Wer entscheidet, ob man eine Sub ist?

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      Ich glaube, meine Vorredner haben schon alles Wichtige gesagt. Und auch ich bin der Meinung, dass jeder selbst definiert, was oder wie er ist. Wenn du dich natürlich in Kreisen bewegen möchtest, in denen Wortklauberei betrieben wird und Wert und Verhalten eines Menschen gegenüber an bestimmten Bezeichnungen gemessen werden, ist es vielleicht etwas anderes. Da ich mich aber nicht in solchen Kreisen bewege, kann ich dazu nicht viel sagen.

      Ich könnte mir auch keine Begegnungen emotionaler Art mit jemandem vorstellen, der von sich selbst als "Dom" spricht. "Dominant" ja, das schon. Das eine umschreibt eine Neigung, eine Vorliebe, einen Charakterzug. Das andere ist eine Kirche, die sich durch etwas Besonderes auszeichnet (Wikipedia hilft weiter, suche "Dom" :D ). Ich bin der festen Überzeugung, wie sie sich bezeichnen wollen, definieren diejenigen, die sich miteinander im BDSM-Kontext bewegen, selbst. Es ist eine Frage der Definition und Auslegung. Mein Herr zum Beispiel hält nichts von solchen Dingen und ist auch kein Freund davon, sich mit der Triskele oder etwas anderem erkennen zu geben. Er lebt diese Neigung zwischen sich und seiner Sub aus. Ja, wir verwenden diese Bezeichnung untereinander. Und wir haben vorher gemeinsam besprochen, wie wir dieses Wort für uns definieren. Denn wenn Wörtern Kontext verliehen wird, haben sie auch eine Bedeutung. Und was für dich oder euch passend ist, muss es für jemand anderen nicht sein. Aber das ist egal, wenn du dich nicht auf denjenigen einlässt. ;)
      Alles wächst irgendwann raus
      Ich habe nun nicht alle Beiträge gelesen , möchte aber auch meinen „Senf“ dazugeben und eine Lanze für den Dom brechen .
      Ein Interpretationsversuch :
      Seine Äußerung lässt ja auch reichlich Interpretationsspielraum , was mancher Dom sehr liebt. , Unsicherheit entstehen - was gelungen ist - und schickt dich zielgenau ins DS .
      Diese globale Aussage das du zu einer Sub wirst - Konjunktiv - soll evtl in dir den Wunsch wecken seine Sub zu werden , zeigen , das du noch lange nicht in dem Kontext seiner Wünsche harmonierst - weil du sie noch nicht kennst- aber durch dein gehorchen bezugl seiner Aufgabe gezeigt hast das du Potential hast , den Wunsch nach Unterwerfung , gehorchen , gefallen etc .
      Wenn du ähnlich mit ihm geschrieben hast wie du es hier tust wirkst du erstmal sehr stark und autonom . Damit schimmert deine Submissivität nur durch und ist von ihm getestet worden durch die Aufgabe . Du hast bestanden . Und dich von deiner eigenen Sicht auf Submissivität von ihm in Frage gestellt gefühlt .

      Grundsätzlich bestimmt jeder seine Neigung selbst - wenn er sie als erfüllend empfindet . Manchmal schlummern auch beide Seiten in einem - in unterschiedlichen Anteilen oder auch gleich groß . Lass dir deine Submissivität nicht absprechen , nur weil du noch am Anfang bist dich zu entdecken .
      jedoch sind manchmal auch die Sichtweisen so unterschiedlich wie es Subs und Doms gibt . Bis man das passende Pendant gefunden hat , der dich versteht , den du verstehst , dauert es etwas . Es gibt sehr viele Facetten die jedes BDSM ausmachen , was der einzelne von seinem Gegenüber erwartet . Dazu gehört auch immer das was uns bereit macht in die gewollte Rolle zu schlüpfen - denn eine allzeitbereite , jedem geschenkt Unterwerfung passt selten in unseren Alltag und macht das Ausleben kompliziert .
      my 2 Cent
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Chloe du hast sicher recht - allerdings war das ja nur ein sehr kurzer, auf whatsapp beschränkter Kontakt von EINEM Tag!
      Mich hat schon etwas enttäuscht, dass er mich so sang- und klanglos davon ziehen ließ, es gab keinen Schreibfehler, wie weiter oben mal angemerkt wurde (eine Sub/meine Sub) - es war im Kontext schon klar, dass er mich "haben" wollte, gut ich hab ihm geschrieben, dass ich zum einen über diese Äußerung (die er nicht korrigiert hat!) verärgert war und im Nachhinein hab ich dann noch zugefügt, dass ein rein virtueller Kontakt nicht ist was ich suche - er wohnt weiter weg

      ich wundere mich aber außerordentlich, dass ich hier wie du schreibst "extrem stark und autonom" rüberkomme, ich fühle mich viel mehr wie ein armes Hascherl...
      Liebe @Wikingersub
      Du bist nicht „extrem“ aber wirkst stark und euphorisch - suchst was du willst . Armes Hascherl bist du in deiner Euphorie sicher nicht :lustig:
      Du stürzt dich hinein in diese neue Welt , das zeigt Mut und Stärke - das schließt Submissivität sicher nicht aus :empathy:
      Lass dich ein und genieß diese neuen Facetten .
      Auch ich startete mal genau so - es war herrlich und verwirrend und bereichernd und beängstigend und NEU auf vielen Ebenen . :old:
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      Wikingersub schrieb:

      Ich wundere mich aber außerordentlich, dass ich hier wie du schreibst "extrem stark und autonom" rüberkomme, ich fühle mich viel mehr wie ein armes Hascherl...
      Oh, wie ich DAS kenne. Wenn zu mir jemand sagte, dass ich eine starke und selbstbewusste Frau bin, bin ich auch regelmäßig in schallendes Gelächter ausgebrochen. Außenbild und Selbstwahrnehmung sind da wohl zwei extrem unterschiedliche Paar Schuhe. :yes:

      Und dann bin ich einfach so vom 10m-Turm gesprungen, wie es eine liebe Freundin formuliert hat. Gut, es fühlte sich manchmal eher wie der Sprung aus einem Flugzeug an, aber ich würde es wieder tun. Schließlich habe ich meine Energie auch viele Jahre lang gesammelt und ich kann Dich so gut verstehen, @Wikingersub.

      Mittlerweile wurde ich schon als Wundertüte bezeichnet und facettenreich genannt. Aber ich habe auch viel über Geduld und Demut gelernt und ich habe noch lange nicht ausgelernt.

      Zurück zur Ausgangsfrage:
      Du entscheidest und hier gibt es tolle Menschen, die Dir in allen Lebenslagen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
      Don't dream it - be it
      Vorsichtshalber vorweg, ich halte es hier grundsätzlich mit der toleranten kölschen Haltung (bisweilen als Zusatzartikel 15 des kölschen Jrundjesetzes bezeichnet) "jede Jeck es anders". Von mir verstanden als "jede(r) darf so sein, wie er/sie will".

      Hiermit könnte man es gut sein lassen... aber wäre das nicht langweilig :evil: ? Bei der Eingangsfrage "Wer entscheidet, ob man ein(e) Sub ist?" kommt es ja durchaus darauf an, welches "wer" hier gemeint ist:

      A) die/derjenige selbst; oder
      B) ein Dritter.

      Zu A) verweise ich auf den oben zitierten Zusatzartikel sowie die Vorposts. Hat aber natürlich auch nur Gültigkeit für sich selbst.

      Aber wie schaut es mit B) aus? Ist es legitim, zu sagen "Also ich finde, dass du kein(e) Sub bist, weil..."? Ich meine schon. Nur dass diese Entscheidung eben auch nur für diesen Dritten selbst Gültigkeit hat und insofern einzig dafür relevant sein kann, ob eine Kompatibilität mit dem Dritten vorliegt oder eben nicht.

      Im konkreten Fall hier: beide hatten eine für sich genommen völlig legitime subjektive Einschätzung, die war eben nur nicht deckungsgleich... Er hat entschieden, dass sie (noch) keine Sub ist, sie empfindet sich als eine. Kommt vor, was nicht passt, passt eben (noch?) nicht.

      Das gilt analog auch für "Wer entscheidet, ob man ein(e) Dom ist?". Und da gibt es hier doch relativ regelmäßig den Fall, dass eine Femsub für sich entscheidet "Also für mich ist dieser Mann kein Dom, weil...". Ich mag mich irren (man belehre mich eines Besseren, falls das so ist), aber ich kann mich nicht entsinnen, dass es da schon mal in ähnlicher Weise wie jetzt hier eine so geschlossene Ablehnung dieser Einschätzung durch eine Dritte gab.
      Power is nothing without control.

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      Bedenke den Spaß...