newblackshaddow schrieb:
Zugegeben die Frage klingt komisch, aber abgesehen davon,dass man sich angekommen und angenommen fühlt, so wie man ist (eigentlich immer war) ist da noch mehr, oder?
Bei mir lag die Neigung früher nicht so dicht unter der Oberfläche, dass ich schon immer gespürt hätte, was ich in beziehungstechnischer Hinsicht bin, und dass zum vollendeten Glück nur noch die Gelegenheit zum Ausleben gefehlt hätte. Meine (A)Sexualität war viele Jahre ein weißer Fleck auf meiner inneren Landkarte. Solange ich mich selber in dieser Hinsicht nicht kannte, konnte ich aber auch nicht richtig für mich einstehen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich sicherheitshalber nicht allzu eng binden, nicht endgültig auf irgendwas festlegen sollte, mir immer eine Fluchtoption und einen Rückweg in die Autarkie offenhalten sollte. Ich hätte es damals nicht so benennen können, aber im Rückblick denke ich, dass ich ein vages Bewusstsein davon hatte, dass mir wesentliche Entscheidungsgrundlagen fehlten. Ich einfach nicht wusste, für wen genau ich eigentlich hier Entscheidungen treffen soll.
Jetzt, wo die Entscheidungsgrundlagen bekannt sind, ist es auf einmal viel leichter geworden mit den Entscheidungen. Vergleichsweise ein Klacks, weil ich jetzt weiß, für wen sie sind. Jetzt ist es "nur noch" eine Frage von Intuition, Vernunft, Mut, Sachzwängen, Sehnsucht und Realismus und allen diesen sonstigen Kompetenzen
Und BDSM, bzw. das Reden darüber, hat meine Beziehung zu meinem Mann verändert und damit auch unsere Ehe und unseren Alltag. Wir haben "Kopf in den Sand und Durchhalten" als Beziehungsstrategie überwunden und reden miteinander. Dass DS-Elemente in unseren Alltag eingekehrt sind, macht unser Leben schöner und unsere Beziehung inniger, weil wir darin eine Wellenlänge gefunden haben, auf der wir miteinander schwingen können (naja meistens, manchmal haut es uns auch ordentlich raus und wir fallen in schwarze Löcher). Das Wesentliche ist aber, dass wir miteinander in den Austausch gegangen sind.