BDSM im Alltag

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      BDSM im Alltag

      Hallo ihr Lieben,

      meine Frage richtet sich speziell an alle, die BDSM auch im Alltag in Richtung 24/7, TPE, permanentes Machtgefälle leben oder gelebt haben. Ich sag extra mal in Richtung, man kann ja auch nicht immer einordnen, was es genau ist. ;)

      Glaubt ihr die Ausweitung auf den Alltag ist komplett sexuell orientiert oder spielt da noch was anderes eine Rolle? Ich kann mir die Frage einfach nicht wirklich beantworten.

      Finden z.B. feste Rituale und Aufgaben statt, haben diese ja nicht wirklich eine sexuelle Befriedigung zur Folge. Zumindest gehe ich jetzt einfach mal von Aufgaben ohne direkten sexuellen Bezug aus. Sei es das bloße Tragen eines Halsbandes oder das um Erlaubnis fragen bei bestimmten Sachen. Was bedeutet sowas für euch? Seht ihr das dennoch als etwas Sexuelles an? Ist alleine schon das Machtgefälle eine Art sexuelle Befriedigung? Kann man das als "erweitertes Vorspiel" sehen?

      Bin mal gespannt wie ihr das einschätzt. :)

      Lieber Gruß, Kitty
      Ganz einfach: Besteht dein ganzes Leben nur aus Sex?

      Ich denke nicht. Wenn du dir also 24/7, sprich immer, ein Machtgefälle wünschst ist das kein rein sexueller Wunsch mehr.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Natürlich besteht das Leben nicht aus Sex. ;)

      Aber kann es denn nicht die Motivation sein, dass nach einer Session "das Feuer nicht ausgeht"? Dass das ganze eben nicht komplett ruht bis zum nächsten Mal? Ist das nichts Sexuelles mehr? Für mich ist das nicht so leicht zu beantworten... :gruebel:
      :gruebel: vielleicht lässt es sich am ehesten als erregende Anspannung bezeichnen, wenn das Kopfkino am laufen gehalten wird durch Rituale/Zeichen/Aufgaben o.ä. Stelle mir das sehr reizvoll vor, zumal es ja auch eine gewisse Nähe zum Partner aufrechterhält, die vemutlich sehr schön sein kann ^^

      lg
      Nichts für ungut.... Ich habe auch so ein klassisches 24/7 dingens am laufen...

      Nennt sich Ehe...

      Kein Mensch hat die Kondition über Jahrzehnte eine immer währende erotische Spannung aufrecht zu halten.

      Es mag Phasen geben, in denen man sowas durchzieht ... Aber dann wird auch in einer TPE Beziehung wieder so etwas wie unerotische Normalität einkehren ....

      ist was anderes wenn man 24/7 miteinander umgeht als wenn man nur ein geiles Wochenende oder einen perversen Urlaub gestaltet.

      my two cents
      Nein, nein, nein und nein. Es ist definitiv nicht nur sexuell geprägt.
      Ich trage permanent mein Halsband, das hat für mich nichts sexuelles, sondern viel mehr dass ich mich dadurch geborgen fühle und immer etwas von ihm bei mir ist, ich kann ihm ja nicht die Hand abhacken, damit sie immer an meinem Hals ist. :crazy:
      Wenn ich ihn um Erlaubnis bitte etwas zu tun (mit Freunden essen zu gehen z.B.) hat das für mich absolut keinen sexuellen Reiz. Wäre auch mächtig suboptimal, wenn ich ohne ihn zu einem Essen gehe und nur durch seine Erlaubnis schon so erregt bin.
      In dem Thread "fallenlassen durch Haltung" hatten wir ja auch schon festgestellt, dass es manchmal einfach nur beruhigend ist zu seinen Füssen zu knien etc. Da ist in dem Moment wieder nichts sexuelles drin.
      Nichts desto trotz gibt es natürlich auch ganz viele Momente im Alltag wo es etwas gibt das kickt etc.
      aber @gizmo ein klassisches 24/7 dings ist doch keine ehe :wacko: oder hat bei euch im alltag nur eine(r) die hosen an :D

      Kitty schrieb:

      Aber kann es denn nicht die Motivation sein, dass nach einer Session "das Feuer nicht ausgeht"? Dass das ganze eben nicht komplett ruht bis zum nächsten Mal? Ist das nichts Sexuelles mehr?


      bei uns ist das so und für mich hat das auch meist eine erotisierende wirkung
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Ok ich sehe, das lässt sich so allgemein wohl einfach nicht sagen. Für jeden haben die Dinge andere Wirkung. Man möchte eben einiges hinterfragen und wissen WAS dazu veranlasst....

      Mit etwas Sexuellem habe ich das natürlich auch nicht in Form von Dauererregung gemeint. ;) Erotisierende Wirkung wie red das meint trifft es wohl eher... Aber gerade das Gefühl eines ständigen Machtgefälles kickt doch das Kopfkino (mal ganz unabhängig davon, ob das gerade mal mehr und mal weniger vorhanden ist)...gerade auf sexueller Ebene...seh ich das so falsch? Die erotisierende Wirkung ist doch was Sexuelles? Ich bestreite ja gar nicht, dass dann Gefühle wie Geborgenheit und Entspannung aufkommen können, das können sie ja schließlich auch beim Sex.

      @gizmo so ein 24/7-Ehe Ding hab ich auch :crazy: Ich denke wir sind auch vollkommen einer Meinung, dass es immer den Alltag gibt, egal wie sich das jetzt nennt und man nicht tatsächlich permanent eine erotische Wirkung haben kann... Das war aber auch gar nicht meine Frage ^^ Das ändert ja nichts an der Motivation dahinter, was in den Alltag zu integrieren...

      Ich hab ja auch bewusst nur in Richtung 24/7/ dauerhaftes Machtgefälle..wie auch immer.. geschrieben, ich wollte jetzt keine Schublade aufmachen.. gerade weil es eben Phasen gibt wo manches einfach weniger präsent ist.

      Sorry, falls das alles unverständlich rüber kommt, ich habe gerade ein gewisses Gedankenwirrwarr...
      Grüß dich Kitty,

      wenn du speziell auf Lebenspartnerschaften abzielst mit dauerhaftem Machtgefälle wäre es vielleicht geschickter
      es als BDSM als Alltag zu nennen, nur so ein Vorschlag.

      Ich glaube nicht, dass du irrst.

      Ich denke, wenn die Lebensart sich mit andauerndem, absolut asymetrischem Machtgefälle gestaltet und dieses zum Inneren der Beteiligten auch passt - nicht aus Managementhintergründen, Versorgungsgedanken oder ähnlichem billigend in Kauf genommen wird - sondern einfach auf der Veranlagung basiert, dann gelingt es sich von der Gesellschaftsmoral hin zur eigenen zu bewegen und sich frei zu fühlen, sich selbstzuverwirklichen und das Innere nach außen kehren zu können.

      Sowas bringt Gelassenheit mit sich. Man ist nicht immerzu damit beschäftigt sich in ein Moralkorsett zu pressen oder in einer Rolle einzufinden, die nur von den anderen im Umfeld für gut befunden wird. Der Kopf wird frei und man hat wieder Energie und Aufnahmefähigkeit über für die vielen Eindrücke die auf einen einströmen, die man aber im Strom von Job, Hobby, Pflichten, Must's und Erwartungen nicht mehr aufnehmen kann.

      Es gibt da diesen schönen neuen Modebegriff für - entschleunigen - die Welt wieder atmen hören, den Sex spüren, sich als Weib begehrlich fühlen, Männer wieder riechen lernen, Instinkten wieder Raum geben ...

      Ich denke, wenn man seinen Platz im Leben findet kann man dieses erfahren, ob es nun geschieht wenn BDSM Alltag ist, ja, schon, wenn es dies ist was zu einem passt ja - wenn es Stricksocken bei 35°C im Schatten sind, dann damit.

      Wir sollten uns einfach nach dem richten was für uns der Fokus zu sein scheint und uns nicht so ernst nehmen, Probleme nicht
      als Orientierungsgott über alles hängen, sondern ihnen nur die unbedingt notwendige Aufmerksamkeit schenken und uns ansonsten auf das besinnen, was uns gut tut.

      Viele Grüße
      d
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe