Warum will eine Sub zur Sklavin werden

      Jetzt haben wir schon lange nichts mehr leider von der TE gehört...

      Ich kann mich durchaus einfühlen in die "Anfängerin",die von einer Praktik,einem Zustand ,einer Beziehungskonstrukt erstmal entsetzt ist....,
      gerade weil sie es noch nicht mit "Leben und Erlebten" füllen kann.
      Ein mit Respekt ,Unwissen und/oder Angst besetztes Kontinuum in x -Varianten und Ausprägungen. 8|
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      Schau ich auf meine Entwicklung zurück ,war mir der Unterschied in der Definition und Ausprägung "bottom,sub ,sklavin " von Anfang an nicht wirklich bewusst.... :fie:

      Das Internet war wenig mit Infos bestückt und ich vermute ,dass ich noch verwirrter geworden wäre durch die nicht greifbare Informationsflut.

      Erst mit dem Erleben und dem Wachsen der Beziehungsstruktur wurden für mich Begriffe mit Inhalt gefüllt und es gelang mir, mich gefühlsmässig etwas zuordnen zu können.

      Allerdings waren diese Kategorisierung ,Definitionen für keine meine DOM -sub -Beziehungen nie relevant ...
      Der Blick ist stets auf das Miteinander gerichtet ,die bestehende Dynamik der beiden Pole und mit der Zeit weichen eben Definitionen auf oder werden gar nicht gebraucht .

      Also liebe @Raurika warte mal ab ,wohin die Reise mit dem RICHTIGEN geht ...gehen kann❓
      Es ist oftmals dann so viel possible ,was man NIE für möglich gehalten hat :yes:
      Definition hin oder her...anscheinend furchtbar ,abschreckend und dann aber ein gangbarer Weg zu ZWEIT.

      Aufmunternde Grüsse
      Die Eule
      Wenn man in die Historie schaut, waren Sklaven (mwd) rechtlose Leibeigene, mit denen gemacht werden konnte, was der jeweilige Herr wollte. Von körperlicher Gewalt über Verstümmelungen, einem Verkauf und schlimmstenfalls bis hin zum Tod. Das ist sicher weit entfernt von einer Dienerin, die zwar auch mal gezüchtigt wurde, aber nicht rechtlos war. SUB ist da m. E. eher eine Bezeichnung aus dem was hier viele aktuell leben und eher modern. Jedenfalls ein frei gewählter Zustand, den es bei Sklaven historisch nicht gab. Wenn sich jemand heute als Sklave bezeichnet, heißt das in meinen Augen eine freiwillige, aber totale Aufgabe, Hingabe und geht für mich weit über eine Sub hinaus.
      A spank a day keeps the brat at bay :P

      Herr Schmaldienst schrieb:

      Primrose schrieb:

      Es wäre nur schön, wenn diese Auseinandersetzung wertneutral gestaltet würde.
      Ein falsches Wort und schon ist die Auseinandersetzung beendet? Was die arme Raurika über sich ergehen lassen musste, ist zwar noch kein Shitstorm, aber auch nicht mehr so (Achtung!) furchtbar weit davon entfernt.
      Ich sehe keinerlei Hinweise darauf, dass die Auseinandersetzung beendet wäre. Im Gegenteil haben sich hier ja viele zu Wort gemeldet und ihre Sicht geschildert.
      Ich empfinde es auch nicht annähernd als Shitstorm.
      Ich glaube aber, dass es möglich sein muss, Aussagen zu kritisieren, ohne dass deshalb die Person selbst abgelehnt wird. Wie gesagt kann ich @Raurikas Empfinden, abgeschreckt zu sein von einer Lebensweise, die ihr nicht zusagt oder die sie vielleicht auch einfach zu wenig kennt, gut verstehen. Das Erschrecken ist absolut berechtigt. Aber man kann dieses Erschrecken unterschiedlich formulieren. Ich finde umgekehrt, dass Menschen, die ein Leben als Sklave/ Sklavin wählen, es nicht über sich ergehen lassen müssen sich anzuhören, dass ihre Lebensweise furchtbar sei. Und darum ging es mir.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning
      @Primrose
      "Ich finde es einfach furchtbar" schreibt @Raurika. Sie schreibt nicht "Es ist einfach furchtbar." Das ist ein vielleicht kleiner, aber durchaus wichtiger Unterschied. Letzteres wäre eine feststehende, klar bewertende Aussage. Sie wäre geeignet, Betroffene zu verletzen. Raurika aber schreibt nicht nur "Ich finde es einfach furchtbar" Sie schreibt weiter ",,,warum ist es denn nicht furchtbar? Ich möchte es nachvollziehen können." Damit macht sie sehr deutlich, dass ihre Aussage keine abschließende Bewertung darstellt. Sie ist eine Suchende, sie hat eine wichtige Frage, sie will nachvollziehen. Ihre Wortwahl ist in diesem Kontext vollkommen in Ordnung. Niemand muss sich anhören, dass seine Lebensweise furchtbar ist. Das hat sie nicht gesagt. Niemand muss sich deshalb verletzt fühlen.
      Und, wie bitte soll das wertneutral formuliert werden? Wir haben Gefühle. Wir suchen Worte für unsere Gefühle. Raurika fühlt "furchtbar". Wenn wir authentisch wissen wollen, was Raurika fühlt, muss sie dieses Wort, so wie sie es benutzt hat, benutzen dürfen.

      Raurika schrieb:



      Nun lehne ich es irgendwie ab wenn die Gefahr besteht, dass man von der Sub-Stufe in ein freiwilliges Sklaventum wechseln will - warum sollte man das wollen? Ich finde es einfach furchtbar...warum ist es denn nicht furchtbar? Ich möchte es nachvollziehen können.
      Das ist der gesamte Kontext und dieser klingt doch... verurteilend und verletzend und ja, auch ich empfinde es - wie @Primrose - als Kinkshaming.

      Wie hätte man es anders formulieren können, fragt @Regardo ?

      Naja, ich meine, du hast ja gerade selbst erst erlebt, wie Worte, Überschriften und Aussagen aufgefasst werden, aber vielleicht wäre es einfach besser gewesen zu sagen:

      Ich habe gerade von jemandem gehört, dass diese Person sich nun als Sklavin ihres Herrn bezeichnet.
      Was bedeutet das genau?
      Wo ist der Unterschied zur Sub?
      Warum wählt man für sich diesen Weg?
      Oder auch: Warum fühlt man sich als Sklavin?
      Möchten Sklavinnen mir vielleicht erzählen, warum sie diesen Schritt gehen oder gegangen sind?

      Klingt doch gleich anders als: Ich lehne es ab und finde es ganz furchtbar, oder nicht?
      Furchtbar finde ich es immer noch nicht, dass Raurika es Furchtbar für sich findet. Wer fühlt sich den bitte auf den Schlipps getreten.
      Ist auch kein Kinkshaming.
      Ich finde auch Nadeln, die in mich gestochen werden furchtbar und kann nicht nachvollziehen warum man das freiwillig über sich ergehen lässt. DeswegeN respektiere ich aber immer noch die, die das geil finden.
      Ich sehe in Raurikas Post keine allgemeine Respektlosigkeit dem Kink ggü.
      Mal ganz davon ab wäre es viel einfacher wenn @Raurika sich vielleicht malselbst dazu äußert, denn ausser dem Thema „furchtbar“ gab es hier ja auch Rückfragen und Erklärungen zum Thema Thema.
      Nun lehne ich es irgendwie ab wenn die Gefahr besteht, dass man von der Sub-Stufe in ein freiwilliges Sklaventum wechseln will - warum sollte man das wollen? Ich finde es einfach furchtbar...warum ist es denn nicht furchtbar? Ich möchte es nachvollziehen können.
      Vielleicht ist der Kontext @Regardo das, was einige verletzt hat. Die Ablehnung des Ganzen weil die Möglichkeit besteht in eine andere Beziehungsform zu wechseln und das furchtbar zu finden.

      Aber es ist müssig hier zu spekulieren ohne das wir Feedback bekommen oder die Aussage bzw. Frage konkretisiert wird. Im Gespräch miteinander hätte man das sicher schneller klären können. Es ist und bleibt ein Unterschied zwischen gesprochenem und geschriebenen Wort, letzteres braucht einfach mehr Umsicht.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      @phoibe, @Hera
      Ich kann den qualitativen Unterschied zwischen "Nun lehne ich es irgendwie ab .. " und "Ich finde es einfach furchtbar" nicht erkennen. Sie berichtet in beiden Sätzen von ihren Gefühlen, das "irgendwie" zeigt ihre Unklarheit und Suche.

      phoibe, Deine Alternativformulierung ist sicherlich neutraler, aber sicherlich auch für Raurika nicht authentisch. Ich möchte lieber von echten Gefühlen lesen, von Prozessen, die da stattfinden. Ja, sie lehnt es innerlich ab, aber wieso sollte mich, der ich das Sklaventum im BDSM-Kontext ziemlich geil finde, dieses Gefühl von ihr beschämen? Viele, die sich dem Thema BDSM nähern, kennen doch solche Gefühle. Darf man in diesem Anfängerforum nicht mehr authentisch davon berichten?

      Um es klar zu sagen: ich finde Kinkshaming auch sch***e, aber manchmal wird dieser Vorwurf zu schnell und zu undifferenziert erhoben.

      Und, Hera, ja, es gibt natürlich einen Unterschied zwischen dem gesprochenen und dem geschriebenen Wort und das geschriebene braucht mehr Umsicht. Das gilt aber sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen.

      Beitrag von phoibe ()

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      Beitrag von Anthophila ()

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      Beitrag von AnaMelSub ()

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      Beitrag von Herr Schmaldienst ()

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      Vertrauen in den Partner, bei uns in die Herrin ist da Grundlage.
      Vertrauen kann missbraucht werden, klar...
      Nur, wenn man sich lange kennt, dann kann man auch sehen, ob die Beziehung enger werden kann, so dass der Partner voll für mein Wohl sorgt, verantwortlich handelt, ja, sogar mein Leben lenkt... Bei uns ist es FLR, es war mit einer Zeremonie verbunden, die uns immer in Erinnerung bleiben wird, weil sie unser Leben noch immer prägt und prägen wird.

      Hera schrieb:

      Im [direkten, Anm. Neti] Gespräch miteinander hätte man das sicher schneller klären können. Es ist und bleibt ein Unterschied zwischen gesprochenem und geschriebenen Wort, letzteres braucht einfach mehr Umsicht.
      Und es ist ein Unterschied ob man sich 1:1 unterhält oder von einer größeren Anzahl Leute in einem Chat oder Forum dann zugetextet wird. Deswegen führe ich Gespräche über meine von vielen als extrem und "furchtbar" angesehenen M/s Beziehungen auch nicht mehr Online. Lesson learned.

      Wer sich für die Thematik mehr interessiert kann gerne mal nach "Masters And slaves Together (MAsT)" suchen, da gibt es nicht nur von den verschiedenen Chapters regelmäßige kostenfreie Online/Videoworkshops sondern auch einmal im Jahr die MsC ("Master/slave Conference") auf der sich entsprechende Leute in zahlreichen Panels ein Wochenende lang austauschen.- selbst für einen alten Hasen wie mich ist da immer wieder was interessantes bei.

