Suche nach Tipps und Inspo um unerfahrenen Top weiter in die Weiten des BDSM "einzuführen"

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      Liebe @Currer Belle,

      ja das hatte ich, aber nie in einer Liebesbeziehung bzw einmal in einer für mich am Ende nur noch "ausgenuzten" Art. Ich denke schon, dass es wie du sagst, bei mir an einer gewissen Erwartung in meinem Kopf liegt.

      Wie lustig, dass du es am Ende schreibst: Genau das mit der Entschuldigung habe ich mir heute morgen vorgenommen. Aufgrund der vielen tollen Ratschläge hier!

      Du beschreibst es sehr gut, ich kann das gut verstehen und annehmen. Es ist schwer, nach so viel Verzicht die Kraft aufzubringen und daran zu arbeiten, abzuwarten und auch gegenüber ihm feinfühlig zu sein.

      Ja Brattiness mag er gar nicht und doch ist es manchmal in mir drin, obwohl ich es nicht will. Ich will ihm gefallen und dass er sich an mir erfreuen kann.
      Ich habe auch überlegt gerade, dass es mir wahrscheinlich aufgrund der äußeren Gegebenheiten manchmal schwer fällt, devot und annehmend dienend zu sein, weil ich die jenige bin, die so gut wie alles in der Familie managt und entscheidet (also echt alles, er ist da immer völlig so "Frag die Mama", "Was müssen wir einkaufen", "Was wünscht du dir""was ist heute angesagt") . Das ist auch etwas, wo ich noch lernen muss, besser umzuswitchen.

      Vielen Dank für DEINE Einschätzung!
      Manchmal wünsche ich mir einfach nur, das du mir über den Kopf und durch die Haar streichelst und leise sagst, schsch, alles ist gut.
      Dann ist die Welt wieder repariert.
      @Powder, Du hast in Deinem Post eigentlich alle Optionen abgedeckt. Und Dein Mann und (hoffentlich) Dom hat den Verlauf gelesen. Er sollte auch den letzten Post lesen. Jetzt liegt doch wirklich alles ehrlich auf dem Tisch - was gut ist.

      Heute ist Freitag, Wochenende. Wie wäre es, wenn Du - auch für dich - bewusst Druck rausnimmst, ihn unaufdringlich ein wenig verwöhnst und ihr beide unvoreingenommen zu einem Gespräch über all die Punkte kommt? Manchmal muss man sich neu begegnen, um zu sehen, was man aneinander hat und um zu verstehen, wo Signale fehlen oder falsche ausgesandt werden. Macht euch ehrlich, indem ihr beide dem anderen zuhört, euch um den anderen bemüht und euch in dessen Situation versetzt. Jeder soll sagen, wie er sich fühlt, ohne Angst vor Vorwürfen.
      Es bestehen ganz gute Chancen, dass ihr ein Fundament findet, auf dem ihr vorsichtig und achtsam aufbauen könnt.

      Gerade hat das halbe Forum mit zwei Mitgliedern mitgefiebert und ihnen Mut zugesprochen, die - wie ihr - kinderreich und berufstätig, sich nun gerade wiederholt zusammenraufen. Die Voraussetzungen sind sicher andere, aber die Liebe ist die Basis, auf der man vieles verhandeln und sich auch neu erfinden kann.

