Konsens in BDSM-Erzählungen

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      Ich fand den Film Sekretary eigentlich ganz gut.
      Mit der Einschränkung, das mir der Konsens fehlte, und die Protagonistin als Phychisch krank dargestellt wurde.
      Somit BDSM Absonderlich und von Phychisch kranken Praktiziert würde.
      Wenn der Anfang des Film s da besser ausgearbeitet, und auf Konsens geachtet hätte.
      Könnte ich da mehr Sternchen für die Bewerting vergeben.

      Sonst
      Gut, aber in der Grundsatzfrage...Verkackt
      gruss und Knicks
      Andrea
      Hallo @bettulamettu und @Andrea-TV,
      ich muss doch mal widersprechen.
      Sowohl Gor als auch Secretary enthalten sehr deutlich Konsens,
      es geht sogar hauptsächlich darum. ... Allerdings nicht als blabla sonder implizit und nicht automatisch sofort am Anfang des Films/Buchs erkennbar. Man muss es schon ganz sehen/lesen.

      Secretary:
      Die Hauptdarstellerin tut alles! um ihren Dom zu provozieren und zu dominanten Handlungen zu bringen.
      Das geht so weit, das sie ihm einen Regenwurm in den Brief legt, damit er sie endlich verhaut.
      Kurz vor Schluss sitzt sie eineinhalb Tage am Platz, wo er sie hingesetzt hat. Freiwillig! Ohne Strafandrohung! Sie verlässt den Platz nicht, selbst als sie sich einnässen muss.
      Also wenn das nicht Konsens und Hingabe ist ... dann weiß ich auch nicht.
      Es stimmt, das sie anfänglich als psychisch krank dargestellt wird. Jedoch ist diese Liebe ihre Heilung und so wie es dargestellt wird, ist sie sehr wohl in der Lage bewusste Entscheidungen zu treffen.
      Wenn überhaupt einer in Secretary keinen Konsens hat, dann ist das der Dom.
      Er muss sich erst in seine Neigung finden (zu ihr stehen lernen) und tut sich damit sehr schwer.
      Aber er müsste ja nicht. Auf der Dom-Seite kann er entscheiden. Dadurch, das er sich dann doch seiner Neigung stellt und aktiv wird, zeigt er seinen Konsens.

      GOR:
      Gor ist eine D/S Fantasywelt in denen alle Frauen "natürlich" devot sind. (natural slaves)
      In dieser Welt wollen alle Frauen dominiert werden. Genau darum geht es über viele, viele, viele Seiten.
      Einen besonderen Höhepunkt bringt Beverly Henderson, die nach seitenlangem ab lästern über die schwachen (eben nicht dominanten) Männer auf der Erde und Lobpreisung der "richtigen" Männer auf GOR endet sie in ... ' "The slut in me desires to serve a Master," she whispered, suddenly, intensly "Please Master!" ' (Rouge of Gor, page 129)
      Auf dem Planeten GOR gibt es NUR devote Frauen, die jeden Herren und jede Behandlung akzeptieren und SEHR glücklich damit sind. Und das erfolgt freiwillig!
      Es gibt zwar Peitschen zur Verdeutlichung des Machtgefälles, diese werden aber nur übergeben, geküsst, gezeigt aber niemals benutzt. Das ist nicht nötig.
      Der Konsens ergibt sich hier aus der Definition der Welt.
      Die Frauen sind absolut devot und einverstanden mit allem. Alle! Die Männer dominant. Ebenfalls Alle!
      Natürlich ist das eine dominante Männerfantasie und (auf der Erde) unrealistisch.
      Bezogen auf GOR - Frauen wie Männer -ist aber der Konsens jederzeit da. Echter Nichtkonsens ist in dieser Welt gar nicht möglich.

      Gruß
      Harald

      p.s. Nebenbemerkung: Es gibt auf Gor auch klassische Sklaverei ... z.B. verurteilte Verbrecher, die in die Mienen geschickt werden. Das ist aber "kein Thema" und nur eine Rahmenbedingung ohne jede sexuelle Komponente. Zudem beziehe ich mich nur auf drei der Romane. Einige andere kenne ich, es ist aber sehr lange her.
      ... ich liebe diese Smileys..... :yes: :) :) :) :D

      harry66 schrieb:

      Sowohl Gor als auch Secretary enthalten sehr deutlich Konsens,
      Gor kenne ich zu wenig. Über Secretary will ich nicht diskutieren; ich fand den Film toll, und ich fand auch, dass sie sehr wohl zugestimmt hat und dass das schon gut so war - hat glaube ich auch die Autorin der Erzählung bestätigt (oder wars Maggie Gyllenhaal? Ach mein Gedächtnis...) - so ziemlich genau, was du sagst.

      Vor allem war es ein einfühlsames Porträt von zwei Leuten, die beide mit ihren Dämonen kämpfen und einen Weg finden, gemeinsam zurechtzukommen und glücklich zu werden. Das finde ich schön. Und damals war Selbstverletzung ja auch noch viel stärker tabuisiert als heute.

      Ich verstehe auch, dass es einmal wirklich nett wäre, wenn wir einen Mainstream-Film hätten, der ein Pärchen mit BDSM, mit explizitem Konsens und allem Drumunddran darstellt.

      Die beiden Aspekte widersprechen einander auch gar nicht.

      harry66 schrieb:

      Bezogen auf GOR - Frauen wie Männer -ist aber der Konsens jederzeit da. Echter Nichtkonsens ist in dieser Welt gar nicht möglich.
      Ähm, das sehe ich doch etwas anders....

      Es werden regelmäßig Frauen von der Erde entführt und auf die Gegenerde gebracht. Diese Frauen werden gegen ihren Willen entführt und versklavt. Erst im Laufe ihrer gehirnwäscheartigen Ausbildung fügen sie sich meist in ihr Schicksal.


      Es gibt auch freie Frauen auf Gor. Nicht jede Frau ist eine Sklavin. Und nicht jede Sklavin ist eine Vergnügungssklavin.


      Und wozu soll man überhaupt Konsens sicherstellen in einer Welt in der die Sklavin nichts zu sagen hat, keine eigne Meinung haben darf und ohnehin im Wert nur geringfügig über den Tieren steht.



      „Eine freie Frau ist unvergleichlich wertvoll. Sie steht tausendmal und mehr über einer bloßen Sklavin.“ (Players of Gor, p 92)
      „Es gibt zum Beispiel, keine höherstehende Person, niemand der mehr respektiert wird als die goreanische freie Frau.“ (Hunters of Gor, p 311)
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light