Aufwärmen vor Strafschlägen

      Ich persönlich finde, dass das Wort "Aufwärmen" gar nicht so gut passt. Letztlich bereitet man den Körper mit leichteren Schlägen auf härtere vor. Das führt dann meiner Erfahrung schon dazu, dass mehr geht, dass der Schmerz intensiver gespürt wird, er auch deutlich länger "nachbrennt" (je nach Schlaginstrument natürlich) - und dass Verletzungen auch besser heilen.
      Ich empfinde das eher als Mittel zur deutlichen "Verstärkung", "Aufwärmen" klingt für mich zu nett für das, was der Effekt ist.
      Für mich wäre das auch im Strafkontext (ist nicht so meins, aber wenn ich es machen würde...) selbstverständlich. Hat irgendwie nur Vorteile.
      Wenn der Schmerz länger anhalten soll, wäre das meiner Meinung die einfachste Möglichkeit.

      Vielleicht mal ausprobieren. Dass du dich auch richtig bestraft fühlst mit der richtigen Intensität, ist ja schon wichtig. Sonst bringt es doch für beide Seiten nicht so viel.
      Nur meine Meinung (eher aus SM-Perspektive).

      Primrose schrieb:

      Evtl wären Pausen und dann weiterschlagen auch eine Möglichkeit, um einen länger anhaltenden Schmerz zu erzeugen bzw. den Schmerz zu vertiefen.
      Ich würde es auf jeden Fall mal mit Tempovariationen versuchen. Wenn es zu schnell ist und man keine Zeit hat, den Schmerz zu verarbeiten, kommt man ja schneller an seine Grenzen. Die richtige Pausenlänge kann also schon mal bewirken, dass deine Bestrafung insgesamt länger und intensiver wird. Und wenn die Unterbrechung lang genug ist, um von deinem Endorphinrausch erst mal wieder runter zu kommen, dann wird die Fortsetzung auch besonders herausfordernd, denn dann wirst du entsprechend empfindlicher sein.

      Alexis Raven schrieb:

      Ich persönlich finde, dass das Wort "Aufwärmen" gar nicht so gut passt. Letztlich bereitet man den Körper mit leichteren Schlägen auf härtere vor. Das führt dann meiner Erfahrung schon dazu, dass mehr geht, dass der Schmerz intensiver gespürt wird, er auch deutlich länger "nachbrennt" (je nach Schlaginstrument natürlich) - und dass Verletzungen auch besser heilen.
      Ich empfinde das eher als Mittel zur deutlichen "Verstärkung", "Aufwärmen" klingt für mich zu nett für das, was der Effekt ist.
      Das ist für mich nochmal eine neue und sehr hilfreiche Perspektive. Danke!


      Ich glaube, für mich kommt zweierlei zusammen. Zum einen wie bereits beschrieben das fehlende Nachbrennen. Zum anderen die Dauer der Züchtigung. Wenn ich kalt zum Beispiel mit einem Rohrstock oder einer Weidenrute gezüchtigt werde ( in meinem Empfinden spitzer, heller Schmerz, den ich hasse), bin ich ziemlich schnell am Limit. Es ist dann einfach rein zeitlich gesehen recht schnell vorbei und dauert deutlich kürzer als andere Strafformen, die deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Möglicherweise ist das zumindest auch ein Aspekt, wodurch ich das Gefühl habe, nicht ausreichend bestraft worden zu sein. :gruebel:
      Diesem Aspekt könnte man evtl eben begegnen, indem ich länger, aber dafür zu Beginn leichter geschlagen werde sowie mit mehr Pausen. :gruebel:
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

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      newbarbie schrieb:

      Primrose schrieb:

      Ich bin es, die gerne mehr Schmerz ertragen können würde, weil ich das Gefühl habe, mehr Schmerz zu brauchen, um mich authentisch bestraft zu fühlen, quasi als Sühne für mein Fehlverhalten.
      vielleicht überdeckt hier Deine Masoader?......
      Du willst mehr Schmerz......in Wirklichkeit will aber die Masoader mehr Schmerz zur Bestrafung um befriedigt zu werden?!
      Das habe ich auch schon überlegt. Tatsächlich denke ich, dass mein Masochismus noch nicht wirklich ausgelotet ist, und ich vermutlich mehr vertragen würde, wenn ich auf eine Weise geschlagen würde, die für mich angenehm ist. Sicher kann ich es natürlich nicht sagen. Es gibt auf jeden Fall ein Verlangen in mir danach.

