Schmerz = Schrei?

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      Schmerz = Schrei?

      Vor ein paar Tagen habe ich mich mit meinen Dom unterhalten und wir kamen darauf zu sprechen, dass ich nie schreie :monster: wenn mir etwas weh tut, was ihn ein wenig irritiert. (Anmerkung: Kein Vorwurf oä, er verstehts nur nicht)

      Ich habe daraufhin versucht zu erklären, dass Schreien für mich keine natürliche Reaktion auf Schmerzen für mich ist. Muskeln anspannen: ja, Kopf wegdrehen: ja, veränderter Atemrhythmus: ja, etc. Das sind Reaktionen, die kann ich auch gar nicht unterbinden, die kommen unwillkürlich. Schreien gehört aber einfach nicht zum Repertoire. Nicht weil ich es mir aktiv verkneife sondern einfach... keine Ahnung, ist so.

      Er kennt das offensichtlich von Keiner seiner früheren subs.

      Daher interessiert mich jetzt brennend: Wie ist das bei euch? Ist Schmerz = Schrei?


      Neugierige Lg Pirio
      Hallo Pirio,

      ich finde nicht, dass du dir Sorgen machen musst, weil du auf Schmerzen nicht mit Schreien reagierst.
      Wenn der Schrei nicht zu deinen Schmerzverarbeitungsmechanismen gehört, dann ist das einfach so und ich bin mir sicher, damit bist du nicht alleine. Jeder reagiert anders auf Schmerzen.

      Ich persönlich schreie auch nicht immer. Wenn ein Schlag vollkommen unverhofft kommt und ich damit nicht rechne, schreie ich reflexartig, das kann ich in diesem Moment einfach nicht unterdrücken.
      Im Spiel variieren meine Reaktionen auf Schmerzen. Je nach Situation nehme ich den Schmerz auch schon mal schweigsam auf, ohne zu schreien.

      Also meine Antwort auf deine Frage:

      Pirio schrieb:

      Wie ist das bei euch? Ist Schmerz = Schrei?


      Nein, nicht grundsätzlich ;)

      LG
      beloved
      Bei mir ist das ähnlich. Was ich bei mir allerdings mehr darauf zurückführe, dass es mir enorm schwer fällt, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen und diese zu zeigen. Ich bin dann einfach viel zu beherrscht. Vielleicht könnte das bei dir eine ähnliche Ursache haben? Ich klappe eher irgendwann zusammen bevor ich einen Schrei über die Lippen bringen würde.
      Nur so ein Gedanke...
      Grundsätzlich gehöre ich nicht vornehmlich zu der Gruppe Menschen, die im Funktionskreis des Lautäußerungsverhalten ihren Schmerz kundtun.
      Dennoch passiert es auch mir, dass ich Laute von mir gebe, die einem Schrei schon sehr ähnlich sind.
      Das passiert aber eben durch die veränderte Atemfrequenz. Atem anhalten in der Erwartung der nächsten Handlung (bspw. Schlag) - beim Empfangen des Schmerzes Ausstoßen der Atemluft = mitunter schreiähnliche Laute
      Gedanken gemacht habe ich mir aber hierüber noch nie
      Für mich ist Schmerz nicht gleich Schrei. Ich drehe mich weg wenn der Schmerz schlimm wird oder fange (zum Leidwesen meines Dom) an zu fluchen. :/ Da er mich aber nicht gerne knebelt... (muss er wohl oder übel damit leben). ;) Ich allerdings auch... X/
      Ich schreie wenn ich erschreckt werde. Deshalb verpasst er mir öfters eine Augenmaske... Aber oft ahne ich schon wenn der Schlag kommt und dann hat auch die Augenmaske ihr Ziel verfehlt. :ups:
      Schmerz = Schrei, das ist bei mir nicht so... es variiert eher. Es gibt Tage und Schmerzen, da bin ich "eher" leise, das ist aber situationsbedingt oder tagesformbedingt. Ich schreie auch manchmal gern und geniesse es mein Empfinden so auszudrücken. Genauso bin ich aber auch teilweise ganz still und nehme den Schmerz in mich auf oder ich beisse mir absichtlich auf die Zunge (im übertragenen Sinn ;) ), weil ich vielleicht in dem Moment zu stolz bin oder ihm die Genugtuung nicht lassen will, dass ein Schlag besonders gut gesessen hat... Bei einen überraschenden Schmerz entweicht mir aber auch ein Schrei... da kann ich garnicht anders.

      Probier dich doch aus... ob nun tiefes Ausatmen, stöhnen, weinen, wimmern, jammern, fluchen oder schreien - die Ausdrucksmöglichkeiten sind so vielfältig und machen meiner Meinung alle Spass. Wenn du dich aber eben NICHT "ausdrücken" möchtest und still bist, dann finde ich das auch vollkommen in Ordnung...

      Wenn ich Dom wäre (was ich nicht bin... ich spinne einfach mal herum), dann wäre es für mich leichter, wenn Sub sich "ausdrückt", weil ich sie dann leichter lesen könnte... Behält sie ihre Emotionen verbal in der Situation für sich... und ist vielleicht einfach mit sich beschäftigt... wäre das aber auch in Ordnung. Das was Sub mit mir teilen will, mir ihre Empfindungen mit"teilt" wäre für mich ein Geschenk... So jetzt hör ich aber auf zu spinnen.

      Cheers
      Jazz
      Ich erwische mich in letzter Zeit immer häufiger, dass ich bei Schmerzen anfange zu quieken... :dash:
      Ansonsten je nachdem wie stark der Schmerz ist ist es eher so, dass ich die Luft anhalte, wegdrehen/entziehen ist meist keine Option. ;)
      Hm, also wenn ich so zurück denke, sind Schreie sowohl in meinem Erfahrungsschatz als auch im Bekanntenkreis nicht unbedingt die Regel. Ganz im Gegenteil.... was ich auch recht gut finde. So ein lautes, nervig-(aufgesetzt!)-schreiendes Subbie'lein mag ich nicht.

      Lautäusserungen, schmerzhaftes aufstöhnen, etc etc .... gern. Aber diese show-hafte Schreien. *grusel*
      :gruebel:
      Zum 'aufschreien' kriegt man mich am sichersten durch Erschrecken - dies kann natürlich mit Schmerz komibiniert sein, muss es aber nicht.

      Wenn ich mal wieder mit dem Fuß gegen eine Tür o.ä. renne (es also so richtig weh tut), gehe ich i.a. leise wimmernd zu Boden.

      Ansonsten ist's wohl eher die Frage, wie 'kommunikativ' man generell bzw. in der speziellen Sitation eingestellt ist...
      Here comes a candle to light you to bed,
      Here comes a chopper to chop off your head.
      Ich gehöre auch eher zu der leisen Sorte... Wenn man sich die Videos anschaut und dann schreien die da immer so furchtbar nervig.. Da muss ich mich manchmal fremdschämen und es is für mich einfach total befremdlich!

      Ich bin so, dass ich grundsätzlich versuche, Schmerzen still zu ertragen, aber gegen die Veränderung der Atmung kann man nichts tun.. Da entkommt mir dann doch auch mal ein stöhnen ober eben lauteres ausatmen. Und ich fluche auch ;) Und wenns dann doch mal heftiger wird, hört man hin und wieder von mir auch ein "Ah"..

      Jeder muss da selber seine Mittel und Wege finden, wie er mit Schmerzen umgeht! Den einen hilft schreien, anderen hilft es den Schmerz still zu ertragen. Da gibt es kein richtig und kein falsch.. Allerdings, und das hat Jazz schon schön gesagt, macht es für Dom die Sache einfacher, wenn er Reaktionen von seiner Sub erkennt. Und das finde ich auch wichtig!
      ich lass es eigentlich gerne laut raus, nur ist das selten möglich, muss ja nicht jeder hören ;)

      daher bin ich froh, wenn er mich knebelt oder ich einen polster zum reinbeißen hab.
      ich empfinde schreien als sehr befreiend und mein partner schätzt es sehr da er - so wie's jazz schon schrieb - viel raus"hören" kann. außerdem mag er es, meine reaktionen nicht nur zu sehen sondern auch zu hören.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:

      Mistmaus schrieb:

      Ich gehöre auch eher zu der leisen Sorte... Wenn man sich die Videos anschaut und dann schreien die da immer so furchtbar nervig.. Da muss ich mich manchmal fremdschämen und es is für mich einfach total befremdlich!

      Das ist halt der Unterschied zwischen Film und Wirklichkeit ... ;)

      Die Lautäußerungen haben da zwei Gründe:
      1. Der Zuschauer soll ja auch was geboten kriegen und mitbekommen, wie hart und heftig es da zur Sache geht. Stilles Leiden und innere Einkehr sind da wenig bildschirmtauglich.
      2. Das Ganze ist außerdem Rückversicherung der Filmemacher während des Drehs: Solange die Modelle jammern, klagen oder mit Knebel rum-mpfen, sind sie bei Bewusstsein und in der Rolle. Wären sie auf einmal still, wäre das Grund zum Abbruch, weil sie bewusstlos sein könnten etc.
      Das solchermaßen aus Videos Gewohnte verzerrt natürlich wiederum die Wahrnehmung der Wirklichkeit, und Einsteiger sowohl auf Dom- wie auf Sub-Seite meinen, das gehe real immer so, ansonsten sei es fake, kein echtes BDSM oder so.
      Danke für das Thema....
      darüber habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht.

      ich bin auch eher die ruhige Subbi und hatte schon oft das Gefühl das Dom aber mehr Reaktion erwartet, zum einen um mich besser lesen zu können aber auch weil sie den Schmerz von Sub auch hörn wolln.

      Schrein tu ich wenn man mich kitzelt, fluchen wenn man mich erschreckt.
      Bei Schmerzen werde ich ruhig, genieße sie, wenns heftiger wird, kommt stärkere Atmung und zappeln dazu. Schrein tu ich im normallfall eigentlich nicht.
      Da kann ich mich ja fast meinen Vorrednerinnen einfach anschließen :D .

      Nicht jeder Schmerz hat unbedingt einen Schrei zur Folge. Das muss dann, wie oben schon von anderen erwähnt schon ein überraschender Schmerz sein, oder aber ein für mich sehr ungewohnt heftiger scharfer Schmerz. Dann kann ich schon auch mal einen Schrei loslassen. Ansonsten begnüge ich mich doch eher mit Seufzern, Luft anhalten / einziehen, auf die Lippe beißen, knurren ... :whistling:

      Vor allem wenn gerangelt oder gekitzelt wird, kann es auch durchaus mal lauter werden. Richtig laut wird es vor allem dann, wenn ein Massager zum Einsatz kommt. Da ist dann allerdings nicht wirklich Schmerz die Ursache ^^
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Da ich mir nicht alle Antworten durchgelesen haben..verzeiht wenn ich eventuell wiederhole

      - Schmerzen und Schreien muss nicht unbedingt zusammen gehören
      - Schmerzen empfindet / verträgt jeder anders
      - jeder Mensch hat eine andere Schmerzgrenze
      - nicht jeder Mensch kann Schmerzen in Lustschmerzen umwandeln
      - Tagesformabhängig

      - durch Zucken, ruckartige Bewegungen, sich Wegdrehen, Stöhnen, Wimmern, Jaulen, Quicken, Weinen, Schreien... all das und wahrscheinlich noch mehr sind Äußerungen wie der Schmerz aufgenommen und verarbeitet wird.

      All diese Vielfalt der Emotionen macht es gerade aus, das Sessions in ihrer Vielfalt einzigartig sind
      Schmerz ist nur eine Reine Kopf Sache die jeder anders Verarbeitet und dieser auch Situationsabhängig ist.

      Haut man sich die Zehe am Türstock an, dann haut man noch mit der Faust gegen die Wand um den Schmerz abzuleiten.
      :whistling: Wird einem ein Faustgroßes antiseptisches Stoffknödel das in der frisch operierten Tasche in der Axel gezogen, brüllt man wie am Spieß, es kommen einen die Tränen und schlägt nur verzweifelt gegen die Wand.
      :whistling: Einem 42 halb eingewachsene Klammern aus der Kopfnaht gezogen werden und man danach keine Stimme mehr hat.
      Schneidet man sich in den Finger, dann flucht man wie ein Rohrspatz.
      Zupft man die Augenbraun, kommen einen automatisch die Tränen.

      Und genau so gibt es Verhaltensmuster für den, ich nenne ihn mal "BDSM Schmerz".

      Der eine schreit gleich bei Schlägen.
      Die andere erst wenn alles schon feuerrot ist.
      Der dritte erst wenn die Nippel bespielt werden.
      Und der nächste er wenn die Schmerzgrenze erreicht ist.
      Andere stöhnen meist nur in unterschiedlichen Lautstärken.

      Zudem kommen dann noch Körperliche Reaktionen, anspannen, zittern, hecheln usw.

      Jeder ist und lebt das anders aus und hat auch ein andere Schmerzempfindungen.

      Ich selbst bin eigentlich auch ein Stiller, stöhne meisten nur leise das sich steiger. Laut werde ich dann erst bei den bösen stellen, wo ich mich nicht wehren kann. :whistling: Wirklich schreien tu ich selten, das ist das eher ein sehr lautes stöhnen oder ein Jauler. Und wenn es dann zuviel war, wie mit voller Wucht auf meine Schulterblätter zu schlagen, dann kommt ein lautes Sch..... und es wird ein Regentanz aufgeführt. :D

      Ich denke es kommt auch auf die Einstellung darauf an, wie sehr ist man Maso und auch ob man nun "Schmerzen" für sich erträgt oder ob man sie für jemand anderen erträgt oder ertragen möchte, also wenn das zum Großteil auf die devote Seite zurückzuführen ist.
      Und ja, man lernt mit der Zeit dem Schmerz ausdruck zu verleihen, da entwickelt jeder ein eigenes Schema das dann zur "nonverbalen" (auch wenn man schreit :monster: ) Kommunikation beiträgt.