Hochmut kommt vor dem Fall ... oder die neue Geschichte von König Drosselbart.
Ein modernes Märchen, das keinerlei Bezug zur Realität hat!
Es war einmal ... ein Mann namens Dupin. Gerard Dupin hatte leicht angegrautes Haar obwohl er noch nicht so alt war. Die Schicksalsschläge des Lebens hatten ihn vorzeitig altern lassen. Frühzeitig verlor er seine Frau und so mußte er seine einzige Tochter allein großziehen. Nebenbei hatte er seine einstige Ein-Mann-Firma Dupin-Logistics zu einem marktführenden Unternehmen heranwachsen lassen. Wirtschaftlich hatte er es geschafft. Tochter Claudia mußte also nie etwas entbehren und wuchs im Überfluß auf. Claudia war inzwischen eine erwachsene Frau. Ihre tonangebende Art war schon als hochmütig zu bezeichnen und Gerard gab sich mehr als einmal die Schuld daran. Doch zu Gerards Entlastung sei gesagt, dass das gesellschaftliche Umfeld sehr dazu beigetragen hat, Claudia so zu formen. Immer öfter geriet sie durch ihre anmaßende Art auch mit ihrem Vater in Streit, den das inzwischen sehr erzürnte, war sie doch längst kein kleines Kind mehr, dem er sowas durchgehen ließ. Anfangs hatte Dupin noch die Hoffnung, dass sich seine Tochter irgendwann dankbar zeigen würde. Hatte er ihr doch die verschiedensten Studien finanziert, so dass sie sich als Sozialarbeiterin bei den Armen des Landes betätigen konnte. Aber mittlerweile genügte es ihr nicht mehr, diesen vom Leben gebeutelten Menschen ihren vermeintlich schlechten Lebenswandel vorzuhalten, zumal die Erfolge Claudias Tätigkeit eher dürftig waren. Nun versuchte sie sich auch noch in Gerards Firmenpolitik einzumischen. Also sann der alte Dupin auf Abhilfe.
Er dachte also bei sich: Sie muss endlich lernen, sich unterzuordnen. Sonst nimmt es noch ein schlimmes Ende. Wenn ich sie schon nicht unter die Haube bringen kann, so will ich sehen, dass ich ihr einen anderen Lehrmeister verschaffen kann. So rief er einige seiner Geschäftspartner an, die zu seinen Vertrauten zählten, ob sie seine Tochter in ihren Unternehmen beschäftigen würden. Noch am selben Tage waren sie in Dupins Konferenzraum versammelt. Doch als der alte Dupin Claudia von seinen Plänen berichtete, wurde sie ausfallend. Mit sich überschlagender Stimme keifte sie: "Ich habe es satt, mir von dir Vorschriften machen zu lassen, ich komme sehr gut alleine zurecht!" Dann machte sie sich über die Anwesenden lustig. Insbesondere über den Namen eines ihr persönlich unbekannten Geschäftspartners ihres Vaters. "Wilfried König- Drosselbart, pah ... wenn der so bescheuert ist, wie sein dämlicher Doppelname ... haha. Das sieht dir wieder ähnlich, du vertrauensseliger alter Esel." Gerard riß die Geduld entzwei. Er schrie zurück: "Du undankbare Göre! Ich lasse meine Freunde nicht von dir beleidigen!" Einer der Anwesenden, der dadurch auffiel, dass er statt eines Geschäftsanzugs lediglich Jeans und Rollkragenpulli trug, verfolgte den Disput wie ein Tennismatch. Betont ernsthaft mischte er sich in das Gespräch: "Eigentlich wollte ich mich hier bewerben, aber bei dem Umgangston verzichte ich!" Gerard sah den jungen Mann entgeistert an. Doch Claudia fuhr unbeirrt in ihrer Rede fort: "Bevor ich zu einem deiner ewig gestrigen Freunde gehe, würde ich eher mit diesem hergelaufenen Arbeitslosen auf Jobsuche gehen!" Gerard schien den Faden des Streitgesprächs wiedergefunden zu haben. Mit unheildrohender Ruhe sprach er: "Dann geh gleich mit ihm mit. Du hast gesagt, du kommst allein zurecht. Dann tu das. Wir sind fertig miteinander. Ich weise dich aus meinem Haus!"
Claudia hatte sich in Zorn geredet und tat nun etwas sehr unbedachtes. Mit einem schnippischen "Einverstanden!" verließ sie königlich den Raum. Achselzuckend folgte ihr der Pulliträger. Mit hochrotem Kopf betrat Claudia den Lift. Der junge Mann stellte sich schweigend neben sie. Wärend sie wütend auf den Abwärtsknopf hämmerte, streckte er ihr freundlich die Hand hin: "Hi, ich heiße Willi. Ich hab noch ein paar Firmen auf Stellensuche abzuklappern. Wenn du willst, nehme ich dich mit." Sie übersah absichtlich die dargebotene Hand, nickte aber hoheitsvoll.
Im Laufe des Tages mußte Claudia einsehen, dass sie sich ihr Vorhaben zu einfach vorgestellt hatte. Genügte bisher ein Anruf ihres Vaters, um alle Türen zu öffnen, so wurde sie nun behandelt wie ein Niemand. Keiner wollte sie einstellen. Als sich der Tag zu Ende neigte, vergaß sie über ihren Sorgen sogar ihren Hochmut und wandte sich ratsuchend an Willi: "Was soll ich denn jetzt machen?" Willi war trotz des Mißerfolges frohen Mutes und meinte: "Morgen ist auch noch ein Tag. Da sehen wir weiter. Du kannst bei mir übernachten." Normalerweise wäre Claudia nie mit einem Fremden mitgegangen, aber sie hatte momentan keine Alternative.
Ein modernes Märchen, das keinerlei Bezug zur Realität hat!
Es war einmal ... ein Mann namens Dupin. Gerard Dupin hatte leicht angegrautes Haar obwohl er noch nicht so alt war. Die Schicksalsschläge des Lebens hatten ihn vorzeitig altern lassen. Frühzeitig verlor er seine Frau und so mußte er seine einzige Tochter allein großziehen. Nebenbei hatte er seine einstige Ein-Mann-Firma Dupin-Logistics zu einem marktführenden Unternehmen heranwachsen lassen. Wirtschaftlich hatte er es geschafft. Tochter Claudia mußte also nie etwas entbehren und wuchs im Überfluß auf. Claudia war inzwischen eine erwachsene Frau. Ihre tonangebende Art war schon als hochmütig zu bezeichnen und Gerard gab sich mehr als einmal die Schuld daran. Doch zu Gerards Entlastung sei gesagt, dass das gesellschaftliche Umfeld sehr dazu beigetragen hat, Claudia so zu formen. Immer öfter geriet sie durch ihre anmaßende Art auch mit ihrem Vater in Streit, den das inzwischen sehr erzürnte, war sie doch längst kein kleines Kind mehr, dem er sowas durchgehen ließ. Anfangs hatte Dupin noch die Hoffnung, dass sich seine Tochter irgendwann dankbar zeigen würde. Hatte er ihr doch die verschiedensten Studien finanziert, so dass sie sich als Sozialarbeiterin bei den Armen des Landes betätigen konnte. Aber mittlerweile genügte es ihr nicht mehr, diesen vom Leben gebeutelten Menschen ihren vermeintlich schlechten Lebenswandel vorzuhalten, zumal die Erfolge Claudias Tätigkeit eher dürftig waren. Nun versuchte sie sich auch noch in Gerards Firmenpolitik einzumischen. Also sann der alte Dupin auf Abhilfe.
Er dachte also bei sich: Sie muss endlich lernen, sich unterzuordnen. Sonst nimmt es noch ein schlimmes Ende. Wenn ich sie schon nicht unter die Haube bringen kann, so will ich sehen, dass ich ihr einen anderen Lehrmeister verschaffen kann. So rief er einige seiner Geschäftspartner an, die zu seinen Vertrauten zählten, ob sie seine Tochter in ihren Unternehmen beschäftigen würden. Noch am selben Tage waren sie in Dupins Konferenzraum versammelt. Doch als der alte Dupin Claudia von seinen Plänen berichtete, wurde sie ausfallend. Mit sich überschlagender Stimme keifte sie: "Ich habe es satt, mir von dir Vorschriften machen zu lassen, ich komme sehr gut alleine zurecht!" Dann machte sie sich über die Anwesenden lustig. Insbesondere über den Namen eines ihr persönlich unbekannten Geschäftspartners ihres Vaters. "Wilfried König- Drosselbart, pah ... wenn der so bescheuert ist, wie sein dämlicher Doppelname ... haha. Das sieht dir wieder ähnlich, du vertrauensseliger alter Esel." Gerard riß die Geduld entzwei. Er schrie zurück: "Du undankbare Göre! Ich lasse meine Freunde nicht von dir beleidigen!" Einer der Anwesenden, der dadurch auffiel, dass er statt eines Geschäftsanzugs lediglich Jeans und Rollkragenpulli trug, verfolgte den Disput wie ein Tennismatch. Betont ernsthaft mischte er sich in das Gespräch: "Eigentlich wollte ich mich hier bewerben, aber bei dem Umgangston verzichte ich!" Gerard sah den jungen Mann entgeistert an. Doch Claudia fuhr unbeirrt in ihrer Rede fort: "Bevor ich zu einem deiner ewig gestrigen Freunde gehe, würde ich eher mit diesem hergelaufenen Arbeitslosen auf Jobsuche gehen!" Gerard schien den Faden des Streitgesprächs wiedergefunden zu haben. Mit unheildrohender Ruhe sprach er: "Dann geh gleich mit ihm mit. Du hast gesagt, du kommst allein zurecht. Dann tu das. Wir sind fertig miteinander. Ich weise dich aus meinem Haus!"
Claudia hatte sich in Zorn geredet und tat nun etwas sehr unbedachtes. Mit einem schnippischen "Einverstanden!" verließ sie königlich den Raum. Achselzuckend folgte ihr der Pulliträger. Mit hochrotem Kopf betrat Claudia den Lift. Der junge Mann stellte sich schweigend neben sie. Wärend sie wütend auf den Abwärtsknopf hämmerte, streckte er ihr freundlich die Hand hin: "Hi, ich heiße Willi. Ich hab noch ein paar Firmen auf Stellensuche abzuklappern. Wenn du willst, nehme ich dich mit." Sie übersah absichtlich die dargebotene Hand, nickte aber hoheitsvoll.
Im Laufe des Tages mußte Claudia einsehen, dass sie sich ihr Vorhaben zu einfach vorgestellt hatte. Genügte bisher ein Anruf ihres Vaters, um alle Türen zu öffnen, so wurde sie nun behandelt wie ein Niemand. Keiner wollte sie einstellen. Als sich der Tag zu Ende neigte, vergaß sie über ihren Sorgen sogar ihren Hochmut und wandte sich ratsuchend an Willi: "Was soll ich denn jetzt machen?" Willi war trotz des Mißerfolges frohen Mutes und meinte: "Morgen ist auch noch ein Tag. Da sehen wir weiter. Du kannst bei mir übernachten." Normalerweise wäre Claudia nie mit einem Fremden mitgegangen, aber sie hatte momentan keine Alternative.