Reise ins Ich

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      Reise ins Ich

      Reise ins ich

      Tag 1

      Schnurgerade zieht die Superyacht ihre Bahn durch die grüne See. Sie hinterläßt dabei einen weißen Streifen aus Gischt, an der mein Blick hängen bleibt. Entspannt sitze ich im Deckstuhl und starre hypnotisiert auf diese bewegte Linie. Es beruhigt mich nach dem ganzen Trubel ungemein. Erst der Sektempfang, dann das Auslaufen mit dem ganzen Tamtam, die reichen Schnösel mit ihrem aufgesetzten Gehabe, ziemlich nervige Angelegenheit.
      Denn eigentlich gehöre ich ja gar nicht hierher, verdiene mit meiner kleinen Baufirma vermutlich weniger als der Deckstuart. Wolfgang, der dicke Börsenmakler, hat mich und meine Frau auf dieses Boot eingeladen, um mit mir über einen Bauauftrag zu verhandeln. Ein verlockendes Angebot. Mit diesem Auftrag hätte ich auf Jahre hinaus ausgesorgt. Also hab ich die Einladung angenommen. Er sagte wirklich Boot, dabei ist das Ding für mein seemännisch ungeschultes Auge so groß, wie ein mittlerer Kreuzfahrtdampfer. Bestätigend schweift mein Blick über den Pool und den Tennisplatz, um dann an der Gestalt meiner Frau zu verharren, die neben mir an der Reling steht. Ich finde, sie sieht immer noch gut aus für ihr Alter, ich mag ihre Rundungen. Ihr Kleid aus dem Kaufhaus sieht etwas hausbacken aus, doch unter den schmuckbehangenen Schnepfen hier an Bord kann sie sicher sein, dass sie die Einzige ist, die so was trägt. Ich schmunzele bei dem Gedanken.
      Tag 2

      Die Verhandlungen um meinen Bauauftrag gehen sehr schleppend voran. Wolfgang, der Dicke, macht lässig auf Zeit. Meiner Frau bekommt es, mal von zu Hause raus zu kommen. Für Jutta ist das so was, wie Urlaub. Verwundert registriere ich, dass sie fröhlich kichernd in unserer Kabine im Bikini für mich posiert. "Und, wie findest dus?" fragt sie mich. Um gleich hinzuzufügen: "Hat mir Ella geschenkt, weil sie rausgewachsen ist." Jutta will damit andeuten, dass die eingebildete Zimtziege aus der Kabine von nebenan zu fett dafür geworden ist. Ich muss grinsen und sage: "Steht dir gut." Und Jutta schäkert zurück: "Dann will ich der Welt diesen Anblick nicht länger vorenthalten." und schlüpft in ein Paar hochhackige Sandalen, von deren Existenz ich bisher nichts wußte. Dann stöckelt sie an Deck und ich wundere mich, was aus meinem hausbackenen Weibchen innerhalb von Stunden geworden ist. Ich bin hin und her gerissen. Einerseits gefällt mir dieser neue Anflug von Freizügigkeit an ihr, andererseits mißbillige ich dieses zur Schau stellen. In meinem antiquierten Denken ist meine Frau mein Besitz, da ist es unerwünscht, die Begehrlichkeiten anderer zu wecken.

