Dominanz spüren auch auf Entfernung

      Dominanz spüren auch auf Entfernung

      Hallo zusammen,

      dies ist mein 1. Post hier und ich bin mal gespannt, ob ihr mir weiterhelfen könnt. Ich habe hier schon lange und viel mitgelesen, sodass ich nun auch mal euren Rat gerne hören möchte. :sofa:
      Mein Dom und ich leben seit bald 2 1/2 Jahren in einem permanenten Machtverhältnis. Wir genießen es beide sehr. Jedoch ist es leider noch eine Fernbeziehung und wir können uns teilweise nur alle 4 Wochen sehen. Wenn wir uns sehen, können wir uns aufgrund beruflicher Freiheiten bis zu 2 Wochen sehen. Gut geplant sind wir dann auch mal 4 Wochen zusammen, wobei es dann teilweise bei ihm oder bei mir stattfindet. Wenn wir zusammen sind funktioniert die Unterwerfung super. Ich neige zwar dazu etwas bratty zu sein, aber das hat er gut im Griff. :evil:
      Nun zu meinem kleinen Problem: Wenn wir uns länger nicht sehen können, fehlt mir oft der Halt und das Gefühl wirklich unterworfen zu sein. Ich habe trotz der Entfernung zwar Aufgaben und Regeln, die ich mehr oder weniger gewissenhaft erfülle und für die ich entsprechend bestraft oder belohnt werde. Aber dieses Gefühl ihm zu gehören, seins zu sein, fehlt mir. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man es lösen kann. Aufgaben außerhalb der alltäglichen gibt er mir selten.
      Gestern habe ich ihn darauf angesprochen, dass ich mich aktuell nicht als seine Sub fühle.Er hat den Vorschlag gemacht, dass ich mir Gedanken machen könnte, wie man es ändert. Aber ich finde dann ist es eher ein topping from the bottom. Und so richtig weiß ich auch nicht, wie ich seine Dominanz auf die Entfernung besser spüren kann. :?:
      Führt hier jemand auch eine Fernbeziehung und kann mal erzählen, wie es bei ihm so abläuft mit der Dominanz? Oder möchte ich einfach zu viel und mehr als wir schon so betreiben geht auf die Entfernung nicht?

      Ich freue mich über jeden der bis hier hin gelesen hat und vielleicht mit neuen Ideen um die Ecke kommt. :rot:

      Zuckerella
      Erstmal schon mal danke für deine Antwort.
      Seine körperliche Präsenz fehlt mir natürlich auch, dass lässt sich aber natürlich nicht ändern. Es ist eher so die Kontrolle und dieses Zeichen von ihm, dass ich unter ihm stehe. Ich habe schon mal an etwas ei ein Ritual gedacht, dass meine Gedanken sortieren lässt und mir dieses Gefühl der Unterwerfung gibt.
      Ich habe ihn auch schon, um ein Zeichen gebeten, was ich immer tragen kann, denn mein Halsband kann ich berulich z.B. nicht bei mir haben. Da ist jedoch bisher noch nichts zu in diese Richtung gekommen.
      Wir führen so eine Art Fernbeziehung (1x die Woche abends sehen).
      Ganz selten haben wir mal mehr als zwei Tage am Stück zusammen.
      Ein großer D/S Faktor ist bei uns die Keuschhaltung. Aber das funktioniert halt meistens nur mit malesubs gut.
      Wir haben auch ein paar kleine Regeln im Alltag.
      Aber was uns hilft die Zeit etwas zu überbrücken ist "Sexting". Wir schreiben uns halt unsere Fantasien, schauen uns Spielzeuge in Shops an oder schicken uns Fotos von F..life zu, die wir ansprechend finden.

      Halsbänder etc gehen auch bei uns aufgrund des Jobs nicht.
      Da ich ne kleine Sadistin bin, markiere ich meinen Sub ab und an gerne mit microbranding/playcutting.
      Ich kann dich da sehr gut verstehen.
      Ich brauche seine körperliche Präsenz, um mich wirklich als seins zu fühlen. Muss ich diese zu lange entbehren, wird es schwierig für mich, meine Unterwerfung zu fühlen.

      Zuckerella schrieb:

      Gestern habe ich ihn darauf angesprochen, dass ich mich aktuell nicht als seine Sub fühle.Er hat den Vorschlag gemacht, dass ich mir Gedanken machen könnte, wie man es ändert. Aber ich finde dann ist es eher ein topping from the bottom.
      Darüber würde ich mir an dieser Stelle keine Sorgen machen. Er hat den Vorschlag gemacht, du könntest es auch als Auftrag von ihm auffassen, den du erfüllst.
      Davon ab bringst du lediglich Ideen ein. Was er daraus macht, entscheidet er.

      Würde es dir helfen, wenn er mehr in deinen Alltag eingreift, zum Beispiel solche Dinge wie dass du dich an- und abmelden musst, wenn du außer Haus bist oder auch, dass du für bestimmte Dinge um Erlaubnis bitten musst? Ich weiß nun natürlich nicht, was ihr da schon etabliert habt.

      Würde ein Ritual helfen, zum Beispiel regelmäßig eine gewisse Zeit vor ihm zu knien? Ginge über die Entfernung auch über Videocall. Ist natürlich nicht das Gleiche wie real, aber vielleicht besser als nichts.

      Habt ihr feste Kontakte, also wann und wie oft ihr euch schreibt/ sprecht/ seht, wenn ihr gerade nicht zusammen seid? Vielleicht würde das sonst auch helfen, auch über die Entfernung Halt zu finden.

      Letztlich empfinde ich es allerdings so, dass nichts die reale Nähe ersetzt. Es gibt Möglichkeiten, die Entfernung zu überbrücken, es bleibt für mich aber ein Ersatz.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

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      Wenn Dir etwas fehlt, was Euch für Dich sichtbar und fühlbar ( vielleicht ein Armreif) ist, dann konkretisiere diesen Wunsch doch nochmal bei ihm. Er hat Dich ja aufgefordert Dir Gedanken zu machen und es obliegt ihm was er daraus macht.

      Der Vorschlag des Ab- und Anmelden um Kontrolle zum fühlen kam ja bereits.

      Vielleicht hilft Dir auch so eine Art Tagesbericht den Du ihm jeden Abend schickst. Das kann sich zu einem schönen Ritual entwickeln.

      Wenn ich das oben richtig verstanden habe seht ihr euch ja nicht wirklich selten nur eher komprimiert.
      Nutzt dann doch mal einen Tag und schaut gemeinsam danach was euch Verbindung schaffen kann wenn ihr euch nicht seht. Rituale können ja auch sein morgens um 7 gemeinsam einen Kaffee zu trinken auch wenn das jeder bei sich tut. Foto machen und damit Verbindung schaffen.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

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      Danke euch beiden für die Vorschläge. Das es sein Wunsch war mir Gedanken zu machen und es kein topping from the bottom ist, hat mich dabei auch weiter gebracht.


      Primrose schrieb:

      Würde es dir helfen, wenn er mehr in deinen Alltag eingreift, zum Beispiel solche Dinge wie dass du dich an- und abmelden musst, wenn du außer Haus bist oder auch, dass du für bestimmte Dinge um Erlaubnis bitten musst? Ich weiß nun natürlich nicht, was ihr da schon etabliert habt.
      Das haben wir tatsächlich schon etabliert. Fällt gerade nur mehr oder weniger weg, weil ich krank zu Hause sitze. Ich glaube daher fällt es mir aktuell auch eher schwerer, weil mein Kopf viel Zeit zum Nachdenken hat und ein paar unserer Rituale wegfallen.

      Primrose schrieb:

      Würde ein Ritual helfen, zum Beispiel regelmäßig eine gewisse Zeit vor ihm zu knien? Ginge über die Entfernung auch über Videocall. Ist natürlich nicht das Gleiche wie real, aber vielleicht besser als nichts.
      Das werde ich mit ihm auch jeden Fall besprechen. Ich glaube, dass könnte mir als Ritual wirklich helfen und mich erden.


