Spielbeziehung- Kontrolle der Gefühle möglich?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      pialma schrieb:

      Also , ich habe seit geraumer Zeit eine Spielbeziehung . Ich wollte einfach meine Lust und meine Neigung leben und habe ganz bewußt jemanden für eine Spielbeziehung gesucht .
      Wir haben uns von anfang klar darauf verständigt und es funktioniert wunderbar.
      Wenn wir zusammen sind sind wir das 100 % ig . Wir leben dann im Spiel unsere Macht ,Ohnmacht und Emotionen aus.
      Es ist wie ein guter Film oder ein gutes Theaterstück ,danach gehen wir auseinander und tauchen ein in unserere Realität.
      Wir schreiben uns Mails und wir verstehen uns wunderbar.
      Ich denke man kann das wundervoll abgrenzen .


      Genau so und nicht anders bin ich vor 2.5 jahren in mein Abenteuer gestartet.... Heute sieht alles anders aus und eine Trennung ist kaum mehr möglich....
      :rot: Worte schneiden tiefer als Schwerter und können Berge bewegen. Sie können Welten eröffnen, einen Träumen und Fliegen lassen, die Seele offenbaren und Gänsehaut zaubern :love:
      Gestartet sind wir Anfang 2012 mit klaren Regeln und Vorsätzen, er verheiratet, lebt eine offene Beziehung, ich war auf der Suche nach Spaß ohne Verbindlichkeit, da ich zu der Zeit noch unglücklich vergeben war. Von bdsm o meiner Neigung hatte ich null Ahnung.... Durch meinen Background entwickelte sich aus etwas Sex, eine sehr sehr gute Freundschaft, die ich nicht mehr missen mag... Egal ob fragen, sorgen, Nöte, er is meine erste Anlaufstelle....
      Ich trennte mich von meinem Mann, bin nun seit 1.5 Jahren Single und hinterfragt an der Stelle schon das erste mal, ist da Gefühl für ihn oder nicht.... Kam zu dem Entschluss, nein ist nicht so.... Aber die Voraussetzungen /Regeln hatten sich halt erstmals verschoben....

      Seit Anfang diesen Jahres entdecke ich nun mit ihm zunehmend meine Neigung, genieße und akzeptiere zunehmen.... Viel davon überträgt sich positiv in mein Alltag..... Und nun hatten Meine Spielbeziehung" und ich vor kurzer Zeit das erste gemeinsame Wochenende nach so langer Zeit (2.5 Jahre sehen wir uns jetzt regelmäßig) und es hat sehr sehr viel verändert(was ich vorher nicht geglaubt hätte) ... Vorher war es immer ein abtauchen aus dem Alltag, was zeitlich begrenzt war, wo niemand anderes mitgespielt hat und zum Zeitpunkt x endete. Ich habe es sogar ne ganze Weile mit Sport verglichen.... Einige gehen zum Sport zum abschalten, auspowern, ich konnte ewig Sex und Gefühl trennen, bin abgetaucht, habe Kraft für den Alltag einer berufstätige alleinerziehende getankt, Selbstbewusstsein zunehmend aufgebaut und genießen gelernt.... Aber Dieses Wochenende hat ganz deutlich gezeigt dass es eben nicht nur spielen is, das da sehr sehr viel Gefühl hinter steckt und schlussendlich hat er das von wahrgenommene bestätigt, er hat für mich ähnlich starke Gefühle wie für seine Frau, Verlangen nach Nähe und Zuneigung in gleichem Maß und auch Sehnsucht. Und er is schon lange im bdsm Bereich unterwegs und hat es in diesem Maße noch nie erlebt, konnte es immer trennen...

