Anonyme Umfrage: Verleih gegen sehr viel Geld

Krabbe68 schrieb:

Trotzdem bleibt für mich die Frage offen: Ist das nicht wirklich das Ende
einer Beziehung?

Mein Antwort: Ich bin fest davon überzeugt, dass das dann früher oder später das Ende der Beziehung ist.

Vielleicht ist es nicht klar geworden, was ich wollte.

Ich habe nicht bestreiten wollen, dass man dieses Praxis leben kann. Das kann man. Ich brauche keine 2 Threads weiter schauen, um zu sehen, dass das gelebte Realität ist. Jetzt kommt aber der Punkt: Hier hat man keinerlei Rechte an irgendwen abgetreten. Das ist überhaupt nicht möglich. Warum ich das für unmöglich halte, liegt an einem einfachen philosophischen Argument, welches ich gerne ausführe, wenn es interessiert, aber ich brauche hier keinen mit einer Wall of Text langweilen.

Was man machen kann, ist, dass man sich darauf verständigt gemeinsam einen gewissen Lebensstil zu pflegen. Einem indem der andere vorgibt, was man zum Beispiel anzuziehen hat. Damit habe ich keine Rechte übertragen. Genau genommen hebt der Sub sein Selbstbestimmungsrecht niemals, in keinem Fall, auf. Und genau deshalb kann ich ihn auch nicht verkaufen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass meine Position (und mehr ist es ja nicht) nicht der Mainstream in der Szene darstellt. Aber für mich ist dieses gesamte Bild und vor allem das Selbstverständnis eines Doms oder eines Subs nahe am Absurden. Damit meine ich nicht, dass an der Praxis etwas falsch oder verwerflich wäre, mit Nichten!

Es ist aber ein einziges Imageprodukt, welches man sich gerne an die Tür hängt, dass man als Dom Rechte an irgendwem, oder Macht über irgendwen oder sonst eine Art von Autorität hat, die über die gemeinsame Entscheidung das Spiel zu spielen, hinaus geht. Oder um es Kurz zu machen: Der Dom ist der erste Knecht. Wenn man so will.


So, ich werf mir mal ne Cola ein. Ich erwarte so einiges an Gegenwind. Aber damit kann ich leben.

@Anna

Ob eine Beziehung danach noch intakt ist oder nicht, bleibt jedem individuell überlassen. Für mich müsste sie dann nicht zwangsläufig vorbei sein.

redcat schrieb:

Schöne Sache die Frage hier. Ich werfe mal ein was mir bei solchen Fragen immer als erstes einfiel ich aber nie ausgesprochen habe. Ohne Frage ihr redet hier von viel Geld, denoch muss keiner von uns frieren oder hungern wenn er es ablehnt.

Solange ich hier in Mitteleuropa in meiner bequemen Wohnung sitze, es meinen Kindern gut geht habe ich einen Preis der so hoch ist das er utopisch ist. Meine Familie exestiert aber nur, weil eine Frau meiner Ahnen Brot genommen hat.

Naja, stimmt. Aber das sind mir dann zu viele "Was-Wäre-Wenns".
Ich sehe mich jetzt, in meiner Situation, in meinem Leben. Und unter diesen Bedingungen habe ich diese Frage beantwortet.
Für mich ist es tatsächlich zu weit weg, mich nicht in Mitteleuropa vorzustellen.
Hier bin ich, hier lebe ich.
Klar können wir hier jetzt anfangen zu überlegen, was wäre wenn.
Aber ich denke, das war nicht der Sinn der Fragestellung.
Und wenn doch, dann hätte dies spezifiziert werden müssen.

@ Anna Das kann ich verstehen, nur seit ich Kinder habe spüre ich einfach das ich vieles hinter mir lassen würde ginge es ihnen wirklich schlecht. Solche Gedanken und Gefühle hatte ich vor ihrer Existenz nie.

@redcat: ich bin keine Mutter und kann nicht mitreden, zu was eine Mutter bereit wäre,
wenn es ihren Kindern schlecht geht.
Und was du als Mutter dann auch immer tun würdest, damit es ihnen besser geht, dafür
würde ich dich niemals verurteilen!!!!!

Krabbe68 schrieb:

@redcat: ich bin keine Mutter und kann nicht mitreden, zu was eine Mutter bereit wäre,
wenn es ihren Kindern schlecht geht.
Und was du als Mutter dann auch immer tun würdest, damit es ihnen besser geht, dafür
würde ich dich niemals verurteilen!!!!!

Das sehe ich auch so.
Ich bin keine Mutter.
Aber ich kann mir vorstellen, dass man dann noch einmal sehr viele andere Dinge tut.
Da bin ich bei dir.

Also als Mutter für meine Kinder gibt es glaube ich kaum etwas das ich nicht tun würde.Auch für meine Familie und Menschen die mir wichtig sind würde ich einiges tun.
Dafür eine Nacht für jemand anderen sub sein,warum nicht?
Einfach so wäre ich nicht käuflich.

Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wieso hier immer alle von Verleihen sprechen.
Ich dachte, dass sowas Prostitution heißt.

Klare Abgrenzung für mich-wobei Grenzen fliessend sein mögen...

Verleih: ohne Geld- rein aus "disziplinarischen " oder lustgesteuerten, durch Dom inszenierte Gründe
Vermietung: mit Geld, aber eher durch Top gesteuert, überwiegend als "Freizeitvergnügen"
Prostitution: mit Geld, aber -normalerweise- eher duch die sich Prostituierende gesteuert und weniger lust- als finanzinteressegesteuert...

wow hier ist ja einiges los gewesen, so viele Antworten in so kurzer Zeit

Bevor die Frage aufkam, habe ich auch gesagt verliehen werden? "Niemals". Wobei ich es nicht verwerflich finde, wenn Paare das Verleihen mit oder ohne Geld ausleben.

Wenn ich aber unter "cut off Punkt" verstehe, dass ich dadurch wie redcat sagte für mein Kind oder andere geliebte Menschen etwas lebensnotwendiges erreichen könnte, sage ich ja! Dann würde ich es tun. Da bin ich mir selbst einfach nicht mehr so wichtig.

Mit dem Wort "niemals" bin ich einfach vorsichtig geworden. Genau das schließe ich für mich auch dieser Diskussion, was wäre wenn? Bleibt dann ein niemals bestehen?

Hallo Anna, magst du das begründen? Dann wären doch alle offenen Beziehungen zum Scheitern verurteilt, oder?

Nein ich denke nicht das es das Ende einer Beziehung bedeutet.

Lieber offen und ehrlich in Absprachen, als hintenrum heimlich fremdgehen und wenn Beide dieses Spiel mögen finde ich das absolut ok.

Das ist auch meine Meinung, Blondie.

Jep, und auch die meine

Ich hab das Thema gestern mit meinem Herren besprochen und wir würden es für die entsprechende Summe tun. Was ist eine Nacht gegen ein sorgenfreies Leben?!

Alles hat seinen Preis!


Davon abgesehen würde ich für meine Kinder ALLES geben!

Wenn sowas abgesprochen ist und nicht hintenrum gemacht wird wäre es für mich weder ein Trennungsgrund noch verwerflich. Wieso auch? Klare Absprachen beugen dem meiner Meinung nach vor.

Was ist nur aus der ANONYMEN Umfrage geworden :lol2:

Ich habe bei der Umfrage angegeben, dass ich es nicht weiß... aber wenn ich noch einmal drüber nachdenke, bin ich mir nicht sicher. Wenn ich damit die Zukunft meiner Kinder sichern könnte, unabhängig von den Launen meines Ex sein könnte - das hätte was.

Für mich selber würde ich es nicht tun. Ich komme klar. Aber für die, die ich liebe....

Was eine Diskussion, die ja sogar schon mal von Hollywood auf die Leinwand gebracht worden ist......

Generell stört mich an solchen Diskussionen immer die Realitätsferne.
Solange das nur eine hypothetische Frage ist, haben alle immer eine Antwort parat.
Entweder ich das Geld oder die Moral.
Wenn Menschen den reellen Situationen ausgesetzt sind, dann laufen Entscheidungen komplett
diametral und werden aus ganz andere, reelleren Beweggründen gesteuert.

Zu oft in meinen Leben habe ich Menschen gesehen und getroffen die niemals nie ihre verbalen Aussagen dann auch wirklich so gelebt haben. "Walk the talk" sollte sich jeder überlegen der meint die Moral mit Löffel gefressen zu haben...

Ich gehe jede Wette ein, dass 95% der die hier sagen, NIEMALS Nie..umfallen würden...
Und daher enthalte ich mich bei einer Aussage komplett...denn das Einzige, dass ich hier wirklich weiß, ist... ich weiß nicht wie ich reagieren würde.. wenn ich wirklich vor diesem Problem stehen würde...

Zumindest so viel Authentizität und Ehrlichkeit mir selbst gegenüber bin ich mir selbst dann doch schuldig

cheers

Giz