Hemmungen abbauen

May schrieb:

Hallo liebe Foris,

klar kann man Sport machen, sich schminken, in "Schale" werfen .. usw. all das kann helfen. ABER es gibt noch eine viel einfachere und gleichzeitig schwierigere Sache:

Die Einstellung.

Der Eine oder Andere kennt es ja selbst. Man hat gute tage und denkt sich: Mensch, bin ich ne geile Schnitte. Und dann gibt es schlechte tage "Welchem Horrorfilm bist du entsprungen?" - Und das kann man beeinflussen, wenn man sich selbst einfach sagt: Hey, ich bin ne tolle Frau, ich bin heiß und ich fühl mich gut - ob nun untergewichtig, übergewichtig, kleine Brust, große Brust - das ist doch vollkommen Egal! Wenn ihr euch wohlfühlt, dann kommt ihr gut an und dann traut man sich auch mehr. Achtet auf die Reaktionen, wenn ihr euch wohlfühlt und sexy findet. Das Ganze kann man unterstützen, zum Beispiel: Sexy unterwäsche. Selbst wenn ich mit jeans rausgehe, haare ungekämmt, denke ich mir: Hah! Ihr seht zwar so ganz nett aus, aber ich biete drunter eine nette kleine Überraschung *gg*

Meiner Meinung nach ist es eine Kopfsache. Deshalb: Fühlt euch wohl und ihr strahlt es aus. Achtet auf die Reaktionen und ihr merkt, ihr werdet mutiger

Liebe Grüße

May

Da gebe ich dir zu 100% recht.
Ich habe das Glück, das ich recht gut aussehe.
Zudem ist mein Körper mehr als okay. Die Proportionen stimmen, und trotz meines "Alters" habe ich eine gute Figur.

Alles steht und fällt eben mit der Einstellung. Und leider, ist das eben nicht ganz so einfach.

May schrieb:

Meiner Meinung nach ist es eine Kopfsache. Deshalb: Fühlt euch wohl und ihr strahlt es aus. Achtet auf die Reaktionen und ihr merkt, ihr werdet mutiger

@May, ich stimme Dir darin vollkommen zu. Ich sehe nicht besonders aus, bin zu dick, alt...ein graues Mäuschen, aber...ich bin mit mir im Reinen, meistens, und gutes Aussehen ist nicht alles. Zum Glück gibt es genügend Menschen/Männer denen Hirn unterm Pony wichtiger ist als die optische Erscheinung

Hallo ihr lieben

Ich kenne das gestörte Verhältnis zum eigenen Körper sehr gut. Ich leide selber an einer Hauterkrankung, die mir z.T. die Haare ausgehen lässt und Hautausschlag verursacht.(Noch in einem Maße, bei welchem Unwissende es nicht sehen). Zudem trage ich Kleidergröße 44/46 und habe einen riesen "Balkon" vorne dran.
Ich weiß ganz genau, woher meine Hemmungen kommen. Auslöser war mein Ex-Partner, welche mich gegen Ende der Beziehung aufs übelste niedermachte. So weit, dass ich mich nicht mal mehr umzog vor ihm. Es fielen Aussagen wie "nimm deinen fetten hässlichen Bauch da weg", "ich will keine Freundin, der z.T. die Haare ausgehen" oder "schau dich mal an mit deinen Brüsten"... (und das sind noch die harmloseren Aussagen)..

Aktuell bin ich soweit, dass es mir kaum möglich ist, mich fallen zu lassen, weil ich mir auch mit dem neuen "Partner" bzw. dem Mann, mit dem ich aktuell intimer werde permanent Gedanken mache, wie ich dabei aussehe, was er wohl denken mag ect.

