Bei mir ist es eine Frage, wie man es sagt.
Ein Angebot, Sub nach willen des Doms zu formen oder weiterzuentwickeln, würde bei mir zu keinem Aufschrei führen.
Aber ich habe festgestellt, dass ich tatsächlich das Wort Ausbildung in diesem Bereich nicht mag. Als müsste man erst mal lernen, wie man kniet. Bei Ausbildung wird einem Vorwissen abgesprochen. Ein Lehrling, der in eine Ausbildung geht, weiß nichts vom Beruf, er wird darin ausgebildet, von Null bis zur Abschlussprüfung.
Mit Ausbildung wird mir, meines Empfindens nach, grundlegend jegliches Wissen abgesprochen. Das mag ich nicht.
Eine Weiterentwicklung, ein Formen, ein Geschliffen werden ist da was anderes.
Ich finde mein Zitat, das du so schön als Titel verwendet hat, beschreibt es ganz schön.
Man unterstellt Sub in diesem Gebiet doof zu sein. Ein Gefälle im Wissen.
Ein Formen ist eine Weiterentwicklung von etwas, das schon da ist.
Warum das jetzt feministisch ist, erschließt sich mir nicht

Das hat mit Feminismus nichts zu tun @Existentmale.
Aber gerade Anfängerin geraten ab und zu an den angeblichen „Superdom“ und werden dann durchaus auch manipuliert. Und das geschieht dann nicht zu ihrem Wohlergehen, sondern ist egoistisch. Solche „Fälle“ sind selten, aber es gibt sie.

Da gebe ich dir völlig recht. Und genau da liegt auch das Problem. 3 Post sind noch keine Qualifikation der Richtige zu sein und fordern zu dürfen. Es kostet nur mal Zeit und Zuwendung eine Sub davon zu überzeugen. Das ist umgekehrt genauso. Wenn mir eine Sub keine Zeit schenkt, wird das nichts.
Eine Sub ist schließlich kein Auto, mit dem man erstmal drei Probefahrten machen kann und es dann doch nicht nimmt.

Ich glaube auch, es kommt darauf an, wer es sagt, wie man es sagt und zu welchem Zeitpunkt. Auch sollte es nicht abwertend rüber kommen, also eben so in dem Sinne von: Du weisst nix, Du kannst nix, ich werde Dir alles beibringen (müssen).
Natürlich möchte ich meinem Herrn gefallen, IHM dienen, so wie ER es wünscht. Die „Grundvoraussetzungen“ dafür kann ich ihm bieten

Ach seufzzz. Also ich bin mit jeder Menge Vorwissen in meine Ausbildung gegangen, mir wurde weder das Gefühl gegeben noch hatte ich selbst das Gefühl, dass mir Wissen abgesprochen wird.

Ich glaube viel mehr, dass jeder so seine persönliche Wunschvorstellung der Wortwahl hat und wenn selbige nicht zu der des Gegenparts passt wird schnell geurteilt.

Ich springe zum Beispiel beim Wort Aufgaben negativ an, weil das nicht zu meiner Vorstellung meines D/s passt. Kann ich nichts mit anfangen. Aber man kann das ja innerhalb einer Kommunikation klären. Übrigens ohne dabei das Gegenüber ob nun Dom oder sub gleich in eine bestimmte Ecke zu stellen.

Für mich ist -Erziehung/formen/Ausbildung- eine! Spielart des BDSM. Es ist für mich nicht das Dach unter dem BDSM überhaupt stattfinden sollte/darf. Und wie jede Spielart, sollte vorher Konsens herrschen, ob dies von beiden Seiten gewollt ist und wie jeder diese Begriffe für sich interpretiert.
Und ich glaube, dass ist manchmal das Problem. Das es von manchen Doms als obligat angesehen und vorher nicht abgesprochen wird. Also schon zu Beginn einer Beziehung.
Oder das unter dem Begriff Ausbildung/Erziehung unerwünscht manipuliert wird.

Ich für mich möchte, dass Erziehung/ Ausbildung für meinen Sub klar "gekennzeichnet" ist und deutlich wird, was ich da mache. Zum Beispiel bei der Zofen oder Sissy Ausbildung.
Aber vermutlich lässt sich das sonst nicht so ganz klar abgrenzen und irgendwie "erziehen" wir Doms/Tops doch auch immer mal wieder nebenher oder?

Für mich kommt es immer auf das "Wie" an.

Ich bin total dabei, wenn mir jemand erklären, zeigen etc. Möchte wie ich ihn konkret glücklich machen kann.

Wenn aber beim Kennenlernen oder auch generell jemand meint zu wissen wie es denn im BDSM läuft, weil er (bei Frauen habe ich es tatsächlich noch nie erlebt) doch schließlich Dom sei, dann bin ich raus.

Bin ich übrigens genau so im Alltag, wenn Mann mir erzählen möchte wie etwas denn ist, nur weil er Mann ist.

Ich denke, an einer Ausbildung, Erziehung, Formung oder wie auch immer man das nennen mag, gibt es im gegenseitigen Konsens nichts auszusetzen.

Wenn aber "Superdom" unter dem Deckmantel der Ausbildung gezielt unerfahrene Subs aussucht, um sie dahin gehend zu manipulieren, dass sie Dinge tut, die sie gar nicht möchte, nur um eine angeblich "echte" Sub zu sein, dann bleibt ein fader Beigeschmack.

Ich sehe es ähnlich wie Amarena.
Ausbildung würde mir auch von Begriff im DS zu weit gehen.
Ich finde für mich da Erziehung angenehmer. Erziehung zu bestimmten Verhaltensmustern, z. B. zu Pünktlichkeit, Ordnung, Bereitschaft, Gehorsam etc.
Ausbildung ist m. E. da eher etwas Ganzheitliches. Ausbildung zur Sklavin z. B.
Aber wie bei so vielen Dingen interpretiert da jeder für sich etwas anderes rein und das darf natürlich auch so sein.

Für mich ist in diesem Zusammenhang das Wort "Ausbildung" auch negativ behaftet.....

eine Standardisierung....... also eine Vereinheitlichung...so muss Sub sein....so hat das zu sein........usw.

und genau das trifft es für mich nicht! Meine Neigung möchte ich harmonisch mit meinnem Partner ausleben...wie das passiert hängt von uns ab und von dem was uns gefällt........findet Dom knien eben doof...dann ist das so und knien ist kein muss für eine Sub!

Ganz ehrlich und ja ich weiß, dass meine Antwort polarisiert aber auch als Anfänger darf man gelegentlich mal selber denken. Ich tue mich wirklich schwer damit, dass jeder vergleicht, sich informiert, 10 Freunde um ihre Meinung fragt wenn es um den Kauf einer Waschmaschine geht aber ins BDSM total blauäugig reinschlittert.
Wenn ich mich auf Dinge einlasse die ich nicht will dann darf ich mich auch mal selbst reflektieren.
Ein für mich klassisches Anfängerdingen ist immer gleich alles schnell zu wollen. Das führt eben leider auch allzu oft dazu in toxische Beziehungen zu schlindern.

@Existentmale ich könnte mir vorstellen, dass es sich manchmal einfach nur um ein Kommunikations- resp. Verständigungs“Problem“ zwischen Dom und Sub, sowie zwischen Mann und Frau handelt
Hinzu kommen vielleicht (schlechte) Erfahrungen aus der Vergangenheit, oder etwas löst einen Trigger aus, oder oder oder…

Es ist nun mal nicht einfach sich anzunähern… was ist zuviel, was zuwenig? Was wird erwartet? Was darf ich? Was geht auf keinen Fall?
Das ist ja auch sehr individuell…

@Hera Naja, wenn du einen absoluten Waschmaschinen Experten fragst und der dir sagt dass die grüne die Beste ist warum solltest du dann noch Andere fragen?

Und genau so geht es halt vielen Subs. Sie haben ihren "Dom", der ihnen glaubhaft versichert dass das genau so sein muss.
Oder wie erklärt du dir sonst die ganzen Fragen:
Bin ich eine Sub?
Bin ich devot genug?
Der hat aber gesagt wenn ich das nicht mache bin ich nicht....

Es ist wahrscheinlich einfacher, 10 Freunde wegen einer Waschmaschine um Rat zu fragen, als wegen einer D/s-Beziehung. Mit meinen besten Freunden rede ich ziemlich offen, aber die Möglichkeiten, mir einen Rat zu geben, sind für sie doch sehr eingeschränkt.

Gerade als Neuling, und dazu zähle ich mich durchaus nach wie vor, prasselt unwahrscheinlich viel auf einen ein. Man fängt an, sich zu informieren und wird erstmal erschlagen von der Fülle an Informationen und es braucht einfach Zeit. Ich habe zu Anfang hier nur als Gast mitgelesen, irgendwann den Mut gefunden, mich anzumelden und dann tatsächlich irgendwann auch mal die ersten Beiträge geschrieben.

Ob das jetzt erziehen, ausbilden oder formen genannt wird, ist mir persönlich ziemlich egal, aber ich ticke da wohl auch ein bisschen anders. Jetzt kommt aber das große ABER: Es kommt immer auf den Kontext an.

Das Sammelsurium an Dumpfbacken und Volldeppen auf einschlägigen Plattformen ist schier unendlich und was ich da mitbekomme, obwohl ich nicht mal auf der Suche bin, ist nicht immer lustig. Geduld und Respekt scheinen für die meisten Fremdwörter zu sein und ich frage mich ernsthaft, ob jemand mit diesen Methoden auch mal erfolgreich ist.

Ich kann absolut nachvollziehen, dass man/frau irgendwann genervt ist und entsprechend kritischer wird.

Ich nehme mal nur diesen einen Satz.
Die Antwort ist eigentlich ganz einfach :Enttäuschung.

Aber man kann nicht von Menschen enttäuscht sein, die man noch gar nicht gut kennt. Die sind einem nämlich nichts schuldig.

Man wird von seinen eigenen Erwartungen enttäuscht.

Und seine eigene Ent-Täuschung hier zum besten zu geben, ist schon rituell .

Nur das nützt nicht viel. Weil es nicht nur enttäuschte Subs gibt.