Gehört es zum guten Ton als BDSMler mit einem Anwalt/rechtliche Schritten zu drohen?

    Gehört es zum guten Ton als BDSMler mit einem Anwalt/rechtliche Schritten zu drohen?


    Weiß nicht, bin ja nicht aus der "Szene" :saint:

    Ich denke auch dass meist leere Drohungen dahinter stehen. Den Anwalt muss man sich auch erst leisten können..... wenn er nicht im Rahmen irgendeiner Versicherung bezahlt wird oder man hat eben 100% Recht und das Gegenüber muss bezahlen.

    Persönlich hatte ich noch nie die Situation so oder so damit zu tun zu haben :thumbup: .

    Wäre es denn so dass mir jedmand drohen würde, habe ich meine eigene Methoden damit umzugehen ;)

    Macht es denn einen Unterschied ob in BDSM Bezug oder nicht?

    P.
    Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
    Okay.
    Danke für die Antwort, da habe ich wohl den Falschen gefragt...

    Das heißt, dass wenn ich hier ein Thema mit einer Geschichte eröffne und Reaktionen darauf bekomme, das alles hier so gelassen wird, oder?
    Weil sich eben ein Gespräch daraus entwickelt hat.

    Inka schrieb:

    Das heißt, dass wenn ich hier ein Thema mit einer Geschichte eröffne und Reaktionen darauf bekomme, das alles hier so gelassen wird, oder?
    Weil sich eben ein Gespräch daraus entwickelt hat.


    Nein, denn iSd. § 3 Abs.1 BDSG müssen alle personenbezogenen Daten gelöscht werden, wenn es sich um das
    Urheberrecht handelt. Du hast das Thema einer Geschichte angesprochen. Und die hat in jedem Fall den Schutz
    des Urheberrechts. Generell muss einem User die Möglichkeit gegeben werden, eine Löschung vornehmen zu
    können. Auch wenn es in den AGB der jeweiligen Foren anders formuliert ist.
    Forenmeinungen und Jura... Ich halte wenig davon um ehrlich zu sein... selten habe ich in nichtjuristischen Foren gute Beiträge zu dem Thema gelesen... Sorry meine Meinung als jemand der Volljurist ist und inzwischen die angehenden Richter (Referendare) ausbilden darf...
    "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
    Unabhängig davon, was man davon zu halten hat. Wir üben den selben Beruf aus und wissen, es gibt Gesetze.
    Löschungspflicht besteht, sofern es sich um personenbezogene Daten handelt. Und dazu gehören Einträge,
    die einem bestimmten User zuzuordnen sind.
    Sind wir uns vielleicht aus dem Juraforum bekannt? Da ging es vor einiger Zeit um ein ähnliches Thema und
    die Löschung musste durchgeführt werden.
    Dann in aller gebotenen Kürze

    Quelle Entscheidung und Besprechung

    Gab es auch zwei gute Fachartikel zu die aber nicht im Netz stehen.

    Bliebe als das Urheberrecht und da muss man nur in die Nutzungsbedingungen schauen welche diesbezüglich eine eindeutige Regelung haben.

    Aber ich denke tiefer in die Materie einzusteigen wäre nichts für ein BDSM Forum ;) Also wenn hier Redebedarf besteht einfach eine PN schicken.

    Ein Recht auf Löschung des Fotos (bei erkennbaren Personen) und/oder evtl des Nicks (in meinem Fall sicher weils ein eingetragener Künstlername ist) besteht sicherlich... wenn es denn eingefordert wird.
    "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
    ​Bliebe als das Urheberrecht und da muss man nur in die Nutzungsbedingungen schauen welche diesbezüglich eine eindeutige Regelung haben.


    Wobei auch nur ausgebildete Juristen (für Vertragsrecht?) sagen können, in wie weit die Nutzungsbedingungen des Forums im Einklang mit dem Urheberrecht stehen. Da hat man als nicht-Jurist vor Gericht immer noch den "Idioten"-Vorteil, wenn man seine Rechte einklagen will. Ich als Laie muss die Nutzungsbedingungen nicht gänzlich verstehen, noch kann wer erwarten, dass ich deswegen einen Anwalt konsultiere.

    Grundsätzlich wäre ich vorsichtig mit dem Vertrauen in die Aufklärung einer potentiellen Gegenpartei. Denn als Beispiel, mein Vermieter, mit dem ich im Rechtsstreit bin, ist ebenso der Überzeugung mit der aktuellen Gesetzeslage im Recht zu sein, wie es mein Anwalt beim Mieterbund mit einer gegenteiligen Meinung ist. Wer am Ende aber tatsächlich Recht bekommt - was keinesfalls gleichzeitig mit "im Recht sein" bedeutet - , wird notfalls das zuständige und unparteiische Gericht entscheiden und nicht irgendein Anwalt, der nur die Interessen (s)einer Seite vertritt.
    Ein wenig konträr dein Beitrag. In welchem Zusammenhang steht es denn, dass du als Laie die Nutzungsbestimmungen nicht
    zwingend verstehen musst, um einen Anwalt zu konsultieren?

    Primär kämpft jeder Anwalt für die Rechte seines Mandanten. Sind wir ehrlich, denn mit diesem Kampf verdient der Anwalt
    sein Geld. Warum sollte er dann nicht alles versuchen, sich an Argumenten zu übertreffen? Gewinnt er, wird er empfohlen.

    Richtig ist, dass viele Nutzungsbedingungen in einem Anwaltdeutsch verfasst sind, die es einem Laien schwer machen, es zu
    verstehen. Das ist nicht ganz uneigennütz. Denn im Streitfall ist es immer eine Auslegungssache. So wird der eine Anwalt auf
    diese Bedingungen bestehen, der andere hingegen wird darauf pochen, dass sein Mandant diesen Kauderwelsch nicht verstehen
    kann. Es empfiehlt sich, Nutzungsbedingungen so zu verfassen, dass sie leicht verständlich sind.

    Hat jemand nun die Bedingungen nicht verstanden oder nicht verstehen können, dann wird es für einen Richter schwer, im
    Zweifelsfall in dubio pro reo (im Zweifel für den Angeklagten). Und das geschieht sicher sehr oft. Es vereinfacht vielfach und
    man kann davon ausgehen, dass künftig anders formuliert wird. Das hat noch einige andere Gründe, die zu erklären gehört
    nicht hier rein.
    ​In welchem Zusammenhang steht es denn, dass du als Laie die Nutzungsbestimmungen nichtzwingend verstehen musst, um einen Anwalt zu konsultieren?


    Hä? Der Seitenbetreiber scheint gerne auf Regelungen zu pochen, die in den Nutzungsbedingungen festgesetzt sind, nur müssen diese gar nicht korrekt sein. Wenn ein User, juristischer Laie, gerne persönliche Inhalte von sich entfernt haben möchte, während der Seitenbetreiber sich stur stellt und mit juristischen Mitteln (Gesetzestexte, frühere Urteile, Nutzungsbedinungen, etc.) argumentiert, statt einfach mal entgegenkommender zu sein, dann lässt er dem Laien im Grunde keine andere Möglichkeit, als eben diese gegen zu prüfen und dafür bedarf es eines Anwalts.

    Und wenn der Anwalt dann sagt, dass die Nutzungsbestimmungen inkorrekt aufgeführt bzw. anfechtbar sind, dann ist das ein außerordentlich guter Grund für einen Rechtsstreit.

    ​Primär kämpft jeder Anwalt für die Rechte seines Mandanten. Sind wir ehrlich, denn mit diesem Kampf verdient der Anwaltsein Geld. Warum sollte er dann nicht alles versuchen, sich an Argumenten zu übertreffen? Gewinnt er, wird er empfohlen.


    Aber auch nur, WENN er gewinnt. Das bedeutet für mein Verständnis, dass er auch an einen Sieg glauben können muss, was wiederum bedeutet, dass er sich nicht an Fälle trauen wird, die für ihn von Anfang zum Scheitern verurteilt sind. Heißt für mich, es ist alles gar nicht so eindeutig, wie Anwälte gerne argumentieren, weil eben nicht sie, sondern die Gerichte entscheiden.

    Gefährte schrieb:

    Der Seitenbetreiber scheint gerne auf Regelungen zu pochen, die in den Nutzungsbedingungen festgesetzt sind, nur müssen diese gar nicht korrekt sein. Wenn ein User, juristischer Laie, gerne persönliche Inhalte von sich entfernt haben möchte, während der Seitenbetreiber sich stur stellt und mit juristischen Mitteln (Gesetzestexte, frühere Urteile, Nutzungsbedinungen, etc.) argumentiert, statt einfach mal entgegenkommender zu sein, dann lässt er dem Laien im Grunde keine andere Möglichkeit, als eben diese gegen zu prüfen und dafür bedarf es eines Anwalts.



    Vielleicht habe ich dich missverstanden oder umgekehrt. In den meisten Fällen sind die Nutzungsbedingungen so geschrieben, dass sie für User nicht wirklich verstanden werden. Was leider absichtlich so gemacht wird ;)
    Sind wir ehrlich zu uns selbst, die wenigsten lesen diese Bestimmungen. Vielfach haben sie schon über einen längeren Zeitraum als Gast dem Forum beigewohnt. Irgendwann kommt der Punkt der Anmeldung. Sehr oft, weil man darauf brennt, zu einem Thema zu antworten. Dann meldet man sich an, setzt das Häkchen bei den Nutzungsbedingungen, ohne sie vorab gelesen zu haben.
    Sich stur stellen kann der Forenbetreiber nur bis zu einem gewissen Punkt. Denn besteht ein User darauf, dass seine Antworten gelöscht werden, kann er das tatsächlich sehr gut vor Gericht begründen. Oftmals benutzt ein User seinen gewählten Nicknamen auch in anderen Foren. Somit bestünde die Möglichkeit, den Namen des Users zu löschen. Jedoch hat geschriebenes einen Wiedererkennungswert. Das bedeutet, wenn es sich, wie angefragt, um eine Geschichte handelt, so wird der User sie sicher gespeichert haben. Kann somit belegen, dass es sein Eigentum ist. Und in dem Punkt stimme ich dir allumfassend zu. Es ist eine Leichtigkeit für einen Forenbetreiber etwas zu löschen. Denn, auch da sollte aufgepasst werden, wird die Antwort eines Users ins Lächerliche gezogen oder aber zerrissen, ohne, dass der User dazu
    Stellung nehmen kann, haftet der Forenbetreiber. § 241 BGB sagt aus, beide Vertragsnehmer sind gegenseitig zur Rücksichtnahme
    verpflichtet.

    Gefährte schrieb:

    Aber auch nur, WENN er gewinnt. Das bedeutet für mein Verständnis, dass er auch an einen Sieg glauben können muss, was wiederum bedeutet, dass er sich nicht an Fälle trauen wird, die für ihn von Anfang zum Scheitern verurteilt sind. Heißt für mich, es ist alles gar nicht so eindeutig, wie Anwälte gerne argumentieren, weil eben nicht sie, sondern die Gerichte entscheiden.



    Jeder Anwalt geht grundsätzlich davon aus, einen Rechtsstreit zu gewinnen ;) Leider liegst du hier falsch. Viele Anwälte glauben, etwas sehen oder drehen zu können, wenn sie anfänglich nicht an einen Sieg glauben. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung kann ich dir sagen, dass es immer mehr Anwälte gibt, die vordergründig das Geld sehen, was sie in einem Rechtsstreit erwirtschaften können. Sicher spielt der Fall selbst auch eine Rolle, allerdings oft nicht mehr die wichtigste.
    Richtig, selbst wenn dir ein Anwalt verspricht, für ihn sei das lediglich ein Spaziergang oder er hat schon viele ähnliche Fälle auf dem Tisch gehabt, die er gewonnen hat. Glauben sollte man in der Kirche, die letzte Entscheidung fällt jedoch das Gericht!
    Euch ist schon noch klar, das das ein BDSM Forum ist und nicht ne Rechtsberatungsstelle für Forennutzer ... Also wir waren ja mal bei dem Thema warum so viele BDSM Lee meinen gleich mit Anwalt drohen zu müssen.... Glaube ich zumindest ;)