Hat sich euer Leben durch BDSM verändert?

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      Hat sich euer Leben durch BDSM verändert?

      Zugegeben die Frage klingt komisch, aber abgesehen davon,dass man sich angekommen und angenommen fühlt, so wie man ist (eigentlich immer war) ist da noch mehr, oder?
      Mich hat es selbstbewusster werden lassen. Ich habe plötzlich erkannt, dass noch viel mehr in mir steckt. Ich hatte vorher kaum Selbstbewusstsein gehabt, war schüchtern, ängstlich und vorsichtig gegenüber anderen. Auch Aufgrund von Mobbing in der Kindheit und Jugend.
      Dadurch, dass ich „Dinge“ gemacht habe, die andere nicht machten, hab ich auch im Alltag mehr ausprobiert und war sehr überrascht von mir, dass ich das konnte. Ja, es hat mein Leben komplett verändert.
      ( Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe, sonst fragt halt).
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      ...liebe @newblackshaddow ich will es mal mit den Worten eines langjährigen Mäzens sagen...:

      "Die Entwicklung vom hässlichen,unscheinbaren Entlein zum strahlend weissen, glänzenden Schwan,der ganz bewusst voller Stolz seinen Kopf neigt ist nur ein Bild,welches von Äusserlichkeiten bestimmt ist.
      Viel wichtiger ist doch der Entwicklungsprozess, der sich im Innersten vollzogen hat ...
      Mit Leib und Seele den Mut zu habe sich zu er-leben und die persönlichen Schwächen zu Stärken werden zu lassen,ist ein Meilenstein in der Ich-Entwicklung."

      Dies wurde mir vor gut 7Jahren in einem th.Rückblick auf den weiteren Weg mitgegeben...
      Und ich behaupte ,dass ich mit jedem neuen Lebensjahr an Erfahrungen gewinne,die mich in mir ruhen lassen...
      und bestätigen ,den richtigen Weg genommen zu haben .✔️

      Mein Dank gilt den
      Begleitenden(in the past und auch im Hier &Jetzt) ,die Anna durchaus prägen,unterstützen und weiterhin auch ihre persönlichen Spuren auf vielfältige Art und Weise hinterlassen...
      Ja, es hat mein Leben verändert. Das Erkennen und anerkennen meiner Neigung hat mich verändert. Ich stehe mehr zu mir und zu meinem Körper, habe eine bessere Selbstwahrnehmung und mehr Selbstbewusstsein. Bin allgemein einfach mehr bei mir selbst und habe das Gefühl angekommen zu sein. Es gibt mir ein Gefühl von Zufriedenheit und Erfüllung.
      Ich denke schon. "BDSM" ist für mich quasi die Bewusstmachung und Akzeptanz der Art und Weise, wie ich mich als Liebende und als sexuelles Wesen schon immer erfahre. Es ist sehr praktisch, diesen Namen und Rahmen für meine Neigung zu haben und nutzen zu können.


      - weil es den Austausch mit ähnlich Gesinnten (vor allem mit euch, aber auch mit potentiellen Partnern) ermöglicht
      - weil es sehr viel Input zu Konsens gibt - und dazu wie man die Neigung in einem sicheren, geschützten Rahmen ausleben kann
      - weil es durch die vielen Facetten und theoretischen Überlegungen, die man im Netz finden kann, die Herausforderung bietet, mich noch besser kennenzulernen
      - weil das Ausleben selbst mir Unsicherheiten bewusst macht, die ich dann bearbeiten kann


      Es hat etwas Befreiendes für mich, mit Menschen offen über meine sexuellen Vorlieben und über Grenzen und Tabus zu sprechen. Es ist schön, dass es im BDSM Konvention ist, sich so intim zu unterhalten. Auch ich habe den Eindruck, dass das meinem Selbstbewusstsein sehr gut tut - auch zu wissen, dass es Menschen gibt, die eben genau diesen Teil von mir besonders attraktiv finden. Nicht zuletzt habe ich aktuell den Eindruck, dass eine riesige Spielwiese vor mir liegt und dass ich wahrscheinlich auf Menschen treffe oder vielleicht schon getroffen bin, die Lust haben werden, sie mir zu zeigen oder mit mir zusammen zu erkunden. Das bringt viel positive Energie mit sich.
      Meine Frage zielte mehr auf den Alltag ab. (Also ganz unabhängig vom sexuellen). Trotzdem danke für eure Antworten.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Ja, gewissermaßen schon.

