Seitensprung

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      Wir haben Lust auf fremde Haut...beide. Das ist von ersten Moment an offen kommuniziert und wir reden über alles.
      Betrug ist, wenn etwas heimlich passiert. Das würde ich in keinster weise tolerieren können.
      In unserem BDSM sind wir monogam. Ich kann nicht von jemand anderem bespielt werden und er bespielt keine anderen.
      Ich denke, also spinne ich.
      Ich bin seit über 30 Jahren verheiratet und es gab da Zeiten, da konnte ich meine Veranlagung nur anderweitig ausleben, bzw. Teile davon. Einmal mit dem Wissen meiner lieben Frau und einmal geheim...

      Beides ist FÜR MICH großer Mist, vor allem im BDSM!

      Beim nicht geheimen System bedeutet es, zumindest bei uns, eine Belastung vor allem für meine Frau und auch für mich.

      Beim geheimen System, also den klassischen Seitensprung, ist es vor allem eine Belastung für mich, insbesondere mit dem Hintergrund, dass ich nie lüge (außer Notlügen um jemand zu schützen, meiner Parkinson kranken Mama sage ich öfter mal heute siehst du aber gut aus)... etwas zu verschweigen ist nach MEINER Definition dabei nicht lügen, ich weiß das sehen manche anders, daher bitte meinen Spruch mit meiner Definition bewerten.

      Ein Seitensprungsystem auf zu bauen bei dem man nicht lügen muss, das ist schon von Natur aus extrem anstrengend, zudem muss man immer wieder Dinge machen, die man eigentlich gar nicht machen will (Billiard spielen mit Kumpel um danach Seitensprung zu treffen). Beim BDSM potenziert sich das ganze eigentlich noch, da dabei eben mehr Zeit drauf geht, als bei einem kurzen Quicky (ja es gibt auch SM-Quickies aber nicht jedes mal). Zudem gibt es das schlechte Gewissen... ich habe übrigens den geheimen Seitensprung gemacht um meine Frau nicht zu belasten... klingt jetzt irgendwie falsch, ich hoffe ihr versteht was ich meine, ich hätte das auch wieder "mit Erlaubnis" machen können...

      Aber auch der nicht geheime Seitensprung, der ja dann keiner ist, ist aufwendig, man muss ständig zwei Frauen glücklich machen... :D + etwas :ironie:
      Für mich ist ein Seitensprung eine Notlösung, ich möchte nicht ausschließen, dass ich das nochmal erlebe, dass ich jemanden treffe die so spannend ist, dass ich mich darauf einlasse, aber ich weiß, dass das letztlich nicht zu einem Lebensglück führt... das ist wie wenn man sich die Birne mit Single Malt voll knallt und man genau weiß, am nächsten Morgen gibt das Probleme...

      Für MICH funktioniert BDSM aber auch nur in einer Beziehung! Ich kann niemanden peitschen, den ich nicht genau kenne, klar kann man das angehen ohne groß bekannt zu sein, aber so richtig spannend wird das doch erst, wenn man jemand kennt und weiß jetzt kommt man an die Grenze, geht es noch weiter, muss man es lassen, bei Neubekanntschaften spielt man da eher soft und das kann für BEIDE langweilig sein, oder für einen ist es soft, für den anderen schon brutal...
      BDSM ist ein Bestandteil meines Lebens, bestimmt aber nicht mein glücklich sein! :beer:
      Ich greife mal die Frage von @Spätzle aus dem Chat auf, wo Betrug anfängt.
      Wir haben im Laufe aktueller Beziehungsarbeit herausgefunden, dass wir das anfangs tatsächlich unterschiedlich definiert haben. Für mich beginnt Betrug bereits bei der Suche nach emotionaler Nähe zu anderen Menschen; sein Fokus lag anfangs erst bei körperlicher Nähe. Dies soll laut Fachkundigen, die sich in der Materie gut auskennen, typisch dafür sein, wie unterschiedlich Männer bzw. Frauen Fremdgehen definieren.

