Seitensprung

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Liebe Fories,

      nicht selten steckt ein User/ Userin in dem Dilema seine sexuellen Wünsche nicht in seiner Beziehung ausleben zu können. Hand auf´s Herz wer dächte nicht daran es dann heimlich zu tun? Was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht? Habt ich schon betrogen oder wurdet betrogen? Wie reagiert ihr wenn ihr euren Partner erwischt? Wovor fürchtet ihr euch wenn ihr selbst betrügt?

      Fragen über Fragen.

      lg redcat
      Ich gehöre zwar nicht zu den Engeln, denn ich bin schon oft fremdgegangen, aber zähle mich auch nicht zu den Teufelchen, da jedes Fremdgehen seitens meiner Partnerin stets legitimiert war.

      Selber bin ich schon zweimal betrogen worden, damals habe ich versucht etwas zu retten. Das würde ich heute nicht mehr tun, außer vielleicht in einer sehr langen Beziehung in der alles stimmt und wenn vielleicht noch Kinder im Spiel wären. Ich denke aber ich wäre dann sehr misstrauisch und das würde die Beziehung bereits zusätzlich belasten. Das Problem dürfte aber sehr speziell sein. Ich bin jemand der einer neuen Partnerin dahingehend vollkommen vertraut, wird dieses Vertrauen verletzt ist es eigentlich kaum wiederherstellbar.

      Menschen können sich ändern, ich glaube aber nicht daran, dass dies von heute auf morgen geschieht. Daher glaube ich kaum, dass solche Verhaltensweisen ohne einen sehr scharfen Cut wirklich geändert werden können. Wer erwischt wird und wem dann noch (halbwegs einfach/schnell) verziehen wird, lernt doch in der Regel nur eines: So darf ich das nicht mehr machen aber so schlimm sind die Konsequenzen nun auch nicht.

      Wenn ich etwas nicht ausleben kann muss ich es eben meiner Partnerin kommunizieren. Hat sie Verständnis ist das schön, hat sie es nicht muss ich mir überlegen darauf zu verzichten oder mich zu trennen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich wurde bisher einmal (zumindest wovon ich weiss) betrogen. Das ist inzwischen gut und gerne 12 Jahre her, aber ich trage immernoch indirekt daran. Seitdem bin ich in neuen Partnerschaften gerne mal übertrieben eifersüchtig. Das legt sich zum Glück mit der Zeit und wachsendem Vertrauen, aber schwinden wird es wohl nie mehr.

      Anders herum: Seitdem ich erkannt habe, das für mich eine dauerhafte Beziehung ohne SM-Inhalte nicht in Frage kommt, lebt es sich deutlich einfacher. Bevor ich soweit war, habe ich 2x eine Vanilla-Beziehung "ausprobiert" und mir gesagt "wird schon klappen, Du liebst diese Frau, da brauchst Du kein SM". Die Szenarien glichen sich doch sehr. Ein Jahr ging es recht passabel, dann fehlte mir "mein" SM und ich hatte immer weniger Lust auf diesen (langweiligen) Stino-Sex. Das fiel natürlich auf und ich war immer häufiger entsprechenden Fragen ausgesetzt, wurde von meinen Partnerinnen bedrängt und frau verstand meinen innerlichen Rückzug nicht. Selbstverständlich habe ich meine Anliegen kommuniziert, aber "warum das plötzlich? das ging doch jetzt auch 12 Monate ohne?"

      Naja, Ende vom Lied: Bo hat sich auf der Straße nach anderen Frauen umgedreht (was er sonst auch tat), aber jetzt dann auch über die Neigungen und mögliche Sessions mit den Damen philosophiert. Reine Gedankenspiele, geboren einzig aus optischen Eindrücken und Klischeedenken, aber ein Warnsignal für mich. Im Schnitt hab ich diesen inneren Kampf jeweils noch ein halbes Jahr mit mir geführt, bevor ich dann entsprechend (bevor ich Mist bauen konnte), die Reissleine gezogen und die Beziehung beendet hab.

      Seit dieser Zeit und diesen 2 Erfahrungen gab es keine Vanilla-Beziehung mehr.
      Wer sich hierzu anonym äußern will kann mir, dem Admin oder einem Mod seinen Post per PN schicken. Bei solch einem Thema ist das sicher mal wieder etwas sinnvoller.

      Nicht vergessen, wir schauen alle nicht immer regelmäßig in unseren Posteingang rein, gerade die Mods tun dies eigentlich nur wenn es hier etwas zu moderieren gibt :)

      Sorry liebe Mods, dass ich euch Arbeit mache ohne euch vorher zu fragen, ihr müsst mich dennoch lieb haben :P
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Teilweise ist das meiner Meinung nach auch gewissermaßen "Ansichtssache". Man müsste anfangen zu philosophieren und das würde richtig richtig lange dauern.
      Letztlich kommt es doch auch darauf an, welche Lebenseinstellung man hat und ob man einen Seitensprung (definiere ich jetzt hier mal als Fremdgehen, quasi dass Partner davon nichts wissen soll) mit sich selbst vereinbaren kann.
      Würde ich z.B. an ein "Universum" glauben, in dem unsere Seelen alle von einem großen Ursprung stammen und wir nach unserem Leben hier auf Erden wieder in diesen Ursprung zurückkehren, bräuchte es mich - lapidar ausgedrückt - nicht jucken, ob und wie oft ich seitenspringe, weil ich mich im Grunde genommen selbst (als Teil des ganzen Ursprungs) damit betrüge, sofern man dann von betrügen reden kann. Und mit mir selbst kann ich machen was ich will. So eine Einstellung alleine wäre aber ziemlich kritisch, weil ich damit ja quasi alles was ich anderen antue rechtfertigen könnte, auch Mord und Totschlag...

      Viele sagen dazu "schönreden", ich sehe sowas anders. Es ist Teil der inneren Überzeugung, natürlich stimmen mir sehr viele hierbei nicht zu und behaupten trotzdem es wäre "schönreden". Endlosschleife.

      Hätte ich eine religöse Überzeugung im christlichen Sinne, würde die ganze Sache schon wieder anders aussehen.

      Hätte ich eine Vermischung der beiden zuvor genannten Varianten, also eine Konstrukt aus Religion und selbstgebastelter Überzeugung, wäre es theoretisch möglich, einigermaßen guten Gewissens damit zu leben, aber praktisch eventuell nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von boeserBen () aus folgendem Grund: Satz erweitert

      Die meisten alten Foren Hasen kennen das zwar alles schon aber um nicht nur zu fragen, geb ich mal meins zum Besten.