      - Ich reflektiere mich häufiger; Verhalten und Vorgehensweise

      - Es gibt eine gesteigerte Sensibilität in der Beobachtung und Auffassung

      - Ich lese Menschen, derer Gestik und Mimik noch einmal intensiver

      - Ich fühle mich befreit von geistigen und gesellschaftlich auferlegten Fesseln

      - Ich nehme Gefühle viel bewusster wahr

      - Ich arbeite konzentrierter
      Rather Love Free and Crazy - Than Live Normal to Bored
      servus an alle!

      Wunderbare und doch so schwierige Frage, zumindest für mich.

      Ich bin ja doch sehr neu "dabei". Klar war die Neigung schon immer in mir, aber sie wurde gut versteckt, verdrängt, verborgen.

      Aber durch das Erkennen und auch Annehmen ist viel in mir passiert. Nehme mich noch besser wahr, kann somit auch tiefe Gefühle und Emotionen in mir besser zuordnen.

      Es lässt mich deutlicher werden und ausdrücken, verbal und nonverbal, in allen Bereichen.

      Und ich nehme auch die Gesellschaft anders wahr, kritischer, toleranter. Ok, habe ich schon länger, aber jetzt aus einen anderen und zusätzlichen Blickwinkel.

      Und ich bin weiterhin neugierig was das Leben noch so bereit hält für mich
      Zahme Vögel reden von Freiheit, wilde Vögel fliegen und lassen sich voller Vertrauen auf der Hand des HERRn nieder.
      Hm. Eine gute Frage. Aber wenn ich so darüber nachdenke, komme ich zu dem Entschluss, dass ich es nicht genau beurteilen kann. Ich kann weder mit einem klaren Ja, noch einem klaren Nein antworten. Dazu bräuchte ich doch einen Vergleich, wie es ohne BDSM verlaufen währe und den habe ich nun mal nicht.
      Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich dann die Vorgänge als "Ändern" bezeichnen kann, nur weil BDSM nur ein Bestandteil meines Lebens ist. Eher betrachte ich es so, dass es Dinge aus mir hervorgeholt hat, Dinge geschult hat, Facetten mehr differenziert hat, die sowieso in mir gestäckt haben. Da hätte ich mich doch nicht dafür ändern müssen. Ändern impliziert für mich ein verbiegen, verformen, ein absolutes konträres Sein zu meiner früheren Art, meinem Wesen und das ist nicht passiert. Ich bin immer noch ich, nur mit ein paar mehr Skills als früher. Skils, die auch unter Umständen meinen Alltag bereichern können.
      Aber ich habe die starke Vermutung, die sich mir immer mehr bestätigt, diese Facetten die ich mit Hilfe von BDSM nun etwas ausdifferenzieren konnte, währen früher oder später sowieso zutagegetreten. Vielleicht in einem viel, viel späteren Lebensabschnitt, mit anderen Erfahrungen, die weniger etwas mit BDSM zu tun hätten, aber ich denke, sie währen irgendwann rausgekommen. BDSM hat dahingehend nur als Katalysator fungiert, da diese Neigung zusammen mit meinen Partnern mir einen Raum gab, indem ich meine Facetten meines Selbst in Ruhe, geschützt und somit auch einfach schneller entdecken konnte. Das alltägliche Leben hätte diesen Schutz nicht geboten. Das Leben hätte schutzlos, ganz langsam und kontinuierlich an mir herumgeschliffen, bis diese Facetten, die nun schon bestehen, irgendwann zutagegetreten währen. BDSM hat mir lediglich eine Art Wergzeug in die Hand gegeben, einen Raum geschaffen, in der ich selbstwirksam gestalten und unabhängig vom Alltag schon einmal an mir selbst schmirgeln konnte. Das klingt vielleicht blöd, aber ein besseres Bild habe ich leider nicht.
      Ich hoffe man kann mich trotzdem verstehen?
      Bei mir ist es ähnlich wie es @Blue-Monstera beschreibt, es fehlt der echte Vergleich wie ich heute wäre, hätte ich keine Berührung mit BDSM gemacht.

      Aber ich denke, ich könnte das am ehesten mit meiner Zeit als Jugendlicher (12-16 Jahre) vergleichen. Damals war mir BDSM völlig unbekannt, meine Ziele waren es ein guter Sportler zu werden und einen vernünftigen Job zu erlernen. Ich wollte ins Ausland gehen, die Welt erkunden, aber Gedanken daran jemanden zu dominieren oder ihm gar Schmerz zuzuführen, da kann ich mich nicht erinnern dies gehabt zu haben. Eher im Gegenteil, ich war recht schüchtern und introvertiert. Und dann gab es diesen einen Moment, beim Kampfsporttraining mit meiner damaligen Freundin, da hat es Klick gemacht. Als ich Sie im "Schwitzkasten" hatte, die Kontrolle die ich hatte, die Option durch gezielte Handbewegung die Situation so unangenehm wie möglich für sie zu machen. Und Ihr hat es gefallen und wir haben dass dann auch außerhalb der Sporthalle wiederholt und vertieft. Und seit dem hat es mich immer weiter fasziniert.
      Hat da mein Leben verändert? Eher nicht, es hat mich als Mensch womöglich verändert, um das Leben zu führen das ich heute führe!
      Und dennoch betrachte ich BDSM als eine Bereicherung meines Lebens, und würde es nicht als Lebensinhalt bezeichnen wollen. Ich kann, mal mehr mal weniger gut, ohne BDSM-anteil zurecht kommen, wobei ich dann schon merke dass da etwas fehlt.
      Ja, hat es und tut es immer noch.
      Trotz meines nicht mehr jugendlichen Alters stehe ich ja noch ziemlich am Anfang. Die ersten Schritte sind gemacht, aber es fühlt sich immer noch ein bisschen an, wie laufen zu lernen. Ich kann das schwer beschreiben.

      In und mit mir findet schon seit geraumer Zeit ein Veränderungsprozess statt und das war wie das fehlende Puzzleteil. Sehr zutreffend fand ich auch diesen Spruch: 'Kannst du dich erinnern, wer du warst, bevor die Welt dir erzählt hat, wer du sein solltest?'

      Dass ich anders bin, spürte ich sehr früh, aber ohne die Möglichkeiten von heute und noch dazu in einer eher ländlichen Gegend war es nahezu unmöglich, das auch nur ansatzweise zu ergründen. Irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt, so zu sein, wie es erwartet wurde, aber wirklich glücklich war ich damit nie.

      Von glücklich bin ich immer noch weit weg, das hat aber andere Ursachen, allerdings fühle ich mich deutlich wohler als früher und irgendwie ganz. Ich würde jetzt nicht sagen wollen, dass ich ohne Rücksicht auf Verluste mein Ding durchziehe, aber zum ersten Mal im Leben tue ich das, was für mich richtig und wichtig ist.

      Mein größtes Problem war anfangs, die Neigung als solche zu akzeptieren. Dabei hat mir u. a. das Forum hier extrem geholfen, auch wenn ich lange nur als Gast mitgelesen habe. Dafür an dieser Stelle ein herzlicher Dank an Euch.

      Ich bin sicher, dass noch einiges an Veränderung auf mich zukommt, aber im Gegensatz zu früher löst das keine Panik aus. Ich freue mich einfach darauf.
      Don't dream it - be it
      Ja und nein, jede persönliche Erfahrung bringt ja Veränderungen mit sich, insofern hat BDSM sicher in gewisser Weise Veränderungen angestoßen, den Blickwinkel erweitert. Im Alltag hat es mich dennoch nicht beeinflusst, ich gehe Dinge jetzt nicht anders an oder habe das Gefühl, dass sich Selbstwertgefühl oder -bewusstsein geändert haben.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich fasse die Frage in dem Sinne auf, ob BDSM mein Verhalten geändert hat. Vielleicht in Details, wie es nunmal im Austausch mit anderen Menschen so über die Jahre vorkommt. Grundsätzlich aber nicht.

      newblackshaddow schrieb:

      Meine Frage zielte mehr auf den Alltag ab. (Also ganz unabhängig vom sexuellen).

      Zwischen Alltag und BDSM-Einsätzen gibt es für mich keinen wesentlichen Unterschied. Ich gehe beides auf die ähnliche Weise an.
      1:1,618
      (Kompaniestabsunterdom d.R. Man wird ja wohl mal Pause machen dürfen :coffee: .
      Morgen ist auch noch'n Tag, Mädel. Übermorgen auch, Junge. Immer mit der Ruhe, Meister.
      Setz Dich
      erstmal hin hier, Sportsfreund.)
      ^^
      Danke für diesen wunderbaren Thread, @newblackshaddow :blumen:

      BDSM hat meinen kompletten Lebensentwurf verändert, hat mein Selbstbewusstsein gestärkt und ganz wesentlich mit zu meiner Heilung beigetragen. Schon als Jugendlicher hat mich BDSM fasziniert, ohne es jedoch als solches benennen zu können, das kam erst viele Jahre später! Nach diesem langem Bewusstseinsprozeß der Neigungsbefreiung habe ich es geschafft, mich einvernehmlich von meiner Ehefrau zu trennen und endlich das Potential mit meiner serva zu leben, was in mir angelegt ist:
      D/s im 24/7-Modus der subtilen Art
      "Die üste hat die freie Wahl,
      wählt sie ein W, dann bleibt sie kahl,
      wählt sie ein K, dann wird sie nass,
      die freie Wahl macht keinen Spaß!" (Robert Gernhardt)
      ...wählt sie ein Br, macht sie MIR Spaß!!! (Carmantus) ;)

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      Da meine erste längere (mehrjährige) Beziehung (damals war ich 18) BDSM geprägt war, kann ich gar nicht sagen, ob sich durch BDSM mein Leben verändert hat. Vielleicht dahingehend, dass ich in späteren Beziehungen fühlen konnte, was mir fehlt und es auch irgendwann benennen konnte.
      Ansonsten sehe ich es wie @Hera, dass jede Erfahrung Veränderung bewirkt oder bewirken kann und dass das nun nichts BDSM spezifisches ist.

      Vielleicht ist es bei uns ein bisschen so, dass durch unsere Regeln und Aufgaben man schneller oder konkreter eine Ursache finden kann, wenn eine latente Unzufriedenheit in der Beziehung aufkommt? Man ist ja ohnehin regelmäßig und viel in der Kommunikation. Ich denke durch BDSM haben wir beide gelernt Wünsche und Bedürfnisse gezielter zu formulieren. Und es ist nicht mehr ganz so oft ein Herumstochern im Gefühlsnebel. So fühlte es sich für mich jedenfalls oft an, bevor wir BDSM klar kommuniziert haben (irgendwie da war es ja vorher auch schon, vor allem Ds) und unsere Beziehung und unseren Alltag dahingehend überdacht und neu strukturiert haben.
      Ich habe länger überlegt, ob und wenn ja, in welcher Form es meinen Alltag verändert hat.
      Und ja - es hat meinen Alltag verändert.

      Ich kommuniziere viel deutlicher. Sage was ich brauche und auch was ich nicht gut finde.
      Ich schaue auch mehr auf mich, höre in mich hinein und fühle, was mir gerade gut tut oder eben nicht und lass es dann nicht über mich ergehen, sondern ändere was daran.
      Und ich stelle meine Bedürfnisse und mich selbst nicht mehr hinter alle andere.