      Im Falle der Strafe ist es aber zum einen ein Schmerz, den ich wirklich nicht mag. Zum anderen ist es für mich gerade im Fall von Strafe wichtig, dass ich mich wirklich unterworfen fühle, Demut empfinde. Das kann ich aber nicht, wenn ich die Strafe als zu lasch empfinde.
      Und da ist für mich eben aktuell der Knackpunkt: im Moment der Züchtigung selbst tut es mir wirklich weh und ich möchte nur, dass es bitte aufhört. Kurz darauf ist der Effekt aber weg. Wenn ich dann gefragt werde, ob ich die Strafe als angemessen empfunden habe, muss ich im Nachhinein ehrlicherweise sagen, dass ich das Gefühl habe, zu leicht davon gekommen zu sein, und dieses Gefühl ist für mein Bedürfnis nach echter Unterwerfung unbefriedigend. Im Moment des Schlagens selbst wüsste ich aber nicht, wie ich mehr aushalten soll. Keine Ahnung, ob das irgendwie nachvollziehbar ist.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning
      Ich glaube, es liegt in der Natur der Sache, dass der Schmerz bei Schlägen recht schnell wieder nachlässt. Du hast geschrieben, dass ihr auch andere Formen der Bestrafung verwendet und du mit anderen Aspekten weniger Probleme hast. Geht es denn dabei auch um Schmerz? Vielleicht wäre es eine Option, die Schläge mit etwas zu kombinieren, das länger wirkt. Also zum Beispiel Fixierung in einer Stressposition, in der du dann längere Zeit bleiben musst.

      Primrose schrieb:

      Im Falle der Strafe ist es aber zum einen ein Schmerz, den ich wirklich nicht mag. Zum anderen ist es für mich gerade im Fall von Strafe wichtig, dass ich mich wirklich unterworfen fühle, Demut empfinde. Das kann ich aber nicht, wenn ich die Strafe als zu lasch empfinde.
      Ich finde es sehr schön, wie Du das beschreibst. Auch weiter oben.
      Es ist doch für die Strafe gut, wenn Du die Schläge nicht magst, sonst wäre es ja auch keine Strafe für Dich, wie Du ja selber schreibst.

      Ich denke, es schon eine Form der erheblichen Unterwerfung und Demut sich dem Anderen überhaupt zur Bestrafung zu präsentieren. Vielleicht hilft es Dir ja mal daran zu denken.

      Ansonsten kann es Dir vielleicht helfen, wenn Dich Dein Dom ein angemessenes Strafmaß vorschlagen lässt und Du möglichst genau vorschlagen musst, was folgen könnte. Z. B. 20 mit der Hand und dann noch 12 mit dem Gürtel. Dann kannst Du selber mitentscheiden, wenn Du meinst, beim letzten Mal zu gut weggekommen zu sein. Ist er unzufrieden mit Deinem Vorschlag, setzt es die doppelte Menge. Das könnte Dir helfen realistisch zu bleiben.
      Ich finde auch, dass Du Dir keine Sorgen machen solltest, nicht genug bestraft worden zu sein. Wenn Dein Dom meint es reicht für das "Vergehen", kannst Du das doch ruhig akzeptieren.
      A spank a day keeps the brat at bay :P
      Züchtigungen, ja, die sind zwischen meiner Sub und mir schon vorgekommen.
      Sie gehören nicht zu unserem regelmäßigen Umgang, sondern haben in oder nach schwierigen Situationen stattgefunden, um Schuld loslassen zu können, sich des anderen wieder zu versichern.
      Geredet und reflektiert wird vorher.
      Die ausstehende Strafe ist ihr Stunden, manchmal Tage vorher bekannt.
      Sie ist überhaupt kein noch so kleines bisschen masochistisch. Starke Schläge mit der Hand sind mein Mittel der Wahl. Das reicht für deutlich sichtbare und spürbare Spuren für mehrere Tage. Ohne Aufwärmen.
      An den folgenden Tagen sind für sie bequeme Stühle und Sitzkissen tabu. Immer mal wieder erlaube ich mir die Spuren anzusehen oder abzutasten, so dass die Erinnerung erhalten bleibt. Gerne auch so, dass sie sich präsentieren muss.