      Wir glauben beide, dass es nur zu einem Betrug kommen kann, wenn die aktuelle Beziehung defizitär ist. Etwas Elementares fehlt so entscheidend, dass der Mangel kompensiert werden muss.
      @kara, kannst Du emotionale Nähe genauer definieren? Ich fühle mich allen Freunden und fast allen Familienmitgliedern emotional nah. Aber neue Freundschaften meintest Du sicher nicht mit Betrug, oder?
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Der Seitensprung - Die Affäre - Die Spielbeziehung

      "Geheim oder ganz offen mit dem Wissen und der Erlaubnis des Partners. Wie steht ihr dazu?"


      Ich bin da ein großer Fan von offen und ehrlich. Ich weiß zwar durchaus auch wie die geheime "Seite" aussieht, aber das führt nur zu Verletzungen.
      Wenn man offen kommuniziert, dass es vielleicht Bedürfnisse gibt, die der Partner nicht erfüllen kann, empfinde ich das als legitimen Weg.

      "Habt ihr selber das schon gemacht oder darüber nachgedacht?"

      Sowohl als auch müsste ich das wohl mit Ja beantworten.
      Ich bin da nicht sonderlich stolz drauf, dass es soweit kam und heute würde ich versuchen die ganze Situation anders zu lösen.
      Dazu sollte ich wohl sagen, dass dieser Gedanke quasi schon immer da war und ich ihn selbst nicht akzeptieren konnte und wollte. Der versuch das ganze zu unterdrücken führte schlussendlich dazu, dass ich eine Affäre hatte von der ich dann relativ schnell auch erzählte. Da war das schlechte Gewissen dann doch zu groß.

      Heute kommuniziere ich da offen mit meinem aktuellen Partner drüber und ich bin sehr froh, dass er diese Gedanken versteht und die Möglichkeit gibt sie offen und ehrlich auszuleben.
      Ich bin da auch recht ehrlich und muss sagen, dass ich wenig Probleme damit habe meinen Partner zu teilen und Eifersucht für mich nie so richtig ein Thema war.

      "Oder seid ihr betrogen worden?"

      Nein, bisher war wenn dann ich diejenige gewesen, die betrogen hat.

      "Was für Gründe oder Umstände führen eurer Meinung nach zu einem Seitensprung - einer Affäre - einer Spielbeziehung?"

      Unzufriedenheit ist da meiner Meinung nach ein großer Faktor. Gibt es Bedürfnisse, die der eigene Partner nicht stillen kann oder gibt es grundlegend viel Konfliktpotential in der Beziehung, so kann es sein, dass irgendwann angefangen wird, sich anderweitig mal um zu sehen.

      Für mich ist da Abwechslung und der Reiz des Neue und Unbekannten ein großes Thema.
      Das Bedeutet, dass das "verbotene" oder "fremde" eben eine Faszination auf mich ausübt.
      Kann man glaube mit dem ominösen "Betreten des Rasens verboten" Phänomen vergleichen. Der Rasen wird eben erst interessant, wenn er nicht betreten werden darf.

      "Und eine auch hochinteressante Frage aus dem Chat: Wo fängt Betrug für euch an?"

      Setze ich Betrug mal mit fremdgehen gleich, so wäre es ab dem Moment so, wenn es zum Geschlechtsverkehr kommen würde. Zumindest wenn dies ohne die vorherige Absprache geschieht
      Hm, mir kam gerade dieser Satz in Erinnerung: "Betrug beginnt schon im Kopf!"

      Ist es Betrug, wenn ich mich meinen Gedanken und Phantasien hingebe? Ich würde sagen: "Nein"!

      Aber gerade der Gedanke daran, mein Leben, meinen Sex, meine Neigung usw. auszuleben, losgelöst vom Partner, bedeutet ja schon, dass es ein Defizit in der Beziehung gibt.
      Der Mensch strebt nach Vollkommenheit. Kann ich das mit einer Person erreichen?

      Beginnt Betrug schon in dem Moment, wo ich mich auf "Abwege" begebe und Kontakt zu anderen Menschen aufnehme, die mir vermitteln, das sie mir das geben können, was mir fehlt?

      Was ist die Konsequenz? Ich kann mich einlassen...Und entweder ehrlich kommunizieren oder ein Lügenkonstrukt aufbauen. Oder ich ziehe eben alle Konsequenzen....
      Diese Entscheidungen werden auch immer durch Verlustängste usw. beeinflusst.

      Die Frage bleibt für mich: "Betrüge ich mich nicht auch selbst, wenn ich andere betrüge?"
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Hm....

      Ganz schonungslos ehrlich müsste ich sagen, für MICH, bei MEINEN Aktionen beginnt Betrug da,wo ich spüre, ich möchte diese oder jene Konversation vor meinem Partner geheim halten.

      Spätestens da merke ich dann aber, dass das Objekt meiner Begierde wohl etwas in mir bedient, das mir ansonsten abgeht.

      Dabei ist es erstmal egal, ob es die Lust auf fremde Haut, eine anderer Angriff bei intimen Angelegenheiten, emotionale Nähe oder intellektueller Austausch ist. Etwas brauch ich offenbar. Das ist aber nicht die Baustelle meines Partners...nicht, dass jetzt wer denkt, ich spräche mich von der Verantwortung diesbezüglich frei. Es ist aber genausowenig IMMER mit Kommunikation getan. Dann muss früher oder später eine Entscheidung her...meinerseits...im Idealfall BEVOR vertrauensgefährdende Aktionen passiert sind. Und...nein...das kann ich mir leider nicht auf die Fahnen schreiben...das hab ich nicht immer geschafft.

      Ich habe schon betrogen und ich wurde schon betrogen. Ich ziehe mich normalerweise zurück, wenn ich echte (weibliche) Konkurrenz spüre, die Entscheidung ist in diesem Moment in Wirklichkeit auch schon gefallen. Das lohnt nicht. Ich hab es allerdings auch schon hingenommen, wo es rein sexuelles Interesse kurzfristiger Art war.

      Ich hasse es zu lügen, bin auch grottenschlecht darin und ich mag die Komplikationen nicht, die die ganze Heimlichtuerei mit sich bringt.
      Noch unwürdiger finde ich es, sowas "aufzudecken", wenn derjenige denkt, er kann damit an mir vorbei.

      Verurteilen kann ich niemanden wirklich dafür, dazu sind wir zu verschieden und zu menschlich...es gibt halt aber schon Dinge, die dem Fass den Boden ausschlagen.

      Allerdings kommt es für mich auch auf die Art der Beziehung an. Richtige, tiefe Liebe...die gewachsen ist, die Höhen und Tiefen erlebt und überlebt hat, durfte ich bisher erst einmal in ihrer vollen Ausprägung erfahren. Ich weiß nicht, ob ich in dieser Konstellation verzeihen könnte. Betrügen jedenfalls nicht. :fie:
      Ich war für kurze Zeit die Sub eines in Vanilla-Ehe verheirateten Mannes, der angeblich gerade in der Trennung war. Zwischen uns stimmte alles, bis auf die "Kleinigkeit", dass er seine Ehefrau belogen hat, um mich zu sehen. Ich habe es beendet, weil ich mich nicht zur Geliebten eigne.
      Es gibt offene Beziehungen, da wissen wenigstens alle Bescheid. Trotzdem denke ich, dass es in den seltensten Fällen ohne Verletzungen abgeht, mindestens für einen der Beteiligten.
      Betrug fängt für mich im Kopf an, mit Heimlichkeiten. Einen Partner, der sich zu einer anderen Frau hingezogen fühlt, möchte ich nicht. Wenn ich liebe, öffne ich mich vollkommen, bin schutzlos. Der Partner sollte mich, sein Wertvollstes Gut, auch so behandeln, dass er mich schützt. Wer das nicht kann oder nicht will, kommt für mich nicht in Frage. Wie Andere das machen, ist mir egal. Ich werte nicht. Ich kann Sex und Gefühl jedoch nicht trennen und will nicht verletzt werden.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh

      Spätzle schrieb:

      Geheim oder ganz offen mit dem Wissen und der Erlaubnis des Partners. Wie steht ihr dazu?
      Offen. Wobei dies nur der Fall wäre wenn mir in manchen Bereichen etwas fehlen würde.
      Die Hintergründe können hierbei auch entscheidend sein. Ich persönlich komme mit der Offen Möglichkeit
      genauso zurecht wie mit der Monogamen. Habe aber auch schon bemerkt das ich diesbezüglich eine Minderheit darstelle.



      Spätzle schrieb:

      Habt ihr selber das schon gemacht oder darüber nachgedacht?
      Auch wenn das schon Jahre zurückliegt, hatte ich eine Affäre bei der meine Partnerin Verheiratet war und ich selbst nicht.
      Wichtig war mir hierbei jedoch das dies nicht Geheim geschieht um nicht der Grund dafür zu sein das eine Beziehung endet zwecks untreue.


      Spätzle schrieb:

      Oder seid ihr betrogen worden?
      Das kam leider auch schon mal vor. Dafür aber auch mit den entsprechenden Konsequenzen.


      Spätzle schrieb:

      Was für Gründe oder Umstände führen eurer Meinung nach zu einem Seitensprung - einer Affäre - einer Spielbeziehung?
      Die können sehr vielschichtig sein. Sehr oft jedoch steckt Unzufriedenheit dahinter.
      Umstände können aber auch verschiedenste Lebensabschnittsphasen sein die diese Variante besonders attraktiv machen.
      Bis hin zu den jeweiligen Lebensituationen in denen man sich befindet.


      Spätzle schrieb:

      Wo fängt Betrug für euch an?
      Von Person zu Person unterschiedlich. Bei mir eigentlich erst bei aktiven Betrug. Der schließt Geistigen nicht ein.
      Oder bei der Unwahrheit.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Ich finde es immer wieder sehr faszinierend, wieviele Männchen Menschen es gibt, die wissentlich ihre Partner betrügen.

      Gerade die letzte Zeit kommt mir das sehr häufig unter, wo dann auf einmal "ach ja, wir sollten diskret vorgehen, meine Frau/Freundin weiß nicht, dass ich mich mit dir treffen möchte"

      Ich empfinde so etwas als nicht gut. Mir sind diesbezüglich auch die Gründe ziemlich hulle, dann sollte man zumindest den Schneid haben, es bei der Frau anzusprechen.

      Ich habe einmal unwissentlich mit jemanden etwas gehabt, der parallel etwas mit ner anderen hatte.
      Das kam dann zufällig raus, weil ich mich mit der anderen unterhalten habe.
      Weder wollte ich in dem Moment in ihrer, noch eigentlich in meiner Haut stecken. Ich hatte ihn noch zwei Wochen davor gefragt, rein interessehalber, ob er neben mir noch andere hat. Dies verneinte er. Naja, sie hat ihm dann sie Hölle heiß gemacht und schlussendlich haben alle drei keinen Kontakt mehr untereinander (abgesehen von Profilstalkereien auf ner Plattform, wo regelmäßig mein Profil angeschaut wird).

      Sollte "es" aus ner Bierlaune heraus geschehen, könnte ich nach viel Kommunikation danach, ggf darüber hinweg sehen.

      Ich würde mir allerdings eine offene Kommunikation in (m)einer Beziehung wünschen. Dass ich nicht jeden Kink befriedigen werden können, ist mir klar. Auch, dass das Gegenüber das wahrscheinlich nicht hinbekommen kann. Aber dann hängt es von den Faktoren halt ab, inwieweit es mir fehlt, und inwieweit man mit dem Partner Kompromisse schließen kann.