      Ich wünsche Dir und Deinem Mann viel Erfolg dabei, dass ihr einen gemeinsamen Weg findet, der euch beiden gerecht wird.
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)
      Was ich in deinen Beiträgen so raushöre, ist vielleicht auch einfach "nur" ein Problem BDSM und Alltag zusammen zu bekommen? Auf beiden Seiten. Du kannst schwer die Führung abgeben, weil viel Carearbeit und mental load auf dir lastet. Auch ihm scheinen diese kurzen BDSM Momente im Alltag schwer zu fallen, weil er vielleicht nicht versteht, wann es gerade angebracht oder ok wäre und wann nicht.
      Wäre es in eurer momentanen Situation nicht eine Möglichkeit, BDSM erstmal! aus dem Alltag größtenteils rauszunehmen und nur verabredete, klassische Sessions zu haben? So könntet ihr ins richtige Mindset kommen und es erzeugt vielleicht weniger Frust.
      Manchmal geht es eben nicht anders, als seine Leidenschaft für BDSM den Gegebenheiten anzupassen.
      Liebe @Powder
      das mit der Brattigkeit kenne ich.
      Das kommt, wenn man die Grenzen nicht spüren kann, die Dominanz nicht wahrnimmt.
      Dann versucht man, mittels immer gröberer Aktionen, die Grenzen zu erspüren.
      Und wenn dann von ihm ein so kleiner Satz kommt, wie mit dem Abendkuss, ehrlich, ich könnte das dann auch nicht annehmen. Weil es für das im Augenblick benötigte Maß an Dominanz zu wenig ist.
      Als würde man einen Felsbrocken, der den Berg runterrollt, damit aufhalten wollen, dass man ein Blümchen hinpflanzt.
      Ich bräuchte aber in diesem Moment kein Blümchen, sondern eine Pallisade, etwas das mich eingrenzt, mich die Grenzen spüren lässt, seine Dominanz unmissverständlich deutlich macht.
      Ich kann dir keinen Rat geben.
      Vielleicht nur, such keine Schuld. Du bist nicht Schuld, dass du mehr brauchst. Und er ist nicht Schuld, dass er nicht das Maß geben kann.
      Manchmal stimmen einfach die Bedürfnisse nicht überein.
      Dann kann man nur versuchen, nachdem man es kämpfend eine Weile versucht hat, seinen Frieden damit zu machen.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Amarena schrieb:

      Manchmal stimmen einfach die Bedürfnisse nicht überein.
      Richtig, und es sollte in einer funktionierenden Beziehung zwar schon irgendwo das Ziel sein, ist aber nie in irgendeiner Form "geschuldet", die Bedürfnisse von seinem/seiner Partner(in) vollständig zu erfüllen.

      Häufig(er) ist meiner Meinung und Erfahrung nach der Fall, dass die Kommunikation schlicht nicht passt zwischen Sender und Empfänger. Dafür gibt es hier viele Anzeichen. Bestes konkretes Beispiel:

      Powder schrieb:

      Er hat mir als wir schon im Bett lagen gesagt, er erwartet auch von seiner Partnerin, dass er einen Kuss zum Abend bekommt. Und ich habe dann gesagt: Schön, dass du das von deiner Partnerin erwartest. ich weiß, das war scheiße, aber ich konnte es null Ernst nehmen bzw. dachte ich locke da was in ihm hervor. Er hat aber direkt gesagt, siehst du ich mache was und du nimmst es nicht an.
      Und auch wenn ich damit jetzt wieder die Fraktion der "subtile Hinweise"-Verfechter gegen mich aufbringe: in solchen Situationen hilft schlicht nur REDEN! Und damit meine ich Klartext, direkt, offen, ehrlich, aber ohne Vorwürfe (s.o.). Doms sind keine Gedankenleser, und "subtile Hinweise" können auch ganz unsubtil gar nicht oder falsch verstanden werden (und werden es wohl auch oft genug).

      Meiner Meinung nach nicht unbedingt die beste Lösung, aber besser als gar nicht kommunizieren: dein Mann kann ja gerne weiter hier mitlesen, noch besser wäre mitschreiben. Oder sich in den Chat oder in den geschützten Dom-Teil vom Forum begeben, um sich "unter uns" auszutauschen.
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...
      Ich bin ein Verfechter der "Theorie", dass es nicht möglich ist, den anderen zu ändern, nur sich selbst. Deine Reaktion in dieser Situation

      Powder schrieb:

      Er hat mir als wir schon im Bett lagen gesagt, er erwartet auch von seiner Partnerin, dass er einen Kuss zum Abend bekommt. Und ich habe dann gesagt: Schön, dass du das von deiner Partnerin erwartest.
      ist aus Deiner Warte nachvollziehbar. Aus seiner Sicht aber möglichweise ein Schlag ins Gesicht. Und ein Tritt auf ein zartes Pflänzchen des Versuchs, Dir entgegenzukommen.
      Das meine ich gar nicht böse, wie gesagt, aus der einen Warte durchaus nachvollziehbar.

