Spielbeziehung- Kontrolle der Gefühle möglich?

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      Hm, meine Gefühle kontrollieren zu wollen, und das auch noch gerade in einer BDSM-Beziehung, die ja von der Intensität der Gefühle lebt - das wäre nichts für mich. Ich bin zwar sehr sicher dass ich das könnte, weil ich eine ausgeprägte Selbstkontrolle habe, aber irgendwie sehe ich gerade in einer BDSM-Beziehung für mich persönlich keinen Sinn darin, da ich ja gerade auch als Sub sehr intensive Gefühle erleben und genießen und eben nicht kontrollieren möchte.

      Issy schrieb:

      Eine Spielbeziehung haben bedeutet für mich nicht, auf tiefe Gefühle zu verzichten. Ich kann tiefe Gefühle für meinen Spielpartner haben und er auch für mich. Ich gehe sogar soweit zu sagen, beide können sich lieben, ohne die Spielbeziehung zu gefährden. Es ist für mich eine Frage der Deffinition, die nur beide Partner miteinander treffen können. Ich z.B. spiele nicht mit jemandem, mit dem mich nicht tiefe Gefühle verbinden.

      Ich glaube, für viele von uns ist noch im Kopf, den anderen "haben" zu wollen. Ich denke, wenn "Frau/Sub" es schafft, sich davon zu trennen, kann eine sehr erfüllende Spielbeziehung entstehen, in der auch Dom sich fallen lassen kann, gerade weil er weiß, er wird nicht gekrallt, und alles kann sich in Ruhe entwickeln.


      Das faßt sehr gut zusammen, wie ich empfinde.
      Mein Herr ist auch in einer Vanilla-Beziehung gebunden und lebt "nur" eine dauerhafte Spielbeziehung mit mir.

      Ja, im Laufe der Zeit hat sich auf meiner Seite auch Liebe entwickelt, was mir von vornherein klar war und was ich von vornherein auch gar nicht verhindern wollte. Aber jeder definiert dieses ominöse Wort nun mal anders, für mich hat es ganz sicher nichts mit Besitzergreifen und Habenwollen und Ausschließlichkeitsanspruch zu tun, sondern ich möchte einfach dass es dem geliebten Menschen gut geht. Was auch immer ich dazu beitragen kann möchte ich gerne tun - oder eben lassen. Darum habe ich kein Problem mit der Situation und verspüre auch nicht die geringste Spur von Eifersucht. Ich bin glücklich. Sehr sogar.

      Ja selbstverständlich kenne ich diese Momente, in denen die Sehnsucht und sein Nicht-Da-Sein auch mal einfach nur verdammt, verdammt weh tun. Aber das ist der Preis und ich zahle ihn gern, und diese Momente sind überschaubar und überlebbar.

      @Vic, auch Dein Beitrag spricht mir aus der Seele. Und ich habe es ebenfalls genauso erlebt - dieses Gefühl, zu glauben, ihm keinesfalls gestehen zu dürfen wie tief meine Gefühle inzwischen gehen, aus Angst, seinen Fluchtreflex auszulösen. Und dann genau wie bei Dir auch diese Angst, dass mir die ominösen drei Worte plötzlich doch herausrutschen, so dass ich mich nicht mehr getraut habe mich ganz fallenzulassen, und immer wieder dieser innere Kampf, es um jeden Preis vor ihm verheimlichen zu müssen wie ich empfinde.
      Doch irgendwann habe ich dann einfach gedacht, es macht doch gar keinen Sinn dass ich mein Gefühlsleben ausgerechnet vor meinem Dom verstecke. Er ist gerade als Dom doch auch sonst mein Ansprechpartner für "Innere
      Angelegenheiten", und ist es gewohnt dass ich meine tiefsten Gedanken und Gefühle alle bei ihm ablade und er eben als mein Dom schauen muss, wie er damit zurechtkommt. Und so habe ich ihm eben irgendwann auch geschildert, was in mir vorgeht, und ihm auch klar gemacht was das für mich bedeutet - und was nicht. Und jetzt sind die Fronten geklärt und ich kann mich wieder unbesorgt fallenlassen. Und er kann das nun eben auch besser, jetzt, wo er sich eben auch nicht mehr ständig fragen muss "was, wenn meine Sub irgendwann "mehr" will?". Nein, sie will nicht "mehr" - sie empfindet nur "mehr". Ein großer Unterschied, den er jetzt auch kennt und sich deshalb drauf einlassen kann.

