Regardo schrieb:
Habt ihr mal darüber gesprochen oder waren diese Gedanken über eine mögliche Beziehungsöffnung - so mein Eindruck nach deiner Schilderung - nur in deinem Kopf? Wenn letzteres, warum und könnte es vielleicht die Konsequenz des Treueversprechens gewesen sein? Wenn letzeres, könnte es vielleicht die Heilung der Beziehungswunde be- bzw. verhindert haben?
Mein Ex-Partner hat in Erwägung gezogen, dass ich mir eine weitere Person hätte suchen können. Im Endeffekt wäre es wahrscheinlich auf das Modell Beziehungs-WG hinausgelaufen. Es hat sich für mich emotional nicht richtig angefühlt, Dinge, die für mich in einer Beziehung essentiell sind, mit einer anderen Person zu kompensieren, ohne mehr Zeit in Beziehungsarbeit zu investieren und unsere Probleme zu besprechen.
Ich freue mich, dass ihr euren Weg gefunden habt und Polyamorie euch glücklicher macht. Aber wie gesagt sind alle Beziehungen individuell. Ich kann mir vorstellen, dass Polyamorie in einer anderen Konstellation für mich stimmig sein könnte. Ich finde es auch interessant, hier von glücklich polyamoren Konstellationen zu lesen. Aber es kommt eben auf die Menschen an.
Falls jemand auch meinen Post als moralisch tendentiös gelesen hat: meine Aussage ist eigentlich nur, dass ich in meinem Dating bisher niemanden kennengelernt habe, mit dem mir ein Mehrpersonen-Beziehungsmodell erstrebenswert schien. Weil ich bei den entsprechenden Personen nicht gesehen habe, wie meine Beziehungswünsche da Platz gefunden hätten. Aber auch eine monogagme Beziehung bin ich bisher nicht wieder eingegangen. Also von daher sagt das gar nicht so viel aus. Nur vielleicht, dass es generell nicht so leicht ist, eine Person zu finden, wo sich Gefühlen auf beiden Seiten entwickeln und man einen gemeinsamen Beziehungsversuch wagt (ob nun monogam oder offen oder polyamor).