      Hättest Du hier anders reagieren können? Welche Reaktion hat er sich gewünscht? Vielleicht könnt Ihr versuchen, auf der Metaebene/aus der Vogelperspektive über Eure Wünsche zu sprechen. Aussprechen, was jeder sich wünscht, Überschneidungen finden. Dies möglichst offen. Jeder bleibt bei sich und seinen eigenen Wünschen, wertet nicht die Wünsche des anderen.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Ich bin an einer Stelle deines Ausgangspostings hängen geblieben, dort sagtest du: "er ist mit dem ganzen Thema BDSM nur durch mich geführt worden und liest sich da nichts an oder durch..."
      Im Zusammenhang mit euren Lebensumständen (ohne euch persönlich zu kennen) und anderen Äußerungen von dir, interpretiere ich sein Verhalten möglicherweise als Überforderung.
      DU sagst, was DU haben möchtest...DU sagst, was DU brauchst... DU sagst, was er tun oder lassen soll...
      Merkst du was?
      Nur leider kommst DU so nicht weiter...

      Wie wäre es, wenn du mal NICHTS machst, und abwartest, was dann von ihm kommt?
      Ich persönlich wäre, wenn so ein Thema nicht direkt meines wäre, total überfahren von so einem Aktionismus, und mit der Brechstange wäre bei mir eher das Gegenteil zu erreichen....

      Vielleicht hat dein Mann auch Angst, deinen Ansprüchen nicht zu genügen? Männer sind manchmal nicht so gut, darin, so etwas anzusprechen, das weiß ich aus eigener Erfahrung...
      Meine Beiträge sind auf der Ebene der Selbstoffenbarung gesendet, nicht mehr und nicht weniger, an dieser Stelle ein Gruß an Friedemann! :sekt:

      Louise schrieb:

      Ich bin ein Verfechter der "Theorie", dass es nicht möglich ist, den anderen zu ändern, nur sich selbst.
      Diese Theorie unterstütze ich ganz.
      Ich gebe nur zu Bedenken, dass man aufpassen muss, dass man sich nicht so sehr verändert, dass man sich nicht am Ende selbst verliert oder so verbiegt bis man zerbricht.
      Die Erwartungshaltung an sich selber "ich muss mich nur so viel selbst verändern, dass ich mit dem was ich vorfinde befriedigt und zufrieden werde" setzt einen durchaus selbst unter Druck. Man denkt, man strengt sich nicht genug an, denn warum sonst sollte man in dieser für die eigene Neigung eigentlich unzureichenden Situation unglücklich sein?
      Man kann es versuchen, aber bei mir zumindest hat es nicht geklappt, ich habe mich damit irgendwann selber nicht mehr gemocht und eine Weile gebraucht um mich wiederzufinden.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Louise schrieb:

      Ich bin ein Verfechter der "Theorie", dass es nicht möglich ist, den anderen zu ändern, nur sich selbst.
      In dieser Verkürzung/Pauschalität taugt das allenfalls als Kalenderspruch! Und hilft obendrein nicht wirklich weiter, wie @Amarena völlig richtig beschrieben hat. Dann passiert nämlich meist das (um auch einen ähnlichen Spruch zu bemühen): Der Klügere gibt solange nach, bis er der Dumme ist...

      Ich vermute mal, dass so ziemlich jede(r) hier in einer langfristigeren Beziehung sich in irgendeiner Form mit dem und durch den Partner/die Partnerin verändert hat. Das ist doch völlig normal und auch überhaupt kein "Verbiegen" oder so. Oder hat hier wirklich niemand schon mal etwas - um bei BDSM zu bleiben - Neues an Praktiken/Werkzeugen/Regeln/Rollen usw. probiert und dann für gut befunden, auf das sie/er ohne Partner gar nicht gekommen wäre? Oder vielleicht ein weiches oder hartes Limit gestrichen? Kann ich nicht glauben, ich kann auf jeden Fall für uns beide sprechen, dass das schon ab und an vorgekommen ist. Also: es geht schon!

      Jetzt das große ABER: man hat nur eben a) keinen durch die Beziehung hervorgerufenen Anspruch darauf, b) kann man Dinge zwar verändern, aber nicht aus dem Nichts herbeizaubern und c) hat solche Veränderung eben immer auch Grenzen.
      Power is nothing without control.