      Nur heimlich würde ich es nicht machen wollen.
      Viele Grüße
      safine

      Spätzle schrieb:

      Geheim oder ganz offen mit dem Wissen und der Erlaubnis des Partners. Wie steht ihr dazu?
      Geheim auf keinen Fall. Mit Wissen meiner Partnerin könnte ich es mir für mich vorstellen - ebenso mit meinem Wissen für sie. Allerdings sind das bisher eher theoretische Überlegungen, weil ich das in einer romantischen Beziehung noch nie hatte. Letztes Jahr hatte ich eine BDSM-haltige Freundschaft+ und eine Spielbeziehung parallel, die natürlich voneinander wussten. Das ging gut. Das Wort Spielbeziehung ist hier aber natürlich anders gemeint als in der Frage, weil es eben keine BDSM-Beziehung während einer romantischen Beziehung war, sondern "lediglich" eine nichtromantische BDSM-Beziehung.

      Spätzle schrieb:

      Habt ihr selber das schon gemacht oder darüber nachgedacht?
      Abgesehen von obiger Schilderung habe ich während meiner letzten romantischen Beziehung etwas gemacht, worauf ich nicht stolz bin: Ich habe intensiv mit einer Kommilitonin geflirtet (bis hin zu Sexting, also erotischen SMS), ohne meiner damaligen Freundin davon zu sagen. Damals war ich auch der festen Überzeugung, dass das in Ordnung sei - die Gedanken sind frei und so. Naja, die Gedanken sind auch frei, aber wenn ich solche Gespräche mit Anderen führe, fällt das auch auf meine Beziehung und somit auf meine Freundin zurück - daher sehe ich das mittlerweile anders.
      Ach so, und natürlich hat sie es herausgefunden und unsere Beziehung nicht unerheblich belastet.

      Spätzle schrieb:

      Oder seid ihr betrogen worden?
      Jup. Zweimal. Beide Male war es das Ende der Beziehung und es hat beide Male verdammt wehgetan. Beim ersten Mal war es zwar "nur" einen anderen zu küssen, aber das hat mir völlig gereicht.

      Spätzle schrieb:

      Was für Gründe oder Umstände führen eurer Meinung nach zu einem Seitensprung - einer Affäre - einer Spielbeziehung?
      Mein Sexting-Fremdgehen war höchst dumm motiviert: die Kommilitonin war die erste Frau in meinem Leben, die mich offensiv angeflirtet hat - ich habe den Nervenkitzel genossen und die Aufregung, die ich zu dem Zeitpunkt in meiner Beziehung nicht hatte.
      Für das erste Mal, das ich betrogen wurde, kenne ich den Grund bis heute nicht.
      Beim zweiten Mal war die Beziehung sehr festgefahren und meine damalige Freundin unglücklich - die Beziehung litt von Anfang an an "Kinderkrankheiten", für die weder sie noch ich etwas konnten. Sie fühlte sich gefangen und wollte die Beziehung beenden, hat es aber nicht über sich gebracht. Also musste sie fremdgehen, um sich selbst in eine Situation zu bringen, in der sie die Beziehung nicht mehr fortsetzen konnte. Sie wollte mir gar nichts davon erzählen, es ging ihr nur darum, sich selbst unter Druck zu setzen. Aber ich kannte sie gut genug, dass sie es mir nicht verschweigen konnte.

      Über andere Gründe für Seitensprünge, Affairen oder Spielbeziehungen kann ich nur spekulieren oder wiedergeben, was Andere sagen. Unerfüllte Bedürfnisse oder dergleichen. Aber dazu sollen sich Menschen äußern, die besser wissen, wovon sie da reden.

      Spätzle schrieb:

      Wo fängt Betrug für euch an?
      Die Antwort ist in der Theorie einfach, in der Praxis nicht unbedingt: Betrug ist jedes Verhalten, das die Beziehungsvereinbarung verletzt. Mein Standardbeispiel ist Eis essen. Wenn ich mit meiner Partnerin vereinbart hätte, nur mit ihr Eis zu essen, wäre es Betrug, wenn ich es ohne ihre Erlaubnis mit wem anders täte. Dabei gibt es keine Grenzen, alles kann Betrug sein, wenn es anders vereinbart ist.
      Knifflig wird es natürlich, wenn über etwas nicht explizit gesprochen wurde. Wie etwa in den meisten Beziehungen über Eis essen. ;) Insoweit gilt das als vereinbart, was üblicherweise zu einer Beziehung gehört: Sex mit Anderen ist üblicherweise verboten, Eis essen mit Anderen üblicherweise erlaubt. Wenn man davon abweichen will, muss man drüber reden. Im Zweifel ist es natürlich - wie immer - besser, über etwas zu reden, als etwas vorauszusetzen. :yes:


      Edit: vergessenes Wort kursiv ergänzt
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dominantseptakkord ()

      Betrug ist für mich das verletzen der abgesprochenen Reglements / der Beziehungsrahmenvereinbarung :D

      Jeder sollte derlei Themen mal angesprochen haben und für sich einen Umgang finden.
      Ich hatte sowohl geschlossene als auch aktuell eine offene Beziehung.
      Ich kann mit beiden Modellen umgehen, gefallen tut mir die offene Variante besser.
      Ich empfinde es als tiefere Verbundenheit und es gibt mir Sicherheit, weil es rein rational keinen Anlass für geheimes gibt.

      Betrogen wurde ich in vorherigen Beziehungen zwei mal.
      Selber betrogen in Form einer Flirterei und eines Kusses habe ich auch schon.
      Daher plädiere ich für einen offen und ehrlichen Umgang mit solchen Situationen.
      Geheimnisse bleiben eh nie verborgen, früher oder später kommt es ans Licht. Seine Bedürfnisse zu offenbaren ist zwar riskant, aber manchmal wird man doch überrascht das deren Erfüllung gar nicht so weit weg ist wie man denkt.
      Wenn ein Wunsch so groß ist, das man dafür seine Beziehung riskiert, dann ist es nur fair seinem Partner dieses wenigstens zu offenbaren. Lieber eine Trennung weil man nicht ( mehr ) kompatibel ist , als dem Partner den finalen Schlag zu versetzen.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.

      M.J. Craw-Corteaz schrieb:



      Geheimnisse bleiben eh nie verborgen, früher oder später kommt es ans Licht. Seine Bedürfnisse zu offenbaren ist zwar riskant, aber manchmal wird man doch überrascht das deren Erfüllung gar nicht so weit weg ist wie man denkt
      Das empfinde ich ebenso.
      Im Laufe des Lebens habe ich eines gelernt:
      Geheimnisse dem Partner gegenüber fallen dem Geheimnisträger irgendwann auf die Füsse.
      Ich brauche das nicht mehr.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      Spätzle schrieb:

      Geheim oder ganz offen mit dem Wissen und der Erlaubnis des Partners. Wie steht ihr dazu?
      Mal grundsätzlich gesehen ist es für mich nur ein Seitensprung wenn es heimlich geschieht, mit Wissen des Partners ist es ja eher das Öffnen der Beziehung. Also für mich wäre ein Seitensprung also immer heimlich.

      Spätzle schrieb:

      Habt ihr selber das schon gemacht oder darüber nachgedacht?
      Nein noch nie gemacht und drüber nachgedacht auch nicht wirklich.

      Spätzle schrieb:

      Oder seid ihr betrogen worden?
      Ja schon einmal vorgekommen (oder sagen wir realistischer, von einem Mal weiß ich) und ja, das konnte ich verzeihen.