      Ich hab meinen jetzigen Mann Mr redcat in einem Alter und in einer Phase meines Lebens kennen gelernt, wo es für mich noch gar keinen exklusiven Beziehungen (in meinem Empfindne und meiner Gedankenwelt) gab. Hier ein Blümchen da ein Bienchen war offen gestanden meine Welt (bevor das jetzt zu krass klingt es gab kaum sexual Kontakte die über´s küssen hinaus gingen). Die Beziehung mit Mr redcat entwickelte sich aber zu etwas festem und selbst ich mit meinen rosa-roten Freiheitsscheuklappen musste mir irgendwann eingestehen, dass von mir Exklusivität unausgesprochen erwaret wurde. Da hatte ich aber schon längst einen zweiten Mann..
      Das ging ein Paar Jahre so und ich hab mal mehr mal weniger mit mir gerungen, mit der Zeit allerdings immer mehr. Je länger man eine Parallelexistenz führt, desto mehr entfremdet man sich vom Partner. Mein Leben kam mir selbst immer fremder vor. Immer öfter fragte ich mich ob Mr redcat mich denn noch lieben würde, wenn er denn wüsste wer ich tatsächlich bin. Da Gefühle nicht logisch sind, kam ich mir sogar ungeliebt vor und fing an zu klammern. Eigentlich war es der blanke Horror.
      Dann musste ich ich über Nacht (ok über 9 Monate) plötzlich erwachsen werden. Ich trennte mich von meinem zweiten Mann und verbrachte mit Mr redcat ein Paar sehr glückliche Jahre.
      Bis im Zuge einiger anderen Umwälzungen meine inneres Outing in Punkto BDSM plötzlich über mich herein brach. Das lösste innere Stürme größeren Ausmaßes aus und brachte mich wieder dazu es kurz zeitih heimlich zu versuchen. Diesmal Gott sei Dank nur kurz zeitig, denn ich fing sofort an unter der Heimlichkeit zu leiden. Ich erlebte Panikattacken und Verlustängste bis zur kompletten Lähmung. Blieb Mr redcat mal eine Stunde länger als erwartet weg war ich völlig fertig, weil mein Kopf sich ausmalte er sei dahinter gekommen und müsse mich nun entsprechend hassen.
      Das Drama blieb ihm natürlich nicht verborgen und so kam alles ans Licht. Es war die Hölle und der Himmel gleichzeitig. Der Himmel weil ich erleben durfte trotzdem geliebt zu werden (was ich wirklich nicht für möglich gehalten hätte) die Hölle weil ich das Ausmaß der Verletzung die ich zugefügt hatte, hautnah sah und spührte. Wir sind drüber gekommen über diese Zeit. Unser Fazit ist ein groteskes, keiner von uns findet den Betrug gut, keiner von uns möchte das je wieder erleben. Dennoch glauben wir beide das uns die Wahrheit zu dem Zeitpunkt traf war gut für uns. Früher hätte es wahrscheinlich zu einer Trennung geführt, hätten wir noch länger so gelebt wären wir einander so fremd das es auch zur Trennung geführt hätte. Da wir aber gern beieinander sind, musste wohl alles so sein wie es war. Betrügen ist scheiße aber für die Wahrheit wären wir zu jung gewesen- grotesk- ich weiß.

      Heute leben wir offen poly. Ich sogar in einer festen, zweiten Liebesbeziehung die Anteil an meinem ganzen Leben hat. Für diese Entwicklung bin ich jeden Tag dankbar. Heute bin ich ein Mensch mit dem man über Bedürfnisse sprechen kann ohne Angst haben zu müssen sofort verurteilt zu werden. Ich bin vielleicht nicht bei allem sofort begeistert, vielleicht bin ich auch mal verletzt. Aber unterm Strich bin ich so gefestigt in mir selbst, dass ich mir zutraue für alles eine Lösung zu finden. Das gleiche gilt für beide meiner Parter sowohl für Mr redcat als auch für Epi. Deswegen kann ich mir schwer vorstellen heute nochmal einen Betrug zu begehen oder einen zu verzeihen. Mein 20ig Jähriges ich war einfach noch nicht soweit, was wohl für Mr redcat auch galt.

      lg redcat
      Was ich unlogisch und unfair finde ist, dass ich evtl. zwar damit leben könnte, meine Partnerin zu hintergehen, aber nicht, wenn sie es täte.
      D.h. ich könnte schon damit leben, aber nur wenn ich es nicht wüsste...da liegt der Hund begraben nämlich.

      Bei mir "funktionert" das glaub ich nur wenn nur einer "weiß", egal wie rum.
      @Ben

      Ja natürlich ist das eine Endlosschleife. Ich hoffe meine obige "Beichte" trägt dazu bei das folgende nicht als zu große Moralkeule zu verstehen.

      Eine wie auch immer gebastelte Überzeugung ist gut und schön und nicht per se eine Selbstlüge. Die Frage ist was bringt eine Partnerschaft die in solch elementaren Überzeugungen gegensätzlicher Meinung ist? Ich werf die Frage hier nur auf, ich erwarte keine Antwort.