      Was ich damit sagen mag, ich glaub egal ob Neuling oder lange in dem Bereich unterwegs...Eine Garantie gibt es nicht.... Es is sicher von Vorteil wenn man am Anfang klare Regeln aufstellt, aber Zeit verändert Menschen und die Gefühle!
      :rot: Worte schneiden tiefer als Schwerter und können Berge bewegen. Sie können Welten eröffnen, einen Träumen und Fliegen lassen, die Seele offenbaren und Gänsehaut zaubern :love:
      Was ich mich oft frage, auch wenn ich Beiträge hier in diesem Thread lese: was ist so furchtbar schlimm daran, einem "Nur-"Spielpartner ein Gefühl von Liebe entgegenzubringen - wie auch immer dies nun definiert sei?
      Ist nicht jedes Gefühl erst einmal da und gehört zu einer Person, unabhängig davon, ob es erwidert wird oder nicht? Wieso ist es so wichtig, dass der andere genau so fühlt? Könnt ich nicht einfach fühlen, was immer ich fühle, in der ganzen Palette, die meine Natur mir bietet, egal, ob der andere es ebenso fühlt? Auch wenn der andere nicht so fühlt, ändert sich doch kaum das Vorhandensein meines Gefühls, oder? Also wozu der Aufwand oder Wunsch, es kontrollieren zu wollen, ob ein Gefühl auftritt? Ich meine, das nimmt viel zu viel Authentizität. Das würde bedeuten, ich müsste mich verstellen, oder?
      Vielleicht ist der Gedanke, dass Gefühle nur aus einem selbst heraus entstehen einfach zu seltsam. Ich meine oft zu lesen, dass viele das Auftreten von Gefühlen von der Gegenseitigkeit abhängig machen. Aber eigentlich kommen und gehen Gefühle doch völlig autonom. Egal, was der Andere für mich empfindet - mein Gefühl für den Anderen kann Liebe sein - na und? Was wäre daran schlimm? Was so beängstigend? Es wäre mein Gefühl, zu dem ich stehe und es einfach da sein lasse. Es passiert schliesslich nichts schlimmes, nur weil ein Gefühl für einen anderen Menschen da ist, oder?

      Viel spannender ist doch eigentlich die Frage, was passiert, wenn ich dem
      Anderen gegenüber ein Gefühl äußere, und der kann damit dann nicht umgehen im Sinne von: hat womöglich den Gedanken, dass Liebe unbedingt erwidert werden MUSS, weil sonst schlimme Dinge passieren könnten :D

      Ich glaube, Gefühle und ihr Auftreten sind nicht zu kontrollieren. Wozu auch? Macht das überhaupt Sinn? Was meiner Meinung nach kontrollierbar ist, ist die Art und Weise, wie ich mein Gefühl zeige und ob überhaupt. Ich glaube, dass die Meisten Angst genau vor diesem Zeigen haben, weil der Wunsch da ist, der Gegenüber muss genauso fühlen, sonst ist das eigene Gefühl nichts wert. Und genau das glaube ich für mich nicht. Schliesse mich einigen Vorrednern an: ein Gefühl gehört zu mir. Auch wenn es nicht erwidert wird, das Gefühl ist da und es darf auch da sein.
      Wie fad wäre die zwischenmenschliche Suppe, wenn alle ihre Gefühle (Auftreten und Zeigen) kontrollierten :whistling:
      @Blume

      sehr valide Punkte!
      Aber die Antwort auf deine Frage ist eigentlich ganz simpel.
      Wir haben Angst vor einseitigen Gefühlen, weil wir dann damit einfach alleine sind. Erfüllung definieren wir über die Gegenseitigkeit. Wenn wir einseitig Gefühle haben von denen wir wissen, dass sie nicht erwidert werden, dann haben wir Angst dass diese Gefühle missbraucht werden könnten und das Gefühl angekommen zu sein und sich zuhause in der Beziehung zu fühlen ist schwer herzustellen.