      Das Prozedere der Strafe wird so in die Länge gezogen, ohne dass der eigentliche Schmerz für sie unerträglich wird.

      Vielleicht würde das auch für dich das Gefühl des Nachbrennens verbessern, @Primrose?
      Ich gehöre zu den Foris die strafen, wenn auch selten. Allerdings ist die Strafe meistens der Verfehlung thematisch angepasst.
      Aber wenn ich mal klassisch mit dem Rohrstock strafe, dann wärme ich vorher nicht auf.
      Zusätzlich wähle ich die Position, mit der mein Sub am wenigsten zurecht kommt (stehend am Balken fixiert).
      Gestraft wird zu Beginn einer eigentlichen Session, bedingt durch die wenige gemeinsame Zeit die wir sonst zusammen haben. Also möchte ich, dass etwas was noch im Raum stand, für uns beide erledigt ist.
      Ich habe selten Spaß am Strafen.
      Und um mal Bezug zu nehmen auf dein Gefühl nicht länger die Strafe zu spüren:
      Welche Gefühle möchte ich als Top bei meinem Sub auslösen?
      Kurzfristig stärkere Schmerzen und Schamgefühl. Hätte Sub länger etwas davon (wie nach einer längeren Session) würde sich das für mich nach Belohnung und Stolz anfühlen. Also ich möchte nicht, dass er Stolz empfindet es geschafft zu haben, sondern einfach seine Strafe annimmt.
      Vielleicht kannst du es auch als Strafe ansehen, dass dir dieser Kick danach verwehrt bleibt und es irgendwie unbefriedigend war.
      Ich hoffe, du kannst verstehen was ich meine :)

      Euscorpius schrieb:

      Starke Schläge mit der Hand sind mein Mittel der Wahl. Das reicht für deutlich sichtbare und spürbare Spuren für mehrere Tage. Ohne Aufwärmen.
      (...)

      Das Prozedere der Strafe wird so in die Länge gezogen, ohne dass der eigentliche Schmerz für sie unerträglich wird.

      Vielleicht würde das auch für dich das Gefühl des Nachbrennens verbessern, @Primrose?
      Danke dir auch für deine Erfahrungen, @Euscorpius.
      Meine Schwierigkeiten beziehen sich tatsächlich auf Strafinstrumente wie Rute und Rohrstock. Möglicherweise sind diese tatsächlich für mich ohne Aufwärmen zu hart... :gruebel:
      Insofern könnte dein Ansatz, ausschließlich mit der Hand zu schlagen, vielleicht auch nochmal eine Überlegung für uns sein.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

      Primrose schrieb:

      Im Moment des Schlagens selbst wüsste ich aber nicht, wie ich mehr aushalten soll. Keine Ahnung, ob das irgendwie nachvollziehbar ist.
      habt ihr mal andere Strafen probiert?........

      Du scheinst hier zwei Gefühle nicht gut trennen zu können.........was ich auch nachvollziehen kann, wenn man maso ist.

      Strafe und Schmerz passt da nicht immer gut zusammen.....vielleicht mal eine andere Art...Klammern oder sowas?!
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Primrose schrieb:

