Mein schwieriges Verhältnis zu männlichen Doms mit weiblichen Subs

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      @Käsekuchen:
      ich verstehe glaube ich was du da meinst.
      Aus der Ferne jetzt eine Erklärung dafür zu haben, wäre aber anmaßend.
      Trotzdem gerne meine Gedankengänge, die bei beim Lesen deines letzten Post´s so gekommen sind:
      Du schreibst in deinem Nick links unter "Neigung" = Switcher

      Da stellte sich mir die Frage, ob du, wenn du da die "Dom-Rolle" einnimmst, eher männliche Subs magst, oder beide Geschlechter unabhängig gleich gern, jedoch,
      wenn du die "Sub-Rolle" einnimmst, das dominante Gegenüber dann eher weiblich sein sollte?
      Das ist durchaus eine Neigung, die gar nicht mal so selten vorkommt, in anderen Kostellationen dito, also z.B. männlichen doms gegenüber eher subbig, andeeren Frauen gegenüber jedoch eher dommig, auch das gibt es nicht so selten.
      Vielleicht ist es so bei dir, vielleicht auch nicht, war halt ein Gedanke, der so kam.

      Tiefer reflektiert muss ich sagen, das ich auf auf Parties bei manchen spielen gerne zusehe, bei anderen nicht. Und seit längerer Zeit, wenn ich mal so drüber nachdenke, waren es eher Spiele, wo Sie Dom war und er Sub, an denen ich dann eher vorbei ging. Aber das war gefühlt eher so für mich, das mir da der Gedanke "falsche Rollenverteilung" in den Sinn kam, als das ich es irgendwie "schlecht" fand. Aber das ist einfach Geschmacksache, das sieht jeder für sich anders.
      Solche Dinge sind sehr sehr individuell, und es gibt immer auch Beispiele, auf die ein solches Denkmuster nicht passt.

      Was ich für mich da herausgezogen habe als Fazit ist unter anderem folgendes:
      Und da möchte ich jetzt mal die Dom-Damen ein wenig in Schutz nehmen, deren Spiel ich ( persönliche Meinung!!! ) oft für
      zu hart
      zu wenig auf Sub eingehend
      zu sehr egoistisch gehandelt
      empfunden habe, ohne das ich es wirklich "beurteilen" kann oder will.

      Da ich selbst nicht Sub bin, also so gar nicht, kann ich auch nicht wissen, wie ein männlicher Sub so denkt.
      Denn alles oben beschriebene kann ja durchaus auch einvernehmlich, und damit vom Sub genau so gewollt sein.

      Damit wäre das "zu wenig auf Sub eingehen" nämlich lediglich ein völlig falscher Eindruck dessen, was sich da gerade abspielt.
      Dafür spricht jedenfalls die Tatsache, das die meisten männlichen Subs nach dem Spiel keinen unglücklichen eindruck machten, eher im Gegenteil.
      Mangels eigenem Interesse an einer solchen Konstellation, habe ich das aber nie im Gespräch hinterfragt.

      Grundsätzlich gehe ich davon aus, das Spiele auf einer Spielparty zu 99% einvernehmlich sind.

      @Amarena
      Ich würde gern auf das Beispiel mit dem Teller zurück kommen.
      Es mag sein, dass es für dich einfach nur lächerlich aussah, ABER
      1. Du weißt nicht, was er und sie abgesprochen hatten, und ob sie genau solche Dinge total erregend findet.
      2. Wenn ich auf eine Play-Party gehe, wo viele verschiedene Paare spielen, dann kann ich glaube ich nicht davon ausgehen, dass alles, was ich dort zu sehen bekomme meiner eigenen Neigung entspricht.
      Jeder Jeck ist anders.
      Wenn mir da was nicht gefällt, drehe ich mich um, und schaue wo anders hin, würde mich aber hüten, das, was andere dort spielen, als lächerlich zu bezeichnen.
      Der leckerste Fisch ist immer noch die halb durchgebratene Scheibe aus der Kruppe einer rauhfutter-verzehrenden Großvieheinheit ( EU-Sprech für Rind, Kopfschüttel ).