      Unkontrolliert aus einer spielbeziehung ( die eventuell parallel zu der Liebesbeziehung ) läuft eine einseitige Liebesbeziehung zu machen, oder werden zu lassen... Birgt Risiken und Gefahren bis hin zur Zerstörung der "alternativen Beziehung" ... Das wiederum führt zu massiven Veränderungen im Leben.. Und viele wollen das nicht und... viele haben schlicht Angst vor Veränderung..

      viele Gründe also dafür, dass man bewusst etwas versucht zu vermeiden ;)



      cheers

      der Giz
      @Blume
      Ich stimme dir voll zu. Gefühle kann man eh nicht "kontrollieren", maximal verdrängen. Und sie entstehen in einem selber - unabhängig davon, ob und was der andere fühlt.

      was ist so furchtbar schlimm daran, einem "Nur-"Spielpartner ein Gefühl von Liebe entgegenzubringen

      Ich denke, dass das, weswegen die meisten hier eher *keine* - noch dazu evtl. einseitige - Liebe in einer Spielbeziehung bevorzugen, wohl vor allem der Gedanke ist, dass dann aus der Spielbeziehung eben *mehr* werden könnte bzw. man die *Sehnsucht* danach entwickelt, dass mehr daraus werden möge. Und wenn man selbst und/oder der Spielpartner z. B. nicht ungebunden und/oder für dieses "Mehr" nicht frei und aufgeschlossen ist, dann bedeutet diese Sehnsucht Leid und Probleme, die man lieber nicht hätte - und auch nicht *hat*, solange die Spielbeziehung eben "nur" eine Spielbeziehung ohne allzu großes emotionales Investment ist.

      Ja, deshalb ist es klug sich vor Augen zu führen, dass Liebesbeziehung nicht automatisch gleich Lebensbeziehug sein muss. Und dass Liebe für einen Menschen nicht Liebe für andere ausschliesst. Diese Einstellung zusammen mit ein bisschen Vernunft und Loyalität dem Partner/den Partnern gegenüber ermöglicht einiges und nimmt auch wahnsinnig viel Druck von an sich ja durchaus schönen und intensiven Spielbeziehungen.
      sorry die Herren, aber so sehr ich einen pragmatischen Denkansatz zu schätzen weiss, aber ich sehe ein Gefühl nicht als Invest, wovon ich einen Gewinn von meinem Gegenüber erwarte.
      Und ich verstehe nicht, was so schlimm daran sein soll, ein Gefühl für sich zu haben und nichts dafür zurückzubekommen. Man ist doch nicht mehr oder weniger allein, nur weil man einem geschätzten Menschen sagt, dass man für ihn Liebe, Zuneigung, Hass oder sonst was empfindet als vorher, wenn man das nicht mitteilt?
      Aber vielleicht denk ich da auch zu einseitig?

      @gizmo das mit dem angekommen sein in der Gefühlswelt ist mir nachvollziehbar. Aber ist sowas so sehr zwingend fürs eigene Selbst? Braucht Mann/Frau sowas zwingend, um in ner Spielbeziehung glücklich zu sein?

      @Hebitsukai dann ist es aber ein Gedanke/eine Erwartung, der/die "schief" läuft, nicht das Gefühl, besonders, wenn die "Fronten" eigentlich geklärt waren.
      Blume gleiche Vorraussetzungen auf beiden Seiten sind im Leben immer von Vorteil. Völlig egal worum es geht. Abschreckung durch Waffen im Krieg .... Gleichgewicht ist wichtig.... Bildung ... Gleichgewicht ist wichtig... Wir streben als Menschen danach die Dinge im Gleichgewicht zu halten... Das ist einfach so und strahlt auf alles was wir tun aus..

      Ungleichgewicht kreiert Konflikt... Arm reich.. Schlau dumm... Dauergeil frigide.. Der Konflikt ist vorprogrammiert..

      Ob das für den einzelnen schlimm ist oder ob er die Gefühle genau spürt, reflektiert und sich an dem Gefühl selbst bereichern kann... Ist schön.. Aber für die große Masse urrelevant.

      ich gehe so weit zu sagen, dass Ungleichgewicht die Hauptursache für das scheitern von Beziehungen ist.. Und darin inkludiere ich Spielbeziehungen ... Solange die Erwartungshaltung auf beiden Seiten imGleichgewicht ist, ist alles gut.
      Blume, ich bin da voll bei dir.
      Natürlich kann/darf man sich in einer Spielbeziehung auch verlieben und Gefühle für den anderen empfinden.
      Das wäre ja fürchterlich, wenn man es nicht dürfte.
      Die Frage ist dann halt, welche Erwartungshaltung baut die Person dann mit dem Gefühl auf?
      Bsp: Es war vereinbart, dass man alle paar Tage mal von sich hört/liest und plötzlich bekommt man jeden Tag Nachrichten und man bemerkt, dass der Andere unglücklich und motzig wird, weil man nicht immer drauf sofort reagiert.
      Das Gefühl der Verliebtheit verändert meistens die Erwartungshaltung und dann wird es schwierig. Leider....
      Oft kommt dann noch das Bedürfnis nach Sicherheit und Verbindlichkeit dazu, welches es weiter erschwert, gelassen mit der Verliebtheit umzugehen.
      Ich versuche bei mir bewußt darauf zu achten, dass ich nicht eine Erwartungshaltung aus dem Gefühl heraus aufzubauen, sondern genieße es einfach verliebt zu sein. Es ist ja mein Gefühl :)
      Grundsätzlich , liebe @Blume, ist gar nix schlimm daran, wenn dies für den betroffen so ok ist. Ich würde so eine Situation als belastend und ganz und gar unbefriedigend empfinden. Zudem würde es dazu führen dass ich mich zunehmend einsamer fühlen würde, da ich, wenn ich liebe, mich auch automatisch nach Erwiderung sehne. Also alles in allem würde mich diese Einseitigkeit emotional runter ziehen und somit unglücklich machen. Ich könnte es nicht genießen. Wozu also so etwas zulassen. Da würde ich lieber rechtzeitig aussteigen. Liebe ist zu schön um darunter zu leiden!
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:

      Gast 125 schrieb:

      ... sondern genieße es einfach verliebt zu sein. Es ist ja mein Gefühl :)


      danke Gast 125. Das drückt genau aus, was ich meine. Und ich meine auch, dass es eben keine Gegenseitigkeit braucht, nur damit ich ein Gefühl geniessen kann. Klar wär es schön *zu Gizmo schiel - wegen Gleichgewicht und so, aber als zwingend nötig seh ich das nicht.

      @Blume
      aber ich sehe ein Gefühl nicht als Invest, wovon ich einen Gewinn von meinem Gegenüber erwarte.

      Auch ich nicht. Wie gesagt: Gefühle sind eben einfach *da*, wenn sie denn da sind - die kann man weder "hervorlocken" noch "abstellen". Insofern ist mit meinem "Investment" oben nicht das gemeint, was man in der Wirtschaftslehre darunter versteht, sondern das, was in der Soziallehre/Psychologie darunter verstanden wird: Man "investiert" Zeit, Energie, Gedanken, Materielles usw. usf. in Beziehungen (egal, in welche) - und man ist geneigt, *mehr* davon zu investieren, je wichtiger einem der andere Mensch und die Beziehung zu ihm ist (unabhängig davon, ob er die eigenen Gefühle erwidert). Dieses "Investieren" erfolgt nicht vorsatzmäßig (wie in der Wirtschaft), aber dennoch geschieht es - und wir merken dann eben, dass wir "nur noch" an *ihn*/*sie* denken, dass wir uns in Tagträumen ergehen, dass wir bereit sind, anderes hintanzustellen, um mit ihm/ihr zusammenzusein oder etwas für sie/ihn tun zu können, dass wir Geld, Energie und Zeit ausgeben, um für ihn/sie attraktiv zu sein etc. etc. Bei Menschen, denen gegenüber wir (deutlich) weniger Emotionen empfinden, investieren wir (in *diesem* Sinne!) auch (deutlich) weniger.

      Und ich verstehe nicht, was so schlimm daran sein soll, ein Gefühl für sich zu haben und nichts dafür zurückzubekommen.

      Nun, wenn man damit Erfüllung findet, jemanden unerwiderterweise zu lieben, dann ist das sicher auch nicht schlimm. Das ist ganz gewiss eine Form von Liebe - und sie kann einem unglaublich viel bedeuten. Aber die meisten wünschen sich - zumindest *auch* - eben eine Form von Liebe, in der man mit seinen Gefühlen nicht allein ist, sondern bei der das Gegenüber einen seinerseits *wiederliebt*. Man möchte halt mit dem/der Geliebten viel Zeit verbringen, alles mögliche erleben, das Gefühl haben, dass man ihm *auch* so viel bedeutet, vielleicht auch gemeinsame Kinder haben usw. usf. - Schon einmal ein gemeinsames Wochenende oder eine Urlaubsreise ist jedoch in aller Regel "nicht drin", wenn der Spielpartner "anderweitig" gebunden ist. All die schönen Sachen, die man sich in seinen Träumen mit der geliebten Person ausmalt - und die ja *sein* und in Erfüllung gehen könnten, wenn der andere einen *ebenfalls* lieben würde -, bleiben Träume, Sehnsüchte. Und sehnsuchtsvoll auf ein unerreichbares Ziel zu blicken, ist für viele nicht angenehm.

      @Hebitsukai dann ist es aber ein Gedanke/eine Erwartung, der/die "schief" läuft, nicht das Gefühl, besonders, wenn die "Fronten" eigentlich geklärt waren.

      Gefühle *können* nicht "schieflaufen". Sie sind per se weder gut noch böse - sie sind einfach da oder eben nicht. Aber man kann auch die "Fronten" nicht "klären". Eben *weil* Gefühle sich nichts vom Verstand "sagen lassen". Es kann eben passieren, dass im Laufe einer Beziehung, die unter dem Vorsatz "geklärter Fronten" begonnen wurde, einer der Beteiligten Gefühle für den anderen entwickelt, die dieser nicht ebenfalls empfindet. Und wenn er dann - aus der Sehnsucht heraus, die diese Gefühle in ihm erwecken - *mehr* möchte, dann bricht er damit zwar den "Vertrag" (= die Übereinkunft der Spielpartner, dass es eben nicht *mehr* geben wird), aber Gefühl ist Gefühl - es entsteht, wann es will und passt. Und die damit einhergehenden Träume und Sehnsüchte sind für die meisten die Folge.
      @Herbstblume
      Ja, deshalb ist es klug sich vor Augen zu führen, dass Liebesbeziehung nicht automatisch gleich Lebensbeziehug sein muss. Und dass Liebe für einen Menschen nicht Liebe für andere ausschliesst.

      Das ist sicher "klug", aber das kann nicht jeder/jede leisten. Es gibt Menschen (und das sind sicher die meisten), die *verstehen* schon durchaus, dass man mehrere Menschen jeweils individuell lieben kann, aber sie können letztlich doch nicht damit umgehen, wenn sie selbst damit konfrontiert sind. Das ist keine Frage von "Mach dir doch einfach klar, dass ...!", sondern eine Frage davon, was man von seiner Persönlichkeitsstruktur her vom Partner braucht. Wenn das Ausschließlichkeit ist, dann hilft einem auch alles "Verständnis" für Polyamorie usw. letztlich nichts. Man wird immer den Teil des Partners, der einen/eine andere liebt, als einen Teil empfinden, der einem selbst fremd ist, der einem selbst nicht zugänglich ist; man empfindet das, was der andere als "Zugewinn" für sich empfindet, selber als "Verlust". Mit anderen Worten: "Man kann den Partner (nicht) mehr *ganz* lieben". Wenn es aber *das* ist, was man selbst braucht, dann kommt man aus dem Dilemma nicht heraus. Dann gibt es keine "gute" Lösung. Da kann man mit "Vernunft", mit Denken, Beratung usw. absolut gar nichts daran ändern, wenn eben das, was Beziehung für den einen - aufgrund seiner Bedürfnisse - bedeutet, Ausschließlichkeit einschließt. Man kann das psychische "Skelett" eines Menschen nicht ändern.

      :gruebel: ....ich frage mich gerade, ob es nicht eine Wunsch/Idealvorstellung ist, zu glauben, dass zwei Menschen immer gleich fühlen und sich dann auch gleich verhalten.
      Ist es nicht eher so, dass jeder Mensch auf seine Art und Weise liebt und das kann doch sehr unterschiedlich im Handeln/Verhalten aussehen.
      Es geht dann doch eher um das daraus resultierende Verhalten, welches Probleme beim Gegenüber erzeugt.

      Gast 125 schrieb:

      Es geht dann doch eher um das daraus resultierende Verhalten, welches Probleme beim Gegenüber erzeugt.

      Das stimmt gewiss.
      Und das ist deshalb auch der einzige Punkt, weswegen wir einem Menschen überhaupt unterstellen können, dass er für irgendetwas *Verantwortung* trägt.

      Jemanden für seine Gefühle zu bestrafen oder zu belohnen wäre unredlich, denn diese sind eben da oder nicht - die sind weder sein Verdienst noch seine Schuld. Das einzige, woraus wir postulieren, dass der Mensch einen freien Willen hat, ist, dass wir davon ausgehen, dass er sich nicht auch in seinem *Verhalten* für ihn unkontrollierbaren Gegebenheiten unterworfen sieht, sondern dieses Verhalten eben *wählen* kann. (Menschen mit psychischen Störungen haben oft *keine* Wahlmöglichkeit, sog. Ressourcenverengung, und sind deshalb u. U. eben nicht voll zurechnungsfähig und daher auch minder strafbar.)

      Es geht immer nur um das *Verhalten* eines Menschen - als *Folge* von Gefühlen ... das man eben entweder zulässt oder nicht. Ein von Gefühlen angeratenes Verhalten jedoch *nicht* zuzulassen, ist zwar oft vernünftig und daher sinnvoll, aber für einen selbst in der Regel unbefriedigend (egal, ob es sich um positive oder negative Gefühle handelt). Deshalb fällt es schwerer, *gegen* das Gefühl zu handeln als ihm gemäß. Und deshalb wird es als weniger schön empfunden - eben oft als *unbefriedigend*. Und Unzufriedenheit schafft Leid.
      Da stimme ich dir zu.
      Jedoch ist es doch eine Illussion anzunehmen, dass der Partner/Freund/Spielpartner immer in dem selben Gefühl ist, wie man selbst.
      Somit verändert sich doch auch immer wieder das Verhalten.
      Ist es nicht so, dass wir immer wieder in der Hinsicht eine Enttäuschung empfinden würden, wenn dies der Maßstab wäre?

      Gast 125 schrieb:

      Da stimme ich dir zu.
      Jedoch ist es doch eine Illussion anzunehmen, dass der Partner/Freund/Spielpartner immer in dem selben Gefühl ist, wie man selbst.
      Somit verändert sich doch auch immer wieder das Verhalten.
      Ist es nicht so, dass wir immer wieder in der Hinsicht eine Enttäuschung empfinden würden, wenn dies der Maßstab wäre?


      ubd genau das tun wir ja auch wenn die Dinge nicht im Gleichgewicht sind.
      einer hat das Gefühl mehr zu geben als der andere und dadurch ist Enttäuschung vorprogrammiert und leid ;)