      Für so etwas gehört natürlich unbedingt auch eine tiefe Selbsterkenntnis dazu, und zwar bevor man sich hineinstürzt: wie leicht verliebe ich mich? Wie groß ist die Gefahr, dass das passiert und was bedeutet das dann? Was bedeutet Liebe überhaupt für mich? Verbinde ich damit Besitzansprüche Marke "zusammenleben, Heirat, Kinder, Haus und Garten usw"? Will ich ihn "ganz", oder kann ich damit leben ihn zu teilen? Komme ich damit zurecht, außerhalb der dauerhaften, intensiven Spielbeziehung mein eigenes Leben weiterzuleben oder will und brauche ich das sogar? Kann ich gelegentliche Momente voller Sehnsucht und Schmerz ertragen, im Wissen dass sie dazugehören und auch immer wieder weg gehen? Komme ich damit zurecht, wenn meine Gefühle nicht in dem Ausmaß erwidert werden?

      Das muss nun mal jeder für sich selbst entscheiden - es kann nur jeder für sich allein entscheiden.
      Und vielleicht noch ein Nachtrag, wenn ich mir die vorigen Postings nochmal so durchlese:

      Boreas schrieb:

      Steinigt mich, aber ich glaube, gerade für Neulinge im SM-Bereich ist die erste Erfahrung so intensiv, dass ein vorher gefasster Beschluß "nur Spielbeziehung" schwer durchzuhalten ist ... wenn die Person nicht unbedingt in einer festen Beziehung steckt.
      Oftmals ist es doch so, dass dieses "Rund-um-Sorglos-Care-Paket", das ein guter Dom schnürt und im Spiel sowie drum herum anbietet, genau die Gefühlsebene schafft, die man sich von einem Lebenspartner wünscht.

      Ich stell mir zumindest vor, dass dadurch die Abgrenzung von BDSM/Spielbeziehung und Gefühlen die vllt mit "Liebe" einhergehen (verwechselt werden?) so schwer fällt.


      Ich sehe deutlich was Du meinst, möchte mich aber auch vehement gegen dieses ja immer mal wieder aufkommende Vorurteil wehren, dass man als unerfahrene Sub ja wohl auch schnell mal (oder generell? Oder sogar zwangsläufig?) die intensiven BDSM-Gefühle mit Liebe verwechselt.
      Ich mag als Sub unerfahren sein, aber ganz sicher nicht als Frau. Und ich sehe schon ganz klar den Unterschied zwischen den sehr intensiven und für mich völlig neuen BDSM-Gefühlen - und einem Gefühl das ich seit vielen, vielen Jahren kenne, nämlich Liebe. Und auch wenn beides natürlich auch parallel auftreten kann, ist für mich beides doch etwas ganz eigenständiges und nicht miteinander zu verwechseln - zumindest nicht nach meiner Definition.
      Aber genau da liegt wahrscheinlich auch der Knackpunkt: Wahrscheinlich macht es schlichtweg keinen Sinn, auf jedes Gefühl immer ein Label draufkleben zu wollen und es in irgendeine Schublade stecken zu wollen, gerade auch weil jeder solche schwammig-schwabernden Begriffe anders für sich defininiert. Somit glaubt man, man unterhält sich über dasselbe, dabei redet man wunderbar aneinander vorbei, weil jeder doch etwas ganz anderes darunter versteht.

      Herbstblume schrieb:

      Also in meiner Welt gibt es so viele verschiedene Arten von Zuneigung, Liebe, Beziehungen, zwischenmenschlichem, individuellem dass ich mir da keinen Kopf mache was zwischen mir und jemand anderem geschieht. Hauptsache es ist ehrlich und fühlt sich gut an.


      Das ist eine Einstellung, die ich ebenso pragmatisch wie klasse finde. Richtig, genau darauf kommt es doch eigentlich an.
      Ich, für mich, kann es mir nicht vorstellen, eine Spielbeziehung zu führen.
      Mir persönlich, ist es wichtig jemanden zu haben der für mich da ist, nicht nur wenn er mal Zeit hat. Ich brauche einen Partner der nicht nur tolle Sachen mit teilt, nicht nur die Sonnenseite bescheint. Das ist mir zu wenig. Mein Partner soll auch den Kummer und die Sorgen mit mir teilen. Für mich da sein, wenn ich ihn brauche. Wichtige Ereignisse miterleben. Mit weniger kann ich mich nicht zufrieden geben.
      BDSM ist nur ein kleiner Teil meines Lebens, der sehr schön ist aber eben nicht alles.
      Hmmm, ok wir sind nicht immer zusammen...Kummer Sorgen teilen wir, er ist mir eine große Stütze, ohne ihn hätt ich schon ne Riesendummheit gemacht! Er ist da wenn ich ihn brauche! Geht mit mir zu wichtigen Terminen unterstützt mich wo er kann! Wichtige Ereignisse miterleben, soweit es geht, macht er es, geht sogar bei Sachen meiner Kinder mit!

      Aber ich denke wir sind da sehr speziell....
      @Vic
      Ich finde es toll, dass du so ein gutes Verhältnis zu deinem Dom hast. Das ist was ganz besonderes.
      Es ist schön, dass dich dein Dom glücklich macht.

      Ich habe nur für mich gesprochen und möchte niemandem seine Lebensweise kritisieren.
      Für mich persönlich, kann ich es mir einfach nicht vorstellen. Es liegt bei mir wohl auch daran, das es immer nur einem Mann in meinem Leben gab. Er der erste und Einzige für mich, bis heute.
      Ja, daran wird es wohl liegen. Mein Zweitpartner ist auch alles andere als eine reine Spielbeziehung für mich und nimmt soweit es ihm/uns möglich ist an vielen Aspekten meines Lebens teil. Aber er ist halt nicht mein Lebenspartner, manche Bereiche teilen wir zwangsweise/gewolltermaßen nicht miteinander. Nur die, die wir teilen empfinden wir durchaus als sehr, sehr intensiv.
      Und auch mit meinem Lebenspartner teile ich nicht alle Bereiche meines Lebens und er hat auch Bereiche für sich. Wir können alles mit einander teilen, tuns und müssens aber nicht. Deshalb liebe ich ihn doch keinen Deut weniger?

      Lernende schrieb:

      Und vielleicht noch ein Nachtrag, wenn ich mir die vorigen Postings nochmal so durchlese:
      Spoiler anzeigen

      Boreas schrieb:

      Steinigt mich, aber ich glaube, gerade für Neulinge im SM-Bereich ist die erste Erfahrung so intensiv, dass ein vorher gefasster Beschluß "nur Spielbeziehung" schwer durchzuhalten ist ... wenn die Person nicht unbedingt in einer festen Beziehung steckt.
      Oftmals ist es doch so, dass dieses "Rund-um-Sorglos-Care-Paket", das ein guter Dom schnürt und im Spiel sowie drum herum anbietet, genau die Gefühlsebene schafft, die man sich von einem Lebenspartner wünscht.

      Ich stell mir zumindest vor, dass dadurch die Abgrenzung von BDSM/Spielbeziehung und Gefühlen die vllt mit "Liebe" einhergehen (verwechselt werden?) so schwer fällt.


      Ich sehe deutlich was Du meinst, möchte mich aber auch vehement gegen dieses ja immer mal wieder aufkommende Vorurteil wehren, dass man als unerfahrene Sub ja wohl auch schnell mal (oder generell? Oder sogar zwangsläufig?) die intensiven BDSM-Gefühle mit Liebe verwechselt.
      Ich mag als Sub unerfahren sein, aber ganz sicher nicht als Frau. Und ich sehe schon ganz klar den Unterschied zwischen den sehr intensiven und für mich völlig neuen BDSM-Gefühlen - und einem Gefühl das ich seit vielen, vielen Jahren kenne, nämlich Liebe. Und auch wenn beides natürlich auch parallel auftreten kann, ist für mich beides doch etwas ganz eigenständiges und nicht miteinander zu verwechseln - zumindest nicht nach meiner Definition.
      (....)


      Huhu! :)

      Ich stimme Dir zu, dass man vermutlich weiss, wie sich Liebe anfühlt - zumindest, wenn man sie schon spüren/erleben durfte. Aber ich hab in meinem Text daher auch ganz bewusst etwas diffus eine bestimmte "Gefühlsebene" definiert und im Nachsatz das Wort Liebe mit Anführungszeichen versehen. ;)

      Prinzipiell stimme ich Deinen Ausführungen da zu und eine Verallgemeinerung wird sich - bei aller vorsichtigen Formulierung - nie ganz vermeiden lassen.
      Ich denke nicht, dass sich pauschalieren lässt, wo die rote Linie gezogen werden sollte in einer Spielbeziehung, um nicht ein emotionales Fiasko zu erleiden. Die vielen sehr persönlichen Erfahrungsberichte zeigen ja, wie unterschiedlich es empfunden werden kann. Ich finde jedenfalls, dass es ohne Gefühle nunmal gar nicht geht, auch eine Spielbeziehung braucht für mich ihr fest verankertes emotionales Fundament. Alles andere können nur zwei Menschen im Miteinander bewegen, werten, im Griff behalten wollen... im Krieg und in der Liebe gibt es aber keine Gefangenen, das ist leider allzu wahr. Irgendwer verliert am Ende immer, nur ist die Frage, war die Schönheit des Weges das bittere Ende wert? Schwieriges Thema...
      CARPE DIEM . CARPE NOCTEM
      Jetzt fühl ich mich doch noch mal verführt zu schreiben.

      Ausschlaggebend waren ja nicht "einfache" Gefühle sondern das böse "L" :love:
      Mir ist sehr wohl bewusst gewesen, das eine gute Mischung an Emotionen und Gefühle in jeglicher Beziehungskonstellation vorhanden sein sollte und auch gewünscht ist. Ich würde wohl nie ohne eine gewisse Brise Gefühl mich auf irgendwas einlassen können.

      Allerdings war ich zur Erstellung dieses Threads in der Situation, etwas mit einer anrollenden Gefühlswelle überfordert zu sein. Den einen Mann immer noch im Herzen, war plötzlich einer da, den ich nicht lieben wollte, aber der mir nicht aus dem Kopf ging und der in mir Gefühle und Wünsche hoch holte, die ich eigentlich tief begraben habe(n) (wollte). Letzendlich ist ja alles soweit glimpflich abgelaufen, mein Gefühlspegel ist wieder normal... die Sache kann wieder etwas objektiver betrachtet werden 8)

      Mir scheint es wesentlich leichter Gefühle zu kontrollieren, wenn ich das Ganze von weiter weg betrachte. Das heisst nicht das man sie unterdrücken soll, aber wenn der Kopf nicht bereit ist dem Herzen zu folgen, wozu darauf einlassen?
      Am Ende will man doch nicht da stehen und so tiefe Gefühle offen zeigen, wenn der Gegenüber das nicht kann oder will oder eben nicht fühlt. Das heisst nicht, dass man alles gänzlich von sich abprallen lassen soll.....um Gottes Willen.

      Aber die Beiträge/Links von Gentle und Gast 125 sind wirklich schön hier...ich denke da kann man seine Gedanken gut bei ordnen...mir hat es auf jeden Fall geholfen. :thumbsup:
      Ich glaube seine Gefühle kann man nur bis zu einem gewissen Punkt unter Kontrolle halten. Doch genau wie mit der Neigung, lassen sie sich nur für eine gewisse Zeit einsperren, bis alles an die Oberfläche drängt.

      Für mich ist es schon wichtig, dass ich zu der Person mit der ich Spiele eine gewissen Beziehung aufbauen kann, sonst hätte ich dabei auch keinen Spaß. Natürlich können sich dann auch Gefühle entwickeln, ob sie für ein "mehr" ausreichend sind, muss man im gegebenen Fall entscheiden.
      Es sollte jedoch früh genug darüber gesprochen werden, wenn sich eine Seite zu sehr hingezogen fühlt und dieses "mehr" spürt. Sollte dies dann zu einseitig sein, muss unter Umständen diese Spielbeziehung beendet werden, bevor es jemand kaputt macht, sofern der Part mit seinen Gefühlen nicht klar kommt, wenn sie zu einseitig sind.
      Dazu gehören am Ende eben doch immer noch zwei, meistens zumindest. 8)

      Ähnlich wie Flatterling es schon geschrieben hat, kann sich daraus auch etwas schönes entwickeln, wie z.B. eine tiefe Freundschaft, immerhin teilt oder teilte man etwas ganz besonderes.
      In "normalen" Beziehungen wird immer davon gesprochen das Herz zu berühren, doch halten wir nicht die Seele des anderen im Vertrauen in unseren Händen?!
      Für mich auch etwas sehr wertvolles :saint:
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      PA1976 schrieb:

      Ähnlich wie Flatterling es schon geschrieben hat, kann sich daraus auch etwas schönes entwickeln, wie z.B. eine tiefe Freundschaft, immerhin teilt oder teilte man etwas ganz besonderes.
      In "normalen" Beziehungen wird immer davon gesprochen das Herz zu berühren, doch halten wir nicht die Seele des anderen im Vertrauen in unseren Händen?!
      Für mich auch etwas sehr wertvolles


      Ich sehe es genauso. Ich lebe BDSM ja auch in einer Spielbeziehung aus, da mein Mann kein Interesse in dieser Richtung hat, allerdings mit seinem Wissen und Einverständnis.

      Meinen Dom kenne ich nun 6 Jahre, BDSM leben wir allerdings erst seit gut 6 Monaten gemeinsam aus, davor war es einfach eine Affäre (mein Mann und ich sind seit Jahren aktive Swinger). Vor ca 2 Jahren hat er schonmal probiert mich da heranzuführen, allerdings war ich zu der Zeit absolut noch nicht soweit (musste erstmal mit dem Gedanken klarkommen und mir eingestehen, dass ich tatsächlich auf Schmerzen und Unterwerfung stehe und das es in Ordnung ist!).
      In den 6 Jahren sind wir uns sehr nahe gekommen und als 2010 meine beste Freundin verstorben ist, war er meine größte emotionale Stütze (mein Mann war selber zu sehr in Trauer).

      Ich muss sagen in den letzten 6 Monaten ist unsere "Beziehung" schon noch intensiver und enger geworden und er ist mir sehr wichtig.... aber es ist definitiv eine andere Verbundenheit als zu meinem Mann. Verliebtheit/Liebe definitives Nein! Tiefe Freundschaft, oh jaaaaa !! :tanzen1:

      Gentledom schrieb:

      gefährdeter = auch ein Dom kann sich verlieben, es ist eher eine Frage der Wahrscheinlichkeiten warum ich eben schreibe "Gefährdeter"...

      Kein Wunder... Liebe bedeutet für viele sich hingeben, aufopfern, vertrauen, sich schenken, usw... das ist typischerweise etwas das bei Sub stärker vorkommt denn bei Dom.

      Ich habe vor einiger Zeit ausführlicher dazu geschrieben und will den Thread nicht damit sprengen: gentledom.de/gblog/Blogartikel…lickwinkel-der-liebe-419/


      Hm.... Weiss nicht ob ich das so unterschreiben könnte dass es bei sub typischerweise stärker so ist. Ich kann nur für meinen Teil reden, aber für ihre Hingabe trage ich sie auf Händen. Ich lasse mich genauso auf sie ein wie sie sich auf mich, denn auch mir macht es mehr Spaß wenn ich genau weiss wie und was sie mag und reagiert etc.
      Aber vielleicht bin ich da auch einer Minderheit der Doms angehörend - aber selbst wenn es so ist, sei's drum, ich find das gut so ;)
      Es ist immer wieder verwunderlich, wie wenige Menschen sich Gedanken darum machen dass einmal Gesagtes nie wieder "Ungesagt" werden kann.

      Mit Frauen spielt man nicht - es seie denn sie sind ans Bett gefesselt ;)
      Gott sei dank habe ich vor meinem jetzigen Spielpartner diese Kackerfahrung gemacht und überwunden, denn nur so konnte ich mich auf ihn einlassen.
      Klar mag ich ihn, finde ihn sympathisch, ich vertraue ihm zu 100%, ich liebe was er mit mir macht und seine Wirkung auf mich. Unter anderen Umständen, anderer Konstellation würde daraus vllt sogar "mehr" werden, mehr in Anführungszeichen weil ich das was wir haben unterm Strich als wesentlich wertvoller betrachte als das was ich vorher in Vanillabeziehungen hatte. Trotzdem ist und bleibt es eine Spiel Beziehung.
      seine
      Liebe Xenia,

      bis jetzt habe ich mich nicht getraut etwas zu diesem Thema zu schreiben.

      Auch weil ich meine Gefühle für meinen Herrn nicht einordnen kann. Hmmm... ich bin unheimlich gerne mit ihm zusammen und auch außerhalb des Spiels verstehen wir uns gut. Ich sehne mich nach ihm, wenn ich nicht bei ihm sein kann und freue mich auf jeden Minute, die wir zusammen verbringen können. Und ich weiß, das es ihm genauso geht. Hat das etwas mit dem bösen Wort "Liebe" zu tun?

      Egal, darüber möchte ich mir jetzt überhaupt keine Gedanken machen. Es ist schön wie es ist und ich / wir genieße(n) es.

      Ich möchte meine Gefühle auf jeden Fall nicht kontrollieren und ich glaube, das dies auch nicht möglich ist. Was ich kontrollieren kann, ist der Umgang mit ihnen.
      DomausW schrieb:Hm.... Weiss nicht ob ich das so unterschreiben könnte dass es bei sub typischerweise stärker so ist. Ich kann nur für meinen Teil reden, aber für ihre Hingabe trage ich sie auf Händen. Ich lasse mich genauso auf sie ein wie sie sich auf mich, denn auch mir macht es mehr Spaß wenn ich genau weiss wie und was sie mag und reagiert etc.
      Aber vielleicht bin ich da auch einer Minderheit der Doms angehörend - aber selbst wenn es so ist, sei's drum, ich find das gut so


      Wenn ich mir die meisten Kommentare von Doms durchlese, so stehen dort immer sehr positive Dinge. Geht es um Monogamie, so sind die meisten Posts der Doms, pro Monogamie, geht es darum, dass Subs sich leichter (und häufiger) unglücklich verlieben lese ich, dass auch ein Dom sich genauso intensiv verlieben kann und für SSC stimmen sogar oft mehr Doms als Subs. Bitte nicht falsch verstehen, ich will damit nicht sagen, dass die Doms die dies schreiben nun alle lügen. Klar einige werden dies tun, andere gestehen sich manches nicht ein und jene die nicht dem gefühlten Subwunschmainstream genügen werden sich einfach dazu nicht äußern.

      Das Bild welches virtuell von Doms gezeichnet wird erscheint mir äußerst positiv. Klar solche Ansichten werden von Subs auch gern geliked, vermitteln aber für mich ein falsches Bild.

      Ich habe es mal vor einiger Zeit in Bezug auf Monogamie versucht etwas gerade zu rücken und habe als Grundlage dafür 260 Profile aus der größten deutschen BDSM Community genutzt und darüber einen Blogbeitrag (Monogame Doms) geschrieben. Auch Umfragen auf der Hauptseite zeigen eine große Diskrepanz von öffentlich vertretenen Meinungen zur gelebten Partnerschaftrealität dar.

      Nun mal auf diesen Thread bezogen. Nach diesem sehr positivem Statement von DomausW war ich neugierig und habe eine Umfrage zu dem Thema gemacht. Interessanterweise sind gerade bei anonymen Umfragen die Ergebnisse oft ganz anders als sie vorher im Forum bei den geschriebenen Worten erscheinen mögen. Bisher haben noch nicht so viele abgestimmt aber das Ergebnis könnte durchaus passend sein. Genau 60 % der Subs kenne diese Situation der einseitigen Liebe und bei den Doms wie auch Switchern sind es hingegen 0 Prozent.

      In diesem Sinne, die geschriebene Forumstendenz muss bei solchen Themen beim besten Willen nicht der Realität entsprechen. Welcher Dom würde schon schreiben: "Ach die Subs verlieben sich immer in mich, ich dagegen kann mir das nicht vorstellen." Das gäbe nämlich einiges an Gegenwind. Ich für meinen Teil kann sagen, in aller Regel hat Sub sich nicht einseitig in mich verliebt, aber ja verliebt (nicht Liebe) kam dennoch schon mal, von Seiten der Sub, vor.

      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich finde, dass ist ein wahnsinnig spannendes Thema!
      Ich persönlich kann mir im Moment überhaupt nicht vorstellen eine Spielbeziehung einzugehen ohne mich sofort in den Dom zu verlieben ;)
      Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich zum einem schon seit so langer Zeit (14Jahre) glücklich in meiner Beziehung lebe, und zum anderen mir nicht vorstellen kann, mich bei jemandem so fallen zu lassen, wenn ich ihn nicht liebe. Um überhaupt so viel Vertrauen aufbringen zu können eine BDSM -Beziehung mit jemandem eingehen zu können, muss ich ihn schon so toll finden, dass ich ihn auch lieben könnte...
      Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung und zum Glück sind da alle unterschiedlich! Ich bewundere diejenigen unter Euch, die neben ihrer "normalen" Beziehung noch eine jahrelange und erfüllende Spielbeziehung führen können. Das würde bei mir in einer absoluten emotionalen Katastrophe enden ;) Abgesehen davon würde mir mein geliebter Herr und Meister den Hals umdrehen, er teilt nicht gern!
      @Gentledom ich denke zwischen der Umfrage und diesem Thread hier liegt ein kleiner Unterschied, da es im Thread ja um Gefühle und nicht primär um´s verlieben ginge.

      Im anderen Thread, sofern es der ist, den ich vermute, dass sich die Umfrage bezieht, habe ich dazu ja schon geschrieben, was hier als Ergänzung sicher auch passen würde.
      Ich kann jemanden sehr begehren, ohne in lieben zu können/müssen/wollen, genauso könnte ich jemanden lieben, ohne ihn begehren zu können/müssen/wollen.Dies mag für den ein oder anderen verrückt klingen, dennoch sehe ich darin keinen Widerspruch.
      Auch @CrazyMary hatte deutlich dargestellt eine "normale" Beziehung mit Liebe und Verliebtheit zu führen, dabei auch eine "BDSM" Partnerschaft ohne Liebe, dafür mit sehr tiefer Freundschaft.

      Es mag eine Gratwanderung sein, zwischen den Gefühlen Unterschiede zu benennen, doch ein Geschenk in Form von Zuneigung, Vertrauen, Hingabe zu bekommen, muss nicht einhergehend mit Liebe sein, auch wenn es sicher manchmal sehr nah dran sein kann, vielleicht sogar an dessen Tür klopft.
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      Also , ich habe seit geraumer Zeit eine Spielbeziehung . Ich wollte einfach meine Lust und meine Neigung leben und habe ganz bewußt jemanden für eine Spielbeziehung gesucht .
      Wir haben uns von anfang klar darauf verständigt und es funktioniert wunderbar.
      Wenn wir zusammen sind sind wir das 100 % ig . Wir leben dann im Spiel unsere Macht ,Ohnmacht und Emotionen aus.
      Es ist wie ein guter Film oder ein gutes Theaterstück ,danach gehen wir auseinander und tauchen ein in unserere Realität.
      Wir schreiben uns Mails und wir verstehen uns wunderbar.
      Ich denke man kann das wundervoll abgrenzen .
      Wahrscheinlich stellt sich die Frage wo genau jemand den Beginn von Gefühl definiert. Selbstverständnlich ist auch dieses wunderbare Verstehen ein Gefühl, selbstverständlich haben auch Orgasmen mit Gefühl zu tun...die größte Gefahr dürfte dann auftreten wenn es sich auf der einen oder anderen Seite emotional verschiebt.

      Ohne es dahingehend aus Erfahrung zu sprechen behaupte ich, in dem Moment wo sich Gefühle vertiefen wird es schwierig und die Gefahr besteht natürlich auch in Spielbeziehungen irgendwann. Die Kontrolle der Gefühle halte ich demnach für sehr schwierig wenn sie aufkommen, das sie gar nicht aufkommen müssen - das ist mit Sicherheit möglich.