Was mir hilft: Mit dem anderen drüber reden, dass der auch weiß, was gerade das Problem ist und warum man nicht so abschalten kann wie man gerne möchte. So kann dieser auch ggf. durch Komplimente etwas gegensteuern, was mir jedenfalls sehr gut hilft.
Ich habe auch gesagt, dass ich gerne gedimmtes Licht hätte und ich werde ihn in Zukunft auch bitten, den Spiegel zuzuhängen, in welchem ich mich nämlich vom Bett aus sehen kann.
Was mir ebenfalls geholfen hat ist das Wissen, dass der andere auch nicht perfekt ist. Nun habe ich einen Mann erwischt, welcher durch eine Behinderung eben nicht der Norm entspricht. Und ich habe selber dadurch die Erfahrung für mich gemacht, dass es trotzdem absolut sexy sein kann, wenn man eben nicht aussieht wie das gesellschaftliche Idealbild und ich finde diesen Mann wirklich verdammt anziehend. Er hat sich einfach ganz selbstverständlich verhalten und wirkte auf mich sehr ungehemmt, was auch mir Sicherheit gab, ungehemmter zu sein. Ebenfalls musste ich die Erkenntnis gewinnen, dass meine Probleme mit dem Körper im gegensatz zu Problemen die andere mit ihrem Körper haben (z. B. durch eine Behinderung) nichtig erscheinen. Natürlich sind sie da und man kann es auch nicht mit einem mal abschalten, aber man sollte sich bewusst werden, dass man dem nicht mehr eine so große Bedeutung zu kommen lässt.
Ich bin jemand, der sich nur durch Bestätigung von außen schön fühlt. Daher ist es für mich wichtig jemanden zu haben, der mir diese Bestätigung geben kann und mich versteht, warum ich gerade wie fühle und agiere.

Und ich denke verständnis und reden und zuwendung und Komplimente sind ein sehr guter Weg solche Hemmungen zu überwinden.

Ich habe etwas gelernt, damit ich helles Licht und Spiegel wieder als Freunde wahrnehme: ich schaue mich überwiegend an wenn ich mich in den leuchtenden Augen eines begehrenden Partners wiederspiegele...das ist der beste und freundlichste Spiegel überhaupt, kann ich nur empfehlen...

Aber ich finde es total erschreckend wenn ich hier lese wieviele Mädels hier Komplexe bekommen haben durch dummes, niederträchtiges Gelabere eines "Partners"...wenn man solche "Freunde" hat braucht man doch echt keine Feinde mehr. warum lassen wir solche Feinde in unsere Betten, in unser Leben?

Und an die Kerle: Jungs, macht euch mal bitte bewußt wieviel Einfluss ihr auf eure Mädels habt...geht verantwortungsvoll damit um.

Herbstblume schrieb:

warum lassen wir solche Feinde in unsere Betten, in unser Leben?

Und an die Kerle: Jungs, macht euch mal bitte bewußt wieviel Einfluss ihr auf eure Mädels habt...geht verantwortungsvoll damit um.

Auf den Punkt getroffen!!! Wenn ich mich in einen Menschen verliebe, dann sicher nicht
nur in "Einzelteile" sondern in alles. Sie muss gar nicht makellos sein, weil sie das für mich
sowieso ist. Würde ich anfangen, ihr dauernd oder oft zu sagen, was ich an ihr nicht mag,
warum ist sie dann meine Subbie, grübel?

@Herbstblume da kann ich dir nur zustimmen. Ich bin sicher weit davon entfernt perfekt zu sein und habe das auch vor meinem Partner immer wieder zu spüren bekommen.
Aber als ich ihn dann gestern Abend fragte, ob er immer mit Licht schläft und mit leuchtenden Augen die Antwort bekam "Nein, ich möchte dich nur anschauen bis ich einschlafe." das gibt einem so viel mehr als alle doofen Blicke etc vorher.

Hemmungen, sich selbst fallenzulassen, ist ein spannendes Thema.
Für mich bedeutet es, mich dem Partner zu zeigen: pur, ehrlich, ja auch animalisch. Diese Seite zuzulassen, gelingt nicht immer und auch nicht immer gleich schnell.
Grundsätzlich empfind ich es aber als leichter, eventuell vorhandene Hemmungen zu vergessen, wenn ich versuche, mich auf das Gefühl in genau einem bestimmten Moment zu fokussieren.

Wenn wir uns anschauen, was Hemmungen eigentlich genau sind, dann haben sie in aller Regel etwas mit Gedanken zu sich selbst zu tun. Hier wurde viel über das Äußere geschrieben, was der Partner wohl über die schwabbelnde Speckrolle denken könnte oder die gerissene Haut am Oberschenkel oder sonstige körperliche Merkmale.
Aber was, wenn der Partner in dem einen Moment nicht mal ansatzweise drüber nachDENKT, welche körperlichen Unzulänglichkeiten da grad sind? Was, wenn es einfach nur ums Fühlen geht? Gedanken Gedanken sein lassen und dem Fühlen Raum geben. Auf beiden Seiten. Geht es nicht genau darum?

Sich auf das Gefühl in genau diesem einen Moment konzentrieren, welche Qualität hat das? Ist es angenehm?
Kickt es? Ist es spitz? Stumpf? Kribbelt es? Wenn ja, wo? Bin ich nass, pulsiert es irgendwo, schmerzt etwas, wie sehr schlägt mein Herz?
Wie sehen seine/ihre Augen aus, wenn ich hineinsehen darf?
Was höre ich vom Partner (falls ich hören darf), was sehe ich, was rieche ich von ihm/ihr, was kann ich schmecken? Spüre ich seine/ihre Erregung? Wie zeigt er/sie mir seine/ihre Erregung?
...usw usw...

Aufmerksamkeitslenkung ist etwas, was man im Alltag prima lernen und üben kann. Wenn es dann auch noch für die Empfindungssteigerung beim Sex taugt, um so besser

Ein weiser Mann sagte mal: Selbstliebe ist sexy.
Ich finde, da steckt ne Menge Wahrheit drin. Diese Selbstliebe zu zeigen, besonders in einer intimen und erotischen Situation - was kann erregender für den Partner sein?

In diesem Sinne: Selbstliebe entdecken und zeigen! Nur Mut

lg

mist jetzt ist wieder alles weg, was ich schon geschrieben habe.
also nur noch kurz: nicht so viel nachdenken, was einem selber an einem nicht so gefällt, nehmt euch ein beispiel an den meisten männern, die machen sich über ihr bierbäuchlein meist auch keine gedanken und wir lieben sie ja auch trotzdem, oder nicht?

ich war in jungen jahren ein echt heißer feger, riesen groß, schlank, lange haare, rehbraune augen und und und. ich hätte eigentlich jeden grund gehabt, durch und durch selbstbewusst zu sein und war es nicht. heute, wo die perfekte hülle ganz schön viele risse abbekommen hat, fühle ich mich pudelwohl in meiner haut und es ist mir völlig egal, was andere über mich denken. ich find's nur schade, dass ich so viele jahre damit zubrachte, mir über dies und jenes den kopf zu zerbrechen. wieviel leichter wäre alles gewesen, wenn ich immer schon zu mir stehen hätte können. heute bin ich auch nicht mehr an komplimente von anderen angewiesen, ich mag mich so wie ich bin mit allen ecken und kanten, kilos und falten ...
wenn ich nur damals schon gewusst hätte um wie viel attraktiver man ist, wenn man sich selbst annimmt. schönheit läßt sich nicht in BMI und cm messen, auch nicht in bestimmten körpermerkmalen, schönheit kommt in erster linie von innen und wenn das feeling stimmt, passt meist auch das gesammte erscheinungsbild.

alle schönheit verblasst, wenn der mensch dahinter voller negativer gefühle steckt.
das was einen menschen für mich schön macht, ist seine ausstrahlung und die spiegelt meist seine einstellung zu sich und dem leben wider.

