Sehr spannende Frage! Manchmal habe ich so den Eindruck, das verläuft so wenig entlang der Linie, dass für die ältere Generation die "Geschichte der O" das Maß aller Dinge war und die jüngere nur mit den Schultern zuckt, weil sie das Buch noch nicht einmal kennt. Muss ich mehr drüber nachdenken.

Ich vermisse mein Historischen Kink in der Moderne.

Eng in s Korsett geschnürt zu werden.

Mit allen Nebenwirkungen die die Historischen Damen so aushalten mussten.

Gruss
Andrea

Bestes Beispiel für historische Kinks ist wahrscheinlich die berühmte "Venus im Pelz" von Sacher-Masoch

Alte Kinks-neue Kinks
Ältere Generation-Jüngere Generation

Vielleicht sollte man solche Begriffe einmal definieren?

Jedes Dom-Sub-Paar „bastelt“ sich doch seine „eigene Mischung“ zusammen. Hauptsache es gefällt beiden. Mir ist es eigentlich egal, ob es ein alter Kink ist.
Vielleicht kann mal jemand ein paar Beispiele nennen?

Ich weiß nicht ob es noch unter Kink fällt, aber ich fände es toll wenn man mal statt Mittelaltermarkt.

Komplett in s Viktorianische Zeitalter eintaucht.
Wespentallie, Reifrock Historische Kleider.

Gentelman der die geschnürte Eingeschränkte Frau im Reifrock die Tür Öffnet, den Stuhl zurecht rückt, in den .antel hilft, und Gehorsam erwartet und auch einfordert....Gehst du zum Weibe vergiss die Peitsche nicht...

mir fallen da gerade Strapse ein.......gab ja mal nix anderes um Strümpfe zu halten- da war das "normal" das zu tragen....heute wohl eher nicht so......

Guten Tag zusammen,
Diesbezüglich gibt es gar nicht mal so wenige Veranstaltungen.

Als BDSMler fällt man bei Gothic-Veranstaltungen gewiss am Wenigsten auf. Es gibt aber auch tolle Steampunk-Veranstaltungen, wobei Steampunk sich ja bereits sehr an der viktorianischen Zeit orientiert und man in eine Art "was-wäre-wenn-"Phantasiewelt eintauchen kann.

Darüber hinaus gibt es auch sehr elegante und gepflegte viktorianische Veranstaltungen. Dort kann man dann auch sehr gut sein Faible für gehobene Umgangsformen ausleben.


Entschuldige bitte, aber da bist Du eher schlecht informiert. Zunächst gibt es in der aktuellen Dessousmode nach wie vor sehr schöne Sets mit Strapsgürteln. Wenn man in Erotikshops a lá "ars Vivendi", oder "Eufory" guckt, bekommt man auch dort eine große Auswahl an Strumpfhaltern und dazu passenden Strümpfen. Und es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Webseiten und Shops, die sich mit dem Thema befassen und verschiedenste Produkte anbieten. Hinzu kommen dann noch die verschiedenen Korsettmanufakturen. Ich behaupte mal, dass die Strapse niemals aussterben, wobei ich mir das auch durchaus wünsche...

Und mal ganz grundsätzlich zum Thema: Meiner mittlerweile langjährigen Erfahrung nach, sowohl in der BDSM-Szene, als auch außerhalb dessen: Es gibt wirklich NICHTS, was es nicht gibt. Was auch immer innerhalb der menschlichen Vorstellungskraft liegt, das gibt es auch. Das geht in einigen Bereichen auch klar ins moralisch verwerfliche, über das Untragbare, bis zu Illegalem.

Es grüßt der Duke

Komplette Nacktheit gehört sicher mit zu den historischen Kinks - gerade in Zeiten wie dem viktorianischen oder barocken Zeitalter muss eine nackte Gräfin eine unglaubliche Anziehungskraft besessen haben...

Ich glaube du hast dich da leider verlesen sie meinte, früher waren Strapsen häufiger in Nutzung als normales Kleidungsstück, wohingegen diese heute eher im explizit erotischen Kontext getragen wird.
Wenn ich das richtig sehe gab es auch früher schon einen halterlose Variante durch Nutzung eines Strumpfbandes.

Fetischisten wird es damals genau wie heute gegeben haben

Ich weiß jetzt nicht, ob es so in den Bereich Kink fällt oder eher den der Mode.
Es gab mal eine Zeit, da wurden Brüste so weit wie möglich an den Körper gequetscht, so dass es aussah, als hätte Frau keine, oben flach.
Offenbar waren Brüste zu dieser Zeit eher kein so erotisches Körperteil.
Dafür band man sich Polster vor den Bauch, damit man um die Mitte umfangreicher aussah.
Vieles von damals hat ja seinen erotischen Reiz eher verloren, weil man ihn so ausgiebig zu Gesicht bekommt.
Als Beispiel fielen mir Fußknöchel ein. Wenn Frau beim Tanzen da ein bisschen die Knöchel aufblitzen ließ, gab es eine Erregungswelle unter den zuschauenden Männern.

