Thema Angst.

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      Thema Angst.

      Hallo ihr Lieben.
      Für mich spielt das Thema Angst eine recht große Rolle in den sexuell präferierten Gefühlslagen. Nach dem Schmerz ist das sicher mein bevorzugtes Werkzeug, dass mich richtig heiß werden lässt. Ich mag das Gefühl total gerne und unterstütze mich da selber aktiv, indem ich mich richtig rein peitsche, wenn es das Szenario zulässt. In der Angst fühle ich mich immer gut. Es gibt bei mir andere Gefühlslagen, die nur mit Vorsicht zu genießen sind, oder mit denen nicht gespielt werden darf.

      Deshalb meine Frage, wie geht ihr mit dem Thema Angst um? Mögt ihr das Gefühl, oder ist es ein Ausschusskriterium?
      Aufgrund meiner PTBS ist Angst ein Ausschlusskriterium. Es könnte dabei zur dissoziativen Phase kommen und danach wäre ein Totalabsturz vorprogrammiert. Angst war das überwiegende Gefühl meiner Kindheit und selbst die Traumatherapie kann das Risiko eines Flashbacks oder Trigger nicht völlig abstellen.
      Ich lasse gerne mit meinem Kopfkino spielen, aber echte Angst löst das nicht aus. Zum Glück habe ich den richtigen gefunden, der das richtige Feingefühl dafür hat.
      Hmm eine gute Frage.

      Ich glaube nicht, dass Angst mich richtig Erregen könnte. Richtige Angst könnte ich bei meiner Frau auch gar nicht entwickeln. Das Vertrauen einfach bedingungslos vorhanden.
      Die Spannung wenn man nicht weiß was als nächstes passiert, vielleicht auch etwas völlig unerwartetes, ist schon etwas anderes. :oo:


      Daher mein Statement. Spannung ja Angst nein. :rolleyes:
      Phönix, dass kann ich natürlich sehr gut verstehen. Mit schlechten Erfahrungen ist das Spiel mit der Angst bestimmt gefährlich.


      FallenMycraft, bei mir ist das anders herum. Gerade weil ich weiß und darauf vertraue, dass mir nichts passiert, kann ich mich in die Angst rein steigern.
      Wenn man mich zum Beispiel würgt, sage ich mir nicht innerlich, "keine Angst, ich bekomme schon rechtzeitig wieder Luft..", sondern ich sage mir "ich sterbe, Hilfe, jetzt sterbe ich gleich..."
      Also schicke ich mich aktiv in die totale Panik.
      Mal die andere Seite....
      Ich mag die Angst in ihren Augen... Ich weiß, dass es ihre tiefste Emotion ist.. Eine der sie nicht ausweichen kann.
      Ich weiß allerdings auch, dass es der absolute Ritt auf der Rasierklinge ist und jederzeit sehr brutal Kippen kann. Aber das ist wiederum genau das was ich genieße. Ich bin stolz auf sie selbst und auf mich wenn ich sie dazu bekomme ihre Angst zu überwinden. Ich provoziere die Angst und ich hole sie da wieder raus.
      Die Basis muss allerdings absolutes Vertrauen sein... Wenn das nicht da ist, weil man sich vorher in der Wolle hatte, oder was weiß ich und sie sich nicht in diese Emotion rein fallen lassen kann... Dann tunlichst die Finger davon lassen.
      Sie mag es nicht ... Aber wahrscheinlich ist das der Grund warum ich es mag ;)
      Hmmm.... Aber ganz klar ... Die Dosierung ist hierbei unglaublich wichtig ... Es ist ein wenig wie diese Entspannungsübungen ... Bei denen man alle Muskeln anspannt mit aller Energie und sich danach besser entspannen zu können.... Das Fallen lassen nach aufgefangener Angst erscheint mir tiefer ;)

      Wie gesagt ... Die Perspektive der anderen Seite

      Cheers

      Giz

      Frau K schrieb:

      Gerade weil ich weiß und darauf vertraue, dass mir nichts passiert, kann ich mich in die Angst rein steigern.
      Wenn man mich zum Beispiel würgt, sage ich mir nicht innerlich, "keine Angst, ich bekomme schon rechtzeitig wieder Luft..", sondern ich sage mir "ich sterbe, Hilfe, jetzt sterbe ich gleich..."
      Also schicke ich mich aktiv in die totale Panik.
      Ist das nicht sowas wie "erweitertes Kopfkino" ? Ich weiß nicht ob ich das so könnte. Ganz abgesehen davon, dass meine Frau dann vermutlich eine echte Panik bekommen würde, wenn sie richtige Angst in meinen Augen sieht, selbst wenn das vorher abgesprochen war .

      FallenMycraft schrieb:

      Frau K schrieb:

      Gerade weil ich weiß und darauf vertraue, dass mir nichts passiert, kann ich mich in die Angst rein steigern.
      Wenn man mich zum Beispiel würgt, sage ich mir nicht innerlich, "keine Angst, ich bekomme schon rechtzeitig wieder Luft..", sondern ich sage mir "ich sterbe, Hilfe, jetzt sterbe ich gleich..."
      Also schicke ich mich aktiv in die totale Panik.
      Ist das nicht sowas wie "erweitertes Kopfkino" ? Ich weiß nicht ob ich das so könnte. Ganz abgesehen davon, dass meine Frau dann vermutlich eine echte Panik bekommen würde, wenn sie richtige Angst in meinen Augen sieht, selbst wenn das vorher abgesprochen war .

      Nun ja. Er kennt ja meinen Fetisch. Im Zweifelsfall bleibt ja immer ein Griff zwischen die Beine, um sich zu vergewissern, wie ernst es um meine Angst steht. :D

      gizmo schrieb:

      . Es ist ein wenig wie diese Entspannungsübungen ... Bei denen man alle
      Muskeln anspannt mit aller Energie und sich danach besser entspannen zu
      können.... Das Fallen lassen nach aufgefangener Angst erscheint mir
      tiefer ;)

      Ja, dass ist schön beschrieben. Wenn sich viel Spannung im Vorspiel aufgebaut hat, ist es nachher wie fliegen.
      Hallo Frau K.

      ich stelle jetzt mal eine Vermutung in den Raum das du echte Todesangst noch nicht kennengelernt hast. Selbst herbeigeführte Angst indem ich so tue als ob, ist ganz ein anderes Kaliber als eine Situation in der ich ausgeliefert bin und keine Einwirkung mehr auf das Geschehen habe.
      Ich kann gut nachvollziehen das dich das Spiel mit der Angst kickt. Aber du hast auch gleichzeitig die Gewissheit und das Vertrauen das es nicht zum Schlimmsten kommen kann. Und genau deswegen ist es auch vom Grad der Angst so anders als "echte" von der eigenen Person nicht mehr steuerbaren Angst.

      Ich selbst mag das Spiel mit Ängsten nicht und damit meine ich tiefsitzende Ängste. Natürlich kickt es den Herrn umso mehr.

      lg
      LadyHawke
      Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man echte Angst simulieren kann. Ich schliesse mich da Phönix an- für mich ist Angst auch nichts, ungesund für meine Psyche und gehört nicht in mein /unser BDSM Spiel, nicht in meine zwischenmenschlichen Beziehungen rein. Da will ich absolutes Vertrauen, Sicherheit denn das Leben bringt so schon genug angstbehaftete Situationen mit sich. Die reichen mir absolut. :thumbdown:
      Doch, ich kenne Todesangst. Ich bin als Kind beinahe ertrunken. Man hat mich erst bewusstlos aus dem See gezogen. Ich erinnere mich an jede Fassette des Todeskampfs. Heute mag ich besonders gerne Erstickungsangst und Waterboarding.
      Ich bin sexuell ein Grenzgänger. Auf Messers Schneide balanciere ich für mein Leben gerne. :D
      Todesangst ist ein NoGo für mich ... dabei stehe ich auf Mindgames, weil mein Teilzeitsub ohnehin wenig Haue aushält und ich deshalb gerne solche Komponenten einbringe, um das Spiel zu versüßen. Selbstverständlich gibt es dabei viele Tabus. Vor allem niemals die Angst vor dem Bruch eines Tabus! Wir machen viel mit Augen verbinden oder Dingen die man nicht sieht ... beispielsweise knife play, schneiden ist für beide tabu und trotzdem kickt das Gefühl einer kalten Klinge auf der Haut ... herrlicher Grusel.

      'Richtige' Angst ist das nicht, nur Angst im Zusammenhang mit dem Spiel. Ich liebe es mit starken Gefühlen zu spielen, natürlich auch Angst wenn entsprechend unbedingtes Vertrauen zugrunde liegt, dann treibe ich ihn gerne an Grenzen. Außerhalb des Spiels :nein: brauch ich nicht ... echte Todesangst kenne ich und die ist wirklich nicht geil.
      Hmm ich find das schwer zu beschreiben. Zum Teil gehört ein Angst Gefühl für mich mit dazu, dieser Grusel vor unbekannten Situationen die ich nicht selber steuere, wo ich mich immer wieder auf´s neue Frage wie weit er wohl gehen wird. Mein Herz springt, mir ist flau im Mage und manchmal glaub ich gleich zu hyperventilieren (was natürlich quatsch ist aber vielleicht wisst ihr was ich meine). Das Angstgefühl erscheint mir also echt und trotzdem ist es so ganz echt dann doch nicht, weil er mein Partner ist und ich ihm vertraue. Diese wirkliche Angst möchte ich auch nicht spüren, sie blockiert mich und macht einen Zugang zu mir unmöglich.
      Ich formuliere es mal so: einen Grusel vor dem Sadistem in ihm- ja- der kickt mich, aber wirkliche Angst nein. Vor jemandem vor dem ich Angst habe bringe ich mich in Sicherheit und folge ihm nicht in eine session oder sonst wo hin.

      lg redcat
      @Frau K
      Im Zweifelsfall bleibt ja immer ein Griff zwischen die Beine, um sich zu vergewissern, wie ernst es um meine Angst steht.
      Das würde ich nicht gerade einen sicheren Indikator nennen. "Nasswerden" kommt bei vielen Frauen auch gerade in bedrohlichen und überhaupt nicht lustvollen Situationen vor. Das ist ja gerade auch ein Problem, dass viele Vergewaltigungsopfer nach der Tat haben ... dass sie nämlich bemerken, dass sie bei all dem körperlich reagiert haben - und das natürlich absolut nicht wollten. Sie denken dann manchmal ähnlich, wie du es suggerierst ("Nasswerden bedeutet soviel wie 'Es doch irgendwo geil finden'".), schämen sich dann umso mehr und können das gar nicht einordnen. Die Wissenschaft spricht da vom "Split"-Phänomen. Siehe z. B. diesen kurzen Artikel hier (nzz.ch/aktuell/startseite/niem…rauen-wuenschen-1.2117429), aus dem das folgende Zitat stammt:
      Dass sich der Frauenkörper in gewissen Situationen – gerade auch bedrohlichen – sozusagen automatisch und ohne bewusste Wahrnehmung auf Sex einstellt (und damit die Lubrikation der Vagina sicherstellt), könnte sich in der langen Vorgeschichte des Menschen als Schutzmechanismus entwickelt haben, um Frauen bei Vergewaltigungen vor Verletzungen zu schützen, die Unfruchtbarkeit oder Tod bedeuten konnten.

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      Nightshade, das Beispiel mit dem Messer ist auch ganz schön. Die meisten Subs haben dabei im Kopf "uhuhuhuuuh, das ist ja gruslig, aber mein Schatz wird mich schon nicht schneiden".
      Ich mach dann die Augen zu, denke mir einen fremden, gefährlichen Mann ins Bett und lass einen grauenhaften Psychothriller mit ungewissen Ende anlaufen.

      Redcat, mit einem Mann, vordem ich echt Angst hätte, käme auch niemals in mein Leben, in mein Bett. Ich mag einfach sehr gerne Spielangst. Und die schüre ich eben nach Kräften.
      @Frau K
      Sicher. Und ich denke, auch dein Partner wird das eine vom anderen unterscheiden können. (Denn du hast es ja so geschildert, dass es nicht für dich, sondern für ihn sozusagen ein Kontrollmittel ist, ob er nicht zu weit geht.)
      Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Nässe im Schritt der Frau eben nicht automatisch heißen muss, dass ihr das, was gerade passiert, auch gefällt. Es könnte auch ganz anders sein. (Vielleicht auch bei dir.) Ich denke, das sollte man wissen.

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      spielangst? hm kann ich angst empfinden, wenn ich genau weiß, dass er mir niemals wirklich was tun würde?

      nein das kann ich nicht. das ist interessant, frau k, dass du - so würde ich das interpretieren - deine fantasie mit der aktuellen situation vermengst und dir damit deinen eigenen film zimmerst. das könnte ich nicht.

      ich finde es natürlich auch hochspannend, wenn ich die kalte klinge eines scharfen messers auf meiner haut spüre oder eben auch andere situationen, die, wenn der andere nicht mein geliebter partner wäre, etwas sehr gefährliches ansich hätten, nur wirkliche angst kann sich daraus bei mir nicht entwickeln.
      ich mag es, nicht zu wissen, wie weit er gehen wird, wenn er mit dieser unbekannten spielt und das ausreizt, damit baut sich unbändige spannung auf, die mich auch ev. zum zittern bringt und mein kopfkino auf hochtouren anlaufen lässt, aber ich könnte mir bei unseren spielen keine situation vorstellen, in der ich wirklich angst bekäme - außer, ich merke, dass er die kontrolle verliert.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel: