Tabu

      Hallo ihr Lieben.
      Ich habe es hier im Forum jetzt schon ein paar mal gelesen, eben wieder im Sperma spuken oder schlucken. Scheinbar gilt in den Augen einiger Doms hier das Motto, "Tabu nur da, wo es Gesundheit oder Leben gefährdet."

      Hallo? Ist das echt Euer Ernst?
      Tabus sind Tabus. Keine Sub dieser Welt sollte ein Tabu rechtfertigen müssen.
      Da gibt es in meinen Augen wenig Diskussionsgrundlage. Kein Mensch wird eine Spielart für sich tabuisieren, ohne Grund.
      Ein Tabu ist ein Tabu ist ein Tabu.
      Da gibt es nichts zu rütteln, in meinen Augen.

      Bin ich mit der Ansicht alleine?
      Nö, ich stimme da voll und ganz zu.

      Tabe ist Tabu und ich kann als Dom es entweder akzeptieren oder man geht getrennter Wege. Einen Tabubruch zu begehen, würde ich mich von einem Gewaltverbrecher nicht mehr unterscheiden, denn beim BDSM geht es ja immer noch um gegenseitiges Einvernehmen und das ist bei der Verletzung eines Tabus nicht mehr gegeben.

      Einzelne Tabus möchte ich dabei nicht bewerten und sehe hierbei auch keinen Grund für allgemeine Diskussionen. Es ist schon richtig, dass jeder seine eigenen hat und gänzlich irrelevant, ob Hans Wurst damit klar kommt oder nicht.
      Nein, sicher nicht. Ich denke, es ist, wie du sagst: Wenn es Tabus gibt, dann sicher nicht ohne Grund.

      Natürlich kann es theoretisch sein, dass man vielleicht pauschal alles Mögliche als "Tabu" erklärt, was man sich nicht für sich vorstellen kann. An dieser Stelle würde ich auch sagen, dass man grundsätzlich erst einmal nicht wissen kann, was wirklich ein Tabu für einen ist, bevor man es nicht einmal aus eigenem Erleben kennt (Dinge, die tatsächlich extrem riskant sind, einmal ausgenommen).

      In meiner eigenen Beziehung gehe ich davon aus, dass meine Partnerin als meine Sub prinzipiell alles machen und zulassen kann, was ich mir wünsche, denn sie will mir ja all meine Wünsche erfüllen. Und daher wird sie Dinge, die ich gern mit ihr erleben möchte, und die sie nicht schon nach eigenem Erleben (!) zur harten Grenze für sich erklärt hat, auch nicht zu Tabus erklären. Es ist für sie ja gerade auch ein Bedürfnis, eben von mir zu meinem Vergnügen benutzt zu werden.

      Ich würde sagen: Hier, wie sonst auch, steht Kommunikation und aufmerksames gegenseitiges Beachten an erster Stelle. Tabus werden nicht leichtfertig ausgesprochen. Und wenn doch, dann haben sie auch ihren Grund. Meine Partnerin hat mir bisher nur ein einziges Tabu genannt ... und auch mit mir darüber gesprochen und die Geschichte erzählt, die - ihrer Vermutung nach - dahintersteckt, warum das für sie ein Tabu ist. Da es sich dabei um etwas handelt, was mich persönlich überhaupt nicht kickt, ist es auch klar und für mich völlig problemlos, daran nicht zu rütteln. Wenn es jedoch Dinge sein sollten, die mir wichtig wären, dann gäbe es da natürlich schon ein potenzielles Problem. Dann müsste man halt abwägen. Vielleicht ließen sich mit viel Geduld ja auch Grenzen verschieben. Aber es ist für mich jedenfalls keine prickelnde Vorstellung, von meiner Sub Dinge einzufordern, die sie selbst gar nicht oder nur extrem widerwillig tun mag. Solange es für mich - und sie (!) - als Gehorsamsleistung letztlich doch genießbar ist, wäre es in Ordnung - aber dann würde sie es auch nicht als Tabu benennen, denn dann wäre es ja de facto keins. Ich würde mich jedenfalls selbst nicht gut dabei fühlen, wenn ich erleben müsste, dass meine Sub irgendwelche Dinge nur widerwillig, angeekelt oder völlig lustlos tut oder über sich ergehen lässt. Da verginge mir dann auch der Spaß an der Sache.