      Primrose schrieb:

      Habt ihr feste Kontakte, also wann und wie oft ihr euch schreibt/ sprecht/ seht, wenn ihr gerade nicht zusammen seid? Vielleicht würde das sonst auch helfen, auch über die Entfernung Halt zu finden.
      Feste Kontakte nicht unbedingt. Aber wir schreiben mehrfach am Tag und telefonieren auch viel zusammen. Morgens schreiben wir uns immer und Abends wird immer telefoniert. Wir haben da schon viel Kontakt, was mir sonst alles noch schwerer machen würde.


      Hera schrieb:

      Wenn Dir etwas fehlt, was Euch für Dich sichtbar und fühlbar ( vielleicht ein Armreif) ist, dann konkretisiere diesen Wunsch doch nochmal bei ihm. Er hat Dich ja aufgefordert Dir Gedanken zu machen und es obliegt ihm was er daraus macht.
      Das werde ich ihn auch nochmal fragen. Bis Weihnachten ist es ja nicht mehr lange hin und vielleicht kann er sich ja vorstellen, mir etwas in diese Richtung zu schenken, um mir mehr Halt in meiner Devotion zu geben.

      Hera schrieb:

      Vielleicht hilft Dir auch so eine Art Tagesbericht den Du ihm jeden Abend schickst. Das kann sich zu einem schönen Ritual entwickeln.
      Das machen wir auch schon eine ganze Weile so, dass ist abends nochmal super um den Tag abzuschließen.


      Hera schrieb:

      Nutzt dann doch mal einen Tag und schaut gemeinsam danach was euch Verbindung schaffen kann wenn ihr euch nicht seht. Rituale können ja auch sein morgens um 7 gemeinsam einen Kaffee zu trinken auch wenn das jeder bei sich tut. Foto machen und damit Verbindung schaffen.
      Das werde ich auf jeden Fall für das nächste Treffen vorschlagen. Ich glaube, wenn wir uns gemeinsam Gedanken machen, werden sich vielleicht noch ein zwei Kleinigkeiten finden lassen, die mich in diesen Momenten unterstützen können.

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      Hallo Zuckerella,
      ich traue mich erst seit Kurzem, meine BDSM Neigungen auszuleben. Vielleicht steht es mir gar nicht zu, hier etwas zu posten, aber ich habe mich einer Online-Herrin unterworfen, habe eine reine Fernbeziehung.
      Ich habe sie in einem Chatroom kennengelernt und wir haben erst nur locker gechattet. Unsere Themen wurden schnell eindeutiger und schließlich musste ich mich dann entscheiden.
      Ich habe mich ihr als Sklave unterworfen und werde seither von ihr dominiert.
      Es ist eine reine Onlinebeziehung, die sich aber stetig erweitert. Ich bekomme Aufgaben , die ich erfüllen muss. Zum Beweis habe ich Fotos und Videos anzufertigen.
      Es gibt auch Rituale zur Begrüßung und Verabschiedung. Bei vielen Dingen muss ich um Erlaubnis fragen.
      Natürlich fehlt die körperliche Nähe. Vielleicht darf ich sie ja mal treffen. Wir sind noch nicht so weit.
      Vieles findet natürlich auch im Kopf statt.
      Ich habe meine Rolle und Position aber angenommen, und ich lebe sie. Ich diene meiner Herrin, versuche sie stolz und glücklich zu machen.
      Ich bin sehr glücklich. Ich habe meine Entscheidung, ein Online-Sklave zu sein, noch keine Sekunde bereut. Ich hätte es viel früher tun sollen.
      Bislang spielt die Entfernung keine Rolle. Wohin die Reise letztendlich geht, weiss ich nicht. Sie vielleicht auch nicht, obwohl sie sehr viel erfahrener ist als ich.
      Wenn wir chatten, ist da aber eine große Spannung in mir. Ich bin aufgeregt, erregt und spüre die zunehmende Macht, die sie hat. Es ist einfach unbeschreiblich.
      Ich hoffe, dass es Dir ähnlich geht.
      Ich habe hier einfach mal meine Empfindungen für Dich aufgeschrieben. Vielleicht habe ich Dich als Ventil missbraucht. Aber es musste gerade alles mal aus mir raus. Entschuldige bitte.
      Liebe Grüße,
      Wallach

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      In der Zeit, als ich einen Herrn hatte, fiel es mir ebenfalls oft schwer, seine Dominanz aus der Ferne zu spüren. Wir hatten täglich Kontakt, es gab Rituale usw, nur sehen konnten wir uns nicht oft.