      Spätzle schrieb:

      Was für Gründe oder Umstände führen eurer Meinung nach zu einem Seitensprung - einer Affäre - einer Spielbeziehung?
      Ich finde die Gründe können vielschichtiger Natur sein, das Schlagwort "da gibt es dann Defizite in der laufenden Beziehung" finde ich ein bisschen zu dünn. Defizite welcher Art? Sind dann nur Wünsche nicht erfüllt oder kann nicht auch einfach mal der fremdgehende Part nicht mit sich im Reinen sein ohne, dass dafür immer gleich die Beziehung oder der Partner ein Defizit hat?

      Spätzle schrieb:

      Und eine auch hochinteressante Frage aus dem Chat: Wo fängt Betrug für euch an?
      Zum Einen da, wo der betrügende Part verheimlicht weil er selber das Gefühl hat zu betrügen, exemplarisch wäre das für mich z. B. mit einer anderen Person online zu spielen, zum Anderen beim körperlichen Betrug. Ich erwarte von meinem Partner weder, dass er mir all seine Korrespondenz noch seine Gespräche (die ja durchaus vertrauliche Inhalte haben können, die der Gesprächspartner nur mit einer Person teilen möchte) mit wem auch immer offen legt, mein Vertrauen ist groß genug nicht alles und jedes als potentielle Fremdgehquelle zu sehen. Vertrauen in einander muss doch so ein bisschen Freiheit möglich machen.

      Spätzle schrieb:

      Der Seitensprung - die Affäre - die Spielbeziehung

      Geheim oder ganz offen mit dem Wissen und der Erlaubnis des Partners. Wie steht ihr dazu?
      Jeder so, wie er möchte. Geheim finde ich persönlich nicht so gut, aber ich weiß, daß es dafür manchmal nachvollziehbare Gründe gibt.
      Bei meinen Partnern möchte ich jedoch nicht hinter einer geheimen Affäre kommen. Das wäre wahrscheinlich das Ende meiner Beziehung mit diesen Partnern.

      Spätzle schrieb:

      Habt ihr selber das schon gemacht oder darüber nachgedacht?
      Ich lebe es gerade. Allerdings mit Einverständnis meines Ehemannes.
      Daran gedacht habe ich 28 Jahre nie. Kam für mich nie in Frage und ich hätte das weit von mir gewiesen.

      Spätzle schrieb:

      Oder seid ihr betrogen worden?
      Soweit ich weiß, noch nie.

      Spätzle schrieb:

      Was für Gründe oder Umstände führen eurer Meinung nach zu einem Seitensprung - einer Affäre - einer Spielbeziehung?
      Ich kann nur von mir sprechen: Meine Ehe gab mir leider nicht das, was ich brauchte, und ich konnte irgendwann meine Augen nicht mehr davor verschließen. Ich bin sexuell und seelisch verhungert in meiner Ehe. Gesprächsversuche meinerseits führten zu nichts. Als ich dann scherzhaft meinte, dann muß ich mir wohl jemand anderen suchen, war mein Mann begeistert... nicht die Reaktion, die ich erwartet hatte. Ich habe mir dann gedacht, wenn er so gar nichts dagegen hat und das sogar toll findet, dann mache ich es halt. So kann es kommen...

      Über andere wage ich da keine Spekulationen (obwohl ich mir vieles denken kann).

      Spätzle schrieb:

      Wo fängt Betrug für euch an?
      Wie manch anderer schon geschrieben hat: Wenn jemand sich nicht an feste Absprachen hält und diese heimlich bricht.
      Reine Gedanken und Fantasien sind für mich iü kein Betrug.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Irgendwie wiederholt sich die Meinung, dass Absprachen die Basis für das Fremdgehen sind.

      Ich bediene mich mal der Kalendersprüche..

      "Die Gedanken sind frei."
      Aber...
      "Fremdgehen fängt im Kopf an"

      Dann bin ich eindeutig des Betruges schuldig.