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      Bedenke den Spaß...
      Ein bissl frage ich mich, wie bei Dir aus

      Louise schrieb:

      dass es nicht möglich ist, den anderen zu ändern, nur sich selbst.
      das

      DerekReign schrieb:

      Dann passiert nämlich meist das (um auch einen ähnlichen Spruch zu bemühen): Der Klügere gibt solange nach, bis er der Dumme ist...
      wird. Es geht in meinem Satz nicht ums nachgeben, das steht da auch nicht. Er steht da auch nicht allein wie ein "Kalenderspruch". :gruebel:
      Es geht darum, dass es meines Erachtens nichts nützt zu sagen: "sei mal dominanter" oder "sei mal mehr wie ein Herr". Sondern dass ich bei mir schauen muss, wie ich mich entweder mit etwas arrangiere oder das Gegenüber "motiviere", sich ggf. auf mich zuzubewegen. Was allerdings auch seltenst darüber passiert, dass der andere sich ändert, sondern indem er ggf. seine Sichtweise meiner annähert, wir Gemeinsamkeiten in unseren Vorstellungen finden bzw. diese schaffen. Oder das Gegenüber seine Dominanz vielleicht nicht so zeigt, wie ich es in Filmchen oder bei anderen Paaren gesehen/ gelesen/ gehört habe, sondern auf seine eigene Weise. Und wenn ich kann und möchte, bewege ich mich selbst eben auf ihn zu. Wenn ich unglücklich/ unzufrieden bin, dann liegt dieses Unglück, diese Unzufriedenheit in mir, nicht im Gegenüber. Es ist an mir, wenn ich will, daran etwas zu ändern. Aber halt nicht, indem ich dem anderen beispielsweise etwas überstülpe, was er nicht ist/ will.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      In den letzten Jahre machte ich die Erfahrung, dass „reden“ nicht unbedingt alles "automatische" besser macht. Auch bei der TE höre ich heraus, dass die grundsätzlichen Interessen, Wünsche und Bedürfnisse bereits an- und besprochen wurden.
      Manchmal, so erscheint mir, geht es mehr darum, sich dann auch wirklich mutig und vertrauensvoll einzulassen (auf das Neue, Unbekannte, Unsichere und das was dabei auch mal nicht glatt läuft). Und zwar immer und immer wieder (neu). Und das empfinde ich für mich persönlich als riesengroße Herausforderung in meiner Beziehung.
      Ein Beispiel: Ich kniee, wenn mein Partner das Zimmer betritt in Kleiderordnung vor seinem Platz auf dem Sofa.
      Das ist mir nicht immer möglich. Manchmal habe ich erst gar nicht das Bedürfnis oder ich habe Angst ihm nachzugeben. Noch immer frage ich mich, ob es nicht komisch ist, was ich da tue und fühle mich natürlich auch sehr, sehr verletzlich in dieser Position. Ich brauche das Vertrauen, dass mein Partner es wohlwollend wird annehmen können und respektvoll damit umgehen kann, auch wenn er mich selbst gerade nicht unbedingt da hatte haben wollen.
      Und natürlich ist es eine Wohltat, wenn er, bei meinem Anblick, genüsslich seufzt und mich mit Streicheleinheiten belohnend bedenkt und ich spüre, dass wir in Verbindung zueinander gehen. Dass er meine Devotion annehmen kann und will.
      Ebenso bemühe ich mich, mitzugehen, wenn mein Partner seine Dominanz und seine Wünsche an mich heranträgt (wie in dem Beispiel hier mit einem Gute-Nacht-Kuss und ich mich dann also bemühe, seinem Wunsch nachzukommen).
      Das ist aber auch nicht von heute auf morgen so entstanden und es gab bestimmt auch schon zig misslungene Situationen aus denen mein Partner und ich lernen mussten. Außerdem hat es auch schon härtere „Machtkämpfe“ bei uns gegeben und das Risiko einander zu verlieren gab es ebenfalls. So lange aber die Liebe da ist und der der Wille zusammen sein und bleiben zu wollen, dann denke ich, kann und darf man sich auch immer weiter bemühen, sich im Miteinander zu entwickeln.
      Und ja, ich stoße dabei mit meinem Partner auch immer wieder an unsere Grenzen, was mich manchmal richtig verzweifelt, frustriert und wahnsinnig enttäuscht. Und meinen Partner gelegentlich auch. Er hat grundsätzlich aber sehr viel mehr Geduld, Gelassenheit und Nerven, während ich unzufrieden und ungeduldig werde.
      Das, was ich empfehlen möchte, ist: In sich hineinhorchen und – fühlen und sich (in der Devotion) anbieten und genauso das Angebotene (die Dominanz) des Gegenübers wahrnehmen und annehmen lernen. Dabei Misserfolge aushalten, wegstecken und Erfolge und das Schöne genießen aus auskosten und auch die kleinen Zeichen und Schritte wertschätzen.
      In meinen Augen ist das u. U. ein jahrelanger Prozess oder sogar immer fortdauernde Entwicklung und Bewegung in Auf- und Abs.
      Mir ist das D/S und sexuelle Miteinander manchmal auch einfach nur zu viel in meinem anstrengenden Alltag. Leider. Denn grundsätzlich genieße und liebe ich es. Wenn ich aber ansonsten schon Stress habe, kann es auch beinahe nerven. Nicht so einfach, da immer wieder in gemeinsam, schönes Erleben zu finden.
      Soweit meine Erfahrungen und Ideen zum Thema.
      E`s d (Liza)
      Was wäre denn, wenn du ihm Rituale anbietest ....nur ein Bsp.:

