Ich bin erst seit kurzem hier angemeldet und bin noch dabei mich durch die unzähligen Threads zu wühlen, doch um so mehr ich mich hier einlese, desto mehr Fragen manifestieren sich in meinem Köpfchen, das nun langsam aber stetig zum Gedankenkreisen führt.
Neben diesem Forum, bin ich schon eine gewisse Zeit im JOYclub (Anfängerseiten) und in der SZ unterwegs und habe auch dort Mailkontakte, die ich mit Fragen löcher!
Allerdings konnte oder wollte bisher niemand wirklich meine Fragen beantworten, die mich schon seit längerem beschäftigen.
Auch hier in der Suchfunktion, bin ich noch nicht fündig geworden. (Sollte ich es übersehen haben, tut mir bitte ein Gefallen und kreuzigt mich bitte nicht gleich) :wacko:
Einige meiner Mailkontakte meinen, ich würde einfach viel zu viel lesen und es würde langen, wenn ich mir das BDSM Vokabular vornehme um es verstehen zu können. Der Rest komme schon von alleine!
Nun, ich bin da bisher anderer Meinung!
Was bringen mir die ganze Erklärungen der einzelnen Begrifflichkeiten, wenn ich für mich selbst noch nicht mal weiß, in welche Richtung ich mich bewegen werde!(Ja ich weiß, Kopfkino ist was anderes, wie es real zu erleben!)
Und das ist der Punkt, der mich beschäftigt. Die Realität!
Ich habe fast 12 Jahre als Therapeutin gearbeitet und habe viele Dinge gesehen, gehört und erlebt.
Ich werde euch allerdings damit verschonen, denn jede/r der den Klinikalltag kennt, egal ob Rehaklinik oder Akut KrH, der weiß was ich damit aussagen möchte.
Nur kurz dazu:
Manchmal trifft man dort einen Patienten/in an, dessen reale Geschichten und die daraus resultierenden Krankheitsbilder, nicht mehr oder nur sehr schwer einem aus dem Kopf gehen können!
Früher oder später, wenn das Vertrauen zw. Patient/in und Therapeut/in wächst, erfährt man dann den wahren Hintergrund, der leider auch oft mit BDSM zu tun hatte.
Viele in dieser, sagen wir mal, speziellen „Patientengruppe“ hatten oft einen wahren Ärzte- und Therapeutenmarathon hinter sich!
Leider wurden sie, bedingt durch diesen „Marathon“ gerne als „Psychosomatiker/in“ hingestellt.
Mag sein, das es bei dem ein und dem anderem der Fall war, doch durch meine bisherigen Erfahrungen und Gesprächen mit Kollegen/innen sowohl als auch mit Ärzten und Psychologen, deuten eher auf das Gegenteil hin.
Das solche Menschen dann später anfangen zu resignieren, kann ich sehr gut verstehen!
Aus Therapeutischer Sicht, gibt es unzählige Techniken, mit denen wir durch spezielle Strichführungen in den entsprechenden Segmenten oder durch Triggerpointsbehandlungen, den gesamten Organismus beeinflussen können.
Sei es das ZNS (Zentrale Nervensystem) oder das VNS (vegetative Nervensystem) oder beides zusammen, kurz.... je nach Ausgangslage reizen oder/ und dämpfen wir den „Sympathikus“ oder den „Parsympathikus“.
Möchten wir ein bestimmtes Organ, einen Nerven oder einen Muskel (oder auch eine gesamte Muskelgruppe) von aussen erreichen, können wir durch diverse „Strichführungen“, punktuellem Druck(sog. Triggerpoints) oder thermischen Reizen, dies in den entsprechenden/ versorgenden Segmenten setzen.
Ich kenne die Regelkreise und weiß auch, wie ich bei plötzlichen (oder schleichend beginnenden), durch mich ausgelösten „Überreaktionen“ des Körpers regieren kann und muss!
Soviel erst mal dazu!
Aber jetzt stellen sich mir natürlich diese folgenden Fragen, die mein Gedankenkreisen verursachen:
- Woher weiß das ein Dom/Top, wenn er z.B. seine/n Sub/ Bottom mit dem Rohrstock, Peitsche oder mit sonst einem Gegenstand „bearbeitet“? (immerhin trifft er/sie ja nicht nur Segmental, sondern mehrere auf einmal)
- Woher weiß ein Dom/Top, mit welcher Intensität er dies in bestimmten Regionen tun darf oder besser gesagt tun sollte?
- Woher weiß ein Dom/Top worauf er beim Fesseln mit Seil achten muss, um keine Nervenschädigung zu provozieren? (Ich denke nicht, (und weiß es auch durch einige Mailkontakte) das nicht jeder vorher einen entsprechenden Workshop besucht hat!)
- Woher weiß ein Dom/Top, welche Gegenmaßnahmen er/sie ergreifen kann, sollte es doch mal aus versehen zu einer Fehl- oder Überreaktion des Körpers kommen?
- Woher hat ein Dom/Top diese Kenntnisse?
- Hat er/sie es bei einem altem Hasen aus der Szene erlernt oder abgeschaut und für sich selbst dann übernommen?
- Oder hat er/sie einfach für sich alleine im stillem Kämmerlein alles ausprobiert mit Peitschen und Co umzugehen? (Also zb: an einem Sandsack, Kissen oder Gummipuppe/ Dummi)
Mag sein, das nun manche denken, wenn sie dies lesen: „Ui, ui,ui....die ist aber verkopft!“ :evildevil: oder „Was für seltsame/ blöde Fragen!“ :evildevil:
Nun, wie oben bereits schon erwähnt, habe ich diese Fragen an einige meiner bisherigen Mailkontakte gestellt und nur Antworten erhalten, wie
(ich zitiere jetzt mal):
„ Ich mache das schon sooo lange und es ist noch niiiieee etwas passiert!!!! “
„ Na dann musst du mir schon Vertrauen, das ich weiß was ich da tue! “
„ Es ist doch gleich, was da im Körper vorgeht! Hauptsache du und ich haben einen Kick! “
„ Hör auf zu lesen und zu grübeln! Ich zeig dir, wie das funktioniert! “
Ach..... und so weiter, denn es lohnt sich nicht, dies weiter hier auszuführen. Das kennt sicherlich die/der ein oder andere/r hier bereits!
Ich hoffe einfach, das hier vielleicht jemand ist, der mir diese Fragen beantworten möchte. Es würde mir sicher helfen, mein medizinisch- therapeutisches Denken mal ab-/ausschalten zu können.
Aaaahhhh......dieses Gedankenkreisen, ist wirklich zum Mäuse melken
Danke schon mal für Eure Mühen (Euch durch den viel zu langen Text zu quälen)
Lg shysie