Keuschheit, Nofap, Semenretention, Tantra, Spiritualität...

      @Existentmale
      Ich habe vor kurzem eine Reportage mit einem Urologe gesehen, der dringend aus diversen gesundheitlichen Gründen zur regelmäßigen Selbstbefriedigung oder GV geraten hat, unter anderem zur Minderung des Prostatakrebsrisikos.

      Tease and Denial, ja, über eine Stunde oder einen halben Tag, spätestens dann aber erlöse ich meine Partnerin. Wir haben aber jetzt schon drei Mal eine längere Pause über zwei bis vier Wochen, selbst ohne Vanillasex, eingelegt, und die haben unserer Libido überhaupt nicht geschadet, im Gegenteil :yes: :love:

      Ansonsten interessiert uns dieses Thema aber gar nicht.
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.

      DJRonA schrieb:

      Ich habe vor kurzem eine Reportage mit einem Urologe gesehen, der dringend aus diversen gesundheitlichen Gründen zur regelmäßigen Selbstbefriedigung oder GV geraten hat, unter anderem zur Minderung des Prostatakrebsrisikos.
      Meine Erkenntnislage dau ist eindeutig unklar. Es könnte eine Korrelation geben, aber sie scheint nicht sehr stark zu sein - und scheinbar auch noch altersabhängig, es dürfte bei jungen Männern eher einen Zusammenhang geben als bei älteren. Also ich sag immer, ich habs eh schon für zwei Leben oft genug gemacht, und es gibt ja auch noch Träume... aber ich bin eben auch nicht dauerhaft komplett keusch, ich habe ja Sex mit meiner Frau. Und dann gibt es natürlich auch noch den Aspekt, dass ich mein ganzes Leben jetzt viel gesünder gestalte als noch vor einem Jahr - also wenn ich fast alle Krankheits-Risiken durch Ernährung und Sport deutlich herabsetze, dann glaube ich einfach nicht, dass seltenere Ejakulation nun wirklich DER Faktor ist, der alle anderen komplett negiert. Zumal ja psychische Gesundheit auch wieder ein Gesundheitsfaktor ist und mir Keuschheit psychisch etwas gibt.

      Aber, ja, das ist auf jeden Fall etwas, das jeder für sich recherchieren und wohlinformiert entscheiden sollte!
      Keuschheit gegenüber einer sexuell begehrenswerten Frau ist für mich auch ein starker Fetisch. Bei einem Mauerblümchen keusch zu sein, wäre weniger interessant. Obwohl..., irgendwie sind die verbotenen Früchte ja immer die reizvollsten,...

      Jedenfalls spielt bei mir der Doppelimpuls - Locken und Blocken - dabei die entscheidende Rolle. Ist vielleicht banal - aber bei Keuschheit geht's halt um die mentale Unterwerfung, um die innere Hingabe. Das kann unglaublich schön sein.

      Schädlich für die Prostata? Gehirnerweichung? Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass etwas, was so vitalisierend und sinnstiftend wirkt, a priori schädlich sein soll. Einen KG dauerhaft tragen würde ich allerdings auch nicht, ich hab's noch nie probiert, vermute aber, dass mir die mentale Kontrolle dabei zu weit gehen würde. Das wäre mit meinem inneren Freiheitsbedürfnis, das es ja auch noch gibt, nicht vereinbar.





      bettulamettu schrieb:

      Und ich habe einen ausgeprägten Faible für die religiösen Ideen, die in diesem Umfeld herumgeistern. Es ist für mich spannend, was Leute da an Phantasien, Wunschgedanken, Ideen und Ideologien produziert haben, auch wenn ich nicht daran glaube, auch wenn viel davon unglaublich patriarchal, misogynistisch, sexistisch ist.


      Das geht mir zu 100% genauso. Keuschheit (im BDSM) macht mich religiös empfänglich, aber mit traditionellen oder sonstigen Glaubensinhalten hat das nur wenig zu tun. Es geht da mehr um Weihrauch und um die religiöse Sphäre, wie sie beispielsweise in manchen großen Oratorien zum Ausdruck kommt oder in sakraler Architektur.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Herr Schmaldienst ()

      Katharina schrieb:

      ist das son Männerding?
      Wenn hier länger nichts läuft, aus diversen Gründen (keine Lust, keine Zeit, Krankheiten, Alltagstrouble etc pp) - dann habe ich irgendwann gar keine Lust mehr. Also je länger nichts geht, desto weniger Lust und desto weniger fehlt es mir auch.

      Oder gehts um anteasern aber nicht kommen dürfen? Also es wird gespielt/gefummelt/gereizt ohne Höhepunkt?
      Das würde mich auf lange Sicht vmtl. auch eher frustrieren und nerven und mir somit die Lust generell auch eher verleiden. Mal abgesehen von mieser Laune unter der dann die restliche Umgebung zu leiden hätte 8)
      Dem kann ich mich nur anschließen.
      Nach 24 Jahren ist meine Frau überhaupt nicht mehr Attraktiv für mich. Sie unternimmt auch nichts um mich zu teasen. So läuft das seit gut 17 Jahren und in der Zeit haben wir auch keinen Sex mehr. Mein Verlangen eine Frau zu fi... ist Mittlerweile bei null angekommen. seit 4 Monaten hab ich nicht gewi... was den drang danach auch immer weiter verfliegen lässt.
      Es ist so, je weniger man sich stimuliert um so weniger hat man auch Lust sich zu Stimulieren oder gar einen Orgasmus haben zu wollen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon ()

      Was ich hier lese, @sub75 ,finde ich ich unter dieser Rubrik Keuschheit und Co, irgendwie irritierend.
      Ist es das Leben,was du führen möchtest?
      Mit einer Frau an deiner Seite, die für dich nicht attraktiv ist und sich nicht um dich bemüht?
      Seit 17 Jahren keinen Sex???
      Ist das tatsächlich so gewollt?
      Wenn das so ist, dann ist es eben so und alle sind zufrieden.
      Wenn das dein Kink ist, dann habe ich deine Zeilen falsch interpretiert.
      Dann Sorry!
      Wenn aber nicht, würde ich sofort mit einem Gespräch anfangen, um das Problem zu lösen.
      Ich empfinde das als einen bitteren Zustand,den ich sofort sofort ändern würde.
      Das Leben ist verdammt kurz!
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Majasdom ()

      Herr Schmaldienst schrieb:

      Keuschheit (im BDSM) macht mich religiös empfänglich, aber mit traditionellen oder sonstigen Glaubensinhalten hat das nur wenig zu tun.
      Ich bin gerade wieder auf diesem "Trip" - Keuschheit, Selbstreflexion, meditativ sein, Selbstverbesserung... Es ist für mich immer wieder erstaunlich, welche Lust aus dem Atmen kommt, und wie diese Lust aus dem Sexuellen ins "Spirituelle" übergeht. Und es wird durch (langjährige) Übung immer noch besser. Erregung als Beruhigung - ungefähr so schräg wie Keuschheit als sexueller Kink...

      @sub75, ich schließe mich mal @Majasdom an - könnte es sein, dass du darüber reden willst und einen Ausweg suchst?
      Ich mag Keuschhaltung, bzw. Das mich Abschließen lassen, aus dem Gefühl des Aussgeliefert seins.
      Ich mag es nicht den Schlüssel zu haben.

      Das Keuschheitsgürtel tragen, ist einfach ein angenehmes, beschützendes Gefühl, und es ist mehr eine Frage der Bequemlichkeit und der Hygene, als das ich jetzt unbedingt einen Orgassmuss brauchte

      Jedoch,
      Transident-Genderfluit-nicht Binär.....
      Sehe ich mich Männlich Geboren, mehr dem Weiblichen zugehöhrig, und somit vermeide ich einfach auch den Männlichen Orgasmuss für mich.
      als gefühlte Frau, währe das Unpassend

      Gruss
      Andrea
      gruss und Knicks
      Andrea

      Andrea-TV schrieb:

      Sehe ich mich Männlich Geboren, mehr dem Weiblichen zugehöhrig, und somit vermeide ich einfach auch den Männlichen Orgasmuss für mich.
      als gefühlte Frau, währe das Unpassend
      Das ist nicht nur logisch, sondern für mich auch emotional sehr nachvollziehbar. Wenn ich mich auf tantrische Energie-Orgasmen ohne Ejakulation einlasse, habe ich immer wieder ein Gefühl von "Weiblichkeit", auf eine sehr angenehme Art, die ich aber nur sehr schwer beschreiben und schon gar nicht rational erklären kann.

      bettulamettu schrieb:

      Wenn ich mich auf tantrische Energie-Orgasmen ohne Ejakulation einlasse, habe ich immer wieder ein Gefühl von "Weiblichkeit", auf eine sehr angenehme Art, die ich aber nur sehr schwer beschreiben und schon gar nicht rational erklären kann.
      Das kann ich im Prinzip bestätigen. Ich fühle mich dann vom Weiblichen nicht mehr (so) getrennt, also mit dem Weiblichen verbunden. Ich will das jetzt auch nicht überhöhen oder aus dem Kink eine Weltanschauung machen - aber ich finde es schon plausibel, dass diese Art von emotionaler Ein-Sicht eben auch etwas Spirituelles hat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Herr Schmaldienst ()

