Abgrenzung zu häuslichen Gewalt

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Süpperdomm schrieb:

      Viele DEBRIS-Doms werden ein sehr realistisches Gefühl haben, dass ihr Sub ihnen tatsächlich gehört, trotzdem ist das Gegenteil wahr. Eine misshandelte Hausfrau hat eben keine Wahlmöglichkeit, ihre Beziehung zu beenden, wenn sie die Demütigungen nicht weiter ertragen mag, sondern wird vom Täter eben tatsächlich als Besitz angesehen, mit dem gemacht werden kann, was man will. Genosse Fritzl lässt grüßen. Ein/e DEBRIS-Sub hat hingegen das unverbrüchliche Recht zu gehen.


      1. Gefährlich. Auch der Ehemann glaubt ein Recht an seiner Frau zu haben (siehe Eingangsposting der Threaderstellerin), damit rückst du gerade selber Debris in die Richtung kriminell. Eine psychisch gebrochene Sklavin nach einer Debrisausbildung hat vielleicht sogar noch wenige dir Möglichkeit der Beziehung zu entfliehen als eine selbstständige Hausfrau. Auch die Hausfrau hat das "unverbrüchliche Recht" gehen zu dürfen, da verweise ich einfach mal auf das Grundgesetz welches für mich eine höhere Wertigkeit als die Debrisregeln hat.

      2. Die Debrisdiskussion ist ausgelagert bitte hier weitermachen
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Schwierig oder auch nicht

      Also ich habe ja nun mal das Glück erst kurz mit meiner Süßen unseren BDSM zu entdecken, wohin er auch immer führen mag. Und da ich sehr Neugierig und Wissenshungrig bin jage ich natürlich auch wie ein Wilder durch das Forum in alle möglichen Threads und komme dann auch eben in solche wie diesen hier.
      Und wenn ich dann so etwas lese geht mir eigentlich das Messer in der Tasche auf, denn das hier beschriebene hat meines Erachtens nix mehr mit BDSM zu tun sondern eher mit Häuslicher Gewalt.
      Wenn ich den Respekt vor meinem Partner verliere und den freien Willen nicht mehr akzeptiere und ein NEIN nicht mehr existent ist, dann stehe ich auf der verkehrten Seite der Gesellschaft, für solche Fälle plädiere ich dann mal für so 8 Wochen Kaffee viereck ohne Vorwarnung um die Gehirnwindungen wieder gerade zu bekommen.
      So etwas Furchtbares habe ich heute schon einmal gelesen und finde es Grauenvoll so etwas einem eigentlich mir geliebten Menschen oder einem anderen Menchen überhaupt anzutun.

      Bräuchte mal Euren Rat...

      Also wenn das BDSM wäre würde ich es bestimmt nicht leben und auch nicht geniesen wollen.
      Von allen sexuellen Perversionen ist die Keuschheit vermutlich die Perverseste.
      Remy de Gourmont (1858 -1915)

      "Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen".
      (Oscar Wilde)

      für mich stellt sich die Frage nach dem Unterschied kaum...eine sub kann gehen, sie kann abbrechen wenn es zu viel wird und ihr gefällt (meistens :D) was Dom mit ihr macht.
      ein Dom schätzt und respektiert seine sub, er achtet auf sie und hat ihr Wohlbefinden im Sinn.
      häusliche Gewalt fragt nicht Nach "zu viel" oder ob sie es nicht ertragen kann. da macht er einfach was er möchte, aus welchen Gründen auch immer.

      zu deiner zweiten frage: aus eigener Erfahrung denke ich schon, dass unerfahrene, "unbewusste" subs an solche Männer geraten können. ich denke man sucht sich dann auf unterbewusster Ebene jemanden, der Ähnlichkeiten mit dem hat, was man sich wünscht...auch wenn man Sadismus im bdsm-Kontext natürlich nicht mit realsadismus vergleichen kann.
      Cunning. Ambitious. Resourceful. Determined. Shrewd.
      Ich stimme Süpper voll zu.
      Es gibt einen großen Unterschied bereits zu Beginn zwischen Debris und häuslicher Gewalt:

      Debris:
      Jeder Sub kann sich im Vorfeld darüber informieren, was eine Sklavenausbildung bei Debris bedeutet.
      Zudem wird sie im Vorfeld über den Ausbildungsverlauf/plan/ziele informiert.
      Somit kann sich eine Sub/ein Sub sehr wohl ein Bild davon machen und sich dann bewußt dafür entscheiden, sich Debris anzuschließen oder eben schnell die Flucht zu ergreift.