      Habe die Frage absichtlich ins D/s-Forum gestellt, da es mir explizit nicht um Lustschmerz geht.
      Ok. Nachdem ich den ganzen Thread hier noch mal gelesen habe, habe ich an dieser Aussage ein bisschen Zweifel bekommen ... :) Damit will ich dir nicht zu nahe treten, ich versuche nur, mich in dich hineinzuversetzen, um dir einen guten Rat geben zu können. Ist es so, dass dich schon der Gedanke daran stimuliert, wie du deinen Körper dazu bringen kannst, härtere und längere Schläge aushalten zu können? Rhetorische Frage, beantworte sie einfach für dich selbst. Wenn die Antwort nein lautet, vergiss das folgende wieder. Aber falls sie ja lautet:
      Der Trick besteht darin, dass dein Körper lernt, dass er für Schläge (auch durchaus sehr schmerzhafte) mit Glückshormonen belohnt wird. Er wird sozusagen angefixt. Dafür sind mehrere Aspekte wichtig, die wir zum Teil schon angesprochen haben. Es muss gerade so an deiner Grenze bleiben, mit "Aufwärmen", also mit der richtigen Steigerung, mit dem richtigen Tempo, und mit der richtigen Härte. Nicht zu hart. Ich nenne es "die gute Acht". (Ich will hier keine Werbung machen für eine früher mal sehr bekannte BDSM-Pornoseite, aber dorther kenne ich es:) Dein Dom kann sich zwischendurch rückversichern, ob die Härte für dich passt, indem er dich auffordert, sie auf einer Skala von 1 bis 10 einzuschätzen. Am besten funktioniert es, wenn es für dich ungefähr bei acht ist. Das entspricht etwa "gerade noch auszuhalten".
      Es ist ein Lernprozess, bei dem auch dein Dom mitgehen muss. Es ist wichtig, dass er dich gut liest, also genau beobachtet, um einzuschätzen, ob es gerade zu viel oder zu wenig für dich ist, auch mal etwas länger mit dem nächsten Schlag wartet, wenn der letzte etwas härter ausgefallen ist, damit du ihn wegstecken kannst.

      ck_123 schrieb:

      Primrose schrieb:

      Habe die Frage absichtlich ins D/s-Forum gestellt, da es mir explizit nicht um Lustschmerz geht.
      Ok. Nachdem ich den ganzen Thread hier noch mal gelesen habe, habe ich an dieser Aussage ein bisschen Zweifel bekommen ... :) Damit will ich dir nicht zu nahe treten, ich versuche nur, mich in dich hineinzuversetzen, um dir einen guten Rat geben zu können. Ist es so, dass dich schon der Gedanke daran stimuliert, wie du deinen Körper dazu bringen kannst, härtere und längere Schläge aushalten zu können?
      Ja, durchaus. Wie gesagt habe ich das Gefühl, dass meine masochistische Neigung noch nicht ausgelotet ist und ich da durchaus neugierig und auch sehnsüchtig bin.

      Wo ich mir aber sicher bin ist bezüglich meiner submissiven Neigung. Ich habe das Bedürfnis, mich meinem Herrn zu unterwerfen, und das auf eine Weise, die sich für mich echt anfühlt. Allerdings habe ich auch einen starken autonomen Anteil in mir. Um also beide miteinander in Einklang bringen zu können, brauche ich eine Führung, die es mir ermöglicht, wirklich loszulassen, seinen Führungsanspruch als für mich gegeben hinzunehmen. Ein Mittel, um dorthin zu kommen, ist für mich eben auch der Einsatz von Strafe bzw das Wissen, das diese droht, wenn ich gegen unser Machtverhältnis verstoße. Und diese Strafe muss sich für mich eben so anfühlen, dass ich aufrichtig und ernsthaft bereue. Zu viel Gnade hilft mir da nicht. ;) Ich brauche eine gewisse Härte, weil ich weiß, dass der autonome Anteil sonst Oberwasser gewinnt und ausbricht. Insofern ist für mich eine angemessene Strafe essentiell. Und darum ging es mir in diesem Thread.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Primrose ()

      Ja, ich kann sehr gut nachvollziehen, was du sagst. Da klingen meine Hinweise vermutlich im ersten Moment nicht sinnvoll, weil du das Gefühl hast, Rückversicherung oder gar Rücksprache deines Doms wäre zu "nett" (oder gnädig). Ist es nicht, probier es einfach aus. Vielleicht erst mal nicht als Strafe, sondern sozusagen als Training für dein Durchhaltevermögen.
      @ck_123 Doch, deine Hinweise klingen durchaus sinnvoll. Vielen Dank dafür!
      Ich verstehe sie nur eben wirklich mehr als Anregung für eine Art Training meiner masochistischen Neigung.
      Mit meinem letzten Post wollte ich nur deutlich machen, dass es mir bei diesem Thread wirklich darum geht, meine devote Neigung zu befriedigen, weniger meine masochistische, wie du vermutet hattest.
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      Robert Browning
      Beide Neigungen, die submissive und masochistische, können sich mit Sicherheit vermischen. Wahrscheinlich hätte ich den Thread auch ebenso gut im SM-Bereich posten können.

      Ich kenne das Gefühl der unbefriedigten Unterwerfung allerdings auch bei nicht- schmerzhaften Strafen, die zu mild ausfallen, oder wenn ich nicht bestraft worden bin, obwohl ich aus meinem Empfinden Strafe verdient gehabt hätte. Bei anderen Strafformen ist es uns jedoch bereits gelungen, ein angemessenes Strafmaß zu finden. Daher war ich gedanklich mehr beim Unterwerfungsaspekt.
      Bei meiner Ausgangsfrage ging es mir ja darum, ob Aufwärmen bei Strafschlägen angemessen sei oder nicht.

      Wie dem auch sei, es kann natürlich sein, dass sich Züchtigung als Strafform langfristig als ungeeignet für mich herausstellt.
      Ich habe aber hier ja viele tolle Anregungen bekommen, die ich gerne ausprobieren werde. Vielen Dank daher an alle, die ihre Erfahrungen geschildert haben, das hilft mir sehr! :blumen:

      Strafen im SM-Bereich, wie @Shayleigh schrieb, die nicht auf Verhaltensänderung zielen, sind dabei nochmal ein neuer Gedankenanstoß. Ich habe Strafen bislang nicht im SM-Kontext gesehen, weil für mich dort bislang mehr der Schmerz an sich im Vordergrund stand. SM kann ja durchaus auch völlig ohne jegliches Machtgefälle ausgelebt werden.
      Zielen Strafen im SM-Kontext dann auch auf das Stärken des Machtgefälles als Reaktion auf Verfehlungen, aber nicht auf konkrete Verhaltensänderung oder wie ist das zu verstehen? :gruebel:
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      Primrose schrieb:

      Zielen Strafen im SM-Kontext dann auch auf das Stärken des Machtgefälles als Reaktion auf Verfehlungen, aber nicht auf konkrete Verhaltensänderung oder wie ist das zu verstehen?
      Ja, so kann man es vielleicht beschreiben. Aber letztlich zielt ja alles immer auf die Erfüllung deiner Bedürfnisse, und wenn deins eben ist, für eine Verfehlung hart bestraft zu werden, dann ist es so und man muss auch nicht unterscheiden, ob das nun eher masochistisch oder submissiv motiviert ist. Für mich ist es primär ein masochistisches Verlangen, wobei das für mich sowieso nicht heißt: Ich will Schmerzen spüren, sondern eher: Ich will, dass jemand mir weh tut, wenn ich ein "böses" Mädchen bin. Auch, um mich in eine bestimmte Richtung zu zwingen, es kann also auch auf eine Verhaltensänderung abzielen.

      Beispiel:
      Du willst/sollst abnehmen, warst aber wieder heimlich am Kühlschrank und hast Schokolade gegessen.
      In einer D/s-lastigen Beziehung würde der Dom vielleicht mit Kopfschütteln reagieren und sowas sagen wie: Du hast Schokolade aus dem Kühlschrank geklaut? Ich bin wirklich sehr enttäsucht von dir. Ohne Abendessen ins Bett!
      In einer eher SM-lastigen Beziehung würde sagen: Du hast dich beim Schokolade-Klauen erwischen lassen? :twisted: Geh doch mal den Rohrstock holen!

      Ich habe in mancher Hinsicht eine wirklich schlechte Selbstdisziplin. Gute Vorsätze nützen da nicht viel. In Fall eins würde meine aufmüpfige Seite irgendwann reagieren mit: ja, ja, du mich auch. Fall 2 würde mir helfen, die Schokolade zumindest in 90% der Fälle liegen zu lassen. In den anderen 10% würde ich vielleicht lieber die Schläge haben. Und das ist auch ok. Wenn ich immer brav wäre und nie bestraft würde, würde mir das fehlen. So erfüllt es meine Bedürfnisse, auch wenn die "Strafe" mich dabei kickt und mich in den Maso-Himmel Wolke 7 bringt.