      Mir half dann ein kleiner Spickzettel.
      Ich schrieb nach jedem Treffen einige Schlüsselworte auf, die mich an Situationen erinnerten, in denen ich seine Dominanz über mich besonders stark spürte.
      Die Worte (Vogel, Stein, Tisch uvm) hätten für keinen anderen Menschen einen Sinn ergeben, mich führten sie aber beim Lesen emotional in die Situation und das zugehörige Fühlen zurück.

      Neu

      Zuckerella schrieb:

      Und so richtig weiß ich auch nicht, wie ich seine Dominanz auf die Entfernung besser spüren kann.
      ich verstehe Dich da gut....neben dem was schon gesagt wurde.....

      Mit Kleiderordnung geht eine Menge........also er entscheidet was Du morgen anziehst......( passend zu Deinem Alltag natürlich)...oder es gibt bestimmte Tage mit bestimmter Kleidung.
      Bestimmte Kleidung ( bestimmte Frabe.....Rocklänge.....usw.) ist verboten.......

      Ich mag ja Spuren sehr.......sei es vom Rohrstock zum Beispiel.....oder er malt/schreibt Dir etwas auf den Körper ( OP Stifte!...die halten auch etwas)......so ist wenigstens die erste Zeit gut zu überwinden......Stelle nicht zuviel waschen :whistling: ;)

      Du könntest ein Tuch mit seinem Geruch tragen.........oder ein Shirt....oder dieses Shirt zu bestimmten Zeiten/ Ritualen......

      Du hast ein bestimmtes Schlaginstrument....vielleicht das aus der letzten Session......für Dich sichtbar liegen......

      Es sind oft die kleinen Dinge die es ausmachen........
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

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      Da sind schon viele tolle Ideen dabei.
      Aber ich lese auch zwischen den Zeilen eine gewisse Anspruchshaltung an die Doms raus.
      Korrigiert mich wenn ich da falsch liege.
      Ich finde den häufigen Kontakt (mehrfach tgl schreiben, telefonieren), die Alltagsregeln und Aufgaben schon "viel".
      Wenn dann noch weitere Aufgaben hinzukommen wie zum Beispiel Tagebuch führen, Fotos machen, knien usw, benötigt dies auch wiederum Kontakt und Kontrollen.
      So viel Zeit hätte ihr ehrlich gesagt neben meinem Job, Kindern und Hobbys gar nicht.
      Also kann ich schon die Aussage des Dom ein wenig verstehen, dass sie sich Gedanken machen soll.

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      @MissTreat Ich verstehe deinen Punkt, dass es die Kapazitäten von Dom überfordern kann. Ich denke, es geht ja darum, etwas gemeinsam zu entwickeln und dazu gehören natürlich die Bedürfnisse von beiden Seiten. Wenn Dom keine Zeit oder Lust hat, noch mehr zu investieren, ist das doch total okay.
      Könnte ja aber auch sein, dass Dom durchaus auch mehr Machtgefälle über die Entfernung hinweg spüren mag und dankbar für Anregungen ist, wie das gestaltet werden kann.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

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      Es muss/sollte ja nicht alles als Aneinanderreihung erfolgen sondern aus verschiedenen Vorschlägen die herausgefunden werden, die für beide passen und somit ein Band erstellen ohne, dass man sich sieht.

      Aber ich weiß was Du meinst @MissTreat, es muss auch alltagstauglich sein.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

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      Inzwischen ist es zwar keine Fernbeziehung mehr, aber unsere fing auch auf die Ferne an. Geholfen hat mir zum einen nahezu tägliches telefonieren via Skype, sowie Aufgaben welche ich im Alltag unterbringen musste, z.B. ein Foto meiner Oberweite auf Arbeit machen (im Toilettenbereich kein Ding), oder einen kleinen Zettel beschriften mit "ich bin Dein", "ich gehöre meinem Herrn" oder sowas & das in der Öffentlichkeit (mehr oder weniger) laut aussprechen und gleichzeitig aufnehmen für ihn.