Wie definiert Ihr eine Beziehung?

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      DasWeib schrieb:

      Das definier ich nicht, das spüre ich .... und wenn da beide das Gleiche spüren, ist es eine Beziehung, wenn nicht, ist es ein Problem.


      Das "Problem" war hierbei auch die Frage. Nicht, ob zwingend Gefühle im Spiel sein müssen oder nicht, sondern welche Erwartungen man im Grunde an eine Beziehung stellt und da können sich die Beteiligten, trotz gegenseitiger Gefühle, uneins sein. Das kann im Groben beginnen und sich bis ins kleinste Detail erstrecken. Ich mag mich jedenfalls nicht mehr blind in Beziehungen stürzen, die dann schnell wieder enden, weil's doch nicht gepasst hat, ohne dass irgendwer daran Schuld trägt.

      Rein der Gefühle wegen, reicht mir auch eine Affäre (sind beide Single!). Der grundlegende Unterschied hierbei (für mich): bei einer Affäre steht der Spaß-Faktor im Vordergrund und ist eher kurzfristig angedacht. Bei einer Beziehung hingegen ernsthaftes Interesse mit der Hoffnung oder Überzeugung auf ein langfristiges Zusammensein.

      Die Frage, die sich mir stellt: glaube ich an einen langfristigen Bestand von einer gemeinsamen Beziehung nach ihren Vorstellungen oder werden mir da gewisse Details zunehmend als Mangel auffallen und dadurch die Harmonie gefährden?

      Gefährte schrieb:

      .....oder werden mir da gewisse Details zunehmend als Mangel auffallen und dadurch die Harmonie gefährden?
      genau DA fängt für mich die arbeit an mir und an der beziehung an:

      an der beziehung: gegenseitige offenheit in der kommunikation in bezug auf eigene wünsche und vorstellungen; gemeinsames ausloten von abmachungen, vereinbarungen, regelungen... kompromisse schliessen - toleranz lernen / üben / vertiefen...

      und an mir in form von reflexion: wie tolerant bin ich? wie sehr bin ich nur auf MEIN wohl aus? wie gut kann ich den partner mit seinen gewohnheiten, seinen marotten, seinen eigenarten annehmen? bin ich wirklich bereit, ihn so anzunehmen wie er eben ist - mit all seinen guten UND weniger guten seiten, ohne ihn nach meinem bild verändern zu wollen? kann ich auch mal was einfach annehmen, auch wenn es nicht nach meinem gusto ist, ohne dass ich versuchen muss, den partner umzustimmen, oder ihn von meiner meinung zu überzeugen?

      wenn diese bereitschaft zur "arbeit" an sich und an der beziehung von beiden seiten da ist, dann ist das m.E. DIE basis schlechthin für eine gesunde und tragfähige beziehung... die auch mal unharmonischere zeiten übersteht ;)

      und diese bereitschaft, sich so für die beziehung einzusetzen, macht dann für mich auch der unterschied zu einer affäre.

      just my 2 cents ;)

      lg camille
      Ich hatte bisher immer langjährige Beziehungen, die allesamt eins auszeichnete, nämlich: das sich gegenseitig so annehmen, wie man ist. Es käme für mich überhaupt nicht in Frage, mich für meinen Partner zu verbiegen, nicht einmal mich ihm anzupassen, genausowenig erwarte ich das natürlich von ihm. Ich suchte mir von vornherein jemanden, der von seiner grundeinstellung zu mir passt, aber auch über die nötige Toleranz verfügt, mich nehmen zu können wie ich eben bin. so wie ich es eben auch tue.
      Diese Toleranz ist für mich Voraussetzung für eine funktionierende, harmonische Beziehung. Das darf keine Arbeit sein sondern Basis. Für mich klappt's halt nur so. Das muss aber jeder für sich entscheiden.
      Jemanden nach meinen Vorstellungen zu verändern oder mich ummodeln zu lassen wäre für mich ein absolutes nogo und demnach beziehungskiller.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von red () aus folgendem Grund: .

      Ihr habt ja nicht Unrecht und ich kann zumindest mit Sicherheit sagen, dass ich eine Beziehung mit ihr kategorisch nicht ablehnen würde, andernfalls würde ich mir diese Gedanken gar nicht (mehr) machen. Aber davon abgesehen, ist der Rest alles andere als so simpel gestrickt.

      Sie ist nämlich von der Persönlichkeit her eigentlich ein echt toller Mensch, ich verbringe wahnsinnig gerne Zeit mit ihr, haben durchaus viele Gemeinsamkeiten und auch sexuell läuft's super. Jetzt kommt allerdings natürlich das ABER: Sie hat trotz dessen Schwierigkeiten Nähe zuzulassen. Zumindest in einem Verhältnis, das mir angenehm ist. Es sollte eigentlich passen, doch hierbei tut es nicht wirklich. Ich kann natürlich nicht erwarten und möchte es auch nicht, dass sie sich wegen mir verbiegt und ich bin auch bereit auf sie zuzugehen, doch muss ich ebenso auch die Grenzen meines eigenen Wohlergehens bewahren.

      Mal sehen, was die Zukunft bringt.
      Meine Definitionen (nicht unbedingt deckungsgleich mit meinen Ansprüchen):

      Beziehung
      Verbindlichkeit, füreinander Einstehen.
      Sexuelle Anziehung und Ausleben der Sexualität sind in der Regel gegeben, meist auch Exklusivität.
      (Liebe sollte bestehen. Vertrauen sollte bestehen. Ebenso Rücksichtnahme und Loyalität, Treue. Sich für den anderen verändern wollen. Für den anderen da sein. Gegenseitige Unterstützung. Gegenseitige Bewunderung. Und und und...)

      Freundschaft
      Ein gewisses Maß an Vertrauen und füreinander Einstehen.
      Liebe und / oder sexuelle Anziehung bestehen nicht (beidseitig) - oder werden zumindest nicht ausgelebt.

      Affäre
      Im Fokus steht der sexuelle Spaß beider Beteiligten. Exklusivität muss nicht gegeben sein.
      Verbindlichkeiten gibt es nicht.
      Freundschaft kann bestehen, muss aber nicht.
      Liebe kann bestehen, tut es aber in der Regel nicht.

      So in etwa...
      Here comes a candle to light you to bed,
      Here comes a chopper to chop off your head.
      @Gefährte wenn ihr -noch- nicht wisst was das mit euch werden soll dann probiert doch einfach mal aus wie weit ihr kommt und in einer Weile wisst ihrs dann...freundschaftliche Basis und gegenseitige Anziehung scheinen ja vorhanden zu sein. Eine Beziehung entsteht manchmal auch erst dann, wenn man sich auf jemanden einlässt und ihn auf der "mehr als Freundschaft oder reiner Sexebene " kennenlernt.
      @Herbstblume

      In der Praxis klappt dieses "einfach entwickeln lassen" leider nicht, wie man es sonst gerne in der Theorie hätte. Bei uns geht das schon länger so und führte schließlich zur Konversation. Nicht, dass es uns bisher irgendwie weiter gebracht hätte, allerdings kommen wir einfach auf keinen Konsens.
      Na dann nehmt es doch einfach so wie es ist falls es euch gefällt und wenn nicht..tja dann müsst ihr tief in euch gehen. Braucht man denn für alles einen Namen oder eine feste Form? Ich denke mir immer, es geht doch primär darum miteinander glücklich zu sein...
      Die Frage, die Herbstblume stellt, stelle ich auch noch einmal.

      Ist es denn wichtig, wie "es" heisst? Wenn es passt, und ihr euch wohl fühlt ist es doch wunderbar.

      Lasst es auf euch zukommen und haltet es mit einem berühmten deutschen Dichter: "Name ist Schall und Rauch".
      Hallo Gefährte,

      eine Beziehung für mich ist am besten mit "zu Hause ankommen" zu beschreiben. Das umfasst keineswegs nur BDSM sondern jeden Aspekt eines gemeinsamen Lebens.

      Mit "Spielbeziehungen" kann ich selber im Grund gar nichts anfangen. Für mich wäre das in etwa mit "wenig ist besser als gar nichts" zu beschreiben... aber meine Lebensphilosophie ist anders: ich habe ein Ziel - und das ist "alles" - mit einem Sammelsurium aus Mosaiksteinchen kann ich nichts anfangen.

      Ja, das bedeutet auch, dass man mitunter lange Zeit gar nichts hat... ABER...für mich hat sich die Geduld stets doch gelohnt... und heute bin ich dort, wo ich immer hin wollte "zu Hause"...

      LG,
      Gast 123
      In einer Beziehung bzw Partnerschaft sind Gefühle im Spiel, im Gegensatz zu einer Affäre in der es mir nur um den Sex geht. Und in einer spielbeziehung geht's mir eben nur darum zu spielen.
      In einer Beziehung, lebe ich sämtliche Emotionen, welche ich so selten nach außen Preis gebe und in der ich mich auch " ungeschminkt" zeige. Desertieren habe ich da meinen halt und Rückhalt den ich brauche und eben auch haben möchte.
      Freundschaft ist für mich was ganz wichtiges, wobei es nicht sein muss, dass man sich ständig sieht oder hört, aber für den anderen da, wenn der mal eine Schulter zum anlehnen braucht, denn man kann nicht immer alles mit seinem Partner besprechen, wenn man einen hat. Ich selbst würde in "Not-" Situationen für meine sehr engen Freunde alles liegen und stehen lassen ( wenn ich nicht grad am arbeiten bin)
      I fly with my own Wings
      Na dann ist das halt eure, individuelle Art von Beziehung. Vielleicht eine, die sich nicht so sehr als stabil für die Ewigkeit anhört aber dafür für euch vielleicht jetzt sehr intensiv und befriedigend. Ihr werdet schon wissen was ihr aneinander habt. Also was solls?
      Oder stellst du dir grad -wohlmöglich weil unzufrieden- die generelle Sinnfrage eures zwischenmenschlichen Umgangs?
      Ich will eben gerade keine Beziehung in Angriff nehmen, wenn ich von dessen langfristigen Erhalt nicht überzeugt bin. Oder anders gesagt, ich weiß nicht, ob sie die Richtige für mich ist. Ich bin ein recht bodenständiger Typ und möchte langsam aber sicher mit der Frau, die ich liebe, eine gemeinsame Zukunft aufbauen und nicht in halbgaren Beziehungen festhängen. Der Wunsch wird umso stärker, wenn um einen herum die Leute ständig heiraten und teilweise sogar schon Familie haben.
      Eben nicht! Solange ich weiter Gefühle für sie habe, mich in ihrer Gegenwart wohlfühle, sie gerne um mich herum habe, solange bin ich auch nicht vom Gegenteil überzeugt.

      Mein Verstand sagt jenes, mein Herz was anderes. :crazy:

      Gefährte schrieb:

      Ich will eben gerade keine Beziehung in Angriff nehmen, wenn ich von dessen langfristigen Erhalt nicht überzeugt bin. Oder anders gesagt, ich weiß nicht, ob sie die Richtige für mich ist. Ich bin ein recht bodenständiger Typ und möchte langsam aber sicher mit der Frau, die ich liebe, eine gemeinsame Zukunft aufbauen und nicht in halbgaren Beziehungen festhängen. Der Wunsch wird umso stärker, wenn um einen herum die Leute ständig heiraten und teilweise sogar schon Familie haben.
      Aber weiss man das denn von Anfang an?
      Sicherheit gibt es doch erst einmal nie, da muss man sich doch immer langsam herantasten und ausprobieren.

      Gefährte schrieb:

      Eben nicht! Solange ich weiter Gefühle für sie habe, mich in ihrer Gegenwart wohlfühle, sie gerne um mich herum habe, solange bin ich auch nicht vom Gegenteil überzeugt.

      Mein Verstand sagt jenes, mein Herz was anderes. :crazy:
      Das brauche ich als Kopfmensch bitte noch einmal erklärt. :)
      Du hast Gefühle für sie, und willst unbedingt vom Gegenteil überzeugt werden? :crazy:
      Was sagt denn dein Verstand genau?
      Und was dein Herz?

      Gefährte schrieb:

      Mein Verstand sagt jenes, mein Herz was anderes. :crazy:
      Ja, Gefährte, der Verstand. Der sagt immer so vieles. So vernünftige Sachen. So kluge Sachen. Und er ist immer gut im Ausreden und Gründe für oder gegen etwas finden.
      Aber hat er denn auch recht? Ich kann nur für mich sprechen, aber fast alle Entscheidungen, die ich in meinem Leben aus dem Herzen getroffen habe, haben sich später als gut und richtig herausgestellt. Wenn ich auf meinen Verstand gehört, dann war das nicht immer so.
      Nimm Dir einfach die Zeit und Ruhe und erforsche Dein Herz. Finde heraus, was Du wirklich willst. Und wenn Du wirklich darauf hörst, wirst Du auch wissen, was jetzt für Dich richtig ist.