      Häusliche Gewalt:
      Die Frau wird nicht im Vorfeld darüber von dem Partner informiert, dass er bei Unstimmigkeiten dazu neigt, auszuholen, zu treten, sie verbal zu demütigen, zu vergewaltigen etc.....
      Mir ist kein Fall bekannt, in dem das Opfer sich bewußt für diesen Weg entschieden hat und im Vorfeld dem zugestimmt hat.

      Ich finde diesen feinen Unterschied sehr bedeutsam.
      Somit sind sie nicht vergleichbar, da sie bereits am Anfang eine komplett andere Voraussetzung haben.
      Das bedeutet aber jetzt nicht, dass ich Debris nicht kritisch gegenüber stehe.
      Aber das im anderen Thread ;) .
      Ich sehe das auch so, dass man als devote Person selbst entscheidet ob und wie einem Gewalt angetan wird. Ich selbst hatte auch mal einen Partner der beim Ausgehen ausgerastet ist und mir gegenüber "gewaltätig" (nur in anführungszeichnen weil soo schlimm wars auch nicht trotzdem zählt es für mich zur Gewalt) geworden ist. Ich ZB. möchte auch bloß im sexuellen Kontext dominiert werden, im alltäglichen Leben aber nicht. Das heißt die "Gewalt" die ich erfahren habe könnte für jemanden anderen eben keine Gewalt sein, weil die Person das eventuell auch im alltäglichen Leben möchte. (Kann ich persönlich zwar nicht nachvollziehen aber jeder soll das machen was er denkt)
      Hallo Angua, ich war vor nichtallzu langer Zeit mit einer sehr ähnlichen Situation wie du konfrontiert. Wir hatten in unserem sehr engen Umfeld einen Fall häuslicher Gewalt, was wie wir dann erfahren haben auch schon recht lange so ging. Bei ihrer Schilderung habe ich viele Parallelen zum BDSM Kontext wiedergefunden, was mich sehr erschreckt hat und auch in gewisse (Selbst-)Zweifel gebracht hat. Sie weiss nicht von meiner Neigung und ich habe ihr auch nicht davon erzählt. Ich fand es zum einen unpassend und zum anderen hatte ich schon fast ein schlechtes Gewissen, weil ich das erregend finde, was für sie einfach nur die Hölle bedeutet hat. Und dass auch nur im Spiel und nicht wie in ihrem Fall sämtliche Bereiche umfassend. Der einzige wirkliche Unterschied ist meiner Meinung nach nur die Einvernehmlichkeit und dass eben BEIDE Seiten einen Lustgewinn daraus ziehen und somit davon profitieren. In meinem Beispiel ging es in erster Linie um Erniedrigung und weniger um "richtige" Gewalt in dem Sinne, dass sie körperliche Schäden davongetragen hätte. Bleibt nur die Frage was da schlimmer ist... ich kann Deine Verunsicherung diesbezüglich von daher nur allzu gut nachvollziehen.
      Mir ist in diesem Zusammenhang ein Zitat eingefallen, was ich diesbezüglich sehr passend finde: "Eine Frau die sich selbst unterwirft, kann nicht gedemütigt werden. Sie hat den absoluten Vorteil, sich in SELBSTGEWÄHLTER WEISE einem selbstgewählten Menschen unterworfen zu haben und wird dadurch unverletzlich." (Simone de Beauvoir)
      GLG Cathi

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Cathi () aus folgendem Grund: Ergänzung

      Ich denke, wie viele andere die hier schon ihre Gedanken zu dem Thema geäußert haben auch, dass der Unterschied vorallem in der Freiwilligkeit liegt.
      Zumindest für mich ist es außerdem wichtig auch vorher, hinterher und manchmal auch währenddessen darüber zu reden was gut war/ist, was nicht usw.
      Das ganze Auffangen gibt es bei häuslicher Gewalt nicht.
      Mit Debris kenne ich mich nicht aus, davon hab ich gerade eben hier im Thread das erste mal gelesen, klingt für mich aber nicht erstrebenswert (um es mal ganz vorsichtig zu formulieren).