Im Grunde ist das, die Antwort für mich zumindest die passt @red . Schönheit kommt nicht von außen allein, nein sie wird durch mein Innerstes definiert. Über Markel und Unstimmigkeiten kann ich hinwegsehen, weil ich den Menschen liebe, der sie ist. Geht es mir doch auch nicht anders in bestimmten Dingen. Ich habe genügend Haarwuchs am ganzen Körper und ich habe mich lange dafür geschämt, doch ich habe es für mich angenommen. Ich kann es bekämpfen indem ich immer wieder es wegmache oder ich könnte es weglasern lassen, doch wofür? Meine Eitelkeit ist doch nur ein Indiz dafür, das ich mich nicht selbst annehme. Wie soll es dann meinen beiden Frauen gehen, wenn ich schon Probleme habe mich anzunehmen, wie ich bin.
Doch wie baut man Hemmungen ab? Von außen ist es sehr schwer, der Anfang muss in einem Selbst beginnen und dann wirkt jede Einwirkung von außen (Lob, Kompliment usw) erst richtig.

lieben Gruß Epi

ja @epi, genau so sehe ich das auch.

diesen satz finde ich besonders treffend von dir: "Doch wie baut man Hemmungen ab? Von außen ist es sehr schwer, der Anfang muss in einem Selbst beginnen und dann wirkt jede Einwirkung von außen (Lob, Kompliment usw) erst richtig"

dem kann ich nichts mehr hinzufügen

Eure Beschreibungen und offenen Worte finde ich sehr mutig! Danke für die Enblicke.

Auch ich habe Zeit gebraucht Frieden mit dem Körper zu schließen und meinen Kopf besser ausschalten zu können.
Mir hat es geholfen, dass Sex auf Ansage vor dem Spiegel statt fand. Es hat mich zu Beginn Überwindung gekostet, doch es fiel mir immer leichter. Vorteilhaft war, dass ich nicht nur mich und meinen Gesichtsausdruck im Spiegel sehen musste/konnte, sondern auch seinen. Sein Begehren in seinen Augen gab mir Bestätigung und ließ auch mich selbst genauer im Spiegel betrachten. In dem Moment habe ich erkannt, dass die Ausstrahlung, die Mimik, Körpersprache und Gestik ästhetisch sind und es nicht auf die Körperformen oder Narben ankommt.

Für mich habe ich daraus gezogen, nicht so streng zu meinem Körper zu sein. Ich habe Frieden mit ihm geschlossen und bin dankbar, dass ich ihn habe und er mich all die wunderbaren Dinge erleben und fühlen lässt.

Was auch interessant ist, dass die meisten Menschen (wobei hier die Frauen überwiegen) sich selber in einem wesentlich schlechteren Licht sehen als 1. sie andere sehen und 2. als andere sie sehen.

Der Mensch ist sich selbst gegenüber so unglaublich kritisch, dass jeder "Makel" zu einem unüberwindlich scheinenden Hindernis auf dem Weg zum Glück empfunden wird (das gilt übrigens nicht nur für das physische).

Wenn dann objektiv betrachtet, die Frau, die man gerade selber bewundert hat für ihren Körper, mehr auf die Waage bringt, dickere Oberschenkel und/oder breitere Hüften hat, ... was auch immer ... dann steht man plötzlich vor einem Paradoxon ... weil man ja glaubt, nur Frauen, die eben "weniger" haben, könnten attraktiv sein, weil man ja das Gefühl hat, zu viel zu haben.

Man sollte ein Brille für die Realität erfinden *schmunzel* mit der man die eigenen Argusaugen austricksen kann, um zu sehen, was WIRKLICH an einem dran ist.

Schönheit nämlich. Unglaublich viel Schönheit. Mit allen Ecken, Kanten und Makeln.

Im übrigen: Die Schönheitsideale, die uns seit Jahrzehnten dahin gehend traumatisieren, dass selbst die übernächste Generation vermutlich noch bulemiegefährdet ist ... sind selten (und zwar wirklich SELTEN) so toll wie auf den Bildern. Stylisten, Ausleuchter und Photoshop wirken da manchmal Wunder.

Als Denkanregung:
youtube.com/user/lookgoodnaked

Ich hab aus diversen Gründen wahnsinnig viel zugenommen in den letzten Jahren, bin von Gr. 38 auf 48. Das ist sehr hart für mich. Egal was ich auch versuche mir einzureden, ich kann meinen Körper wie er jetzt ist nicht lieben. Da ist es für mich absolut befreiend dass mein Sub bei den Sessions eine Maske trägt.

Man könnte sagen dass ich quasi aus Hemmungen bestehe... und ich hoffe, dass ich das ein oder andere Kilo wieder loswerden kann damit ich mich wieder ein bisschen wohler fühlen kann in meiner Haut.

Es ist sehr schön zu lesen, wie viele hier ihre Probleme überwunden und sich selber akzeptiert haben. Dieser Threat gibt wirklich Mut und Hoffnung, wenn man selber gerade an sich zu knabbern hat.

uch ich habe eine Zeit mit vielen Hemmungen und mir selber einreden, dass ich nicht schön bin, hinter mir.
Aber in den letzten Wochen merke ich ganz besonders, dass ich die Phase jetzt wohl endgültig hinter mir habe (und hoffentlich auch für eine Weile!)

Es sind die kleinen Dinge im Leben, die meine innere Einstellung verändert haben:
- Morgens mit einem positiven Gedanken aufstehen und abends mit einem positiven Gedanken ins Bett gehen.
- In den Spiegel schauen und nicht direkt denken "Ih, Monster", sondern sich einen Aspekt aussuchen, den man mag und sich darauf konzentrieren.
- Herausfinden, welche Farben und Schnitte meine Figur umschmeicheln und meine Augen zum strahlen bringen. Dann das kaufen und sich gleich besser fühlen. Egal ob da ein Speckröllchen ist, oder nicht.
- Komplimente genießen wenn sie kommen, aber nicht danach gieren - wenn ich mal keines von Außenstehenden bekomme, gebe ich es mir einfach selber.

Inzwischen kann ich ungeschminkt und ohne tausendfaches Umziehen zu einem Date gehen und mich schön und attraktiv fühlen. Gut, bei Intimität habe ich da immer noch das ein oder andere Problem, aber auch da merke ich Unterschiede zu meinem Ich vor ein paar Jahren (das nicht mal nach dem Duschen nackt vom Bad ins Schlafzimmer gegangen ist, selbst wenn keiner in der Wohnung war...). Ich bin zwar erst Anfang 20, aber diese blöde Hemmungsphase kann man glaube ich in jedem Alter haben und auch in jedem Alter überwinden.

Die Grundeinstellung ist wirklich das allerwichtigste - und daran kann jeder für sich oder auch mit dem Partner gemeinsam arbeiten. Schließlich sind wir alle wunderschöne Menschen.

Mir fiel neulich noch ein passender Spruch zu dem Thread in die Augen:

Schöne Frauen sind eine Weile lang gut.
Gute Frauen sind ein Leben lang schön.

Ich hab hierzu mal eine Frag - ich hoffe, das ist nicht Off-Topic :ups: . Aber es geht ja um Hemmungen. Hier steht viel über Aussehen und Einstellung. Aber was ist, wenn man beispielsweise Hemmungen hat Vertrauen zu fassen? In sich selbst kann ich mir noch selbst beantworten: Informieren, probieren, über den eigenen Schatten springen. Aber in Andere? Hat da wer ein paar Tipps?

Danke.

Liebe Grüße

May

Ich sehe das inzwischen als nichts prinzipiell negatives sondern eigentlich als eine gesunde Warnung die einen vor viel Schaden bewahren kann. Erst dann, wenn es weit übers Ziel hinausschiesst und anfängt einen zu behindern und einem schöne Möglichkeiten konstant zu verbauen würde ich mir Gedanken machen.
Mein Mittel um mich abzusichern wenn ich meiner Eigenwahrnehmung nicht traue ist mir Drittmeinungen einzuholen und mit anderen über meine Wahrnehmung, meine Sorgen zu reden. Durch diesen Blick von außen bin ich zwar auch nicht fehlerfrei aber doch abgesicherter. Und nach und nach bekommt man wieder mehr Souveränität in diesen schwächelnden Bereichen...

May,

ich habe große Probleme anderen zu vertrauen, ich denke daran mich auch mal auf andere verlassen zu können bzw. das miteinander reden, war mit einer der Hauptgründe warum meine Ehe gescheitert ist. Von den anderen Sachen mal abgesehen...

Es dauert lange bis ich jmd. richtig an mich ranlasse. Inzwischen bin ich schon was offener geworden. Mein Herr hat das von Anfang an mitbekommen, dass ich manches nicht sagen oder darüber reden wollte und er merkte schnell, dass "Befehle" das Gegenteil erreichten. Irgendwann nach 3 Wochen über skype schreiben, wollte er meine Handynummer haben. Ich habe da total geblockt und meinte die geb ich so schnell nicht raus usw usw. Er meinte dann nur OK, geb sie mir, wenn du mir dazu vertraust. Und soll ich sagen, dass war das beste was er machen konnte, nun konnte ICH handeln und kurze Zeit später hatte er meine Nummer. So ist es teilweise heute noch, dass er ab und an mir die Wahl gibt. Dennoch gibts Situationen wo ich ohne zu denken "gehorche" aber das hat auch gedauert.

Ach ja,mir gehts da wie Herbstblume, ich lass andere gerne von Freunden "abchecken" denn sie sehen manches objektiver und kennen mich, daher kann ich mich dann auf diese Meinung verlassen und ich höre mehr auf meinen Bauch, das hilft auch ab und zu. Gibt dir Zeit, Vertrauen kommt nicht von jetzt auf gleich! Daran müssen beide Parteien arbeiten.

Lg

Vic

Anderen zu vertrauen, damit habe ich auch so meine Probleme. Ich kann nicht wirklich sagen, was diese Menschen anstellen müssen, damit ich ihnen mein Vertrauen schenke. Ihr Verhalten, ihr Auftreten, ihre Persönlichkeit muss stimmig sein. Es ist eher ein Bauchgefühl meinerseits. Wenn das nicht gut ist, kann ich sicher sein, dass etwas nicht stimmt. Lasse ich mich von meinem Kopf steuern, klappt das in den seltensten Fällen.
Seit ich denken kann, bin ich erstmal der Beobachter. Fühle ich mich wohl, komme ich nach und nach hervor. Wenn nicht, lasse ich das lieber.
Tipps kann ich also leider nicht wirklich geben. Mit gesundem Menschenverstand auf andere zugehen und beobachten. Sich Zeit lassen und durchaus auf den eigenen Körper und die Gefühle achten. Aber wie gesagt, ich bin ein bauchgesteuertes Menschlein.

Bei mir läuft da sehr viel über das allererste Bauchgefühl, das ich von einem Menschen beim Kennenlernen bekomme. Mit der Zeit verflüchtigt sich dann oft dieser erste Eindruck und ich zweifle, ob ich richtig liege mit meiner Einschätzung. Aber häufig bestätigt sich dieses anfängliche Gefühl irgendwann später. Und dann wundere ich mich, weshalb ich mich täuschen ließ.
Grundsätzlich bin ich doch eher vorsichtig und brauche relativ lang bis ich jemandem vertrauen und mich öffnen kann.
Ich achte auch sehr darauf, ob mir Menschen beim Reden in die Augen schauen können oder ob sie das nicht aushalten. Auch wie und was sie über andere erzählen, denn so wird diese Person sich auch bei anderen über mich äußern. Und natürlich auch, was mir andere an Erfahrungen und Eindrücken berichten.