      Nach meiner nun nicht ganz bescheidenen Erfahung schütz man nicht den Partner, dieses ich will ihn/ sie nicht verletzen ist in meinen Augen gelogen (vor sich selbst gelogen). Man möchte nicht verlassen werden, das ist alles. Und in dem man dem Partner einen Teil seiner selbst verbirgt, nimmt man diesem die Möglichkeit sich ganz mit dem Wissen um alle Dinge für oder gegen einen zu entscheiden. Das mag dazu führen, das der Partner sich nicht gegen einen entscheidet und das gibt verlockende (sehr verlockende) Sicherheit. Aber und das war es was mich aus der Bahn geworfen hat, es nimmt dem Partner auch die Möglichkeit sich im vollen Umfang für einen zu entscheiden. Denn das kann er ja gar nicht. Und das macht einen sehr, sehr einsam.

      Wenn du jetzt noch dazu addierst, das das ausleben einer Sehnsucht dich verändern wird, eine Veränderung die du vor deiner Partnerin verbergen musst. Dann bekommst du ein heilwegs realistisches Bild von dem was dich erwartet.
      redcat, keine Sorge, bei DIR verstehe ich wie es gemeint ist...

      Du beschreibst natürlich eine legitime Sichtweise der Dinge, die für Dich gültig sein kann, für mich aber nicht gültig sein muss.

      Ich könnte im Voraus noch gar nicht sagen, ob mich diese Sehnsucht, wenn ich sie denn auslebte, verändern würde (im Sinne von "ich will mehr davon")...vielleicht würde diese Sehnsucht ja auch für mich sterben, weil es einfach nichts für mich ist...

      Vielleicht würde mir diese Sehnsucht aber auch gefallen und ich würde mehr wollen...dann würde sich, da stimme ich Dir zu, meine Situation entsprechend ändern, aber jetzt kommt das große ABER: es würde meine Situation nicht JETZT ändern, sondern erst DANN. Und ich kann nicht in die Zukunft sehen, deswegen versuche ich immer Lösungen für JETZT zu finden. Sollte diese Sehnsucht seinerzeit alles andere dominieren und den ersten, wichtigsten Stellenwert einnehmen, heißt noch vor der Beziehung zu meiner Partnerin, so müssten selbstverständlich DANN entsprechende Konsequenzen erfolgen...und welche das wären, bin ich mir durchaus bewusst. Allerdings wäre es DANN auch nicht so dramatisch wie es JETZT SCHEINT.

      I'm so sorry, aber das Thema geht schon wieder OT? :S
      Ich habe in meinem Leben schon mal betrogen (einmal und nie wieder aufgrund dieser sehr unschönen Erfahrung), und ich wurde schon betrogen. Beides zusammen hat mich zu der Erkenntnis gebracht, Heimlichkeit ist nichts anderes als Feigheit und Angst vor den möglichen Konsequenzen, das mag man verpacken und verargumentieren wie man will. Ich kenne all die scheinbar guten Argumente, von "ich liebe ihn aus ganzem Herzen und würde die Beziehung NIE aufgeben wollen, das hat ja jetzt gar nichts mit unserer Liebe zu tun", über "es geht doch bloß um ein bisschen Sex den ich sooo mit ihm nicht haben kann", bis hin zum Klassiker aller Klassiker "ich will ihm doch nicht unnötig weh tun, was er nicht weiß macht ihn nicht heiß".

      Tschuldigung, aber das ist und bleibt Schmarrn und Selbstbetrug. Da hat redcat recht, es geht immer nur um die Angst, verlassen zu werden und allein dazustehen, wenn man ehrlich sagt, was Sache ist. Ob das jetzt moralisch ist? Nein, ich hab einfach gelernt, alles was unehrlich ist schadet. Es schadet mir selbst ganz enorm, und es schadet anderen. Ja, sogar denen, die es doch "eigentlich" gar nicht wissen. Davon, was für einen Schaden es anrichtet, wenn es dann doch rauskommt, mal ganz zu schweigen.

      Und darum kann ich heute von mir sagen, ich betrüge nicht. Wenn ich merken würde, ich drifte darauf zu, egal warum, würde ich die Karten auf den Tisch legen und mir meine Beziehung und mich selbst ehrlich anschauen. Ich will einfach nicht mehr mit einem egal wie schönen Schein leben.

      Ich hab übrigens bei einer guten Bekannten vor ein paar Jahren mal miterlebt, was passierte, als sie nach über 35 Jahren Ehe urplötzlich erfahren hat, dass er davon fast 20 Jahre lang fremdgegangen ist. Und das" Beste": er hat es ihr selbst erzählt, in einem Akt von "ich will dich nicht länger belügen, das hast du nicht verdient!". Die Frau ging durch die Hölle und hat sich bis heute nicht von dem Schock erholt, dass ihr ganzes Leben für sie rückblickend auf einer Lüge basiert hat. Jeder glückliche Moment mit ihrem Mann, den Kindern und Enkeln ist seither für sie nicht mehr das, was es mal war.

      Ja, jeder muss tun was er/sie für richtig hält, und jeder sollte mit den Konsequenzen seines Tuns und Lassens leben. Manchmal gestaltet sich das dann aber irgendwann wesentlich schwieriger und schmerzlicher, als man sich in der Phase des "oooch, ich mach doch nur dies und das und dann seh ich weiter" vorstellen kann .... oder will. Eigene Erfahrung, nicht mehr und nicht weniger.

      DasWeib schrieb:

      Ich habe in meinem Leben schon mal betrogen (einmal und nie wieder aufgrund dieser sehr unschönen Erfahrung), und ich wurde schon betrogen. Beides zusammen hat mich zu der Erkenntnis gebracht, Heimlichkeit ist nichts anderes als Feigheit und Angst vor den möglichen Konsequenzen, das mag man verpacken und verargumentieren wie man will.
      danke dir - du sprichst mir aus dem herzen!

      so seh ich das auch. ich habe auch beides schon erlebt - und in beiden situationen so gelitten, dass ich für mich danach entschieden habe, ich betrüge nicht, und ich lüge meine partner nicht an - egal um was es geht!

      bin ich in einer beziehung, und fehlt mir was, das ich partout nicht erhalte, aber nicht darauf verzichten kann, dann ziehe ich die konsequenz und beende die beziehung. ich kann und will meinen partner nicht hintergehen - und genausowenig will ich hintergangen werden. wenn die gegenseitige abmachung lautet, eine monogame beziehung zu leben, halte ich mich daran und gut ist. ich will, dass sich mein partner genauso auf mich verlassen kann, wie ich mich auf ihn verlassen will. ohne ausnahme.

      eine andere situation ist es, wenn ich in einer offenen beziehung bin. da kann ich heute damit umgehen, dass es neben mir noch eine andere sub / frau gibt. ich will dann einfach nicht wissen, wann und wo und wie.. und dann erzähle ich meinem partner auch nicht, was ich ausserhalb mache. sich gegenseitig damit nicht zu verletzen, wenn beide darüber auch nicht bescheid wissen wollen, gehört für mich zur loyalität dem partner gegenüber dazu. alles eine frage der gegenseitigen, und für mich dann auch verbindlichen abmachung.

      den menschen, den man angeblich liebt, anzulügen und zu betrügen ist aus meiner sicht unterste schiene und ein zeichen von selbstunsicherheit, feigheit und angst vor der konsequenz.

      zu meinen, der / die partnerIn würde das ja eh nicht merken, ist schlicht naiv und empfand ich als zusätzliche beledigung. ich habe in beiden beziehungen gespürt und gemerkt, als ich angelogen oder betrogen worden bin. zuerst wurde wochenlang abgestritten - als es irgendwann dann doch auskam, war die demütigung und der vertrauensbruch umso heftiger und verletzender.

      das muss ich heute nicht mehr haben. warum nicht einfach miteinander reden, wenn im "heimischen" bett was fehlt? warum nicht gemeinsam eine neue lösung finden? der wunsch nach monogamie ist zwar bei vielen da - aber offenbar in realität doch nicht immer lebbar....

      lg
      camille

      camille schrieb:


      so seh ich das auch. ich habe auch beides schon erlebt - und in beiden situationen so gelitten, dass ich für mich danach entschieden habe, ich betrüge nicht, und ich lüge meine partner nicht an - egal um was es geht!