      Ich finde es selbst manchmal irritierend und verwirrend wenn ich etwas lese über Gewalt die jemandem angetan wurde und das irgendwie ansprechend finde.
      Da mache ich mir dann immer wieder bewusst, dass manche Dinge eben nur in der Fantasie toll sind aber in der Realität schrecklich wären.
      BDSM ist für mich ein Spiel.
      Es ist ein großer Unterschied ob ich weiß, mein Partner tut das weil ich es ihm erlaubt habe und wenn es mir zu viel wird kann ich es jederzeit unterbrechen, dann nimmt er mich in den Arm und wir reden drüber.
      Oder ob er das tut ohne meine Zustimmung, ob ich keine Chance habe dem zu entkommen, das zu unterbrechen, zu stoppen...

      Es kann sein, dass meine Erklärung nicht für jeden passt, bei besonders extremen Spielarten sind vielleicht nicht mehr alle Punkte die für mich als Unterschied wichtig sind gegeben, das müssen dann aber die Leute die das "leben" selbst herausfinden wo für sie selbst der Unterschied ist.
      Wenn man jetzt mal extremere Spielarten, wie z.B. Debris, 24/7, Spielen ohne Safeword aussen vor lässt, finde ich dass das Respektieren der Tabus sowie die Möglichkeit mit dem Safeword die "Reissleine" ziehen zu können einen elementaren Unterschied darstellen. Man hat die Möglichkeit zu agieren, wenn es einem zuviel wird. Das haben Opfer häuslicher Gewalt eben leider nicht. Auch wissen sie im Vorfeld nicht, worauf sie sich einlassen und hatten somit nie die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie diesen Weg gehen wollen oder nicht. Zwar können sie die Konsequenzen daraus ziehen und gehen, aber das ist oftmals doch nicht so einfach wie man es als Aussenstehender denkt. Und dann bleiben immer noch die Spuren der seelischen Verletzungen, die das Ganze nach sich zieht.
      Aus einem Informationsblatt zum Thema häusliche Gewalt:

      Sind Sie von häuslicher Gewalt betroffen:
      Ihr Lebenspartner

      - beleidigt Sie und macht Sie. Bei Freunden oder Familienmitgliedern schlecht?
      - hindert Sie, Ihre Familie oder Freunde zu treffen?
      - hält Sie davon ab, das Haus zu verlassen?
      - kontrolliert Ihre Finanzen?
      - droht damit, Sie, Ihre Kinder, Verwandte, Freunde, Ihre Haustiere oder sich selbst zu verletzen?
      - wird plötzlich wütend und rastet aus?
      - beschädigt Ihre Sachen?
      - schlägt, stößt, schubst, beißt Sie?
      - zwingt Sie zum Sex?
      - akzeptiert nicht, dass Sie sich getrennt haben oder trennen wollen und
      - verfolgt, belästigt oder terrorisiert Sie?


      Einigender Punkte mögen auf eine BDSM Beziehung passen, aber im gesamten betrachtet, ist der Unterschied sichtbar.
      Hallo an alle,

      Vorweg: Das Thema Debris sagt mir nichts, und ich werde mich anschließend damit auseinander setzen.

      Bei dem Thema häusliche Gewalt besteht meistens ein - ich möchte das mal so nennen - "Defekt" einer inneren Gehirnschranke.

      Ein normal geprägter Mensch sieht die Tränen eines anderen Menschen und er beginnt ein Mitgefühl mit der weinenden Person zu entwickeln.

      Schmerzensschreie lösen bei einem normal geprägten Menschen Gefühle von Hilsbereitschaft und Beschützerinstinkt aus.

      Diese "normale Prägung", wie ich sie nenne, kann sich verändern durch die sexuelle Neigung, wie bei BDSM'lern.
      Ein BDSM'ler kann sowohl Mitgefühl, Hilfbereitschaft und Beschützerinstinkt entwickeln, aber er hat auch die Möglichkeit sexuelle Lust aus weinen, Schmerz und Hilflosigkeit zu ziehen. - Ist der BDSM'ler sich seiner Neigung bewusst, so kann diese Person sowohl foltern, quälen und im Extremfall auch vergewaltigen; Aber eben auch fürsorglich bereuen, beschützen und sorgen. - In Absprache mit der Parterin / dem Partner (Einvernehmlichkeit)

      Ist die Gehirnschranke aber defekt, z.B. weil die betreffende Person durch einen jähzornigen (Bei Jähzorn besteht auch ein Defekt in der Synapsen Verbindung im Gehirn) Vater geprägt wurde, und Gewalt gegenüber Frauen als "normal" empfunden wird, dann kann diese so geprägte Person keine tiefergehenden Emotionen in Richtung Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Beschützerinstinkt entwickeln.

      Ein solcher Defekt in den Verkettungen im Gehirn kommt genetisch bedingt manchmal vor. Es gibt Menschen, die werden tatsächlich geboren, ohne jemals Mitgefühl empfinden zu können. Diese "geistige Behinderung" fällt oftmals erst auf, wenn es zu spät ist. (siehe Gewaltverbrecher die in lebenslanger geschlossener Psychatrie)

      Ähnliche "Defekte" und Prägungen gibt es auch auf der passiven Seite.

      Ein Mädchen erlebt als Kleinkind z.B. immer wieder Übergriffe des Vaters auf die Mutter. Das Prägt das Verständnis, das dies "normal" ist.

      Es gibt Mädchen, die haben eine angeborene devote Neigung, diese wird aber durch die Eltern umgeprägt, weil die Tochter einmal stark sein soll und etwas besonderes werden soll. - Diese Neigung kann ggf. in der Pubertät wieder aufbrechen und dann suchen sich die jungen Mädchen unbewust einen Freund, der sie mit Sicherheit oder aller Wahrscheinlichkeit nach dominieren wird.

      Als extremstes Beispiel habe ich die Geschichte einer Sub gelesen in einem Forum, das Heute leider nicht mehr existiert.

      Die Frau wurde geprägt von ihren Eltern. Sie hatte einen Mann, der ihr jeden Wunsch erfüllte. Haus, zwei Kinder, Hund. Der Mann hat gut verdient. Ein "perfektes" Leben. Leider brach mit 28 ihre devote Neigung mit aller Macht aus. Sie hatte versucht mit ihrem Mann zu reden, aber das war für ihn "perverser Kram" und sowas wollte er nicht.

      Schließlich fand sie einen dominanten Mann im Internet und wollte es wenigstens einmal ausleben. Die Neigung war unkontrollierbar stark in ihr und sie konnte nichmal mehr klar denken, weil der Wille endlich ihre Devotion ausleben zu können alles überdeckte.

      Sie fuhr Abends zu einem abgelegenen Parkplatz, zog sich im Auto nackt aus, ging einen Waldweg hoch zu einem Baum, an dem eine Tüte hing. Wie ihr der Mann in einer Mail aufgetragen hatte, verband sie sich die Augen und fesselte sich nackt an den Baum mit den Handschellen, die in der Tüte waren.

      Der Mann kam, machte sie los vom Baum, fesselte sie mit den Händen hinter dem Rücken und warf sie zu Boden. Es kamen noch ein paar seiner Freunde. Die Frau wurde mehrfach vergewaltigt, geschlagen und getreten.

      Das Auto wurde geklaut. Spaziergänger mit einem Hund fanden sie spät Nachts und riefen die Polizei.

      Die Frau war einige Jahre in einer psychatrischen Anstalt. Die Ehe ging zu Bruch und auf Grund ihres Verhaltens bekam der Mann das Sorgerecht. Sie musste aus dem Haus ausziehen. Als sie ihre Geschichte in dem Forum schrieb, war die Frau 54 Jahre alt. Sie konnte immer noch kein normales Leben führen, hatte aber einen etwas älteren, dominanten Partner gefunden, der sich auf ihre Situation einstellen konnte und ihr wohlgesonnen war. Es war ein SSC orientierter Dom der "alten Schule".

      Es gibt verschiedenste Ursachen, Prägungen, Neigugnen oder Beweggründe, warum ein Mensch so ist, wie er ist. Ob Stino, Dom, Sad, Dev, Maso oder Switch, TV/TS etc.

      Sofern die menschliche DNA in allen ihren Einzelheiten entschlüsselt wurde, und die Gehirnforschung alle Vorgänge im Gehirn genauestens versteht, kann vielleicht erklärt werden, warum ein Mensch so ist, wie er ist. Und fehlgeprägte Menschen können dann evtl. eine korrigierende Prägung bekommen.

      Hier kommen wir dann zu dem Ethik Thema: Was ist eine Fehlprägung? - Das will und kann ich aber nicht erörtern!

      Beste Grüße

      Emano

      PS: Angua, ich hoffe mein Beitrag und die anderen Beiträge hier im Thread konnten Dir bei Beantwortung Deiner Frage helfen.