Durch den Thread über die "Geschichte der O" angeregt, eine Frage, die mir immer wieder mal durch den Kopf geistert...
Soll BDSM-Literatur nur konsensuelle Handlungen darstellen?
Ich persönlich mache das in meinen Texten nicht. Mir geht es oft gerade um Situationen, wo Leute sich selbst nicht sicher sind. Ambivalenz ist für mich der Inbegriff von innerem Konflikt, und damit erzählerischer Spannung.
Ich finde, es gibt da zwei unterschiedliche Herangehensweisen:
Ist es ein realistischer Text über eine reale Beziehung zwischen realen Menschen? Dann soll natürlich alles konsensuell sein. Sonst beschreibt es nicht BDSM, sondern Gewalt.
Oder ist es eine Sex-Phantasie? Dann kann es völlig nichtkonsensuell sein. In meinen Phantasien fragt mich keine Dame je nach meinem Befinden, außer vielleicht, um mich noch mehr zu quälen.
Nun gibt es immer das Argument, dass man damit Vergewaltigungskultur fördert. Durchaus ein Einwand! Aber erstens kann man dem mit einem kurzen Vorwort begegnen (was ich sicher machen würde, falls ich das Zeug jemals veröffentliche), und zweitens finde ich, dass die geneigten Lesys bitte auch ein winziges bisschen mitdenken dürfen und ihre eigenen Entscheidungen für ihr eigenes Verhalten treffen, für das mein drittklassiges Geschreibsel wahrlich nicht hauptverantwortlich sein kann.
Ich finde, meine Erzählungen stellen einfach das dar, was "in der Session" bzw in meinem Kopf passiert. Ich mache in der Realität ja auch mit meiner Frau aus, was wir miteinander treiben wollen - und dann "bin" ich für eine Weile "der Sklave". Solang nichts schiefgeht, reden wir während der Session sicher nicht von Konsens.
Was mich anturnt und inspiriert, ist ja zum Beispiel die Idee einer Hexe, die durch einen Zaubertrank völlige Verfügungsgewalt über meine Sexualität bekommt und diese Gewalt herrlich ausnützt - eine Hexe, die mich vorher um Erlaubnis bittet, wäre für diese Phantasie eher kontraproduktiv...
Ich finde auch den Vergleich mit ganz anderen Genres interessant - zB Action. Da darf ja auch ein James Bond, eine Wonder Woman, ungestraft Horden von anonymen Gegnys wegräumen, ohne dass wir uns Gedanken drüber machen, dass das Leute mit Familien, kulturellen Interessen, Speisevorlieben und Hautkrankheiten sind. Scheinbar sind wir nur bei Sexphantasien so besonders empfindsam.
Was natürlich alles nicht heißen soll, dass die andere Variante nicht heiß sein kann oder irgendwie schlechter wäre. Und gerade erzieherische Literatur gehört auch gemacht. Es sind einfach andere Genres.
Soll BDSM-Literatur nur konsensuelle Handlungen darstellen?
Ich persönlich mache das in meinen Texten nicht. Mir geht es oft gerade um Situationen, wo Leute sich selbst nicht sicher sind. Ambivalenz ist für mich der Inbegriff von innerem Konflikt, und damit erzählerischer Spannung.
Ich finde, es gibt da zwei unterschiedliche Herangehensweisen:
Ist es ein realistischer Text über eine reale Beziehung zwischen realen Menschen? Dann soll natürlich alles konsensuell sein. Sonst beschreibt es nicht BDSM, sondern Gewalt.
Oder ist es eine Sex-Phantasie? Dann kann es völlig nichtkonsensuell sein. In meinen Phantasien fragt mich keine Dame je nach meinem Befinden, außer vielleicht, um mich noch mehr zu quälen.
Nun gibt es immer das Argument, dass man damit Vergewaltigungskultur fördert. Durchaus ein Einwand! Aber erstens kann man dem mit einem kurzen Vorwort begegnen (was ich sicher machen würde, falls ich das Zeug jemals veröffentliche), und zweitens finde ich, dass die geneigten Lesys bitte auch ein winziges bisschen mitdenken dürfen und ihre eigenen Entscheidungen für ihr eigenes Verhalten treffen, für das mein drittklassiges Geschreibsel wahrlich nicht hauptverantwortlich sein kann.
Ich finde, meine Erzählungen stellen einfach das dar, was "in der Session" bzw in meinem Kopf passiert. Ich mache in der Realität ja auch mit meiner Frau aus, was wir miteinander treiben wollen - und dann "bin" ich für eine Weile "der Sklave". Solang nichts schiefgeht, reden wir während der Session sicher nicht von Konsens.
Was mich anturnt und inspiriert, ist ja zum Beispiel die Idee einer Hexe, die durch einen Zaubertrank völlige Verfügungsgewalt über meine Sexualität bekommt und diese Gewalt herrlich ausnützt - eine Hexe, die mich vorher um Erlaubnis bittet, wäre für diese Phantasie eher kontraproduktiv...
Ich finde auch den Vergleich mit ganz anderen Genres interessant - zB Action. Da darf ja auch ein James Bond, eine Wonder Woman, ungestraft Horden von anonymen Gegnys wegräumen, ohne dass wir uns Gedanken drüber machen, dass das Leute mit Familien, kulturellen Interessen, Speisevorlieben und Hautkrankheiten sind. Scheinbar sind wir nur bei Sexphantasien so besonders empfindsam.
Was natürlich alles nicht heißen soll, dass die andere Variante nicht heiß sein kann oder irgendwie schlechter wäre. Und gerade erzieherische Literatur gehört auch gemacht. Es sind einfach andere Genres.