      "Ich möchte gerne in deiner Anwesenheit für DICH am Bett, in der abendlichen Stille, knien ..."
      Wie Du das dann präsentierst ist DEIN's und meist folgt auch eine Reaktion... :yes:
      Es lässt das Gegenüber nicht kalt ..

      @Powder...Du weißt ganz sicher, was er mag ,ihn reizt ,triggert ,ihn bewegt ..welche Bedürfnisse er hat?

      Vielleicht kannst du diese mit deinem Bedürfnis nach submission koppeln?

      Das wäre wohl einer MEINer Wege... :pillepalle:
      Hallo zusammen, ein bisschen Zeit kann ich gerade aufbringen zum Antworten.

      Danke weiterhin für euere anregende Diskussion und die für mich daraus resultierenden Ideen und Gedankengänge.

      @MissTreat: eine gute Idee, was wir auch schon bereits probiert haben, vllt ist es für den Anfang gut diese Erwartung da bei mir wieder raus zu bekommen.

      Amarena schrieb:



      Als würde man einen Felsbrocken, der den Berg runterrollt, damit aufhalten wollen, dass man ein Blümchen hinpflanzt.
      Ich bräuchte aber in diesem Moment kein Blümchen, sondern eine Pallisade, etwas das mich eingrenzt, mich die Grenzen spüren lässt, seine Dominanz unmissverständlich deutlich macht.
      Du triffst es mit den Worten sehr gut, genauso fühlt es sich in mir an.


      DerekReign schrieb:


      Und auch wenn ich damit jetzt wieder die Fraktion der "subtile Hinweise"-Verfechter gegen mich aufbringe: in solchen Situationen hilft schlicht nur REDEN! Und damit meine ich Klartext, direkt, offen, ehrlich, aber ohne Vorwürfe (s.o.). Doms sind keine Gedankenleser, und "subtile Hinweise" können auch ganz unsubtil gar nicht oder falsch verstanden werden (und werden es wohl auch oft genug).
      Meiner Meinung nach nicht unbedingt die beste Lösung, aber besser als gar nicht kommunizieren: dein Mann kann ja gerne weiter hier mitlesen, noch besser wäre mitschreiben. Oder sich in den Chat oder in den geschützten Dom-Teil vom Forum begeben, um sich "unter uns" auszutauschen.
      Das stimmt, ich muss wirklich deutlicher und klar reden, das habe ich in letzter Zeit unheimlich gemerkt.


      Leia schrieb:

      Ich bin an einer Stelle deines Ausgangspostings hängen geblieben, dort sagtest du: "er ist mit dem ganzen Thema BDSM nur durch mich geführt worden und liest sich da nichts an oder durch..."
      (...)