      Natürlich ist die Eifersucht des Partners mit ausschlaggebend ab wann für ihn/sie der Betrug anfängt.
      Also ich bin ein Mann und das bin ich gerne.
      Daher schaue ich natürlich gerne Frauen an. Sei es wegen der Augen, Nase oder Outfit.
      Somit schuldig im Sinne der Anlage.

      Auch Pflege ich weiterhin Kommunikation mit Expartnerinnen und mehreren Frauen.
      Schuldig im Sinne der Anklage.

      In meiner Ehe hatte ich zurückliegen ein Arrangement bezüglich auswertiger Treffen.
      Völlig sinnfreie Absprache im Nachhinein da beide letztendlich nur verletzt waren.
      Auch hier bin ich schuldig im Sinne der Anklage.

      Meine ganz eigene Meinung ist recht simpel.
      Persönlich brauche ich eine erfüllende Beziehung bzw. Partnerschaft die auf Offenheit und Vertrauen basiert.

      Sind diese Basics vorhanden können meines Erachtens alle Wünsche und das Verlangen nach Veränderung angesprochen werden.

      Machtgefälle sollte in einer D/S Beziehung in diesem Punkt keine Rolle spielen denn Partnerschaft funktioniert nur auf "Augenhöhe".

      Desweiteren muss in "jeder" Art der Beziehung ein Freiraum für beide Partner vorhanden sein
      Soweit geht dann 24 /7 nicht.

      Wohl angemerkt das es sich hier um meine ganz persönliche Einstellung handelt.

      Wenn also alle Basics stimmen und die Option und das Vertrauen vorhanden sind über alles kommunizieren zu können... Wie entsteht alleine der Gedanke fremdzugehen?

      Wir alle flirten und unterhalten uns.
      Aber kann man es nicht ohne schlechtes Gewissen ohne den anderen zu verletzen oder gar heimlich?

      Das alles geht mir etwas zu weit und ich gestehe meiner Partnerin das zu was ich einfordere.

      Unabhängig von unserem Machtgefälle und unserer Partnerschaft ist das für mich nur fair.

      BDSM gehört zu unserem gemeinsamen Leben aber ebenso unser reales Leben mit persönlichem Freiraum und Zeit für sich selbst.

      Fazit für mich persönlich... Weniger darüber sondern mehr miteinander reden.

      Kirie Omega schrieb:

      Fazit für mich persönlich... Weniger darüber sondern mehr miteinander reden.
      Was spricht denn dagegen, miteinander darüber zu reden? Irgendwie verstehe ich nicht, wieso sich in Deinen Augen "miteinander" und "darüber" auszuschließen scheinen.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      Dominantseptakkord schrieb:

      Was spricht denn dagegen, miteinander darüber zu reden? Irgendwie verstehe ich nicht, wieso sich in Deinen Augen "miteinander" und "darüber" auszuschließen scheinen.
      Ich meinte mit "darüber" wenn es bereits zum Fremdgehen gekommen ist.
      Daher "miteinander" wenn der Wunsch eventuell entsteht.
      War unglücklich von mir formuliert.
      Ich bin meiner Ex Partnerin (noch keine BDSM Beziehung) häufiger fremd gegangen. Antrieb war schlicht die Fleischeslust mal was anderes versuchen, erleben. Nachdem die Beziehung aus anderen Gründen auseinander gegangen ist habe ich einige Zeit später mit ihr drüber gesprochen (sind immernoch gute Bekannte) und sie war auch nicht 100% treu.


      Grundsätzlich halte ich einfach nicht viel von Monogamie, wenn es nur um Sex geht spricht für mich nichts dagegen sich den auch mal woanders zu holen, sowohl für mich als auch meine Partnerin, allerdings bin ich wohl etwas "reifer " geworden und würde vorher drüber sprechen und einen Rahmen festlegen in dem jeder Partner sich mit anderen Vergnügen kann