Mein schwieriges Verhältnis zu männlichen Doms mit weiblichen Subs

      Neu

      Bei dem Thema ist wahrscheinlich gerade das Problem, dass da das Rationale auf der einen Seite steht und auf der anderen das Bauchgefühl. Und das Bauchgefühl wird bei jedem von uns ganz individuell beeinflusst. Bei dem einen sind es vielleicht die Assoziationen mit Missbrauch, die auftauchen und gegen die man sich nicht richtig wehren kann.

      Bei mir könnte es daher kommen, dass ich generell eine Abneigung gegen "traditionelle Geschlechterrollen" habe, weil ich da selbst nicht ins Konzept passe. Ist nur eine Vermutung.

      Allerdings habe ich gerade im BDSM-Bereich ein großes Vertrauen in uns alle, dass jeder darum bemüht ist, dass es dem jeweils anderen gut geht. Ich habe da eher die Erfahrung gemacht, dass man sehr genau aufeinander achtet.
      Dementsprechend hat meine Abneigung nichts mit Assoziationen mit Missbrauch oder ähnlichem zu tun.

      Neu

      @GreenBlueEyes Ich kenne den Unterschied zwischen Missbrauch und BDSM. Dieses Wissen nützt mir gar nichts, denn es ist wie @Alexis Raven schreibt, dass mein Bauchgefühl vollkommen irrational 'handelt' und ich das nicht ändern kann.

      Und die Gefühle sind deutlich stärker, als das was ich erwarten würde, wenn es nur daran liegen würde, dass es halt nicht meiner Neigung/Orientierung entspricht, @Anthophila.

      Mir ist eine Vermutung in den Sinn gekommen. Ich habe bereits mehrfach gehört/gelesen, dass es möglich ist, durch Ereignisse traumatisiert zu werden, die einem nicht selbst widerfahren, sondern die man "nur" beobachtet oder sonst irgendwie indirekt mitbekommt. Vielleicht ist das bei mir der Fall und vielleicht reagiere ich deshalb auch v.a. auf Situationen, in denen ich eben gerade nicht selbst involviert bin. Und vielleicht ist meine emotionale Reaktion deshalb so stark? Oder wären die Gefühle dann doch noch deutlich stärker? Ich weiß es nicht...
      Im Moment habe ich nicht vor, diesbezüglich professionelle Hilfe aufzusuchen, weil ich in den letzten Jahren bereits zwei Therapien gemacht habe (Krankenkasse mag das nicht) und weil es mich die meiste Zeit/im Alltag wenig belastet.

      Neu

      @Kaesekuchen
      Es kann auch schon traumatisieren, wenn man nur das "falsche" Video gesehen hat im falschen Moment.
      Ich habe viel mit Jugendlichen gearbeitet und was die mir so erzählt haben, was in den Klassenchats für Pornos herumgeschickt werden - da sind wirklich üble Dinge dabei. Und da reicht eine Szene, die richtig verstörend gewirkt hat auf jemanden, der emotional damit überfordert war. Ich hatte da schon Kinder sitzen, die waren richtig fertig. Und diese Kinder werden das, was sie gesehen haben, nie vergessen. Fürchte ich.
      Und sowas brennt sich tief ein, wenn es einen emotional belastet hat. Wir merken uns ja gezielt Dinge, die wir mit starken Emotionen verbinden - im Positiven und im Negativen.

      Und Situationen, die wir tatsächlich beobachtet haben - im wirklichen Leben - wirken natürlich nochmal stärker. Dafür muss man nicht selbst involviert sein.