Sub ist nicht devot genug - oder …

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      Xtina, ich stimme dir zu, dass Anfänger sicher für Tipps dankbar wären. Alles eine Frage der (Weiter-)Entwicklung.
      Und Kommunikation darüber, was für sub angenehm war und was nicht, ist sicher auch nicht unerheblich für den Anfang.

      Trotzdem sehe ich eine Gefahr, wenn sub ihre Wünsche oder Tipps bezüglich Doms Verhalten zu häufig äußert.
      Aus den Wünschen/Tipps kann sich eine Erwartungshaltung in sub aufbauen, die zu Frustration und Enttäuschung führt.
      Ich kann mir gut vorstellen, dass dies Druck auf Dom ausüben kann und ihn in seiner freien selbstständigen Entfaltung stört.
      (Bitte nicht verallgemeinert sehen ;) )
      In mir würde es Misstrauen auslösen, dass er die Dinge nur für mich tut.

      Es ist doch viel schöner, wenn man mit geringeren Erwartungen die Dinge auf sich zukommen lässt und Dom sich selbstständig störungsfrei entwickelt. Irgendwie für beide Seiten entspannter.

      Ein Feedback muss ja auch nicht durch Worte erfolgen, sondern es zeigt sich doch irgendwie durch subs Verhalten.
      Wenn wir nicht so offen und intensiv über unsere Wünsche und Fantasien geredet oder geschrieben hätten, und zwar beide!, wäre es heute sicher nur halb so toll.
      Woher soll er denn bitte wissen worauf ich abfahre, wenn ich es ihm nie sage? Sicher kriegt er so einiges mit aber in meinen Kopf kann er nicht sehen.
      Mein Genuss ist auch sein Genuss, wie auch umgekehrt.
      Man/sub muss ja ihr/seine Wünsche nicht als Aufforderung verpacken, da kann man ja eine nette Geschichte draus machen und dom kann sich raus holen was ihm/ihr beliebt.

      Vom Handy gesendet
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Ich finde es wichtig, dass beide Partner ihre Wünsche, Bedürfnisse und Fantasien äußern. Nur so kann man sich doch auch richtig und gut kennenlernen. Aber...

      ...Wünsche dürfen eben nicht bei Sub zu Erwartungen werden und Dom darf hierdurch nicht zum reinen Wunscherfüller mutieren.
      Bei mir war es ein wenig so, dass ich meinen Partner immer nur durch Äußerung meiner Wünsche "anschubsen" konnte. Das war schnell sehr anstrengend und frustrierend.
      Natürlich ist es toll, wenn auch mal die Wünsche der Sub "bedient" werden, aber grundsätzlich sollte schon Dom der Part sein, der Spiele kreiert und bestimmt was getan wird.
      Alles andere hat für mich keinen Reiz.

      Ludaa schrieb:

      Natürlich ist es toll, wenn auch mal die Wünsche der Sub "bedient" werden, aber grundsätzlich sollte schon Dom der Part sein, der Spiele kreiert und bestimmt was getan wird.
      Alles andere hat für mich keinen Reiz.


      Ja, das ist auch meine Meinung.
      Ich will jetzt nicht auf "Wunschzettelsub" eingehen und so hin und wieder finde ich es sehr spannend, was da alles an Wünschen zum Vorschein kommt. Ich möchte die Wünsche schon hören, nicht nur, damit man sich besser kennenlernt, sondern auch um auf die aktuelle Gemütslage von Sub zu schließen. Wenn man sie zu Tode langweilen würde, bekommt das dadurch sicher gut mit. Aber diese Wünsche dann auf der Stelle zu erfüllen, untergräbt dann mit der Zeit doch die Autorität. WENN Dom das macht, dann muß das einen Grund haben, die Form einer Belobigung für etwas anderes zum Beispiel.

      Xtina2014 schrieb:

      Ich frage mich gerade, ob Doms schon Alles wissen bevor sie ihre Neigung richtig entdeckt haben!?
      Mal ganz im Ernst, ich könnte mir vorstellen, daß der eine oder andere Anfänger - Dom vielleicht sogar für einen Tipp "dankbar" wäre.
      Nur nett verpacken sollte Sub den Tipp schon!
      Ständige Belehrungen sind aber, meiner Meinung nach, völlig fehl am Platz!