Moin,

Ei ei ei, was für ein Durcheinander von Begrifflichkeiten schon wieder.
Man sollte schon unterscheiden zwischen Mode (und Kleidungsvorschriften) und Kinks.
Sonst kommt noch jemand auf die Idee und schreibt "Leben" als historischen Kink.

Latex wäre z.B ein moderner Kink.
Das gab es im 11 Jhd. noch nicht.
Im übrigen sind auch Keuschheitsgürtel eher Modern. Zumindest als Kink.

m2c

imaginary

Gut, wenn denn einmal mehr alles in ein starres Konstrukt von Definitionen gezwängt werden muss, fangen wir doch mal ganz elementar an und werfen einen Blick ins Wörterbuch und übersetzen "kink" vom englischen ins deutsche:

PONS Wörterbuch online schrieb:

kink [kɪŋk] SUBST


1. kink (twist):

kink in hair - Welle f

kink in a pipe - Knick m

kink in a rope - Knoten m

Soweit zur primären Übersetzung, die im vorliegenden Fall komplett sinnfrei wäre...

Im weiteren Verlauf wird "kink" dann noch je nach Zusammenhang auch noch mit folgenden Übersetzungen versehen:
Muskelkrampf, Muskelzerrung

Erst wenn man zu den Übersetzungen im übertragenen Sinne kommt, nähert man sich an das vorliegende Thema an. Zunächst wird aber auch hier "kink" im Sinne von "Problem", oder "Mangel" verstanden. (to iron out [a few] kinks - [ein paar] Mängel ausbügeln).

Erst in der vierten Bedeutung stehen "Tick", "Fimmel" und "Spleen" als umgangssprachliche Bedeutung für "kink".

Vor diesem Hintergrund stelle ich die Frage, wie sinnvoll es ist solange an Begrifflichkeiten herumzudefinieren, bis sie sowas von tot sind, dass sie letztlich rein gar keinen Sinn mehr ergeben. Denn das ist es was in Internetforen, also nicht nur hier, immer wieder versucht wird.

Sprache ist lebendig!

Hört auf irgendetwas in Schubladen zu quetschen und zu pressen, wofür es keine Schubladen gibt. Für viele Begriffe gibt es schlichtweg keine abschließende, allgemeingültige Definition.

Ist schon klar @Duke_of_Dufftown.
Die Ursprünge des Wortes 'Kink' kennt hier wohl jeder.
Aber Korsetts, die früher Mode waren, als 'historischen Kink' zu sehen ist eher kontraproduktiv.

Und was 'starre Defimitionen' und 'Schubladen' angeht: irgendeine gemeinsame Grundlage muss man schon haben um sich auszutauschen. Ob da an meiner Aussage was starr ist??? Ich glaube nicht.

Wie dem auch sei: Als Kink kann, in unserem Kontext, alles angesehen werden, was zum jeweiligen Zeitpunkt der Geschichte als unschicklich, ungewöhnlich, extravagant, pervers betrachtet und erotisiert wurde.
Wie z.B. die Waden von Fräulein Helen beim Baden.

m2c

imaginary

PS: Sollte es irgendwann Mode werden seine/n Partner an der Leine zu führen und es dadurch seine erotisch Komponente verlieren, tja, dann war's das mit Kink, weil normal.

Werter @Duke_of_Dufftown grundsätzlich ist Sprache sicher lebendig aber wenn Du bei Apfel an Birne denkst und ich an Weintraube werden wir zwangsläufig aneinander vorbei reden, was im Zweifel gerade im Geschriebenen einen Austausch deutlich komplizierter macht.

Wir wissen doch hoffentlich alle, dass ein Reifrock eher der Mode unterworfen war/ist und eine Latexmaske eher unter Kink fällt. Um Kinks zu diskutieren bedarf es also schon eines annähernd gleichen Wortverständnisses.

Ich werfe mal noch die Schambehaarung in den Raum.
Also, nicht meine!

Ich finde, ein gutes Beispiel, wie sich Ansichten ändern. Auf Joy lese ich auf manchen Profilen, dass Schambehaarung explizit gewünscht ist.
Ist DAS jetzt der Kink oder noch alle die, die sich rasieren?

Rasierte Schambereiche kamen in den 1920'ern auf, ungefähr zur gleichen Zeit als auch der FKK entstand.
Wann zuvor weiß ich nicht. Aber durch Krieg und anderen Hauptfokus danach war das erst mal kein Thema mehr. Bis es dann die Porno Industrie wieder aufnahm.