      Wie wäre es, wenn du mal NICHTS machst, und abwartest, was dann von ihm kommt?
      Ich persönlich wäre, wenn so ein Thema nicht direkt meines wäre, total überfahren von so einem Aktionismus, und mit der Brechstange wäre bei mir eher das Gegenteil zu erreichen....
      Das stimmt, das liest sich so, aber dazu kann ich dir folgendes schildern:
      bevor ich diese Frage hier ins Forum gestellt habe, habe ich fast 4 Monate versucht, von mir aus nichts aktiv zu machen. Und es kam leider nichts. Ich habe in keinster Weise etwas provoziert geschweige denn davon gesprochen, selbst im Forum habe ich nur wenig gelesen. Ich habe stattdessen mich viel abgelenkt, die Hobbies meines Mannes begleitet und war sehr sehr depressiv, muss ich sagen in der Zeit.
      Es ist nicht so, dass ich gleich mit allem am Anfang auf ihn los bin, wir haben auch schon viel zusammen erlebt im BDSM und hatten halt wirklich viele Pausen (Kinder, Stress etc). Ich will nicht alles was in meinem Kopf abgeht real leben, alleine eine kleine Sache wäre schon schön, dass ich weiß, hey, das passt ja doch bei uns. Nur vllt ist es auch nicht da. Aber der Versuch muss es mir Wert sein. Ich kann verstehen, dass sich das sehr fordernd und ICH bezogen anhört, aber es ist eher so, dass ich massiv zurück stecke in allen Belangen meines Lebens und versuche immer allen Familienmitgliedern alles recht zu machen. Nur ist mir dieser Teil meiner Seele besonders wichtig, daher will ich darum bemüht sein und schon auch an mich denken.
      Du hast Recht, dass es ihn überfordert. Es platzt aus mir sehr viel heraus, und es fällt mir schwer mich immer weiter zurück zu nehmen. Aber: gestern und heute ging es schon besser, alleine weil ich es hier schreiben konnte und ich so viel Resonanz bekommen habe.


      Elizabeth`s devotion schrieb:



      Manchmal, so erscheint mir, geht es mehr darum, sich dann auch wirklich mutig und vertrauensvoll einzulassen (auf das Neue, Unbekannte, Unsichere und das was dabei auch mal nicht glatt läuft). Und zwar immer und immer wieder (neu). Und das empfinde ich für mich persönlich als riesengroße Herausforderung in meiner Beziehung.


      Das, was ich empfehlen möchte, ist: In sich hineinhorchen und – fühlen und sich (in der Devotion) anbieten und genauso das Angebotene (die Dominanz) des Gegenübers wahrnehmen und annehmen lernen. Dabei Misserfolge aushalten, wegstecken und Erfolge und das Schöne genießen aus auskosten und auch die kleinen Zeichen und Schritte wertschätzen.
      Herausforderung angenommen, ein ganz toller Beitrag, vielen Dank!


      Noctua schrieb:

      Was wäre denn, wenn du ihm Rituale anbietest ....nur ein Bsp.:

      @Powder...Du weißt ganz sicher, was er mag ,ihn reizt ,triggert ,ihn bewegt ..welche Bedürfnisse er hat?

      Vielleicht kannst du diese mit deinem Bedürfnis nach submission koppeln?
      Das ist eine sehr gute Idee, die ich in nächster Zeit mit einbeziehen werde. Da fällt mir eine Menge ein, mit denen ich ihn glücklich machen kann und ihn auch entstresst!

      dbondino schrieb:

      @Powder, Du hast in Deinem Post eigentlich alle Optionen abgedeckt. Und Dein Mann und (hoffentlich) Dom hat den Verlauf gelesen. Er sollte auch den letzten Post lesen. Jetzt liegt doch wirklich alles ehrlich auf dem Tisch - was gut ist.