      War bei mir ganz genauso. Ich habe beide Seiten erlebt, auf beiden Seiten ist es irgendwann rausgekommen und ich habe extremst gelitten. Vielleicht war das für mich der Knackpunkt, an dem ich für mich entschieden habe: nie wieder!

      camille schrieb:


      bin ich in einer beziehung, und fehlt mir was, das ich partout nicht erhalte, aber nicht darauf verzichten kann, dann ziehe ich die konsequenz und beende die beziehung. ich kann und will meinen partner nicht hintergehen - und genausowenig will ich hintergangen werden. wenn die gegenseitige abmachung lautet, eine monogame beziehung zu leben, halte ich mich daran und gut ist. ich will, dass sich mein partner genauso auf mich verlassen kann, wie ich mich auf ihn verlassen will. ohne ausnahme.

      Das ist es: absolute Verlässlichkeit! Wenn ich die nicht gebe, kann ich nicht erwarten sie zu bekommen. Wenn ich sie aber nicht bekomme, macht die Beziehung für mich keinen Sinn, denn ich brauche diese Sicherheit. Das mag bei anderen anders sein, für mich persönlich macht aber gerade dieses absolute "sich auf den Partner verlassen können" eine Liebesbeziehung aus.

      Offen und ehrlich zu sein ist manchmal wirklich nicht einfach. Den Partner mit der Wahrheit zu konfrontieren - oder umgekehrt vom Partner damit konfrontiert zu werden - kann schmerzhaft und verletzend sein, es ist meiner Ansicht nach der steinigere Weg. Es erscheint oft auf den ersten Blick einfacher, den Partner "verschonen" zu wollen, so erspart man sich Diskussionen und erhält zumindest erst mal den status quo. Vielleicht will man auch nicht die Verantwortung für eine schlechte Stimmung übernehmen, die man mit der Wahrheit auslösen könnte. Mit scheinen diese "Vorzüge" des Verschweigens jedoch sehr vordergründig und kurzlebig zu sein. In der Summe betrachtet muss ich sagen, dass es sich auf Dauer für mich letztendlich immer ausgezahlt hat, frühzeitig mit der Wahrheit um die Ecke zu kommen.

      Letzten Endes muss natürlich jeder für sich entscheiden, was er sich, bzw. seine Beziehung zumuten kann und will. Aus eigenen Erfahrungen und dem was ich von mir bekannten Beziehungen weiß, in denen Fremdgehen im Sinne von Betrügen/Hintergehen vorkam oder noch vorkommt, komme ich insgesamt zu der Erkenntnis, dass dies im Ergebnis durchweg großes Unglück mit sich bringt.
      "Möchtest du nicht doch dein Abendessen essen?" "Nein, aber lass es stehen. Ich bin gespannt was es macht, wenn es aufwacht." (ALF)
      Ich habs auch von beiden Seiten erlebt und nein- es ist nicht immer rausgekommen (zumindest ich war geschickt genug denke ich) aber glücklich waren wir trotzdem nie.
      Ich würds nie mehr anders haben wollen als ehrlich.
      Lebe jetzt auf ausdrücklichen Wunsch meines Partners poly und habe noch nie solch eine wundervolle, tragende Beziehung gehabt in der mein Partner auch mein bester wirklicher Freund ist dem ich alles, aber auch alles anvertrauen kann...nicht weil er alles so toll findet oder verzeiht aber weil er immer das beste für mich will und sich immer größte Mühe gibt eine Lösung für Probleme zu finden.