      Bezogen auf den genannten Thread: Wenn meine Partnerin mein Sperma partout nicht würde schlucken wollen, das für mich aber so wichtig wäre, dann wäre das ein Problem. Sie dann jedesmal dazu zwingen zu müssen, wäre mir einfach zuwider. Gerade, wenn ich selbst der Ansicht wäre, dass mein Sperma so etwas "Inniges" und "Wertvolles" wäre ... wenn ich erleben würde oder wüsste, dass es sie im Grunde nur anekelt, dann wäre das, was ich ja als ein tolles "Geschenk" betrachte, für sie eigentlich nur ein saurer Apfel, in den sie beißen müsste ... dann wären das aus meiner Sicht also eigentlich "Perlen vor die Säue". Wie sollte ich es genießen können, jemandem ein Geschenk aufnötigen zu müssen? Wie gesagt: Wenn es so wäre, dass das für sie ein echtes Problem (oder gar ein Tabu) wäre, für mich jedoch etwas sehr Bedeutsames, dann hätten wir ein Problem. Gottseidank trifft beides nicht zu.
      Salut Frau K,

      danke für diesen Thread.

      Grundsätzlich bin ich ganz deiner Meinung: Tabu ist und bleibt Tabu

      Trotzdem finde ich auch ok, wenn man darüber spricht, warum ein Tabu ein Tabu ist. Gerade in ein paar Gesprächen mit Anfängern ist mir aufgefallen, das Tabus aufgestellt werden ohne darüber nachzudenken bzw. sich Gedanken zu machen "Warum will ich das nicht?" und gerade das finde ich besonders wichtig. Deshalb finde ich ein Gespräch vollkommen in Ordnung. Rechtfertigung würde ich jetzt nicht dazu sagen, denn jedes Tabu sollte respektiert werden. Nur manchmal sollten die Gründe für ein Tabu offen gelegt werden.

      Ich würde trotzdem auch behaupten, dass sich Tabus auch verändern können.. beispielsweise durch nen Wegfall ;) das ist aber eine Sache, die bei Sub bleiben sollte. Nicht von Dom ausgeredet oder verlangt werden.

      So sehe ich das Thema bisher..

      LG, alzena
      Hallo Frau K,

      ich gebe dir vollkommen Recht! Ich finde es teilweise erschreckend, was in einigen Foren zu lesen ist.
      Und für mich ist es in keiner Weise auch nur im Ansatz nachvollziehbar, dass man eine Sub nötigt,
      Dinge zu tun, die sie ablehnt – dennoch über sich ergehen lässt, weil ihr Herr das will.
      Wenn die Unterwürfigkeit in dem Maße ausgelebt wird, hat das für mich nichts mehr mit einer Session
      zu tun und auch nicht mit BDSM. Das ist dann reines und meines Erachtens, billiges Benutzen. Von
      fehlendem Respekt und mangelnder Achtung erst gar nicht zu sprechen.
      Etwas von seiner Sub „abverlangen beutet für mich nicht, ihr Narben in der Seele zu hinterlassen. Genau
      das würde ich aber tun, würde ich ihre Tabus ignorieren.
      Dass man sicher im Laufe der Zeit die eine oder andere Grenze überschreitet, finde ich „normal“, aber
      nur dann, wenn das Beide wollen. Und als Dom bist du „verpflichtet“, genau hinzuschauen und zu merken,
      wenn es Subbie zu viel ist.
      Ich weiß nicht, wie das die Anderen sehen, aber ich möchte meiner Sub und Partnerin auch nach den Sessions
      in die Augen gucken können, und das nicht mit dem Wissen, sie in irgend einer, für sie nicht akzeptablen Form
      missbraucht zu haben.
      Für mich das tabu ist das, was eine Sub als klare Grenze vorgibt und daran gibt es sicher nichts zu rütteln.
      Tabu ist für mich Tabu, und ungenannt aber unerwünscht ist ebenfalls erstmal Tabu, wenn es sich herausstellt. Darüber reden kann man später.
      Gleiches gilt für Tabus, die zu Grenzen und damit überschreitbar werden ... nie ohne Absprache außerhalb der Session ohne Endorphin- und Adrenalincocktail im Blut.

      Was passiert, wenn Sub nicht gut verschnürt ist und ein unbekanntes Tabu gebrochen wird ... einen richtigen Absturz hatten wir glücklicherweise nie, einmal aber einen Tritt ans Kinn, ein bisschen weiter unten und es hätte für Dom böse geendet.
      Sperma im Mund geht gar nicht, schon im Gesicht muss nicht sein ... da hätte ich ihm beinahe in sein bestes Stück gebissen, und das wird noch gebraucht. Als Sub mache ich das also bestimmt nicht nochmal. Als Domme würde ich gerne zumal das Problem reine 'Geschmackssache' ist, mache es (noch) aber nur mit Gummi. Er würde sich bestimmt bedanken, wenn Domme ihn festbindet, ihm einen blasen will und würgend ins Badezimmer rennt :P
      Dass ich das versuche bedeutet für ihn trotzdem: Finger weg. Ich bin nicht Sub genug um das für ihn zu tun. Genauso wenig wie ich als Teil des Spiels den Flur wische. Er weiß das und es ist in Ordnung.
      Für Unbekanntes haben wir neben dem Safeword noch das zufällig etablierte 'wage es und ich ziehe dir die Haut ab'-Nein ... Wir haben nun kein starkes Machtgefälle und gelernt, damit umzugehen, dass wir beide deutlich mehr Dom als Sub sind. Das macht neben Extremen, die einen Vertrauensbruch nach sich ziehen würden auch Demütigungen zur riskanten Spielart. Sub sein ist ein Geschenk an den jeweils anderen und will respektiert werden. Es gibt Worte oder Befehle mit denen Dom(me) nur Wut (Grenze) bis hin zu Hass (Tabu) auf sich ziehen würde, und die sind eben nicht nach der Session vergessen ... und die Session wäre ruiniert. Das würde nicht nur Diskussionen oder Streit nach sich ziehen sondern auch das alltägliche Verhältnis schädigen, je häufiger desto schlimmer. Dabei geht es noch nicht einmal um Vertrauen.

      Natürlich kann man wegen solcher Inkompatibilitäten aneinander geraten oder die Beziehung irgendwann beenden ... das könnte aber auch wegen Alltäglichem passieren, Essen, Auto, Möbelkauf, rosa Unterwäsche. Rosa Unterwäsche hat aber keine so extremen Folgen wie ein gebrochenes Tabu oder auch nur das Rütteln daran.

      Besonders Sub muss für sich entscheiden, welche Opfer sie oder er bereit ist, zu bringen ... und für Dom auch, was er fordern will / muss oder was er an eigenen Vorlieben opfern kann. Auch das gehört dazu.

      Ich schließe mich alzena an:

      alzena schrieb:

      Ich würde trotzdem auch behaupten, dass sich Tabus auch verändern können.. beispielsweise durch nen Wegfall das ist aber eine Sache, die bei Sub bleiben sollte. Nicht von Dom ausgeredet oder verlangt werden.

      Krabbe68 schrieb:

      Ich weiß nicht, wie das die Anderen sehen, aber ich möchte meiner Sub und Partnerin auch nach den Sessions
      in die Augen gucken können, und das nicht mit dem Wissen, sie in irgend einer, für sie nicht akzeptablen Form
      missbraucht zu haben.
      Ich möchte mich bei dem einklinken, was Krabbe68 geschrieben hat.
      Genauso empfinde ich es auch. Auch, wenn ich nicht dominant bin.

      Es hat für mich ganz viel mit Achtung vor dem anderen zu tun, seine Tabus zu akzeptieren und sich danach zu richten, dem Vertrauen gerecht zu werden, das einem entgegengebracht wird.
      Wobei man sich an manche Tabus bestimmt auch annähern kann, wenn man darüber redet und gemeinschaftlich zu dem Schluss kommt, es immer mal wieder auszuprobieren... oder vorsichtig in eine bestimmte Richtung zu gehen.

      Und manches ist einfach tabu ist tabu ist tabu ........ wie Frau K. das schon so schön geschrieben hat :)

      Frau K schrieb:

      Bin ich mit der Ansicht alleine?

      Ganz unabhängig von Ugol's Law: Nein. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Jedenfalls nicht, wenn solche "Tabus sind zum Brechen da"-Sprüche von Doms bar jeder Vernunft, Empathie und Erfahrung kommen.

      Aber: Nicht alles ist auf immer und ewig in Stein gemeisselt. Auch wenn ein Tabu grundsätzlich erst einmal ein hartes Stopp bedeutet. Für alle Beteiligten, denn auch Doms/Tops haben Tabus, die Wunschzettel-Subbies ebenfalls zu respektieren haben - man kann ja dran arbeiten.

      Insofern wäre die Frage, ob ein Tabu als absolutes No-Go anzusehen ist oder eher als "Kann ich mir momentan definitiv nicht vorstellen". In letzterem Fall habe ich an mir selbst schon gesehen, dass sich Maßstäbe mit der Zeit verschieben und Dinge, die vorher unvorstellbar gewesen wären, auf einmal nicht nur interessant, sondern unterhaltsam werden.
      Generell sehe ich es auch so, dass ein Tabu erst einmal ein Tabu ist.

      Immer vorausgesetzt, dass Dom und Sub darüber gesprochen haben, denn bei manchen Dingen gibt es ja vielleicht auch Gründe, warum etwas so ist, und das sollte dann schon im Vorfeld geklärt sein.

      Ich für mich würde allerdings meine Tabus noch einmal in zwei Bereiche einteilen.

      Es gibt Tabus, die tabu sind, und auf ewig unvorstellbar, also No-Goes für immer. Ich kann mir keine Situation vorstellen, in der sich das ändern könnte .
      Und dann gibt es eben die Tabus, die "weicher" sind, und von denen ich mir durchaus vorstellen kann, dass sie irgendwann keine solchen mehr sind.
      Dann trifft nämlich das hier zu:

      The Jester schrieb:

      Insofern wäre die Frage, ob ein Tabu als absolutes No-Go anzusehen ist oder eher als "Kann ich mir momentan definitiv nicht vorstellen". In letzterem Fall habe ich an mir selbst schon gesehen, dass sich Maßstäbe mit der Zeit verschieben und Dinge, die vorher unvorstellbar gewesen wären, auf einmal nicht nur interessant, sondern unterhaltsam werden.
      Es gibt einige Dinge, die zur Zeit in die Kategorie Tabu gehören, bei denen ich mir aber durchaus vorstellen kann, dass es irgendwann einmal interessant werden könnte. Eben mit mehr Erfahrung und mehr Vertrauen.
      Da es in meinen Augen keinen, absolut keinen Bereich des Lebens gibt, in dem sich gesunder Menschenverstand und Achtung und Respekt vor dem Gegenüber verabschieden dürfen, gilt auch hier wie überall: meine Freiheit endet immer da, wo die Freiheit des anderen anfängt. Auch die Freiheit, NEIN zu sagen. Ob man dieses klare Nein nun Tabu nennt, derzeit noch unüberschreitbare Grenze oder wie auch immer. Und ich bin - anders als meine Vorredner teilweise - nicht der Meinung, dass man jedes Tabu auch gleich erklären muss (und rechtfertigen ja sowieso nicht, da sind wir uns offenbar einig).

      Natürlich ist es in einer Beziehung sinnvoll, sich dem anderen zu offenbaren, zu zeigen, zu erklären. Aber manches braucht auch da Zeit, manchmal eben auch eine Erklärung, und dann finde ich es unabdingbar, dass man diese Zeit auch bekommt. Außerdam kann man nicht alles erklären im Leben, oder weiß jeder genau zu sagen, warum er irgendwas nicht gerne isst, eine Farbe bevorzugt und eine andere schrecklich findet, etc. etc.?

      Aber eins ist klar: einTabu ist ein Tabu, ohne Wenn und Aber, und wenn das für einen Dom ein großes Problem darstellt, muss er sich halt überlegen, ob die Konstellation passt - einfach drüber weggehen wäre jedenfalls für mich definitiv das Ende von allem.

      LG das Weib

      P.S. und dass sich Dinge und Meinungen im Leben ändern und damit auch Tabus, Grenzen, Vorlieben, ist in meinen Augen so ein normaler Bestandteil des Lebens, dass ich das gar nicht erst erwähnt hab. Deshalb lohnt es sich immer, ab und an auch mal sich selbst zu hinterfragen, ob noch alles so ist, wie man das von sich kennt :rolleyes: .
      Ich bin ebenso der Meinung, dass ein Tabu ein unantastbares Tabu ist und auf jeden Fall respektiert werden muss.
      Ansonsten wäre die Aussprache eines Tabus lediglich eine Farce und für mich gäbe es keinen schlimmeren Vertrauensbruch als wenn Dom sich über meine Tabus hinwegsetzt oder diese bagatellisiert oder sich womöglich sogar lustig macht.

      Besonders im Hinblick auf die vielen schlimmen Gewalterfahrungen, die einige Subs offensichtlich in ihrer Vergangenheit gemacht haben, ist es erschreckend wenn Dom ihre Tabus nicht berücksichtigt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ludaa () aus folgendem Grund: *Worteinschieb*

      Guten Morgen,

      Ich möchte gerne an dieser Stelle einen kleinen Hinweis los werden.

      Viele Themen wiederholen sich natürlich hier im Forum, da es zum einen Dinge sind die und einfach beschäftigen, oder zum anderen uns immer wieder über den Weg laufen.
      Daher möchte ich euch bitten, bevor ein neuer Thread zu ähnlichen oder gleichen Themen gestartet wird, einmal die Suchfunktion im Forum zu nutzen.

      Wir erreichen dadurch, dass auch ältere Threads "weiterleben" und damit dann vor allem auch, dass die Meinungen an einem konzentrieren Punkt nachzulesen sind und nicht über 30 verschiedene Stellen verteilt.

      Es wäre schön wenn ihr ein wenig mit drauf achten könntet.

      Danke

      Mod 1

      P.S. Tolle Diskussion hier gerade! Weitermachen !!
      Im Allgemeinen denke ich dass sowohl Tabus als auch Grenzen als auch Vorlieben voll und ganz akzeptiert werden sollten.
      Man spricht ja nicht ohne Grund vor dem Spiel über das Ganze. Natürlich kann es sein, dass dann Inkompatibilitäten entstehen, aber dann muss man sich auf das Gemeinsame konzentrieren. Oder im schlimmsten Fall einsehen, dass es mit dem Partner einfach nicht funktioniert.
      Ich denke, dass gerade die Definition von Grenzen und Tabus BDSM von Missbrauch unterscheidet. Die Missachtung wäre dann mit Missbrauch gleichzusetzen. :nein:

      Auf mich selbst bezogen hat es bisher kein Tabuproblem gegeben. Dafür spielen wir wohl zu soft 8) .
      Wir sprechen immer mal wieder über Wünsche und Vorlieben, verwerfen dann Dinge die einem von uns keinen Spaß machen würden, machen vielleicht mal Dinge die für einen nur OK sind und binden natürlich alles ein was beiden Spaß machen könnte.


      FallenMycraft
      HI Frau K!

      Grundsätzlich JA. Tabu ist Tabu. Aber....

      Es bedeutet für UNS nicht dass dies UNABÄNDERLICH ist! Wir durften nun schon einige Male die Erfahrung machen, dass frühere Tabus auf einmal keine mehr sind. Und das ist schön! Es gehört zu unserer gemeinsamen Entwicklung dazu, dass an manchen Dingen gemeinsam "gearbeitet" wird.

      Mache Tabus werden vielleicht immer bestehen, andere sind nicht von Dauer.

      Liebe Grüße

      Mr.P
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....

      alzena schrieb:

      Trotzdem finde ich auch ok, wenn man darüber spricht, warum ein Tabu ein Tabu ist. Gerade in ein paar Gesprächen mit Anfängern ist mir aufgefallen, das Tabus aufgestellt werden ohne darüber nachzudenken bzw. sich Gedanken zu machen "Warum will ich das nicht?" und gerade das finde ich besonders wichtig. Deshalb finde ich ein Gespräch vollkommen in Ordnung. Rechtfertigung würde ich jetzt nicht dazu sagen, denn jedes Tabu sollte respektiert werden. Nur manchmal sollten die Gründe für ein Tabu offen gelegt werden.
      Ja, dass stimmt. Ich hatte ja das Glück, fast alle Erfahrungen aus einer Hand zu machen. Weil ich gar nicht wusste, was sich vielleicht als Tabu raus stellt, hab ich keines benannt. Wir starteten eh sehr, sehr soft. Da mich seine "alles ok"-Fragen zu Beginn nervten, verpasste ich uns ein Stoppwort. Das gab ihm die Sicherheit, meine doch recht intensiven Reaktionen nicht miss zu deuten.

      Langsam lernten wir uns kennen und vertrauen. Ich merkte, dass ich pervers und maso genug für ihn bin und das wird in Fragen des guten Geschmacks auf einer Wellenlänge sind.
      Dann gab ich ihm irgendwann die komplette Verantwortung für unser Sexualleben ab. Keine Tabus, kein Stoppwort. Das kam aber von mir, als ich soweit war.

      Ich weiß aber, dass er abbricht, wenn was bei mir verrutscht. Das passiert meist bei vollkommen harmlosen Zeug. Und diese Dinge vermeidet er dann zukünftig.
      Drehalb kann man sehr gut BDSM betreiben ohne festgelegte Tabus.
      Aber wenn es bei mir eines gäbe, dann hätte er das zu respektieren ohne wenn und aber.

      Wiederhergestellt durch Administrator: Es werden nicht einfach Threads kaputt gemacht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Frau K () aus folgendem Grund: Persönlich.

      :ups: Also das man sich in den Jahren verändert und somit auch Tabus und Grenzen ist ja schon geklärt.

      Ich habe ja das "Meine Tabus" auch in einem Artikel angeschnitten und bei mir ist es eben so das sich eine lange Liste von Nogo, Tabus und Grenzen fast aufgelöst hat und da nur ein paar NoGo/Tabus über-geblieben sind.

      Grundlegend würde ich mal sagen, man sollte für sich klären warum ist sein Tabu ein Tabu, hat es einen triftigen Grund oder hat man einfach nur Angst vor etwas, dass man nicht kennt? Kann man sein Tabu rational erklären?
      Bei mir ist ein NoGo, Rape (nur Vergewaltigungs-Spiele) und das kann ich rational erklären, ich habe das ohne einen Kontext schon mal erlebt. Oder Sex mit Männern ist Tabu, kann ich auch begründen, ich habe es einmal in meiner Jugend probiert und es gab mir nichts.Nur mal so als Beispiele angeschnitten.

      Ein NoGo ist klar, wer daran rüttelt spielt mit der Gefahr und das geht dann für keinen der Beteiligten gut aus. Flashback-Reaktionen können ins Aug gehen.

      Ein Tabu ist dann aber schon ein bisschen weicher und würde ich auch in die Hände anderer legen, die sind dann nicht wirklich unumstößlich und können mit der Zeit sehr schwammig werden bis es dann doch möglich ist dieses Tabu zu brechen. Dazu muss man aber bereit sein und das darf nicht auf Zwang geschehen, wenn man noch nicht so weit ist.

      Und dann kommen die Grenzen, welche ich eher als Verwischte Linien bezeichne, sie sind alles andere als nicht überschreitbar. Wie: Ich kenne meine Schmerzgrenze beim Schlagen sehr gut, also wo ich dann definitiv Meldung gebe. Aber ich weiß auch zu gut das über diese Grenze auch mit ganz einfachen Mitteln hinausgeführt werden kann. Eine Grenze definiert sich im empfinden und das kann heute 90% sein oder 150% oder 0% weil es einem nicht gut geht.

      Es ist wie gesagt ein Entwicklungsprozess der bei dem einen schneller voranschreitet und bei dem anderen langsamer oder auch immer gleich bleibt. Wichtig ist auf jedenfalls das man für selbst mal weiß wo er/sie steht und das man das auch mit dem Partner/Spielpartner durch Reden abklärt. Reden ist die beste Verhütungsmethode und wer nicht reden kann, mit dem Spielt man besser nicht.

      Meine Persönliche Empfindung über Tabus und Grenzen ist aber auch, dass sie mit der Zeit immer unbedeutender werden und man einfach sagt: "Ich will das Ausprobieren und dann neu darüber entscheiden, wo ich jetzt stehe." Daher sind auch Dinge möglich die ich mir vor 8 Jahren Nichtmal ansatzweise vorstellen habe können. Und so lange man das begründete Nogo Akzeptiert und behutsam mit den Grenzen umgeht, bin ich auch bereit mich auf alles andere einzulassen, auch wenn es vielleicht dann nicht das sein sollte was mir auch Spaß macht, sonder nur der Partnerin gefällt.

      Wie sagt man: "Was der Bauer nicht kennt, dass isst er auch nicht." aber dann entgehen einem auch so manche Köstlichkeiten. :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von CS-Ruby () aus folgendem Grund: Fehler gefunden

      Sicherlich durchläuft jeder Mensch auch einen ständigen Entwicklungsprozess, wodurch man sich und seine Einstellung zu x Themen immer wieder ändern kann und wenn Sub darauf Bezug nehmend ein Tabu aufstellt im Sinne von "aktuell nicht machbar, aber in naher Zukunft offen", dann sehe ich hierbei einen Dialog für die Definition von Tabu notwendig, um einen gemeinsamen Nenner zu schaffen, damit Tabus ihren Sinn als solches bewahrt werden können. Oder welch ein Begriff dafür sonst auch taugt.

      Es gibt, wie gesagt, einen Entwicklungsprozess, doch bleibt die Zukunft unbekannt. Ein Tabu kann irgendwann ungültig werden und ist somit kein Tabu mehr. Es kann allerdings niemand sagen, ob das in einem Jahr oder doch erst in 50 Jahren passieren wird. Es ist daher zwar nicht unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich.

      Auch funktioniert das übrigens in beide Richtungen. Was man heutzutage toll findet, kann in zehn Jahren wieder scheiße sein und dafür bedarf es nicht einmal irgendwelcher traumatischer Erlebnisse.

      Somit gilt ein Tabu jetzt und nach aktuellem Wissenstand auch für immer, bis man vom Gegenteil überzeugt wird. Das muss Sub allerdings auch selber klar entscheiden können, so wie sie auch in der Lage sein können muss zu entscheiden, welchem Dom sie sich hingibt.
      Ein Tabu ist ein Tabu!

      Allerdings sehe ich auch, dass es ein Kommunikatives Problem gibt bzw. einfach unterschiedliche Ansichten was ein Tabu ist.

      Ich muss sagen, als sub fordere ich das meine Tabus so stehen bleiben können wie sie sind. Ein Dom der sofort nachgefragt hat warum dieses oder jenes besteht ist bei mir stets durchgefallen. Das war mir damals gar nicht so bewusst, das war intuitive Bauchentscheidung. Damit bin ich aber sehr gut gefahren, große Enttäuschungen sind mir erspart geblieben. Als sub lasse ich mich auf die Bedürfnisse meines Doms stark ein. Damit ich das Gefühl habe, das auch zu können brauche ich einfach das sichere Gefühl das Dom grundsätzlich bereit ist meine Persönlichkeit zu bewahren. Wer gleich von Anfang an andeutet meine Tabus als lapidar oder gar unberechtigt zu betrachten, der vermittelt mir nicht dieses Gefühl.

      Nun ist meine Tabuliste aber auch nicht ellen lang. Ich habe selbst manchmal in Forenkommunikation das Gefühl, dass sub´s Tabulisten benutzen um Einfluss auf das Spielgeschehen zu nehmen, um die Kontrolle darüber zu behalten. Das ist selbstverständlich total legitim. Es ist einfach nicht jedermans Sache die Zügel fahren zu lassen, muss es auch nicht sein. Genau so legitim ist es aber auch wenn ein Dom dann lieber nein danke sagt, weil ihm das abgesteckte Spielfeld zu eng ist und er keine Bereitschaft seitens sub sieht sich auf seine Führung einzulassen. Es ist wie immer und überall, es müssen sich zwei finden die zueinander passen.

      Ich kann den subjektiven Eindruck das Tabuslisten manchmal unnötig lang sind und Dinge enthalten die bei genauerer Betrachtung doch eher Grenzen sind verstehen. Verstehen kann ich aber auch sub´s die so agieren. Ein großer Teil der Dom´s vermitteln einem das Gefühl das es nicht´s tollerers gibt als an Grenzen zu basteln und sub dazu zu bringen diese zu überschreiten oder zu dehnen. Natürlich ist das auch eine tolle Erfahrung. Nur nicht unbedingt in der dritten session. Als ich noch auf der suche war, hatte ich oft ich sag jetzt mal Vorgespräche in denen Dom sofort über´s Grenzen verschieben sprach. Einfach erstmal im gemeinsamen Spielrahmen bei dem zu bleiben was beide definitiv mögen, schien wohl zu langweilig (und ich mag wirklich eine Menge Sachen). So stelle ich mir meine Sexualität nicht vor. Insgesamt soll die mir Genuss bringen, mich entspannen, Freude und Gewinn sein. Grenzen zu verschieben ist immer auch zumindest etwas anstrengend- selbstverständlich bin ich dazu bereit- aber nicht von Anfang an und nicht ständig. Ich muss in meinen Grenzen schon genug sein, sonst seh ich keine Basis für das gemeinsame verschieben. Dadurch das viele Doms aber subjektiv das Gefühl vermitteln sofort an die Grenzbereiche zu wollen, mauert man die als sub eben intuitiv zu, so entstehen mit unter so lange Tabulisten. Es ist eine Aktion Reaktion Geschichte, die keinem das Leben leichter macht.

      lg redcat
      Sehr treffend ausgedrückt redcat, so sehe ich das auch!

      Ich hatte vielleicht bisher immer Glück, die Geschichte mit den Tabus war bei mir noch nie ein wirkliches Thema (sicher auch weil die Liste nicht all zu lang ist) aber auch mir begegneten immer wieder doms, die den Eindruck erweckten, als wären sie nur an grenzverschiebungen interessiert. Auch ich hab diese intuitiv ausgeschlossen, das ist mir einfach zu wenig.
      Aber ich kann verstehen, dass manche subs deswegen die Grenzen enger stecken.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Hallo,

      Tabu ist Tabu ganz klar, dennoch KÖNNEN sich manche verschieben ( Ich rede jetzt nicht von den "rechtlichen" Tabus). Ich habe von Anfang an, als ich mich in die Praxis traute, gesagt, WAS für mich ein Tabu ist. Damit habe ich mir schon einige Doms "vergrault" weil dann kam, neee darauf will ich nicht verzichten, du bist keine Sub, wenn du das nicht tust usw. usw. einige waren bereit trotzdem weiter mit zu kommunizieren und als wir dann nach ner Zeit drauf kamen, erklärte ich auch, warum ich das als Tabu habe.

      Dann kam mein Herr, Tabus waren kein Problem. Da ich bei NULL angefangen habe, hatten/haben wir den Deal, dass ich bereit bin, nachdem wir über das ein oder andere gesprochen haben, dass wir neues ausprobieren und ich DANACH entscheide ob das ok ist oder auf die Tabu Liste kommt, denn was ich nicht kenne, kann ich nicht als Tabu deklarieren. Damit sind wir bis dato gut gefahren. Ich hatte Atemkontrolle als Tabu, ihm auch gesagt, dass sollte er es versuchen ich nicht dafür Garantiere mich nicht zu wehren. Irgendwann kam beim albern die Situation, ich saß auf ihm und meint Sieger....und er legte mir die Hände an den Hals und meinte, lehn dich vor soweit du kannst und willst und solange du es möchtest! Ich geb zu, als ich mich nach vorne lehnte, lief bildlich Beitag von Doc Wolf vor meinen Augen ab :lol: und heute, finde ich es toll, inzwischen kennt er mich so gut, dass ich mich da voll reinfallen lassen kann, es liebe und es ist ja überall machbar, selbst in Wien vorm Restaurant :love:

      Heute hatten wir wieder ein Gespräch, da ich etwas durch den Wind war und im laufe des Gespräches meinte er dann ....dafür gibt es mit dir keine Grenzen-geben und nehmen.....ich hab ihn dann mal gefragt wie er das meint und dann meine 2 Tabus aufgezählt..... und er nur an dem einen arbeiten wir und bei dem anderen machst du das schon so und so und deswegen keine Grenze! Er meint ich hätte bei Ihm keine Grenzen....Ich habe immer noch die ?( im Gesicht, dennoch freut es mich, dass er es so sieht!


      Dennoch werde ich, sollte ich mit nem neuen Dom anfangen, erstmal einige Sachen als Grenze deklarieren, denn ich brauch für manches Vertrauen!


      Dennoch entscheide ICH was für mich ein Tabu ist und kann es aber auch begründen.