      Heute ist Freitag, Wochenende. Wie wäre es, wenn Du - auch für dich - bewusst Druck rausnimmst, ihn unaufdringlich ein wenig verwöhnst und ihr beide unvoreingenommen zu einem Gespräch über all die Punkte kommt? Manchmal muss man sich neu begegnen, um zu sehen, was man aneinander hat und um zu verstehen, wo Signale fehlen oder falsche ausgesandt werden. Macht euch ehrlich, indem ihr beide dem anderen zuhört, euch um den anderen bemüht und euch in dessen Situation versetzt. Jeder soll sagen, wie er sich fühlt, ohne Angst vor Vorwürfen.
      Es bestehen ganz gute Chancen, dass ihr ein Fundament findet, auf dem ihr vorsichtig und achtsam aufbauen könnt.
      Ich stimme dir zu, und ich habe ihm bereits angeboten, zu lesen, wofür er hoffentlich heute Abend Zeit findet.
      Wochenende ist für ihn leider nicht, aber den Druck werde ich trotzdem versuchen raus zu nehmen, den der bringt mich nicht weiter. Auch er meinte gestern zu mir, du musst mal locker werden :D So so schwer ist es für mich, denn mein kleines Wesen verhungert innerlich (jedenfalls fühlt es sich so an!). Also versuche ich mich auf das Gegebene zu konzentrieren. Und auf ihn! Du hast es sehr schön formuliert, manchmal muss man sich neu begegnen. Das versuche ich nun, ohne Erwartungen und konkrete Vorstellungen.
      Manchmal wünsche ich mir einfach nur, das du mir über den Kopf und durch die Haar streichelst und leise sagst, schsch, alles ist gut.
      Dann ist die Welt wieder repariert.

      Elizabeth`s devotion schrieb:

      Manchmal, so erscheint mir, geht es mehr darum, sich dann auch wirklich mutig und vertrauensvoll einzulassen (auf das Neue, Unbekannte, Unsichere und das was dabei auch mal nicht glatt läuft). Und zwar immer und immer wieder (neu).
      Diesen Beitrag finde ich wirklich unheimlich gut. Eigentlich geht es so sehr um Vertrauen und Mut auf beiden Seiten. Und beide Seiten können etwas dafür tun, für den anderen eine Atmosphäre zu schaffen, in der das leichter fällt - oder überhaupt erst in den Bereich des Möglichen tritt. Als Sub gesprochen kenne ich es von mir, dass ich zögere, obwohl ich eigentlich schon neugierig bin, etwas auszuprobieren bzw. mich auf etwas einzulassen, das anders ist, als erwartet. Aber mir fehlt dann manchmal das letzte bisschen Vertrauen und Mut, um den Sprung zu wagen. Man könnte ja auch enttäuscht oder verletzt werden, oder man ist überfordert, das sind wahrscheinlich die Ängste dahinter.

      Ich denke auf der Dom-Seite kann das ähnlich aussehen. Wenn das Gegenüber Aktionen lustvoll annimmt, fühlt es sich gut an und bestärkt mich darin, mehr auszuprobieren. Wenn es öfter ins Leere läuft, kommt Unsicherheit auf darüber, was überhaupt ok ist, die Kreativität schwindet, weil man nicht genau weiß, wo die nächste "nicht gelungene Aktion" lauert... sich als Sub nicht auf etwas einlassen zu können, ist natürlich ok. Muss ok sein! Aber es könnte einfach hemmen, wenn Dom oft auf Ablehnung stößt. Und sicher ist es da nochmal ein Unterschied, ob Sub etwas "zu lasch" oder "zu viel" ist. Bei einem häufigen "zu lasch" würde ich völlig an meiner Eignung zweifeln, diesem Menschen durch Dominanz Lust zu bereiten.

      Powder schrieb:

      Ich kann verstehen, dass sich das sehr fordernd und ICH bezogen anhört, aber es ist eher so, dass ich massiv zurück stecke in allen Belangen meines Lebens und versuche immer allen Familienmitgliedern alles recht zu machen. Nur ist mir dieser Teil meiner Seele besonders wichtig, daher will ich darum bemüht sein und schon auch an mich denken.
      Ich bereue ein bisschen meinen letzten Beitrag zum Thema, weil er recht "hart" formuliert war. Ich glaube schon, dass das was ich geschrieben habe, seine Berechtigung hat, aber natürlich sind die Dinge oft komplexer. Ich könnte mir vorstellen, dass dein Wunsch umso dringlicher ist, weil du so viel Verantwortung trägst und dich im Alltag nicht entspannen und fallen lassen kannst.

