Anonyme Umfrage: Verleih gegen sehr viel Geld

      Dogville ist eh mein Lieblingsfilm, ich finde der sagt sehr viel über den Umgang von Menschen mit Macht und die damit verbundene moralischen Korruption aus.... und es gibt, im Gegensatz zu einer Leiche bei der alten Dame, nur einen Überlebenden, den Hund :) aber das wäre nochmal ein ganz anderes Thema :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Jetzt muss ich doch noch unbedingt was loswerden. Auch wenn es unmoralisch sein mag, der Gedanke daran verliehen zu werden ist für mich tatsächlich ein ganz großer Kick und einer meiner liebsten subbigen Kopfkinofilme. Da kommt eine offene Beziehung oder sonstige Absprache nicht mal annähernd dran. Ich bezweifel ganz stark dass ich diese Fantasie jemals ausleben werde, aber ich finde den Gedanken an Verleih einfach geil, und das hat wirklich nix, aber auch gar nix mit Geld zu tun sondern nur mit Versautheit, Promiskuität und Spass an der Demütigung. Und all diese Eigenschaften gestehe ich mir mittlerweile auch zu. Jahrzehntelang dachte ich es sei mit mir etwas nicht in Ordnung weil ich derartige Gedanken hatte, ich fand es verwerflich und unmoralisch. Nun, ich habe meine Einstellung gottseidank geändert, ich war zwar bereits 42 aber besser spät als nie.

      Bin jetzt vielleicht ein bisschen off topic bzw emotional geworden, aber es ist mir einfach wichtig klarzustellen, dass Jemand der sich freiwillig verleihen oder von mir aus auch prostituieren würde trotzdem ein hochmoralischer Mensch mit klaren ethischen Vorstellungen sein kann.
      Es war schon immer eine Eigenart des Menschengeschlechts, zwei Garnituren Moral auf Lager zu halten –
      die verborgene, wahre und die öffentlich vertretene, künstliche.
      (Mark Twain)

      Anna schrieb:

      Das Paar war in einer Notsituation.
      Die Beziehung war am Ende kaputt, obwohl das alles "einvernehmlich" war.


      Und genau deshalb glaube ich auch, dass man vielfach nach außen der Meinung sein kann: "mir macht das
      nichts aus, und alles ist gut", aber wenn es dann real wird.....

      Krabbe68 schrieb:

      Anna schrieb:

      Das Paar war in einer Notsituation.
      Die Beziehung war am Ende kaputt, obwohl das alles "einvernehmlich" war.


      Und genau deshalb glaube ich auch, dass man vielfach nach außen der Meinung sein kann: "mir macht das
      nichts aus, und alles ist gut", aber wenn es dann real wird.....


      Yupp, sehe ich auch so.
      Aber ich gehöre dann eher zu den "verweichlichten Seelchen". :D
      Ich bin absolut käuflich.

      Ich kann aber meinen Partner nicht anbieten. Das muss er schon selbst machen. Wenn sich aber jemand dazu entschließt, weil es seine Fantasie ist, wer bin ich, um ihm das zu verbieten? Muss man eben das beste draus machen. Am besten, man bekommt einen Kombopreis für beide.

      Ich kann das gar nicht laut genug sagen: Man hat kein BESTIMMUNGSRECHT über eine andere Person. Wenn die Beziehung ansonsten intakt ist, kann man aber darüber hinweg sehen.
      Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

      Rhetorik schrieb:



      Ich kann das gar nicht laut genug sagen: Man hat kein BESTIMMUNGSRECHT über eine andere Person. Wenn die Beziehung ansonsten intakt ist, kann man aber darüber hinweg sehen.


      Das stimmt. Aber ich habe das auch an keiner Stelle gesagt. Ich habe nur gesagt, dass ich mich nicht verkaufen lasse.
      Nicht mehr und nicht weniger.
      Punkt. (oder sollte ich hier ein dominantes Ausrufezeichen setzen? ;) ).

      Wenn mein Dom also über mich bestimmen wollte, dass ich mich verkaufen lasse, dann bin ich weg.

      Rhetorik schrieb:

      Ich bin absolut käuflich.

      Ich kann aber meinen Partner nicht anbieten. Das muss er schon selbst machen. Wenn sich aber jemand dazu entschließt, weil es seine Fantasie ist, wer bin ich, um ihm das zu verbieten? Muss man eben das beste draus machen. Am besten, man bekommt einen Kombopreis für beide.

      Ich kann das gar nicht laut genug sagen: Man hat kein BESTIMMUNGSRECHT über eine andere Person. Wenn die Beziehung ansonsten intakt ist, kann man aber darüber hinweg sehen.


      Ich bin da eher schwer käuflich, aber ich bin dennoch käuflich auch wenn wohl niemand die entsprechenden Preise die nötig wären berappen wollen würde :D In einer DS Beziehung kann "man" übrigens durchaus das Recht haben über den Partner zu bestimmen. Dieser räumt einen das Recht dann aber ein und kann auch selbst aussteigen. Nach der Einräumung und vor dem Ausstieg kann es jedoch ein solches Recht geben und ja wir sind hier in einem BDSM Forum wo es eben solche DS Beziehungen gibt :leine: Übrigens hätte ich nicht die Größe darüber hinwegzusehen, wenn meine Partnerin den Wunsch hätte mit einem anderen zu spielen. Ich würde den Wunsch immer akzeptieren, dessen Umsetzung aber nicht... außer eben meine Moral wurde sehr sehr teuer erkauft...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Anna schrieb:

      Rhetorik schrieb:



      Ich kann das gar nicht laut genug sagen: Man hat kein BESTIMMUNGSRECHT über eine andere Person. Wenn die Beziehung ansonsten intakt ist, kann man aber darüber hinweg sehen.


      Das stimmt. Aber ich habe das auch an keiner Stelle gesagt. Ich habe nur gesagt, dass ich mich nicht verkaufen lasse.
      Nicht mehr und nicht weniger.
      Punkt. (oder sollte ich hier ein dominantes Ausrufezeichen setzen? ;) ).

      Wenn mein Dom also über mich bestimmen wollte, dass ich mich verkaufen lasse, dann bin ich weg.


      Liebe Anna,

      ich habe dich gar nicht persönlich ansprechen wollen. Ich habe nur den Ausgangsthread und die Überschrift gelesen. Wir widersprechen uns ja auch gar nicht. Wenn jemand auf die Idee käme MICH verkaufen zu wollen, würde ich da wohl noch mitsprechen wollen. Genauso wenig werde ich meinen Subbie verhökern. Dom hin oder her.

      Aber ganz generell ziehe ich eine ganz klare Grenzen, zwischen den Elementen einer SM-Beziehung und der restlichen Beziehung. Und diese Grenzen sind auch für mich schnell erreicht. Aber das gehört schon gar nicht mehr zum Thema.
      Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

      Gentledom schrieb:

      In einer DS Beziehung kann "man" übrigens durchaus das Recht haben über den Partner zu bestimmen. Dieser räumt einen das Recht dann aber ein und kann auch selbst aussteigen.


      Kommt darauf an, wenn du mich fragst, ist das eine einzige Metapher! Und man macht Fehler, wenn man diese wörtlich nimmt. Mag sein, dass man eine SM/DS Beziehung führt, Rechte hat man aber an keiner Stelle abgetreten. Man handelt einvernehmlich. Mehr nicht. Für mich hat diese Einvernehmlichkeit einfach Grenzen, die nicht verhandelbar sein. Wer das macht, zerstört einen Menschen.
      Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
      Ich bin da eher schwer käuflich, aber ich bin dennoch käuflich auch wenn wohl niemand die entsprechenden Preise die nötig wären berappen wollen würde In einer DS Beziehung kann "man" übrigens durchaus das Recht haben über den Partner zu bestimmen. Dieser räumt einen das Recht dann aber ein und kann auch selbst aussteigen. Nach der Einräumung und vor dem Ausstieg kann es jedoch ein solches Recht geben und ja wir sind hier in einem BDSM Forum wo es eben solche DS Beziehungen gibt Übrigens hätte ich nicht die Größe darüber hinwegzusehen, wenn meine Partnerin den Wunsch hätte mit einem anderen zu spielen. Ich würde den Wunsch immer akzeptieren, dessen Umsetzung aber nicht... außer eben meine Moral wurde sehr sehr teuer erkauft...


      Das stimmt, das Recht ist da. Aber es gibt auch Tabus. Wie steht es damit?

      Und danke für deine Ehrlichkeit, dass du eingestehst, dass du die Umsetzung deiner Partnerin, mit einem anderen zu spielen, nicht akzeptieren würdest.
      Mir scheint, dass wir gar nicht so weit voneinander entfernt sind.

      Rhetorik schrieb:

      Gentledom schrieb:

      In einer DS Beziehung kann "man" übrigens durchaus das Recht haben über den Partner zu bestimmen. Dieser räumt einen das Recht dann aber ein und kann auch selbst aussteigen.


      Kommt darauf an, wenn du mich fragst, ist das eine einzige Metapher! Und man macht Fehler, wenn man diese wörtlich nimmt. Mag sein, dass man eine SM/DS Beziehung führt, Rechte hat man aber an keiner Stelle abgetreten. Man handelt einvernehmlich. Mehr nicht. Für mich hat diese Einvernehmlichkeit einfach Grenzen, die nicht verhandelbar sein. Wer das macht, zerstört einen Menschen.


      Nein das kann mehr als eine Metapher sein. Wir haben hier schon oft das Thema EPE und TEP gehabt. Natürlich kein ein Mensch einem anderen Rechte an etwas abtreten. Wenn Dom bestimmen darf was Sub anziehen soll ist das eine Art Rechtsantritt. Es ist kein juristischer da Dom es nicht einklagen kann aber ein konsensualer faktischer. Recht können somit in fast allen Bereichen von A an B abgetreten werden, für mich ist es nur eine Frage der Freiwilligkeit, liegt diese vor ist es Sache der Beteiligten und nur in extremen Ausnahmefällen eine Frage welche die Gesellschaft richten sollte.

      Zur anderen Frage, siehe oben die Rechte müssen freiwillig übertragen und auch zurückgenommen werden können. Ein Tabu bedeutet eben, dieses Recht kann nicht übertragen werden, sonst wäre es ja kein Tabu :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:

      Situation: Es werden 5.000.000 Euro von einem Dom für eine Nacht mit euch/eurer Sub geboten. Euer Partner ist mit dieser Aktion einverstanden. Er wird ihre Tabus ganz sicher achten, es wird Safersex sein. Ihr könnt es überwachen oder es wird für euch durch vertrauensvolle Personen überwacht. Das Geld ist kein Schwarzgeld und ihr müsst es nirgends angeben, Diskretion wird garantiert...

      Mädels.... Hallo..... erinnert ihr euch noch an die Ausgangsfrage?
      Eine Diskussion, die unglaublich spannend ist, auch wenn sie eine never ending Story sein wird.

      EInerseits wollen sich einige verleihen lassen, obgleich das Gefühl dabei nicht wirklich konfirm
      mit dem Kopfkino ist. Andererseits gibt es eben auch die, die das ganz klar ablehnen.

      Weder in meinem Kopfkino noch in meinen realen Gedanken ist das eine Lebensform, mit der
      ich etwas anfangen kann. Vielleicht weil für mich zu einer Beziehung Liebe gehört. Mag sein,
      dass für andee genau die Liebe ausmacht, sich verleihen zu lassen oder verliehen zu werden,
      weil´s erwartet wird.

      Ich maße mir nicht an, jene zu verurteilen oder über jene zu richten, die das für sich so leben
      wollen oder können. Trotzdem bleibt für mich die Frage offen: Ist das nicht wirklich das Ende
      einer Beziehung?
      Schöne Sache die Frage hier. Ich werfe mal ein was mir bei solchen Fragen immer als erstes einfiel ich aber nie ausgesprochen habe. Ohne Frage ihr redet hier von viel Geld, denoch muss keiner von uns frieren oder hungern wenn er es ablehnt.

      Solange ich hier in Mitteleuropa in meiner bequemen Wohnung sitze, es meinen Kindern gut geht habe ich einen Preis der so hoch ist das er utopisch ist. Meine Familie exestiert aber nur, weil eine Frau meiner Ahnen Brot genommen hat.

      Ok hab jetzt erst quer gelesen. Das Thema Notsituation hattet ihr schon. Ich würde nicht zögern, auch nicht unter nicht so komfortablen Bedingungen wie hier beschrieben.