      MEINE Meinung!

      Ich persönlich habe das Glück es noch nie erlebt zu haben (Beides)! Ich denke das Schlimmste wäre das Verheimlichen. Man sollte die Reißleine schon VORHER ziehen und das Ganze hinterfragen. WARUM käme es so weit? WAS kann mir die andere Person so viel mehr geben als meine Frau?

      Ich weiß schon... Wenn der Partner nicht will, dann will er eben nicht.... Ok, dann weiß man es. ICH für meinen Teil bin dankbar mit meiner Frau alles ausprobieren zu können. Und ist mal was nicht dabei.... gibts andere Sachen...

      Und im schlimmsten Fall bedeutet das eben Trennung! (Achtung Ladyhawke, ich schreibe hier allgemein!) :love:

      Es wird hier wieder wohl nur sehr individuelle Problemlösungen geben und kein Patentrezept.

      Zur Furcht.... ja, die Verlustangst, das wäre wohl MEINE größte Angst... Alles zu verlieren, was man sich über Jahrzehnte aufgebaut hat (aus Liebe!) .....

      P
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Ich bin noch nicht fremd gegangen, nicht weil ich so korrekt bin, sondern weil ich die Konsequenzen nicht tragen wollte.
      Die Vorstellung meinen Partner dann anlügen zu müsse, zu vertuschen und immer auf der Hut sein müssen....nichts für mich.
      Da würde eine große Portion Lebensqulität flöten gehen.
      Ebenso finde ich die Vorstellung, wenn es dann rauskommt, fürchterlich, denn ich weiß, wie es sich für den Betrogenen anfühlt.
      Das würde ich meinem Partner nicht zumuten wollen.
      Wenn ich gemerkt habe, dass mich ein anderer reizt, war das eigentlich immer ein guter Indikator, dass was in meiner Beziehung schief lief.
      Früher habe ich großen Wert auf Monogamie gelegt, einfach weil es sich so gehört.
      Seit ein paar Jahren halte ich Ehrichkeit für weitaus wichtiger und die Basis von allem.
      Von daher ist es bei mir eine Sache der Absprache.
      Gibt eine Beziehung eine offene Kommunikation nicht her, dann würde ich mir ernsthafte Gedanken machen, ob die Beziehung noch tragfähig ist, denn jeder sollte zu seinen Bedürfnissen stehen können.
      Von daher......Seitensprünge haben sicher ihren Reiz, doch ich bin der Meinung, dass sie sich nicht wirklich lohnen.
      Für einen kleinen Fick, einen Augenblick bin ich nicht bereit den Preis zu zahlen.
      Für mich gilt ähnliches wie für Gast 125.
      Wenn ich in einer Beziehung bereit bin, fremd zu gehen, ist es ein klares Zeichen dafür, dass die Beziehung krank oder sogar schon tot ist.
      In einer gut funktionierenden Beziehung habe ich nicht das Bedürfnis fremd zu gehen. Es geht ja nicht immer nur darum, sexuelle Wünsche erfüllt zu bekommen. Vertrauen ist hier das allerwichtigste.
      Würde ich selber fremd gehen, wäre ich gedanklich wahrscheinlich so sehr damit beschäftigt, dass ich mich auch an mancher Stelle fragen würde, ob es mein Partner vielleicht auch tut. Man schließt ja bekanntlich immer von sich auf andere.
      Und wenn meine Beziehung bis dahin intakt wäre, so wäre aber das spätestens der Zeitpunkt, wo sie ganz erhebliche Risse bekäme.

      Nicht fremd zu gehen bedeutet für mich aber nicht zwangsläufig, monogam zuleben, denn wenn es mit dem Partner abgesprochen ist, ist es kein Betrügen und somit (für meine Begrifflichkeiten) kein Fremdgehen mehr.
      Also bin ich auch da ganz bei Gast 125, es ist eine Sache der Absprache.