      Weitere gute Buchtipps aus der Sicht eines Praktikers kann ich gerne auf direkte Anfrage geben.
      Quiet, Inanna, the ways of the underworld are perfect
      They may not be questioned.
      - The Descent of Inanna (c. 1900-1600 BCE)
      Sklave oder Sklavin in der BDSM-Welt zu sein, hat explosive und unglaublich vielfältige Qualitäten.
      Auf die überquellende Sexualität möchte ich jetzt gar nicht eingehen.
      Sklave zu sein, schafft für mich auch die Möglichkeit, sich preiszugeben,
      sich auf eine Weise zu öffnen, die das ICH eigentlich nicht erlauben möchte.
      Die Partnerin hilft dabei, das macht es leicht. Und irgendwann konnte meine Partnerin ganz tief in mich hineinsehen.
      So tief, dass sie mich besser kennt, als ich mich selber.
      Das hat eine Verbindung geschaffen, die ich mit Worten gar nicht beschreiben kann.
      Meine rückhaltlose Preisgabe hat aber noch mehr bewirkt: Sind die Mauern des ICH eingerissen, ist der Blick scheinbar grenzenlos, von einer schier unaussprechlichen Schönheit.
      Diese gefühlte Grenzenlosigkeit hat mich geöffnet für die Wahrnehmung der Essenz des Lebens,
      die jedem Lebewesen, jeder Pflanze, jedem Stein innewohnt.

      BDSM und Spiritualität ist kein Widerspruch und kein Bullshit,
      es ist eine natürliche Erweiterung des eigenen Erfahrungsraums.
      "Der gesunde Menschenverstand ist nur eine Anhäufung von Vorurteilen,
      die man bis zum 18. Lebensjahr erworben hat."
      -Einstein -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: OT-Anteil trotz Modhinweis entfernt. Bitte ausschließlich auf eigentliche Frage des EP beschränken!

      Raurika schrieb:

      ...

      warum will eine Sub zur Sklavin werden?
      ...


      Nun lehne ich es irgendwie ab wenn die Gefahr besteht, dass man von der Sub-Stufe in ein freiwilliges Sklaventum wechseln will - warum sollte man das wollen? Ich finde es einfach furchtbar...warum ist es denn nicht furchtbar? Ich möchte es nachvollziehen können.
      Was ist fuer dich denn der Unterschied aus zw. einer Sub & einer Sklavin? Welche andere Daseinform, oder Aufgaben hat eine Sklavin im BDSM-Kontext deiner Meinung nach im Gegenzug zu einer Sub?
      Vorab möchte ich sagen, dass ich mich mit dem Thema noch nicht intensiv beschäftigt habe. Doch ich habe Subs kennen gelernt, bei denen es sich in der Regel um selbstständige, selbstbewusste, stolze Frauen handelte. Solche starken Frauen ein bisschen zu dominieren ist besonders reizvoll für einen Dom (wie mich). Auch Frauen die beruflich Führungsaufgaben inne hatte waren dabei. Diese Frauen wollten "nur" von Zeit zu Zeit im Rahmen einer Session (die nur Stunden oder auch mal ein Wochenende umfassen konnte), im Spiel gehorsam sein und sich mal fallen lassen und ausliefern. Sie wollten mal für eine begrenzte Zeit diese besondere Art der Sexualität ausleben bzw. genießen. Nach der Session wurde der Schalter wieder umgelegt und das "normale Leben" kehrte zurück.
      Dann hatte ich einen zunächst hoffnungsvollen Kontakt zu einer Frau, die Sklavin sein wollte. Sie verstand darunter, dass ich alle Entscheidungen für sie treffe, sie ständig kontrolliere und sie mehrmals am Tag anrufe und frage was sie gerade macht. Selbst wenn sie nur zum Einkaufen gehen oder eine Freundin treffen wollte, sollte ich ihr das vorher genehmigen. Ich weiß nicht warum sie dies alles wollte. Vielleicht war es Unselbstständigkeit oder Angst die Verantwortung für sich und ihr Handeln zu tragen. Aus unserem Kontakt wurde dann nichts. Dom einer Sklavin zu sein erschien mir dann doch zu anstrengend zu sein. Natürlich weiß auch ich, dass es Doms gibt die genau dies wollen. Daher findet jeder Topf seinen Deckel.