      Da ich ja noch nicht soooo lange den Weg gehe (rund 3-4 Jahre), bin ich natürlich auch dankbar, wenn meine Sub mir, manchmal zumindest, schon ihre Wünsche äußert, dies kann jedoch auf viele Arten passieren. Und wir Maighstir es geschrieben hat, liegt es ja dann auch in meiner Entscheidung, wann/ob/wie ich es umsetze.
      Vieles jedoch fange ich an, probiere, teste mich langsam heran und achte sehr genau auf ihre Reaktionen und Abhängig davon, wie ich ihre Signale interpretiere geht es weiter oder ich wähle etwas anderes aus.
      Nun gehöre ich jedoch zu der Gattung Dom die sich sehr viel und tief in das einliest, was ich für interessant halte, oder ich als Anstoß aus irgendeiner Richtung erhalte und es dann zumindest mal überlege in mein Repertoire aufzunehmen, zudem lerne ich zum Glück sehr schnell. Je breite meine Fähigkeiten (natürlich auch wie tief diese gehen, es nützt ja wenig viel zu können, aber kaum etwas richtig) gehen, desto mehr Freude kann ich mir und auch meiner Sub gewähren.
      Mein Problem ist eher, dass sich durch eine interessantes und abgeschlossenes Thema, sich 2 neue eröffnen, die auch mein Interesse wecken und ich diesen Wissensdurst befriedigen möchte.

      beloved schrieb:

      Es ist doch viel schöner, wenn man mit geringeren Erwartungen die Dinge auf sich zukommen lässt und Dom sich selbstständig störungsfrei entwickelt. Irgendwie für beide Seiten entspannter.
      Ein Feedback muss ja auch nicht durch Worte erfolgen, sondern es zeigt sich doch irgendwie durch subs Verhalten.


      Es gibt sicher einige "Jungdoms" (ich nenne sie einfach mal so) die noch nicht ganz wissen wo ihre Reise hingeht, oder was alles möglich ist. Ich erinnere mich noch daran, als ich das erste mal ein Hinterteil bearbeitete, ich wusste ihre Regungen nicht zu deuten, war es mehr Ablehnung oder Erregung? Ich hatte keine Ahnung, sehr unbeholfen das alles, ihr Hintern wurde immer roter, das Klatschen immer lauter, meine Hand brannte immer mehr doch als ich zwischen ihren Beinen einen glänzenden Tropfen hervorkamen sah, wusste ich, dass es genau die Regung war, die sie wollte und brauchte.
      Nun, auch das war/ist eine Art der Kommunikation, die bestätigen kann, ob es richtig ist oder nicht :thumbsup:
      Dennoch kann der ein oder andere Anreiz sicher auch von der Sub erbracht werden, insbesondere in der ersten Zeit der Selbstfindung. Und wenn Sub schön brav ist, wird sie damit auch reichlich belohnt werden :D
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      doch als ich zwischen ihren Beinen einen glänzenden Tropfen hervorkamen sah, wusste ich, dass es genau die Regung war, die sie wollte und brauchte.
      Nun, auch das war/ist eine Art der Kommunikation, die bestätigen kann, ob es richtig ist oder nicht :thumbsup:


      Ich bin sicher, dass deine Einschätzung in diesem konkreten Fall richtig war, aber ein quasi sicheres Zeichen, an dem man "wissen" kann, dass das, was man der Frau gerade antut, genau das ist, was sie "will und braucht", ist eine sichtbare sexuelle Erregung auf keinen Fall. Sehr viele Frauen reagieren mit einem Feuchtwerden auf heftige Schmerzen (unabhängig davon, ob sie diese Schmerzen "gut" finden) und auch auf Situationen, die sie alles andere als "wollen oder brauchen". Das ist ja gerade eines der großen Probleme vieler Vergewaltigungs- und Missbrauchopfer: Dass sie sich fragen, ob sie es nicht insgeheim doch irgendwie "gewollt" oder gar "genossen" hätten - schließlich wären sie ja dabei feucht geworden. Dieses Gefühl kann zu furchtbarer Scham und schlimmem Selbstekel führen.

      Es gibt verschiedene Erklärungsmodelle, *warum* viele Frauen diese Reaktion auch unter solchen Umständen zeigen, in denen sie alles andere als erregt sein "wollen": sowohl auf rein biologischer Ebene (Frauen, deren Scheide bei Vergewaltigungen feucht wird, haben größere Chancen, diese körperlich unbeschadet zu überstehen => Selektionsvorteil => größere Fitness) als auch auf psychologischer Ebene, wo man sich - gerade im Zusammenhang mit Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfern - damit natürlich intensiv auseinandersetzt. Dort spricht man von "Ambivalenzen", um den verwirrenden Zustand zu beschreiben, dass sich jemand von einer Situation, die er vollkommen ablehnt, dennoch erregt fühlt.

      Lange Rede, kurzer Sinn: So ein "glänzender Tropfen" als Folge von wie auch immer gearteten Qualen ist für sich genommen definitiv *kein* Signal, das man ohne Weiteres als "Es gefällt ihr" deuten darf. Und der beliebte "Herrengriff" (Finger in die Scheide stecken, um zu testen, wie feucht sie ist) fällt bei vielen Frauen - nachdem man ihnen einige Hiebe versetzt hat - sozusagen automatisch "positiv" aus. Der Frau dann den nassen Finger hinzuhalten und ihr damit zu sagen: "Na bitte, ich wusste es doch: Du *willst* das!" kann sie in echte Ambivalenzen bringen, wenn sie eben selbst der Ansicht ist, dass sie es *nicht* möchte.

      Wie gesagt: Ich gehe davon aus, dass in deinem konkreten Fall alles in bester Ordnung war (v. a., weil ihr eben auch *anders* kommuniziert habt). Ich wollte nur einmal darauf hinweisen, dass es sich bei der - offenbar sehr verbreiteten - Ansicht: "Wenn sie feucht wird, kann man sich sicher sein, dass es ihr auch gefällt - selbst, wenn es ihr selbst nicht klar ist" um einen Irrglauben handelt.


      @Hebitsukai, ja, ich muss sagen, es klang doch etwas zu einfach gesehen, aus heutiger Sicht und nach deinem Beitrag. Dazu musste dies natürlich absolut ergänzt werden, da mehr als nur ein einzelnes Anzeichen notwendig ist, um Gefühlsregungen zu erkennen und diese damit deuten zu können.
      Vieles davon basiert wohl auch auf unseren Instinkten und Wahrnehmen die eher unbewusst von statten gehen.

      Angst, Lust, Schmerz sprechen doch im Hirn sehr ähnliche Rezeptoren an, welche am Ende eine sehr ähnliche Reaktion auf eine Aktion und einen Zustand hervorbringen.
      Sie es die Gänsehaut, die erhöhte Atemfrequenz, die pochende Halsschlagader, Rötungen oberhalb des Dekolleté und noch viele mehr.

      Daher, um die Kurve zum Thread-Thema zurück zu nehmen, ist es schon wichtig, gerade in der Anfangszeit, die Kommunikation was und wie es gefällt offener zu halten, um nicht in die falsche Richtung, oder den Weg zu weit zu gehen. Mit der Zeit, mit Erfahrungen und dem besseren kennenlernen, wird dies dann sicher abnehmen, die die wortlose Kommunikation immer besser funktioniert und man versteht, ohne zu sprechen, so hoffe ich zumindest ;)

      Vielen Dank für diese Ergänzung, war wichtig und rundet das Beispiel doch klarer ab.
      PA
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      Ludaa schrieb:


      Bei mir war es ein wenig so, dass ich meinen Partner immer nur durch Äußerung meiner Wünsche "anschubsen" konnte. Das war schnell sehr anstrengend und frustrierend.


      Das kann ich wirklich genau so unterschreiben. Wenn man in eine "topping from the bottom" Situation reingeschubst wir destabilisiert dass das Gefüge. Ich empfinde so etwas als sehr unangenehm. Vor allem weil es mir meine Position und meinen Raum, wenn nicht wegnimmt, dann verwischt...

      Aber sonst sehe ich alles recht Fishermans? Ist Sie zu stark bist du zu schwach. Nicht Jeder ist perfekt für Jeden.
      Eigentlich gibt es kein nicht devot oder Dominant genug.
      Man lernt an und miteinander, wenn man am Anfang steht.
      Der erfahrener Part sollte wissen wie man die devoteseite fordert und fördert.
      Die devoteseite wie man die Dominanz herausfordert.
      Es ist wie immer ein geben und nehmen an Erfahrungen.
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      Wer Domianz und Gewalt verwechselt, ist weder dominant noch Herr über sich selber.
      Nur Dummheit ignoriert die Gefahr

      Das ist mal ein spannendes Thema.

      Wenn ich meinem Herrn sagte, er wäre nicht dominant genug, liefe defintiv was falsch!
      Hätte ich das Gefühl, er wäre nicht dominant genug (für mich), wäre er nicht der Richtige für mich.
      Da ich noch ganz am Anfang stehe und es mir noch oft schwer fällt, mir das Genießen des 'mich unterwerfen' zu erlauben, ist er sehr vorsichtig und lässt mich lieber einmal zu oft 'rumzicken', als einmal zu riskieren, meine Grenzen zu überschreiten.
      Ab und an wenn ich emotional mehr möchte, als mein Kopf mir erlaubt, dann sag ich ihm mit einem Zwinkern und nem frechen Grinsen im Gesicht sowas wie "Du musst dich einfach mal besser durchsetzen..."...
      Das tu ich aber um ihm zu signalisieren, das ich an bestimmten Stellen gern etwas 'geschubst' werden möchte/muss. Dabei würde ich seine Dominanz niemals in Frage stellen.

      An Stellen, wo er mehr möchte, als ich grad geben kann, lässt er mir Zeit und ist geduldig, sagt mir auch ganz klar, daß er es so sieht, das ich an den Punkten einfach noch nicht soweit bin... Würde er mein devot sein in Frage stellen oder mir sagen, das ich nicht devot genug bin, würde er mir den Spaß am 'lernen' nehmen und alles zwischen uns wäre keineswegs zielführend oder befriedigend.

      Abschließend denke ich persönlich, das es einfach nicht geht wenn ein Part dem anderen Dominanz oder Devotion abspricht...