskreis und hardliner wissen wie ich ticke. Ab und an kommen fragen aber oft bei Feierlichkeiten wenn die ersten angeschickert sind. Die Ehefrauen sind genau das Gegenteil und sprechen mich sehr oft gezielt an man für sich ist. Ich schätze das um die 40% selbst gerne Erfahrungen machen würden aber es zb noch nicht mal auf die Kette kriegen mit ihrem Partner darüber zu sprechen. Wie wollen die dann ne Session zu Stande bringen :facepalm: Kommunikation ist das A und O und der Beginn von allem….






      „Ich habe Dich hinter der Tür erlebt,
      während andere nur wissen,
      wer Du vor der Tür bist

      In diesem Sinne, versteckt Euch nicht, wir sind mehr als alle glauben :dash:

      der Hugo schrieb:

      Ich schätze das um die 40% selbst gerne Erfahrungen machen würden aber es zb noch nicht mal auf die Kette kriegen mit ihrem Partner darüber zu sprechen. Wie wollen die dann ne Session zu Stande bringen
      soorry... ist jetzt OT, aber... das finde ich schon eine sehr abschätzige Äußerung....

      und zum Thema... "Outing" hat m.E. viele Gesichter... :pardon:
      "Nichts Böses; hast Du die Schwelle überschritten, ist alles gut.

      Eine andere Welt, und Du mußt nicht reden." (Franz Kafka)
      Was ist jetzt abwertend? Tatsache trifft es eher, und ich rede nicht übers outen sondern um die Sache das ein Teil meiner Freunde die ich schon Jahrzehnte kenne, sich nicht trauen mit ihrer oder ihrem Partner über ihre Vorstellungen Phantasie oder einfach nur Lust auf was neues, anderes zu reden! Ein Gespräch würde reichen aber mit mir reden sie (einzeln) darüber. Aber den Menschen neben dem sie 30 Jahre jede Nacht schlafen trauen sie sich nicht? Und wie gesagt gehts nicht um Outing sondern um einfache Kommunikation zweier Partner. Aber zb ihre Blicke damals als ich erzählt habe was ich für Neigungen empfinde und auslebe, das war vor 25 Jahren noch ein ganz anderer als heute. Ich finde die Zeiten machen es (nein nicht allen oder jedem) wesentlich leichter. Homosexuelle zb auch, was hat sich mein Schwuler bester Freund gewindet bis es irgendwann aus ihm heraus platze, hat er Jahre für gebraucht. Leider. Also von daher werte ich hier niemanden ab, und bewusst schon mal gar nicht. Wieso sollte man das auch, sitzen alle im selben Boot oder?






      „Ich habe Dich hinter der Tür erlebt,
      während andere nur wissen,
      wer Du vor der Tür bist

      In diesem Sinne, versteckt Euch nicht, wir sind mehr als alle glauben :dash:
      Kommunikation innerhalb einer Beziehung hat für mich wenig damit zu tun ob jemand nun BDSMler oder Vanilla ist. Die einen tun sich schwerer, den anderen fällt es leichter.
      Und noch eine andere Ebene ist es da mit einem 3. drüber zu sprechen, fällt doch schon mal die Ebene weg, den Partner verletzten oder verschrecken zu können. Insofern finde ich es nicht ungewöhnlich, dass da eher der Kumpel oder Freund die Anlaufstelle ist.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Beitrag von Hera ()

      Dieser Beitrag wurde von MatKon aus folgendem Grund gelöscht: Doppelpost ().

      Hera schrieb:

      Ich zitiere mich mal eben in etwa selbst aus dem anderen Thread "Ich habe gar nicht das Bedürfnis jeden meine Neigung mitzuteilen".

      Mich würde nun mal interessieren ob oder warum es für den einen oder anderen wichtig ist, dass das Umfeld über die persönliche Neigung informiert ist?
      Spannende Fragen!

      Ich habe dieses Bedürfnis schon sehr lange nicht mehr. Ich bin halt 50+ und in einer langjährigen, wunderbaren Beziehung, da sind manche Dinge nicht mehr soo drängend.

      Ich habe dieses Bedürfnis ca anno domini 2000 gespürt, nachdem mir bewusst geworden ist, was da in/mit mir abgeht, ich mich damit auseinandergesetzt habe und zusehends damit klargekommen bin. Das war so etwas Ähnliches wie bei religiösen Frischbekehrten, so ein Gefühl von "ich hab was ur voll super Cooles gefunden, ich will, dass es dir auch so gut geht, das musst du dir auch anschauen!"