      Alle elektronischen Bauelemente arbeiten intern mit Rauch. Kommt der Rauch raus, sind sie kaputt.

      DDundMehr schrieb:



      Ich würde gern auf das Beispiel mit dem Teller zurück kommen.
      Es mag sein, dass es für dich einfach nur lächerlich aussah, ABER
      1. Du weißt nicht, was er und sie abgesprochen hatten, und ob sie genau solche Dinge total erregend findet.
      2. Wenn ich auf eine Play-Party gehe, wo viele verschiedene Paare spielen, dann kann ich glaube ich nicht davon ausgehen, dass alles, was ich dort zu sehen bekomme meiner eigenen Neigung entspricht.
      Jeder Jeck ist anders.
      Wenn mir da was nicht gefällt, drehe ich mich um, und schaue wo anders hin, würde mich aber hüten, das, was andere dort spielen, als lächerlich zu bezeichnen.
      Nun mir kam es lächerlich vor, ich empfand das so.
      Und das liegt, glaube ich, am Mindset, wenn man hingeht. Ich habe da tatsächlich lange nachgedacht, warum ich es so empfand.
      Ich war nicht als Sub da, einfach nur ohne im D/s zu sein als Frau. Und ich glaube, daran lag mein Empfinden.
      Es ist vielleicht wie in der Kirche.
      Wenn du als tiefgläubiger Mensch in einen Gottesdienst oder eine andere religiöse Zeremonie gehst, dann berührt dich das, du fühlst dich zugehörig und etwas klingt tief drinnen mit.
      Wenn du als vollkommen unreligiöser Mensch hingehst, tut es das nicht, dann kommt dir manches seltsam vor, skurril und irgendwie aus der zeit gefallen.
      Und ich denke, so ist das mit Playparties oder ähnlichem auch.
      Wenn man als Sub oder Dom hingeht, wenn man im Mindset des D/s ist, dann schwingt man mit, dann findet man solche Gesten wie mit dem Teller vielleicht auch berührend. Ohne dieses D/s im Kopf, wirkt es eben nicht.

      Dein Gedanke mit der Ausrichtung der sexuellen Präferenz beim Zuschauen finde ich aber sehr einleuchtend. Ich glaube, ich würde bei Femdoms und Malesubs auch vorbei gehen (sollte ich mich jemals wieder auf eine Playparty trauen) und es würde sich vielleicht sogar eher ungut anfühlen beim zuschauen, weil einem das eigene Präferenzgefühl ein Das-stimmt-doch-so-nicht suggeriert.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Ich werfe mal folgende Frage bzw. Gedanken in den Ring:

      Vielleicht spricht Dich an, was Deinen persönlichen Neigungen entspricht, was dem konträr ist, lehnst Du (für Dich) eher ab?

      Und vielleicht passt Dein Bauchgefühl da nicht mit Deinem Kopf zusammen, weil Du Dir dessen, was Deine Neigung ist, nicht sicher bist? Oder Du Dir eine nicht Deinem Inneren entsprechende Neigung "einredest", weil Dein Kopf sie für die Richtige hält?

      Dass es mit Moral o.ä. gar nicht viel zu tun hat, sondern eher mit Deinen persönlichen Präferenzen? Du fühlst Dich quasi wie "ertappt", wenn Du M Dom und f fem beim spielen zusiehst und lehnst es deshalb ab? Wie gern ertappte Missetäter allzu übertrieben jede Schuld von sich weisen.

      Nur verquere, möglicherweise gänzlich danebene Gedanken am frühen Morgen :coffee: .

      Vor Jahren konnte ich mit Filmchen F Dom, m sub wenig anfangen, fand sie fast abstoßend für mich. Mittlerweile finde ich sie manchmal ganz nett :D . Ist ja nicht selten, dass "Eindeutige" sich aus ihrer eigenen Ecke herauswagen und auch die andere Seite manchmal doch ganz spannend finden (was der Bauch natürlich schon weit vorher "wusste").
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      @DDundMehr @Louise Eure Idee mit der Neigung / sexuellen Orientierung könnte durchaus mit rein spielen! Daran hatte ich bisher kaum gedacht.

      Dann schreibe ich einfach mal alles, was mir dazu einfällt.

      Ich würde mich als lesbisch bezeichnen. Solange ich keinen "Input von außen" bekomme, existieren Männer in einem sexuellen/kinky Kontext in meinem Kopf überhaupt nicht. Da ich aber eben Eindrücke von außen bekomme, kommen Männer dann doch immer wieder mal irgendwie in's Spiel. In der Regel schlichtweg weil ich ihnen nicht aus dem Weg gehen kann, wenn ich gewisse Dinge sehen/lesen/hören will.
      Beispielsweise sind hier alle Geschlechter vertreten und wenn man online versucht, pornografische Inhalte mit ausschließlich weiblicher Besetzung zu finden, wird man früher oder später unweigerlich trotzdem Männern begegnen. Außerdem sehe ich im Alltag und in "Standard-Medien" haufenweise hetero Paare, usw.

      Solange ich diesen Impuls von außen nicht bekomme, gibt es in meinem Kopf bezüglich dieser Themen nur Frauen. Andererseits habe ich bereits einmal eine Onlinesession mit einem Mann ausprobiert. Zwar war ich definitiv einverstanden mit dem Versuch, aber der Impuls kam nicht von mir. Und das Ganze hat in erster Linie deshalb funktioniert, weil ich wegen des rein schriftlich stattfindenden Vorgangs die Tatsache, dass er eben ein Mann ist, recht gut ignorieren/verdrängen konnte. Reizvoll fand ich das Interesse meines Gegenübers an mir und die Möglichkeit, BDSM (in eingeschränktem Rahmen) ausleben zu können. Wenn man jahrelang Probleme hat, eine passende (Spiel)partnerin zu finden, ist es irgendwie doch verlockend, auf eine der unzähligen Interessenbekundungen von Männern einzugehen.
      Was mir dazu noch einfällt: Durch die räumliche Distanz und die Tatsache, dass ich selbst mit ihm gespielt habe, hatte ich durchgehend das Gefühl, vollkommene Kontrolle über die Situation zu haben. Ich schaue nicht zu, sondern bestimme den Verlauf selbst.

      Männliche subs finde ich bis zu einem gewissen Grad auf nicht-sexuelle Weise interessant. Aber nur wenn ich irgendwie mit ihnen konfrontiert werde. Wie gesagt, ansonsten schwirren in meinem Kopf nur Frauen rum.
      Frauen gegenüber kann/will ich sowohl devot als auch dominant sein. Ich merke da manchmal einen Unterschied durch Alter und Größe, welche Rolle sich da intuitiv passender anfühlt. Und in einigen Fällen kann ich nicht wirklich sagen, warum ich mich einer bestimmten Frau gegenüber zu einer bestimmten Seite hingezogen fühle.

      Noch eine Sache: Ich meide jeglichen Körperkontakt zu Männern. Mir sind sogar alltägliche Berührungen von männlichen Freunden unangenehm und ich rücke extra ein wenig zur Seite, wenn ich "zu nah" an einem dran sitze. Gegenüber Frauen (sowohl im platonischen als auch sexuellen/kinky Kontext) habe ich zwar auch Berührungsängsten, jedoch haben die mit der Sorge zu tun, die Berührung könnte meinem Gegenüber unangenehm sein, nicht mir. Ich habe Angst, übergriffig zu wirken.
      Bei einer anderen Onlinesession mit einer Frau sollte ich mir etwas (mit ihr) und einem Mann vorstellen. Als ich mir dann konkret vorstellen sollte, dass er mich berührt, hat das bei mir zu nem Absturz geführt.

      Wenn ich z.B. in Filmen eine "romantische Szene" zwischen einem Mann und einer Frau sehe, fühle ich mich manchmal quasi selbst sexuell belästigt, weil ich mich in diese Situation hineinversetze.

      Wenn ich gemischt-geschlechtliche Paare sehe (real oder in Medien) habe ich entweder keine Reaktion oder ich verspüre den Wunsch nach einer Partnerin, kann mich dabei jedoch nicht in die Position des Mannes versetzen. Sehe ich ein rein männliches Pärchen, denke ich "Oh cool! Gut, dass sie das offen zeigen" und das war's id.R.
      Ein Paar bestehen aus zwei Frauen löst bei mir eine äußerst euphorische Reaktion aus und ich stelle mir vor, selbst in einer solchen Beziehung zu sein und wünsche mir, das häufiger zu sehen :)

      Dann ist es noch so, dass ich ein gewisses Interesse an Penisen habe. Wenn ein Mann dran hängt, will ich mit dem nix zu tun haben, aber dessen Penis finde ich dadurch erst einmal nicht weniger interessant. Bei Frauen mit Penis oder Strapon habe ich diese Problem nicht, da passt alles :D
      Dazu muss ich jedoch sagen, dass sich hier etwas geändert hat in letzter Zeit. Seit ich vor wenigen Monaten mit der Hormonersatztherapie angefangen habe (bin trans), ist mein Interesse an Penisen deutlich zurückgegangen und meine Probleme mit Männern im sexuellen/kinky Kontext sind stärker geworden. Ich betreibe seitdem einen viel größeren Aufwand, Männern in diesem Kontext aus dem Weg zu gehen, weil es mich noch deutlich mehr stört als früher.
      Mein Interesse an Dildos und Penisen von Frauen ist aber auch deutlich zurückgegangen...

      So viel dazu für's erste...

      Louise schrieb:

      Und vielleicht passt Dein Bauchgefühl da nicht mit Deinem Kopf zusammen, weil Du Dir dessen, was Deine Neigung ist, nicht sicher bist? Oder Du Dir eine nicht Deinem Inneren entsprechende Neigung "einredest", weil Dein Kopf sie für die Richtige hält?
      So was in der Richtung kenne ich. Es gibt einige Praktiken bzw Intensitätslevel, wo ich mit dem Verstand erstmal denke "Ne, das ist zu krass. Damit will ich nix zu tun haben", aber mein Bauchgefühl sagt "Oh doch, meine Liebe. Das willst du auch :evil: ". Mittlerweilse höre ich da mehr/früher auf mein Bauchgefühl und nutze den Verstand eher zur Risikominimierung.

      Im Bezug auf ein Interesse an männlichen doms habe ich das jedoch nicht. Da ist es gerade das Bauchgefühl, was mir sagt " <X "
      Bis gerade eben habe ich nie darüber nachgedacht, warum die Onlinesession mit dem einen Mann möglich war, während es bei der anderen Onlinesession mit der Frau solche Probleme gab bezüglich dem Mann in der Phantasie.

      Aus irgendeinem Grund ist mir das jetzt erst bewusst geworden, aber ich habe mich gegenüber dem Mann nicht wirklich fallen gelassen, bei der Frau aber schon. Das mit dem Mann war ein kurzes, emotional vollkommen oberflächliches Spiel zur kurzfristigen sexuellen Befriedigung. Der Frau gegenüber habe ich mich emotional geöffnet und habe mich (so weit möglich) in den Subspace begeben und einige meiner psychischen Schutzschilde fallen gelassen. Dadurch war ich emotional sehr verwundbar. Einerseits ein unglaublich tolles Erlebnis, andererseits anstrengend - für mich und auch sie... :/
      Liebe @Kaesekuchen, keine Ahnung, ob meine Gedanken dir weiterhelfen. Ich streue sie mal hierhin und du schaust einfach, was für dich passt.
      Mein erster Gedanke war: strukturelle Gewalt von Männern gegenüber Frauen ist leider immer noch, auch in unserer Gesellschaft, ein ungelöstes Thema. Möglicherweise reagierst du, dein " Bauchgefühl" besonders sensibel auf jegliche Andeutung davon, auch wenn du rational weißt, dass es sich beim Dargestellten um einvernehmliche Handlungen handelt. Aber Emotionen reagieren eben eher auf den emotional dargestellten Kontext, weniger auf rationale Überzeugungen.
      Mein zweiter Gedanke war: vielleicht versetzt du dich auch emotional besonders intensiv in die dargestellten Handlungen hinein, nimmst quasi innerlich den Platz des dominanten bzw. devoten Parts ein. Sollte dem so sein, wirst du dich in der von dir genannten problematischen Situation wahrscheinlich nicht in der Rolle des dominanten männlichen, sondern eher in der Rolle des devoten weiblichen Parts wiederfinden. Für dich selbst lehnst du aber Berührungen durch Männer ab, so wie ich dich verstanden habe- ergo lehnst du auch die dargestellten und mitempfundenen Handlungen von Männern an Frauen ab. Sie werden im Gefühl zur "Misshandlung", auch wenn dir rational bewusst ist, dass sie es für die betreffenden Frauen nicht sind. Möglicherweise "fehlt" hier im emotionalen Empfinden eine gewisse Distanz, eine signifikante Unterscheidung zwischen "ihnen" und "dir"? In diesem Fall wäre einfach die Resonanz, die Übertragung "zu stark" ausgeprägt, was ich keinesfalls als Fehler, sondern ausschließlich als Erklärungsversuch meine. In diesem Fall wäre das Erarbeiten von größerer innerer Distanz evtl hilfreich. Oder eben Meiden entsprechender Situationen.

      Verstehe alles bitte nur als Überlegungen meinerseits. :)
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning
      @Primrose Das sind auch noch mal gute Ideen! Und ich denke an beidem ist was dran.

      Ich sag mal so: Auch wenn ich selbst bisher keine krass negativen Erfahrungen in der Richtung gemacht habe, stört es mich doch SEHR, z.B. diese strukturelle Gewalt von Männern gegenüber Frauen zu sehen (bzw davon zu lesen/hören). Mein 'Bauchgefühl' wird wohl in den für mich problematischen Situationen immer wieder daran erinnert. Da fällt mir nochmal der Beitrag von @Tine1 ein.

      Und es ist tatsächlich so, dass ich mich (bei quasi allem) in die Personen hineinversetze, die ich sehe. Deshalb kann ich z.B. auch keine solche "Fail Compilations" anschauen - finde ich einfach nur unangenehm. Und dann ist es eben auch so, dass ich mich in die Position der Sub hineinversetze und dadurch auch das Gefühl bekomme, quasi selbst betroffen zu sein. Zusätzlich zu der aufkommenden Assoziation zu realen Problemen zwischen den Geschlechtern.

      Ich werde definitiv nicht versuchen, mehr Distanz zu bekommen. Kann ich eventuell auch gar nicht. Stattdessen werde ich in Zukunft entsprechende Situationen verstärkt meiden.
      hab auch Fragen, die etwas unangenehm sein könnten. Daher möchte ich, dass du weißt, dass es mir ähnlich geht und dass ich diese Überlegungen auch für mich selbst gestellt habe, ohne zu einem echten Ergebnis kommen.

      Wir sind ja alle, jede:r in der eigenen Rolle, patriarchalisch sozialisiert und geprägt, und dabei wird allen Geschlechtern auch eingetrichtert, dass Frauen besonders viel Schutz brauchen, weil ... ja, und hier variieren die Erklärungen und viele sind latent misogyn. Weil sie körperlich unterlegen, strukturell benachteiligt sind, aber frauenfeindlichere Erklärungen sind auch dass sie mental une emotional zu schwach seien, um für sich einzustehen und eigene Entscheidungen zu treffen. Darum funktionieren in Filmen lustige Männerrollen von Vätern, die die Dates ihrer Töchter bedrohen oder verjagen. Wir halten das ja für etwas Gutes, Frauen vor Männern zu beschützen, selbst wenn sie eigentlich nur einvernehmliche Erotik wollen.

      Kann es sein (und wie gesagt, die Frage stell ich mir für mich selbst auch), dass das eine misogyne Grundeinstellung ist, dass Frauen, die zu einem Mann Ja sagen, eigentlich Nein meinen, weil sie es selbst nicht entscheiden können und Männer deshalb von ihnen ferngehalten werden müssen?

      Traust du Frauen in allen Bereichen gleich viel zu wie Männern? Beruflich, emotional und im Vanillabereich?

      Liebe Grüße

      Nachtfalterin
      Daran habe ich bisher noch gar nicht gedacht! Danke für den Input @Nachtfalterin :)
      Mir ist das überhaupt nicht unangenehm, also keine Sorge.

      Mich beruhigt es übrigens, zu lesen, dass es dir ähnlich geht. Hatte bisher das Gefühl, damit (in dieser Ausmaß) allein zu sein.

      Hm... tatsächlich kann ich deine erste Frage gar nicht so richtig beantworten. Ich kann nur sagen, dass mein Fokus da mehr auf dem Mann als auf der Frau liegt. So in der Richtung "Mein Bauchgefühl sagt, der Mann macht was schlechtes bzw könnte jeder Zeit etwas schlechtes tun" und weniger "Die Frau kann sich ja gar nicht wehren/mitteilen". Weißt du was ich meine? Selbst wenn die Frau sich letztlich erfolgreich wehren kann, wäre es ja trotzdem ne ziemliche Scheiße, würde er etwas tun, was sie nicht möchte.

      Bezüglich der zweiten Frage: Ich sehe zwar einen tendenziellen Unterschied zwischen dem Durchschnitt der beiden Geschlechter, aber grundsätzlich gehe ich bei allen Menschen von einem ähnlichen Potential in allen möglichen Bereichen aus und denke vor allem, dass Gewohnheiten, Erziehung, Erlebnisse, Traumata, etc. einen viel größeren Unterschied machen als Veranlagung.
      Beispiel: Statistisch gesehen ist der Durchschnitt der Männer körperlich stärker als der Durchschnitt der Frauen, aber letztendlich machen Trainingsstand usw den entscheidenden Unterschied, wenn man Individuen betrachtet. Außerdem ist es nicht das "allgemeine Mann-/Frausein", was hier den Unterschied macht. In erster Linie ist Testosteron einfach ein natürliches Dopingmittel.

      Wenn ich (unbewusste) sexistische Einstellungen gegenüber einem Geschlecht habe bezüglich sozialem Miteinander, dann mehr bei Männern als bei Frauen.

      Kaesekuchen schrieb:

      Beispiel: Statistisch gesehen ist der Durchschnitt der Männer körperlich stärker als der Durchschnitt der Frauen, aber letztendlich machen Trainingsstand usw den entscheidenden Unterschied, wenn man Individuen betrachtet.
      Ich denke schon, dass sowohl die Hormone als auch die (damit zusammenhängende) schlichte körperliche Überlegenheit und die unterschiedlichen Chromosomen eine Rolle spielen. Bei Männern und Frauen auf ähnlichem körperlichen Trainingsstand hat m. E. der Mann deutlich die Nase vorn. Ich glaube nicht, dass Unterschiede nur anerzogen oder soziale Konstrukte sind. :sofa:
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      @Louise Das meinte ich nicht. Es stimmt, dass man bei gleichem Trainingsstand einen Vorteil bei Männern erwarten kann. Dafür ist übrigens zu einem großen Teil das Testosteron verantwortlich, was trans Personen oft deutlich zu spüren bekommen. Ich meinte, dass eine individuelle Frau deutlich stärker als ein individueller Mann sein kann, wenn bei den beiden gewisse Faktoren vorhanden sein (sie trainiert, er Couchpotato).

      Ich denke auch, dass nicht alle Unterschiede "nur in unseren Köpfen" existieren. Aber gerade bei den Dingen, die eben im Kopf stattfinden (Sozialverhalten, Selbstbewusstsein, etc), ist doch recht viel Spielraum, meine ich.
      Aber jetzt driften wir hier etwas ab...