      Herr Schmaldienst schrieb:

      Ich will das jetzt auch nicht überhöhen oder aus dem Kink eine Weltanschauung machen
      Ja, das kann etwas gefährlich sein. Bei meinem Faible für alles Esoterische und Religiöse war das mitunter recht verführerisch. Und ich spiele gerne mit Gedankenkonstrukten und Phantasiewelten, das ist fast ein eigener Kink bei mir... "Was wäre, wenn man die sexuelle Energie in echte Magie umwandeln und damit andere Leute beeinflussen könnte " und so...

      Das kann dann durchaus in das Gefühl übergehen, dass es wirklich wahr ist - und das ist auch voll okay, solange ich mir klar bleibe, dass es "nicht wirklich wirklich" der Fall ist. Tagträume und eine lebendige Phantasie sind doch was Tolles!
      Das mit der "Magie" ist gar nicht so unrealistisch. Als "weiblich"-erotisch aufgeladener Mann (um mal in der Diktion des Threads zu bleiben) habe ich offenbar auch eine andere Ausstrahlung, die insbesondere von "normalen" Frauen (oder die ich für normal halte) auf sensitiver Ebene durchaus wahrgenommen und bisweilen auch beantwortet wird. Dann ist das mit der Nähe und der Verbundenheit auch keine Theorie mehr. Durch das Gefühl von "Weiblichkeit", über das wir hier reden, wird man ja nicht tuntig, im Gegenteil nur vollständiger irgendwie, präsenter, vielleicht auch viriler in der Ausstrahlung.
      Wenn es dein Fetisch ist, dann go for it.

      Ich könnte es jedenfalls nicht. Wenn man mich zu lange zappen lässt, krieg ich richtig schlechte Laune.
      Wenn das im Spiel/Sex zum Triezen wäre, wäre ich wahrscheinlich irgendwann über den "Punkt hinaus" und würde es schlecht gelaunt abbrechen. Für mich wäre das wohl gar nichts.

      Unter der Woche haben wir oft keine Zeit und meine Partnerin ist von der Arbeit erledigt. Da berühre ich mich vor dem Schlafen manchmal ein bißchen, wenn ich sonst nicht schlafen kann und es soll kein Stress für eine Seite sein.
      Ich finde es ist unter der Woche auch oft alles zwischen Tür und Angel. So ein richtig schöne Atmosphäre und Spannung schaffen, die dann am Ende in Leidenschaft endet, klappt da oft nicht aus Zeitmangel und weil man mit dem Gedanken eh schon wieder auf der Arbeit, beim Einkauf oder beim nächsten Termin ist.
      Dafür machen wir es uns dann am Wochenende richtig schön.
      Manchmal ist die Faulheit zur Masturbation größer als die Lust, aber Enthaltsamkeit würde ich das jetzt nicht nennen. :D
      I fear no man...but that thing--it scares me.

      Fahrenheit80 schrieb:

      Ich könnte es jedenfalls nicht. Wenn man mich zu lange zappen lässt, krieg ich richtig schlechte Laune.
      Ja, von zu viel Fernsehen krieg ich das auch. ;)

      Es gibt offenbar viele Leute, bei denen das so ist. Jedenfalls höre ich es oft - subjektiv öfter von Frauen, aber das mag täuschen.

      Das Eigenartige ist das mit dem "können". Denn da geht der sexuelle Kink in die persönliche Weiterentwicklung über. Ich hätte irgendwann auch gedacht, dass ich das nicht kann, bzw einfach nicht verstanden, wozu ich es versuchen sollte. Mich hat nur der Kink dazu gebracht.

      Aber mittlerweile erfreut mich oft der Verzicht an sich, und ich sehe die Auswirkungen in anderen Lebensbereichen - vor allem Ernährung und Fitness - und das halte ich für eine Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit - was natürlich ins Spirituelle übergeht, weil du da auch jede Menge Disziplin brauchst und Ego-Überwindung eng mit verzögerter Befriedigung zusammenhängt. Ich hatte immer in der Theorie vermutet, dass es da einen Zusammenhang gibt - aber es wurde erst jetzt für mich real - nach 25 Jahren. (Und hätte vermutlich auch ganz ohne Keuschheits-Kink passieren können.)

      Jedenfalls denke ich, dass das eine ins andere übergehen kann.