      Aus deinem letzten Beitrag klingt für mich echt eine große Belastung durch. Vor allem, dass du dich als "sehr sehr depressiv" beschreibst und es allen immer recht machen willst, sehe ich als Warnsignal. Die Frage ist, ob sich das durch ein bisschen mehr (oder viel mehr) Dominanz von deinem Mann überhaupt 'ausgleichen' lässt...? Vielleicht wäre es gut, wenn du hier mehr auf deine Gesundheit schaust, vielleicht auch mal therapeutischen Rat suchst? Eventuell entspannt sich dadurch die ganze Situation.
      Ich stelle mir einen Alltag mit 5 Kindern unheimlich anstrengend vor und da bleibt sicher nicht viel Zeit für dich und auch nicht für euch als Paar. Je nach Alter der Kinder lässt sich da wahrscheinlich nicht grundlegend sehr viel ändern... Aber vielleicht hilft es schon, wenn du zumindest nicht so sehr im Mindset bist, immer allen alles recht machen zu wollen, sondern auch mal Fünfe gerade sein lassen kannst.

      Jetzt nochmal zu meiner Ex-Situation, weil ich glaube, dass es oft eigentlich nur vordergründig um BDSM geht, bzw. die verletzten Gefühle tiefer liegen und grundsätzlicher sind: das, was mir am meisten weh getan hat, war nicht die fehlende Dominanz. Es war das Gefühl von ungleichem Engagement für die Beziehung. Ich war sehr gewillt, an den Themen zu arbeiten, die meinen Partner an mir gestört haben. Ich habe nicht den Standard erreicht, den mein Partner sich gewünscht hätte, aber ich habe wirklich deutlich daran gearbeitet. Und ich hatte das Gefühl, dass es irgendwie nicht gerecht zur Sache geht und er viel weniger Willen aufgebracht hat, sich für die Belange, die mir am wichtigsten waren, ins Zeug zu legen. Hätte er das getan, hätte ich für seine Belange auch noch mehr Energie aufbringen können. So wie es war, hat es mich demotiviert und mir das Gefühl gegeben, dass ich einfach nicht genüge, egal ob ich mich bemühe oder nicht. Und es war diese empfundene Ungerechtigkeit, die im Endeffekt zur Entfremdung und zum Beziehungsende geführt hat. Ich schreibe bewusst empfunden. Ich denke mit besserer Kommunikation und etwas weniger Passivität von meinem Ex-Partner hätten wir die Kurve kriegen können. Aber ich bin froh, dass wir sie nicht bekommen haben... denn bei uns hat so viel eigentlich nicht mehr gut gepasst, dass es wohl immer eine große Anstrengung für uns beide geblieben wäre, in der Beziehung zufrieden zu sein.

      Ich schreibe das, weil ich bei dir eventuell auch eine empfundene Ungerechtigkeit rauslese. Aber ich lese auch raus, dass du deinen Partner als bemüht beschreibst und das ist Gold wert.

      Ich drücke euch auf jeden Fall absolut die Daumen, denn eigentlich klingt ihr wie ein tolles Paar, das schon unheimlich viel zusammen auf die Beine gestellt hat.

      Currer Belle schrieb:


      Ich denke auf der Dom-Seite kann das ähnlich aussehen. Wenn das Gegenüber Aktionen lustvoll annimmt, fühlt es sich gut an und bestärkt mich darin, mehr auszuprobieren. Wenn es öfter ins Leere läuft, kommt Unsicherheit auf darüber, was überhaupt ok ist, die Kreativität schwindet, weil man nicht genau weiß, wo die nächste "nicht gelungene Aktion" lauert... sich als Sub nicht auf etwas einlassen zu können, ist natürlich ok. Muss ok sein! Aber es könnte einfach hemmen, wenn Dom oft auf Ablehnung stößt. Und sicher ist es da nochmal ein Unterschied, ob Sub etwas "zu lasch" oder "zu viel" ist. Bei einem häufigen "zu lasch" würde ich völlig an meiner Eignung zweifeln, diesem Menschen durch Dominanz Lust zu bereiten.

      Davon kann ich aus eigener Erfahrung jedes Wort bestätigen. Genau so sieht's aus, danke für Deine Worte :yes: