Was bedeutet für euch "intensiv"

mir ist noch eine Gedanke dazu gekommen......

intensiv war für mich auch etwas, wenn ich einen bestimmten Gegenstand sehe und mir dann sofort eine Erinnerung/Erlebnis dazu kommt......ich sofort darin schwelge.

das Wort "intensiv" ist bei mir sowas verbandelt mit "intensivstation", dass ich es abgrundtief hasse und nicht hören mag

Ich glaube da möchte keiner drauf. Es sei denn, es wäre ein Fetisch?

Fegelein schrieb:

es wäre ein Fetisch?

Ich bin lange um diesen Thread herumgeschlichen, da ich keine abstrakte Definition aufstellen konnte, was für mich intensiv bedeutet. Vielmehr fallen mir immer mehr Momente ein, die ich entweder sofort in diesem Moment oder im Nachhinein als intensiv empfunden habe.

Wie so häufig in meinem Leben kommen mir plötzlich Liedzeilen in den Sinn, die meinen Gedankengängen Sinn und Struktur verpassen: "Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf" von Thees Ullmann. Intensiv waren die Geburten meiner beiden Kinder, gerade weil sie so unterschiedlich verlaufen sind, der ältere mit Notkaiserschnitt, der jüngere mit Wehen, Pressen und allem, was dazu gehört. Intensiv waren die beiden Momente, als ich Sterbenden die Hand hielt und merkte, wie das Herz ganz, ganz langsam aufhörte zu schlagen. Ich kann genau noch beschreiben, was faktisch passiert ist, aber wenn man mich fragen würde, aber was ist in Dir drin los gewesen, dann würde ich scheitern.

Klingt ein wenig abstrus, aber wenn ich darüber nachdenke, empfinde ich die beiden Situationen - kann man das Wort überhaupt dafür verwenden -, in denen meine Kinder gezeugt wurden, als intensiv. Der Gedanke daran, he, genau jetzt wurde Leben gezeugt, ist berauschend, überwältigend, welche Macht hat uns die Natur gegeben.

Aber es gibt auch andere intensive Momente, die mir einfallen. Im Sport, mein erster Sieg als Coach in der Regionalliga, wow, ich habe danach eine komplette Leere gefühlt, alles gegeben, was ging. Bei der Musik, Monster Magnet "Nod Scene", wenn das Gitarren"crescendo" einsetzt, dann könnte ich bei vollster Lautstärke in den Lautsprecher hineinkriechen, nur als Beispiel.

Und beim BDSM? Der intensivste Moment ist für mich, wenn ich merke, meine Partnerin kann einfach nicht mehr, ist komplett durch, der Subspace schließt sich wieder. Bis dahin bin ich zwar erregt, aber dennoch analytisch, sachlich unterwegs, dann fällt meine Anspannung ab und mein intensivster Moment setzt beim Kuscheln danach ein. Ihre Schwingungen dann wahrzunehmen ist ein Seelenöffner.

Könnte ich intensiv jetzt abstrakt definieren... nein, immer noch nicht, aber ich weiß, was es für mich bedeutet: Momente, in denen mir einfach die Worte vor innerer Erregung und Ergriffenheit fehlen.