      Ich glaube, so geht es Leuten, wenn sie eine "Befreiung" erleben. Sie wollen es teilen, nona. Andere sollen auch befreit werden! Ist ja ein sehr verständlicher und freundlicher Impuls.

      Dann war da seinerzeit noch das Gefühl, dass die Toleranz gegenüber BDSM propagiert gehört. Natürlich nicht so wie Schwulenrechte, aber doch... immerhin noch in meiner eigenen Kindheit hätte ein Outing zum beruflichen Tod führen können. Wie das in der Szene gesehen wurde, war sicher auch damals schon ein bisserl überzogen, aber naja, Gefühle und Gruppendynamik halt. Wo Menschen sind, da menschelts.

      Ich möchte auch dazu sagen, dass ich dieses Bedürfnis nur sehr begrenzt ausgelebt habe, weil mir eben aufgrund meiner religiösen Erfahrungen schnell klar war, was da abgeht und dass es wirklich nicht alle interessieren muss. Ein paar Mal war ich wohl etwas missionarisch, und ein ganz bestimmtes Outing löst bei mir selbst heftige Peinlichkeitsgefühle aus, wenn ich nur dran denke... aber, ey, wir werden älter, wir sammeln Erfahrungen, wir lernen hoffentlich aus Fehlern. Der Punkt ist, das auch anderen zuzugestehen.

      Heute würde ich mich nur outen, wenn eine neue intime Beziehung beginnen sollte, oder wenn jemand von sich aus Interesse zeigt. Da gibt es eine feine Linie zwischen "klar und aufrichtig sein" und "ungefragt mit der eigenen Sexualität ins Haus fallen". Falls das Thema in der Konversation vorkommt - was schon ewig nicht mehr passiert ist - würde ich eventuell aus persönlicher Erfahrung reden, je nachdem wie ich die Leute einschätze, aber durchaus mit Vorsicht... den Bruhaha-Clown muss ich echt nicht machen, nur um den moralischen Oberritter raushängen zu lassen. Andererseits werde ich mich auch nicht verstecken.

      Hera schrieb:

      Mich würde nun mal interessieren ob oder warum es für den einen oder anderen wichtig ist, dass das Umfeld über die persönliche Neigung informiert ist?
      Ob: Wer auf Partner/in Suche ist sollte sich halt überlegen ob es Vorteilhaft ist ,dass ein bestimmter Personenkreis von der Neigung weiß(Macht es zumindest einfacher).
      Warum: Freunde etc. die gerne auch mal unangemeldet einem Besuchen, kann man den Schockmoment in der Wohnung entsprechende Utensilien vorzufinden mit dem Outen entschärfen. Zumal sich auch nicht alles gut verstecken lässt. Ebenso auch bei potentiellen- und oder Partnern da diese sonst von bestimmten Neigungen und Bedürfnissen nichts wissen können (maximal sonst erahnen).
      In teilen auch das es zum gewünschten Ziel führt (was versteh ich darunter ?) :
      Sub von der ich nicht weiß das Sie eine ist, kommt zu mir und sagt: Hey lass uns spielen. Ich Antworte: Okay eine Runde Mensch Ärger Dich nicht ? Sub: Mensch hast Du denn keine Phantasie ? Ich: Hmm Monopoly ?
      Oder noch schöner, ich lass mich gern Fesseln. Ich: Okay lass und das schweigen der Lämmer schauen, ist ein fesselnder Film. Ich denke ist klar worauf ich hinauswill.

      Es gibt aber auch Gründe das gezielt nicht zu erwähnen.
      Wenn man beim Kennenlernen schon feststellt das die Akzeptanz zum BDSM nicht gegeben ist. Oder wer Eltern weit entfernter Generationen hat. Es soll Eltern geben die einem sofort Enterben würden, hätten Sie davon Kenntnis das eine Masochistin einem Klaps von einem auf den Hintern bekommt. Einfach generell weil man Frauen nicht schlägt ;) . Daher bin ich auch Teilweise ganz bei Annimax, warum da ein Fass aufmachen, dass man nachher nicht wieder geschlossen bekommt.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !