Sperrung der SZ

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      Sperrung der SZ

      Ich weiß viele von uns nutzen die SZ, diese ist aber (für mich zurecht) durch Entscheidung BPJM Nr. 10142 (V) vom 24.10.2011 [Listenteil C] in die nicht öffentliche Liste der jugendgefährdenden Medien eingetragen und damit indiziert worden.

      Was sind die Folgen einer Indizierung für uns:

      Wir dürfen die Seite keinesfalls verlinken und auch Beiträge wie: Also in der XY.xxx habe ich voll tolle Leute kennengelernt können für den Verfasser Ärger bedeuten. Dies kann als Werbung für eine jugendgefährdende Seite verstanden werden. Die Folge des Verbreitungs- Werbeverbots ist recht komplex. Andere Medien (Zeitschriften die über indizierte Spiele berichten) machen es wie folgt: Sie nennen den Namen nicht sondern umschreiben diesen, kurz unter SZ wird man vieles verstehen aber ein Unbeteiligter wird wohl nicht an jene Seite dabei denken. Also wenn ihr etwas positives über die Seite schreiben wollt verwendet einfach nur ein SZ und passt auf dass ihr euch wenn kritisch und nicht werbend mit der Seite auseinandersetzt.

      Hintergrund ist das absolutes Werbeverbot: Das Produkt/ Die Seite darf nicht beworben werden, also keine Anzeigen in Zeitschriften, Linksetzungen, etc. Auch die reine Nennung des Namens mit einer positiven Wertung (und das kann echt alles mögliche sein) könnte als Werbung ausgelegt werden.

      Wer etwas mehr dazu lesen will: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.medienzensur.de/seite/indizierung.shtml">http://www.medienzensur.de/seite/indizierung.shtml</a><!-- m --> (die Inhalte stehen auch auf der Webseite der Bundesprüfstelle deren Seite ist aktuell aber irgendwie down... wohl zu viele BDSMler dort die sich beschweren wollen)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Re: Sperrung der SZ

      Zu Recht? Imho steht kein Medium zurecht auf dieser Liste.
      Besonders nicht bei diesem Gremium, dass darüber entscheidet..
      Mal im Ernst - Mit der Vorsitzenden der BPjM + 2 Beisitzern aus den Bereichen "Kirchen und Religionsgemeinschaften" und "Anbieter von Bildträgern und von Telemedien" erfasst man doch nicht den "gesellschaftlichen Wertekonsens".
      Das ist einfach Unsinn..
      Da ich die fragliche Seite sowieso nicht nutze, ist mir das (in diesem Fall) aber egal. :)

      (Quelle zur Zusammensetzung des Gremiums:)
      Kasperltheater, Folterpornos und Zensoren - Telepolis

      Re: Sperrung der SZ

      Nun ich finde Strangulationsbilder, Bilder von zigfach genadelten Körpern, heftige SM-Spuren, täuschend echte NS Nachstellungen, zum Teil heftige Werbevideos für manche Angebote, usw. auch etwas too much für eine Internetseite die frei zugänglich ist. Und die gesperrten Bereiche nun das AVS was eingesetzt wird ist nicht anerkannt in Deutschland (es gibt genug die anerkannt sind aber daran haben die Betreiber eben keine Beteiligung). Auch würde ich die dortigen Kontakte keinem Kind ans Herz legen wollen weil viele Anschreiben die Frauen wirklich nur auf das eine reduzieren. Kurz die Seite ist für Jugendliche ungeeignet.

      Nackte Haut sollte jeder vertragen können aber bei Bildern wie eine Frau grün und blau geschlagen ist und die Striemenspuren bluten, das versteht nicht mal jeder Erwachsene warum sollten Kinder und Jugendliche verstehen, dass das alles SSC war. Wenn es denn SSC war denn es gibt genug Stimmen in der SZ die SSC nicht als Leitmotiv haben.

      Ich bin sicher nicht immer auf einer Linie mit der Prüfstelle, in diesem Fall aber schon. Wegen der Jugendgefährdung habe ich die SZ auch nie auf meiner Seite erwähnt oder gar verlinkt.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Re: Sperrung der SZ

      Ich will die fragliche Seite hier ja auch gar nicht in Schutz nehmen - ich finde selber vieles da einfach unangebracht und es hat durchaus seine Gründe, dass ich sie nicht benutze. Aber imho gilt es zu bedenken:

      Welche Folgen hat die Indizierung für das Webangebot:
      Keine. Es bleibt alles da. Unverändert.

      Welche Folgen hat die Indizierung für die Erreichbarkeit?
      Nur indirekte. Man findet sie halt nicht mehr in Suchmaschinen.
      Wobei selbst das einfach zu umgehen ist - zB mit einem Proxy.
      (Google.de ist btw die am stärksten zensierte Version von Google weltweit, kein Land möchte so viele Suchergebnisse nicht sehen, wie wir -> Die Liste nach "Items Requested To Be Removed" sortieren und staunen - Sind die Kinder in anderen Ländern jetzt total neben der Spur, weil man bei ihnen solche Inhalte wie die fragliche Seite über Suchmaschinen finden kann? Davon wäre mir nichts bekannt. :o)

      -> Man straft die, die sich nicht mit der Materie auskennen - man verwehrt auch Erwachsenen den Zugang zu den Informationen (, die davon gar nicht betroffen sein sollten).
      Diese Frage ist natürlich sehr stark vom persönlichen Standpunkt abhängig.
      Aber imho sind die Folgen einer Indizierung für Erwachsene (auf die die Indizierung gar keinen Einfluss nehmen darf/sollte) viel zu drastisch, um sie mit dem Jugendschutz zu begründen.

      Re: Sperrung der SZ

      Ich denke die Indizierung ist eines der wenigen Beispiele des Sanktionsprinzips im deutschen Recht (eigentlich haben wir uns die Kompensation auf die Fahnen geschrieben). Der Effekt für die Seite ist auf Dauer gesehen enorm. Mit der Zeit werden alle Spuren von deutschen Seiten verschwinden und wenn der normale Webnutzer (der keine ausländische IP hat) dann sucht wird er eben nichts mehr zu der Seite finden. Nimm doch mal das beworbene Bundel der Seite und der Schlagzeilen, letztere kann damit nun nicht mehr werben. Wenn es hart kommt können sie die neue und auch alten Ausgaben in die Tonne treten weil die SZ bisher in jedem Heft mit drin war. Wegen dem Werbeverbot können sie das Magazin nun nur noch via PostIdent Verfahren oder ähnliches verkaufen und das wird teuer und umständlich. Fast jede Seite die BDSM zum Inhalt hat hatte einen Link drauf auch das fällt weg.

      Aus einem AlexaSchnitt von etwa 13.000 ist seit dem Indizierungsbeschluss 19.000 geworden (wenig ist gut und spiegelt die Bedeutung der Seite wieder kurz Google Nr. 1). Ich denke wenn die Behörden nun die Daumenschrauben anziehen wirds immer weniger. Verschwinden wird die Seite sicher nicht aber die Frequentierung wird weniger werden. Nach der Hauptseite dürften dann die anderen Projekte ins Visier geraten und mit denen wird, so munkelt man, ja das Geld verdient. Ob das die Behörden, Betreiber anderer Coms, Moralapostel oder besorgte Eltern sein werden die den Stein ins Rollen bringen ist eine Frage die eigentlich nur über die Zügigkeit entscheidet. Passieren wird es eh, wobei ich mit der Indizierung leider falsch lag, ich habe mit einem Fachmann Anfang 2010 gewettet und gemeint spätestens 04.2011 steht die SZ auf dem Index, mit seinem 01.2012 lag er nun ja näher dran... Wann kann man immer nur schlecht abschätzen aber irgendwann führen Rechtsverstöße zu solchen Folgen.

      Vor der Indizierung gab es SZ intern und ich bin mir sicher auch von staatlichen Stellen immer wieder Hinweise darauf, dass die Seite nicht gesetzeskonform ist. Weil der Firmensitz und Server aber in den Niederlanden liegt fühlten sich die Betreiber wohl sicher. Kurz ein anderes Mittel als die Indizierung war einfach nicht möglich.

      Was ich bedauerlich finde sind die immens langen Fristen. Es wäre fair wenn bei Änderungen (von mir aus auch gegen eine saftige Gebühr oder mit der Verpflichtung einer Vorabnahme durch einen sachkundigen Gutachter) die Sache neu begutachtet werden könnte. Ein solcher Antrag, der frühstens nach 10 Jahren gestellt werden kann, behindert ein Unternehmen aber über die Maße. Ich denke das ist aber als Abschreckung und vielleicht auch zur Arbeitserleichterung so gewollt.

      Edit: Warum wir so viele gesperrte Inhalte haben lässt sich auch anders erklären, Naziseiten werden ebenso häufig gesperrt wie Sexseiten und zudem haben wir ein recht scharfes Marken- und Wettbewerbsrecht. Zudem sind wir nur aktuell Spitze, was Brasilien, Süd-Korea, und GB allein im zweiten Quartal 2010 gesperrt haben ist mehr als wir in all den Jahren gesperrt haben, die waren eben schneller als unsere Behörden :mrgreen: Für mich sind selbst aktuell die Norweger die Nr. 1 die Sprache spricht fast niemand, das Land ist klein und hat annährend so viele Sperrungen wie wir im letzten Halbjahr, das ist mal eine Leistung :mrgreen:
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      Re: Sperrung der SZ mal mein senf dazu

      ich sehe das doch recht zwiespältig. auf der einen seite heisst es immer eltern kontrolliert was eure kinder im netz so tun... zum anderen sollen doch informationen frei sein.
      ich sehe ganz lar die verantwortung bei eltern und auch den seitenbetreibern.
      ganz erlich diese altersprüfungen waren noch nie ein hinderniss, und auch in benannter seite ist es (zumindest für mich mit meinem wissen und können) kein ding diese sperrung zu umgehen.
      das eigendlich problem sind nicht die sperren an sich sondern einfach das jedes kind in entsprechenden boards einfach nur allgemein fragen muss wie das denn geht und erschreckend gute antworten bekommt.
      ich selbst habe erlebt wie auf einem untergrundboard ganz klar von einem 13 jährigen milchbubi gefragt wurde wie man die bilder sperren der sz am leichtesten umgehen kann die antwort war erschreckend einfach und benötigte nur zwei klicks und es war alles zu sehen und zugänglich. und diese laxen sicherheitsvorkerungen sind es die dann dazu führen.
      wiederrum muss ich sagen das mich diese video werbung wirklich anwiedert. mag ja sein das es menschen gibt die das toll finden... ich muss sowas nicht sehen.
      und hier mach ich nun wieder den seitenbetreibern einen riesen vorwurf. ich sah mich genötigt etwas zu basteln was mir diesen augenkrebs vom hals schafft. gesagt getan. ich habe damit sogar zwei fliegen mit einer klappe geschlagen. zum einen die fsk lücke zu gemacht zum zweiten störende bilder bzw.alle werbe boxen abgestellt. und die freiheit meine seite farblich so zu gestalten wie ich das will. is mir nach rot sehe ich diese eben rot oder blau oder grün.

      die reaktion der betreiber war eindeutig das skript ist bis auf weiteres tolleriert aber nicht erwünscht. ich darf es nicht weitergeben etc. als ich auf die offensichtliche sicherheitslücke hingewiesen habe bekam ich keine reaktion.
      soviel ignoranz hat irgendwo mal ne klatsche verdient.

      Re: Sperrung der SZ

      Dass der Schutz nicht wirklich funktioniert, dass man nur zwei Klicks dafür braucht ist aber wirklich erschreckend. Die Macher sind was freundliche Hinweise anbelangt recht ignorant, es gibt einige die auf die Konsequenz Index hingewiesen haben, es war eigentlich nur eine Frage der Zeit... Tja irgendwie fehlt es an einer sauberen und netten Com für uns... Falls jemand es kennt: schwarzes-glueck.de die Seite für BDSMler wäre genial. Es ist die einzige Com die ich kenne in der Frauen eben nicht die ganze Zeit angebaggert werden und der Anteil der Spinner minimal ist, was wohl vor allem damit zusammenhängt dass über Zutritte in kleiner Runde abgestimmt wird und jeder Zuspruch von 50% oder mehr braucht....
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      Re: Sperrung der SZ

      Die Sperrungen in Norwegen waren soweit ich weiß nur Werbeanzeigen, die gegen die dortigen rechtlichen Bestimmungen verstoßen haben. :)

      Ich glaube, dass unsere Gesellschaft allgemein lernen muss, offener mit unliebsamen Inhalten umzugehen.
      Wie dem auch sei: Da ein namentliches Nennen uU schon Werbung sein kann, weise ich einfach mal darauf hin, dass mit der Abkürzung "SZ" hier selbstverständlich die "Süddeutsche Zeitung" gemeint ist. :P

      Re: Sperrung der SZ

      Achso und ich dachte das wäre eine Schülerzeitung mit speziellen Inhalten ;)

      Inzwischen habe ich den Text der Sperrungsbegründung bekommen... grundsätzlich ist die Sperrung sicher in Ordnung aber manche Begründungen gehen echt an der Sache vorbei:

      Die Botschaft, dass Schmerz und Erniedrigung „Spaß“ machen
      können, ermutigt dazu, die Hemmungen gegen Vergewaltigungen fallen zu lassen.


      Dr. Sommer sagt Sex macht Spaß. Sex ist wie auch Gewalt ein elementarer Bestandteil einer Vergewaltigung. Wenn Dr. Sommer sagen würde Sex macht keinen Spaß würden Männer evtl schon früh das Interesse daran verlieren und somit gäbe es weniger Straftaten. Sorry aber diese Pauschalisierung ist echt lächerlich dabei gibt es auf der Seite wirklich Videoclips deren spezieller Inhalt die Hemmschwelle für eine Vergewaltigung sinken lassen könnte aber nicht jede Beschäftigung mit lustvoller Gewalt löst dies aus! Und dass Schmerz und Erniedrigung für beide Seite Spaß bringen können ist grundsätzlich doch die Wahrheit wenn beide eine entsprechende Veranlagung haben. Geschieht das in einem einvernehmlichen Rahmen wo soll dann das Problem sein?

      Wer will dem kann ich die Entscheidung mailen und der kann die ein oder andere Stelle hier kommentieren.
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      Re: Sperrung der SZ

      Kannst du mir gerne mal mailen, auch wenn Indizierungsentscheidungen bisher immer ziemlich grausam zu lesen waren (was vermutlich daran liegt, dass sie einfach niemand liest - ich würde mich bei einem Text auch nicht anstrengen, wenn ich weiß, dass es niemanden interessiert)..

      Wenn ich sowas kommentiere, erwarte aber nichts positives. :)
      Ich bin einer derjenigen, die die BPjM für komplett überflüssig halten. :)

      Re: Sperrung der SZ

      Mir fehlt da noch eine Mailaddy (per PN oder Mail) dann kann ich es dir schicken.

      Seite 3
      ...festgestellt, dass es den Inhalt des Internetangebots nicht als pornographisch einstuft…


      Seite 9
      Das Internet-Angebot ist zwar pornographisch, verstößt jedoch nach Einschätzung des Gremiums nicht gegen § 184 a, § 184 b oder § 184 c StGB, da es keine Abbildungen so genannter „harter Pornographie“ enthält.


      Nun die Entscheidung ist nicht gerade gut begründet und enthält sogar Widersprüche, mal ist die Seite nun pornografisch mal nicht. Ein Widerspruch an der Stelle das sehe ich schon als peinlich an... Wäre einer von vielen Aufhängern gewesen den man hätte nehmen können bei einer Anfechtung.
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      Re: Sperrung der SZ

      Was echt erschreckend ist ist (vornehmlich) Googles Einfluss...Nun ist die Seite seit etwas mehr als drei Monaten auf dem Index und schon sinkt der Alexa Trend Rank von damals unter 12.000 auf fast 23.000 (niedrige Zahlen sind besser es zeigt den Stellenwert einer Webseite). Der von dieser Seite ist weltweit 268.703 es gibt laut Alexa also 268.702 besser besuchte Seiten im www ;)
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      Re: Sperrung der SZ

      Zum Anfang hat es mich ein wenig gesorgt. Vor allem, weil ich (auch wenn es im Moment aus Zeitgründen ruht) dabei bin, eine Seite aufzubauen für Leute, die sich darstellen und für sich werben können. Dazu sollten auch etliche Verlinkungen zur SZ mit beitragen, zu Fanseiten und dergleichen.

      Mittlerweile aber sehe ich es kritischer. Und ich bin sogar fast schon froh, mich durchringen zu müssen, jegliche Verbindung zur SZ zu kappen.
      Es sind ja nicht nur die Bilder. Es ist auch die verbale Auseinandersetzung in der SZ, die mir in der Außenwirkung Sorge bereitet. Ich muss zugeben, diese Sorge hat die letzten Tage kurzzeitig für gehörigen Ärger gesorgt, den ich auch entsprechend raus ließ.

      Immer öfter tauchen da Leute auf, die postulieren und propagieren, dass BDSM aus echter Ausbeutung und echter Sklaverei besteht, und wer das anders sieht, ist eben kein echter BDSMer.
      Bei allem Verständnis für das Kopfkino einzelner, aber wer so einen Unfug in die Welt setzt, was auch noch von den Betreibern dort unterstützt wird, der muss sich nicht wundern, wenn die ganze Sache auf dem Index gelangt.

      Ich selbst bin bereits seid ca 10 Jahren in der Szene unterwegs, habe aber auch gute Freunde, die 30 Jahre und länger in der Szene unterwegs sind, und die haben eine Menge dafür getan – auch politisch – damit BDSM als legitime Lebensweise und Sexualpraktik anerkannt wird.
      In diesen Zeiten entstand auch der Begriff Spiel, und der wurde so definiert, wie es auch heute noch im Datenschlag zu finden ist:

      <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.datenschlag.org/papiertiger/lexikon/spiel.html">http://www.datenschlag.org/papiertiger/ ... spiel.html</a><!-- m -->

      Mit dem Spiel ist kein Kinderspiel gemeint. Sondern damit grenzt man unser Tun von realer, häuslicher Gewalt und Sklaverei ab. DAS und nur das förderte irgendwann die Akzeptanz von BDSM.
      Heute aber will jeder härter, geiler, mächtiger sein. Das Wort Spiel ist nicht nur ein Reizwort, nein, es wird auch immer mehr propagiert, dass Sklaverei im BDSM echter Natur sei.

      Ich hoffe, ich löse damit – hier - keine neue Grundsatzdiskussion aus, mein Bedarf an Grundsatzdiskussionen dieser Art ist erst einmal gedeckt. Ich hoffe wirklich, hier sind die Meisten bodenständig genug, um zu wissen, auch wenn sie sich sklavin nennen, dass die Sklaverei an sich inszeniert ist. Wäre sie das nicht, könnten die subs/sklavinnen nämlich nicht mehr gehen, wann immer sie es wollen. Damit ist nicht gesagt, dass alles, was man lebt, unecht sei. Nur das Skaventum ist inszeniert, genauso wie eine Vergewaltigung nicht echt sondern inszeniert ist.

      Wenn die, die echte Sklaverei, echte Ausbeutung und all das in die Welt hinaus brüllen, Rückendeckung von den Betreibern bekommen, indem man sie einfach nur als Andersdenkende bezeichnet, was deren Propaganda legitimiert, muss man sich nicht wundern, wenn die Seite bald schon auf dem Index gerät.

      Denn wer bitte soll bei dieser Sprache noch durchsehen? Genauso wenig, wie man auf Bildern erkennen kann, dass zum Beispiel eine Vergewaltigung nicht echt ist, genauso wenig kann man im Austausch erkennen, wovon man redet, wenn alles als ECHT dargestellt wird.

      Ich persönlich möchte die SZ durch Verlinkungen nicht mehr unterstützen.
      Wenn ich so etwas unterstütze, dann verrate ich all die, die Jahrzehnte dafür gekämpft haben, dass BDSM gesellschaftsfähig wurde. Dass wir nicht mehr zwangstherapiert werden, dass wir nicht mehr stigmatisiert werden.
      Wir haben in den letzten 20/30 Jahren viel erreicht, aber diese Kopfkinokandidaten machen alles kaputt.
      Mittlerweile sehe ich, dass wir gesellschaftlich einen Rückschritt verzeichnen. Und das macht mich sehr ärgerlich.

      Re: Sperrung der SZ

      Ich werde wohl in den nächsten Wochen ein Interview zu BDSM und der Gesellschaft geben (Journalistische Abschlussarbeit, die werden in der Regel dann auch veröffentlicht)... evtl sucht sie noch andere Personen für ein paar Statements in dem Fall würde ich die gute Frau gerne an dich verweisen... so nun muss ich wieder fleißig sein :D
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