      Der abendliche Umtrunk in der Cocktailbar mit lauter Partymusik und Tanz bringt mich auch nicht näher an den ersehnten Vertragsabschluß. Wolfgang hat sich dem Suff zugewendet. Inmitten seiner reichen Freunde und Bewunderer wirkt er wie Mobby Dick im Treibeis. Jutta hat auch zuviel getrunken und ich beschließe, mit ihr auf unsere Kabine zu gehen. Jutta ist ziemlich aufgekratzt. Ich werfe die Tür hinter mir ins Schloß und pflanze mich erschöpft in einen der Designersessel. Die wohltuende Stille wird nur von einem leisen Rascheln unterbrochen. Jutta schält sich lasziv aus ihrem Versandhauskleidchen. Also lockere ich die Krawatte und genieße den Striptease. Jutta bemerkt, dass ich sie beobachte. Sie dreht sich demonstrativ zu mir um und entledigt sich im Takt einer imaginären Musik ihrer restlichen Kleidung. Es ist das erste Mal, dass sie so etwas tut. Ich komme mir vor, wie in einem Film. Denn jetzt kniet sie sich aufs Bett, streckt mir ihren Hintern entgegen und spreizt langsam die Beine. Mein erstauntes Schweigen unterbricht sie durch ein undeutliches: "Gefällt dir, was du siehst?" Ich schiebe es auf den Alkohol. Beides - die undeutliche Sprache sowie die ungewöhnliche Situation. Was mich jedoch nicht daran hindert, das schamlos auszunutzen. Achtlos lasse ich meine Garderobe fallen und nehme sie besitzergreifend von hinten. Die vollverspiegelte Front des Wandschranks gewährt mir nie dagewesene Einblicke. Es regt mich zu Experimenten an. Spontan setze ich an Juttas Hintertürchen an. Sie erhebt keine Einwände ... momentan wäre das für mich sowieso bedeutungslos.
      Ich beobachte mich und Jutta im Spiegel, wie zwei Fremde: Da, Schau hin ... jetzt packt der Mann sie an den Haaren, reißt mit einem Ruck ihren Kopf nach hinten, brutal zwirbelt er mit der anderen Hand ihre Brustwarzen. Der Frau scheint es zu gefallen, ich höre ihr Stöhnen - Laut und kehlig. Ihre Hand wandert zwischen ihre Beine. Uff, ich kann ihre Kontraktionen spüren. Und staunend bemerke ich, dass es mir kommt. Hart und drängend schleudert mein Samen heraus. Dann sinken wir zusammen und liegen keuchend nebeneinander. Jutta ist eingeschlafen. Ich schaue sie an. Es ist immernoch Jutta. Und mir wird klar, dass die zwei Fremden im Spiegel ein Teil von uns selbst sind, den ich geweckt habe.
      Tag 3

      Zugegeben, im Moment ist es mir ganz recht, dass der dicke Wolfgang den Vertragsabschluß vor sich herschiebt. Denn durch das nächtliche Ereignis mit meiner Frau bin ich viel zu abgelenkt, um einen vernünftigen Vertrag auszuhandeln. Jutta läßt sich zwar mit keiner Silbe anmerken, dass da etwas anders gelaufen ist, als die letzten 10 Jahre. Und doch ... ich werde das Gefühl nicht los, dass sich etwas geändert hat. In meinem Argwohn komme ich mir schäbig vor, doch die Eifersucht nagt an meinen Nerven, als Jutta völlig nackt in den beheizten Pool an Deck steigt. Immerhin befinden sich noch mindestens 20 Leute darin, von denen die Hälfte auch unbekleidet ist. Unter den dekadenten Nichtstuern ist das wohl nicht der Rede wert, aber nie und nimmer hätte das meine brave Jutta im Waldbad unseres 50 Seelen- Ortes gewagt. Ich beruhige mich wieder etwas, als ich sehe, dass die Badenden nur Wasserball spielen, wie zu groß geratene Kinder. Und als mir Jutta aus dem Pool zuwinkt, ist die Welt schon fast wieder in Ordnung.

      Wolfgang hat sich unbemerkt an mich herangepirscht. Ich bemerke ihn erst, als sein umfangreicher Schatten die Sonne verdunkelt. Unbefangen quasselt er drauf los: "Hallo Jörg, du wolltest doch das Baugeschäft mit mir machen. Ich hätte da einen Vorschlag für dich." Zerstreut antwortete ich: "Ähm, ja ...?" Meine verwirrte Antwort signalisiert Wolfgangs Geschäftssinn, dass er gerade den günstigsten Moment abgepasst hat, um meiner ungeteilten Unaufmerksamkeit teilhaftig zu werden. Also läßt er "die Katze aus dem Sack": "Du brauchst mir nur einen kleinen Gefallen zu tun. Gib diesen Aktenkoffer mit Papierkram beim nächsten Landgang bei meinem Anwalt ab ... ach ja, hier ist die Adresse ... du weißt doch ... ich bin im Urlaub ... meine Frau mag es nicht, wenn ich da Geschäfte mache." Zerstreut nehme ich den Koffer, den Zettel mit der Adresse und den unterschriebenen Bauauftrag entgegen.
      Als ich von dem unterschriebenen Vertrag aufblicke, ist Wolfgang schon verschwunden. Mir wird klar, dass ich einen selten dämlichen Anblick biete: Ein Mann steht, wie an einer Bushaltestelle, mit einem Aktenkoffer in der Hand auf dem Deck einer Luxusyacht, auf der gerade nackte Leute Wasserball spielen.

      Also trolle ich mich erstmal in unsere Kabine, um das Zeug loszuwerden, das mir Wolfgang so überraschend in die Hand gedrückt hat. Trotzdem ich den Vertrag in der Hand halte, auf den ich so scharf war, bin ich unzufrieden. Ein unbestimmtes Gefühl sagt mir, dass Wolfgang mich geleimt hat. Ich bin wütend auf mich selbst ... und irgendwie auch auf Jutta, die mir meine Konzentration geraubt hat. Grimmig werfe ich den Koffer auf die Kommode unserer Kabineneinrichtung. Mit einem hörbaren "Klack" springt der Koffer einen Spalt auf. Als ich ihn wieder schließen will, bemerke ich, dass die Schlösser ausgeleiert sind. Na Prima. Das passt zu Wolfgang, stinkt vor Geld, aber zu geizig für einen neuen Aktenkoffer. Der Alte tuts ja noch. Das Mistding will einfach nicht wieder zu gehen. Also öffne ich ihn ganz. Mir bricht der Schweiß aus, als ich den Inhalt sehe. Das sind ja mindestens 150.000 in bar ... oder so ... keine Ahnung, ich hab noch nie so viel Geld auf einen Haufen gesehen. Mir wird klar, dass Wolfgang mich als Schwarzgeldkurier benutzen will. Auf einem Schiff voller stinkreicher Snobs wird der Zoll wohl kaum das Handgepäck eines armen Bauunternehmers durchwühlen. Das ist wohl Wolfgangs einfache Rechnung, um sein Geld steuerfrei außer Landes zu schaffen. Dieser Drecksack! Jetzt bin ich wirklich wütend. Ich mache den Koffer erstmal wieder zu und werfe ein paar Klamotten darüber. Dann greife ich mir eine Flasche Rum aus der dezent beleuchteten Hausbar und lasse mich in einen Sessel fallen. Ich nehme einen Schluck, gleich aus der Flasche. Das Zeug schmeckt fürchterlich, aber die Wärme im Bauch beruhigt ein wenig meinen Zorn.

      Da kommt Jutta zur Tür herein, immernoch splitternackt. Schuhe und Bikini trägt sie lässig an ihrem Finger über der Schulter. Und wärend sie die spärlichen Kleidungsstücke wahllos im Zimmer verteilt, plappert sie fröhlich vor sich hin: "Hach war das schön. So viel Spass habe ich lange nicht gehabt." Sie scheint nicht zu bemerken, dass ich auch etwas zu sagen hätte. Diese Ignoranz macht mich wütend und mein Zorn ergießt sich über sie. Ich höre mich brüllen: "Was denkst du eigentlich, was du da tust? Läufst die ganze Zeit nackt auf diesem verdammten Kahn herum, als wäre es ein Nudistencamp. Wenn du dich schon wie eine Schlampe verhalten musst, dann tu es wenigstens dann, wenn ICH es will ... du bist MEINE Frau!" Sprachlos und mit offenem Mund steht Jutta da. Ich kann förmlich sehen, wie sich ihre Gedanken zu Worten formen. Sie begreift, dass gerade der fremde Mann zu ihr gesprochen hat, den sie gestern im Spiegel sah. Ruhig antwortet sie: "So spricht man mit einer Sklavin." Ebenso ruhig erwidere ich: "Dann wirst du eben meine Sklavin!", stampfe aber zur Bekräftigung meiner Worte die Rumflasche auf die Sessellehne. Sie kommt zögerlich einen Schritt auf mich zu und hebt beschwichtigend die Hände. Da brennt irgendeine Sicherung bei mir durch und ich packe sie am Handgelenk und ziehe sie zu mir. Ihr nacktes Fleisch erregt mich. Die Rumflasche poltert zu Boden. Jutta stolpert darüber und geht auf die Knie. Ängstlich und fragend schaut sie mich an ... doch da ist noch etwas anderes in ihrem Blick. Immer noch halte ich ihr Handgelenk fest. Sie wehrt sich nicht. Prüfend fasse ich ihr zwischen die Beine. Sie ist nass. Ich fasse es kaum, die Situation erregt sie genau so wie mich! Ich nehme mir nicht die Zeit, mich auszuziehen, öffne nur die Hose und nehme sie wieder von hinten. Es gefällt mir. Noch mehr gefällt mir ihr Gestammel: "Ja, benutz mich!" Als ich merke, dass es mir kommt, drehe ich Jutta um und stelle mich über ihr Gesicht. Ungefragt öffnet sie ihren Mund.
      Als es vorüber ist, sinke ich wieder in den Sessel. Mein Blick fällt auf meine offene Hose. Es ist, als würde ich aus einer Trance erwachen. Jutta bemerkt meine Verwirrung. Sie steht auf, streicht mir mit einer vertrauten Geste beruhigend durchs Haar und fragt: "Heut Abend ist Kapitänsdinner, was wollen wir anziehen?" Entgeistert schaue ich sie an. Ich kann nicht glauben, dass Jutta das Thema, das mich seit gestern am Meisten beschäftigt, einfach aus unserem Leben ausblenden will ... als wäre es nie geschehen. Bemerkt sie denn nicht, dass sie sich selbst verändert?

      Kapitänsdinner, wie langweilig. Ich habe zwar meinen Bauauftrag in der Tasche, aber ich bin zu anständig, um dieser snobistischen Pflichtveranstaltung einfach fernzubleiben. Außerdem habe ich die Hoffnung, Wolfgang bei dieser Gelegenheit einmal allein zu erwischen, um ihm wegen der Sache mit dem Koffer ordentlich die Meinung zu geigen.
      Jutta trägt wieder ihr hübsches Versandhauskleid, das in seiner Schlichtheit so viel schöner ist, als die teuren Roben der anderen Weiber an Bord. Ich trage meinen Geschäftsanzug, in der Jackettasche knistert der Bauauftrag. Keine Ahnung, ob ich den Mut aufbringe, Wolfgang den Wisch ins Gesicht zu schleudern.
      Wir sitzen drei Tische vom Kapitänstisch entfernt, an dem sich Wolfgang in seiner ganzen Leibesfülle produziert. Es scheint ihm sehr zu gefallen, so im Mittelpunkt zu stehen. Seine Frau wirkt neben ihm wie eine dürre Fichte mit Weihnachtsbehang. Das Dinner nimmt seinen Lauf, die Speisen werden aufgetragen. Kleine bunte Kleckse auf großen weißen Tellern. Dazu gedämpfte Musik, gedämpftes Gemurmel und gedämpfte Stimmung. Zimtzicke Ella, die mit an unserem Tisch sitzt, absolviert die Prozedur der Speisenfolge mit stoischer Gelassenheit, Jutta versucht nicht aufzufallen und ich bin sichtlich gelangweilt.
      Gerade als ich kurz vorm Einschlafen bin, fliegt die Saaltür krachend auf. Mir schwant nichts Gutes, als eine Horde dunkelhäutiger Männer hereinstürmt. Ihre Kleidung scheint dem abendlichen Anlaß nicht ganz angemessen. Kaftane, Turbane und Kampfanzüge bilden einen bunten Kontrast zur anwesenden Abendgesellschaft. Die Speisenden drehen sich nur unwillig um und legen geziert ihr Besteck zur Seite. Ich fluche innerlich. Glauben diese reichen Nichtstuer etwa, das ist Bordentertainment? Um dieses Mißverständnis aufzuklären, brüllt der Anführer der Horde jetzt Befehle in einer mir fremden Sprache und seine Männer schwärmen aus. Die Eindringlinge sind bewaffnet. Damit das auch keiner übersieht, schießt der Anführer in die Decke und brüllt auf englisch: "Hinlegen!" Nun kommt Hektik auf. Unter hysterischem Kreischen und Hilferufen beeilen sich die Gäste, der Bitte des Anführers nachzukommen. Ich ziehe Jutta vom Stuhl und robbe mit ihr unter den Tisch. Der Letzte ist der dicke Wolfgang, der mit einem gut hörbaren "Wumm" auf dem Boden landet. Der Anführer wartet geduldig, bis nur noch wimmern und keuchen zu hören ist. Dann schickt er seine Leute aus, um Schmuck und Geld einzusammeln. Es sieht aus, als würden sie Erdbeeren pflücken. Alles ganz einfach, die scheinen das öfter zu machen. Als das Feld abgeerntet ist, ziehen sich die meisten der Räuber zurück. Doch damit ist die Abendvorstellung noch nicht zu Ende. Die verbliebenen Bewacher zerren jetzt die ansehnlichsten Frauen hoch, um sie mitzunehmen. Gerangel kommt auf, Proteste erklingen. Voller Panik bemerke ich, wie einer dieser bärtigen Strauchdiebe meine Jutta unter dem Tisch vorziehen will. Da bis jetzt noch kein weiterer Schuß gefallen ist, werde ich mutig. Ich halte Jutta so fest, wie ich kann und frage auf englisch: "Was willst du von ihr?" Der Bärtige runzelt nur die Stirn über meine Unwissenheit und antwortet einsilbig: "Beute, Sklavin." In meiner Verzweiflung werde ich tollkühn und sage: "Ich kauf sie dir ab!" Mit einer nachsichtigen Geste, als halte er mich für verrückt, deutet er auf meine leeren Taschen. Hastig sprudele ich hervor: "In meiner Kabine ... viiiiiel Geld." Gier glimmt in seinen Augen auf, er zerrt mich hoch, drückt mir die Maschinenpistole hart ins Kreuz. "Zeig!" Mit Jutta an der Hand trabe ich los. Wir erreichen unbeachtet die untere Gangway. Ich gehe langsamer, versuche Zeit zu gewinnen, suche fieberhaft nach einem Plan. Er hat die Waffe, er hat keinen Grund mit mir zu verhandeln, er wird Jutta mitsamt dem Geld nehmen. Aber ich muss es versuchen. Viel zu schnell erreichen wir die Kabine. Ich lege den Koffer frei und öffne ihn. Der Bärtige bekommt große Augen, Jutta auch. Dann geht alles ganz schnell. Er schnappt sich den Koffer, baut sich breitbeinig im Türrahmen auf, hebt die Waffe und zeigt auf Jutta. Ich setze alles auf eine Karte, werfe ihm die Tür vor der Nase zu, verriegele sie und warte auf die Schüsse. Doch statt dessen ertönen unter mir im Schiffrumpf einige dumpfe Detonationen. Ich höre, wie der Bärtige vor der Tür mit hastigen Schritten das Weite sucht. Was jetzt tun? Das Geräusch von zerschellendem Glas reißt mich aus meiner Unentschlossenheit. Die Obstschüssel ist vom Tisch gerutscht, das Schiff bekommt sichbar Schlagseite. Scheiße, auch das noch! Wir sinken.

      Ohne Rücksicht darauf, ob noch Bewaffnete auf dem Schiff sind, reiße ich die Kabinentür auf und renne mit Jutta an der Hand über den Gang nach oben. Hinter mir auf dem Gang höre ich bereits Wasser gurgeln und die Deckenbeleuchtung beginnt zu flackern. Wir erreichen das Deck gerade, als das Licht ausgeht. Hier oben herrscht absolutes Chaos. Leute rennen schreiend und fluchend umher. Das Schiff gibt komische Geräusche von sich und legt sich noch mehr schräg. In der Ferne höre ich das Brummen einer wegfahrenden Motorbarkasse. Aha, die Räuber sind schon von Bord. Vor mir an der Reling bemerke ich einen jungen Mann in zerrissener Matrosenuniform, der wie versteinert in die Dunkelheit starrt. Ich brülle ihn an: "He, du!" Er reagiert nicht. "Wie heißt du?" Automatisch antwortet er : "Erik." Ich brülle weiter: "Dienstgrad?" Er antwortet wieder automatisch: "Erster Maschinist." Die Zeit rennt mir davon, deshalb frage ich jetzt eindringlich: "Wo sind die Rettungsboote?" Erik trabt gehorsam los und öffnet ein Schott unterhalb des Steuerhauses. Fieberhaft tasten meine Finger über Packen aus Gummi. Kramphaft versuche ich eines dieser Pakete herauszuziehen. Aber die Dinger sind unhandlich und ich sehe in der Dunkelheit nicht die Hand vor meinen Augen. Verzweifelt brülle ich: "Mensch, steh nicht so dämlich in der Gegend rum, pack mit an. Rettungsboote klarmachen und ausfieren!" Endlich erwacht Erik aus seiner Erstarrung. Mit geübten Handgriffen wuchtet er einen Packen hinaus, entfaltet ihn und bläst das Schlauchboot in Sekundenschnelle mit der Gaspatrone auf. Das Schiff liegt schon so tief im Wasser, dass wir das Rettungsboot nur über die Reling zu schieben brauchen. Doch nun wird es brenzlig. Die anderen Passagiere haben mitbekommen, was hier vor sich geht und versuchen das Schlauchboot zu stürmen. In Ermangelung des Kapitäns übernehme ich das Kommando: "He ihr Idioten, ihr passt doch nicht alle in das eine Boot. Wer ein Rettungsboot will, packt mit an ... es sind doch genug da! Der erste Offizier zeigt euch wies geht." Um meinem Befehl mehr Autorität zu verleihen, befördere ich Erik kurzerhand zum stellvertretenden Käptn. Es funktioniert. Die Herde hat nur auf einen Leithammel gewartet. Schon herrscht emsiges Treiben. Als ich sehe, dass die Leute allein zurechtkommen, steige ich mit Jutta in das erste Boot, das inzwischen fast voll besetzt ist. Wir ergattern einen Sitzplatz ... ausgerechnet neben Zimtzicke Ella, die jedoch ihre ganze Blasiertheit verloren hat und unkontrolliert zittert. Jutta legt tröstend den Arm um sie. Ich bin stolz auf Jutta. Sie ist scheinbar die einzige Frau hier, die nicht die Nerven verloren hat ... und das nach dem, was sie durchgemacht hat. Da ertönt vorn vom Bug die sich überschlagende Stimme von Wolfgang: "Wir müssen hier weg. Sonst zieht uns das Schiff mit nach unten!" Zögerlich beginnen die Ersten zu rudern. Abfällig denke ich: Das passt zu Wolfgang. Dieser feige Drecksack wird seinen fetten Arsch als Erster in Sicherheit gebracht haben.

      Nach einem Blick auf das Leuchtzifferblatt meiner Uhr, lasse ich nach 5 Minuten das Rudern einstellen. Ich habe mal wieder das Kommando übernommen, langsam wird das zur Gewohnheit. Einer muss schließlich vernünftige Entscheidungen treffen. Bei der Gelegenheit stelle ich fest, dass ich der Einzige bin, der noch seine Uhr hat. Vermutlich war sie den Gangstern zu billig.
      In der Dunkelheit fühle ich die Blicke der anderen Insassen auf mir ruhen. Sie warten auf meine nächste Entscheidung. Was nun? Ich muss sie beschäftigen. Also frage ich: "Hat jemand irgendwas zum Licht machen?" Schweigen. Ein dürrer Opa meint zaghaft mit Fistelstimme: "Ich hab ein Feuerzeug." "Sehr gut!" sage ich, obwohl ich vom Gegenteil überzeugt bin. "Dann schau dich mal im Boot um, ob es so eine Art Notausrüstung gibt. Aber sei bloß vorsichtig mit der Flamme, das Ding ist nur ein Schlauchboot!" Nach einigen umständlichen Verrenkungen fördern die Heckpassagiere tatsächlich ein Paket hervor. Opa läßt sich wieder vernehmen: "Also wir haben hier Konserven, Wasserflaschen, einen Verbandskasten und eine komische Taschenlampe." Das Feuerzeug verlischt. Dafür erhellen jetzt gleißende Lichtblitze die Nacht. Ein Schlauberger bemerkt: "Das ist eine Signallampe." Sarkastisch erwidere ich: "Ja, häng sie dir doch um den Hals." Der Angesprochene tut das prompt. Gerade als ich überlege, ob ich dieser hirnlosen Besatzung jetzt befehlen soll, nach Hause zu rudern, flammen in einiger Entfernung 3 weitere Signallichter auf und kommen langsam näher. Innerhalb weniger Minuten haben uns die Lichter erreicht. Es sind drei weitere Schlauchboote. Erik führt den Pulk an. Leise frage ich ihn: "Sind das alle Überlebenden?" Er nickt nur und ich zähle genau 25 Personen. Plötzlich ertönt Juttas Stimme: "Was ist eigentlich passiert? Du warst doch oben an Deck." Gespannt warten alle auf die Antwort. Gequält fängt Erik an, zu erzählen: "Ich war unten im Maschinenraum mit meinen Kameraden. Irgendwann bekam ich von der Brücke keine Antwort mehr, da ging ich hoch, um nachzuschauen ... die Schweine haben Handgranaten in den Maschinenraum geworfen ... ich bin der einzige Überlebende ... die Druckwelle hat mich hinausgefegt. Die Brückenbesatzung war bewußtlos geschlagen. Von dort sah ich die Piraten türmen, als sie den Festsaal verließen. Alle, die in der folgenden Dunkelheit gefangen waren, haben nicht mehr hinausgefunden und sind mit dem Schiff untergegangen. Wir sind die einzigen Überlebenden." Lähmendes Schweigen lastet auf uns. Da Erik der einzige Seemann unter uns ist, frage ich: "Und nun? Wohin?" Erik antwortet unsicher: "Irgendwo südlich von hier müßte Land sein." Nach einer weiteren Schweigeminute sagt eine dicke Frau resolut: "Süden ist da, ich weiß das ... ich war mal Lehrerin, bevor ich Eberhard geheiratet hab." Sie deutet erst auf ein leuchtendes Sternbild und dann aufs dunkle Meer. Da niemand Einwände erhebt, rudern wir in diese Richtung.
      Tag 4

      Als der Morgen graut, sind die meisten von uns am Ende ihrer Kräfte. Obwohl wir uns beim Rudern abwechseln, merkt man, dass viele die körperliche Arbeit nicht mehr gewöhnt sind. Verbissen ziehe auch ich mein Ruder durchs Wasser. Ich lasse vor Schreck fast mein Ruder los, als jemand am Bug wie verrückt zu schreien anfängt: "Land, Land, da ist Laaaaand!"
      Es dauert noch fast zwei zermürbende Stunden, ehe wir einen weißen Postkartenstrand, eingerahmt von üppiger Vegetation, vor uns auf und abwippen sehen. Das Anlanden gestaltet sich schwierig. In unserer Hast haben wir die Korallenriffe unter Wasser übersehen, deshalb haben wir 2 Boote verloren, die nun als formlose Gummilappen an den Strand gespült werden. Aber wir sind gerettet ... naja ... zumindest erstmal an Land.

      Ich bin eingedöst, stelle ich fest. Schlaftrunken nehme ich das Panorama von einem muschelübersäten Strand, einem unglaublich blauem Meer und sich sanft wiegenden Palmen in mich auf. Wo bleibt nur der Kellner mit den Cocktails? Suchend schaue ich mich um. Neben mir im Schatten der Palmen liegt eine Gruppe abgerissener Gestalten, von denen nur noch die Hälfte im Besitz ihrer Schuhe sind. Ein Blick an mir hinab bestätigt, ich sehe auch nicht besser aus. Mir fällt wieder ein, nix mit Inselurlaub, wir sind Schiffbrüchige. Jutta ist auch schon wach und klopft ihr salzverkrustetes, zerrissenes Kleid aus. Wer noch nicht munter ist, wird davon wach. Die Mehrzahl steht jetzt wieder auf den Beinen und geht vor Ratlosigkeit der selben sinnlosen Beschäftigung nach, wie Jutta. Also schlage ich vor: "Wir sollten die Boote mit der Überlebensausrüstung hierher holen." Tatendurstig wird diese Aufgabe von allen in Angriff genommen. Nur Wolfgang bleibt, buddhagleich, unter seiner Palme sitzen, es sieht aus, als würde er nachdenken. Als wir mit den 2 intakten Booten und 4 Rettungspaketen eintreffen, verkündet Wolfgang gewichtig: "Ich habe nachgedacht." Na so was ... da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Er läßt uns an seiner Weisheit teilhaben: "Wir sollten hier unser Lager aufschlagen und warten, bis man uns rettet. Ich habe die Ankunft meines Schiffes im Zielhafen für übermorgen angemeldet. Trifft es nicht ein, wird man uns suchen." Erstmal herrscht Schweigen, die Leute müssen das Gesagte verdauen. Wolfgang funkelt mich kampflustig an. Er will das Kommando endlich wieder an sich reißen. Ich nehme die Herausforderung an und sage seelenruhig: "Ich wäre dafür, dass wir uns erstmal umschauen, ob wir nicht einen besseren Lagerplatz finden." Eine wilde Debatte entbrennt. Die einen wollen sich nicht weiter vom Unfallort entfernen, die anderen suchen mehr Schutz, weil sie Angst vor den Räubern haben. Bevor die Streiterei eskaliert, mache ich mich resolut bemerkbar: "Wer mit will, kommt jetzt mit." und gehe demonstrativ einige Schritte abseits. Jutta und Erik sind die Ersten an meiner Seite, andere folgen. Insgesamt sind es 11, die mit mir gehen wollen. Die anderen bleiben bei Wolfgang, der wie ein Pascha unter seiner Palme thront. "Aber die Boote bleiben hier!" giftet er uns an und streckt besitzergreifend seine Wurstfinger aus. Erik klemmt sich unbeeindruckt 2 von den Rettungspaketen unter den Arm. Dann marschieren wir los. Zielstrebig und doch ohne Ziel stapfe ich stur vorneweg, immer am Strand entlang.

      Es ist bereits später Nachmittag. Meine Uhr sagt mir, dass wir schon über 2 Stunden unterwegs sind. Den Anderen muss das wie eine Ewigkeit vorkommen. Denn der Strand windet sich mal schmaler, mal breiter werdend, in scheinbar unendlicher Monotonie am Meeresufer entlang. Erste Unmutsäußerungen werden laut. "Wir hätten bei Wolfgang bleiben sollen" oder "Das ist doch idiotisch, weiter zu laufen ..." Jetzt fängt Jutta auch noch an, zu meckern: "Also mir reichts, wir gehen zurück." Alle bleiben stehen und warten auf meine Reaktion. Ich bin ebenso gefrustet und mir reißt der Geduldsfaden. Betont langsam schlendere ich zu Jutta und gebe ihr eine schallende Ohrfeige. Es ist das erste Mal in unserer Ehe. Dabei sage ich gefährlich ruhig: "Du hast hier gar nichts zu sagen. Denn du bist nur meine Sklavin! Ich habe dich den Piraten als solche abgekauft. Du warst so teuer, wie der ganze verdammte Luxuskreuzer, auf dem wir die Reise angetreten haben. Dafür kann ich ja wohl zumindest etwas Benehmen erwarten." Grimmig warte ich darauf, dass sie mir Kontra gibt. Doch zu meinem maßlosen Erstaunen erwidert sie leise: "Entschuldigung, ich werde mich bemühen, das in Zukunft nicht zu vergessen." Sie senkt demütig ihren Blick und ich bemerke, wie sie verstohlen über ihren Venushügel streicht. Hat das etwa ihre Lust geweckt? Ist das noch meine Jutta? Natürlich. Vielleicht hätte ich eher schon mal konsequenter sein sollen ... mir ist da echt was entgangen. Und weil ich einmal so schön in Fahrt bin, pfeife ich den Rest der Wandergruppe auch gleich zusammen: "Wir sind nicht mehr in der Zivilisation. Hier herrschen andere Regeln! Das haben euch die Räuber hoffentlich deutlich gezeigt. Ihr habt mich quasi zu eurem Anführer gewählt. Wer sich meiner Autorität nicht beugen will, kann gerne zurück gehen." Ich warte. Keiner rührt sich. Also verkünde ich: "Wir haben keine Machete, ich kann euch nicht mit meinen bloßen Händen den Weg durch den Urwald ins Landesinnere bahnen. Also gehen wir weiter am Strand entlang, bis wir einen geeigneten Lagerplatz gefunden haben. Dann gibt es auch etwas zu Essen und zu Trinken aus unseren Rettungspaketen."
      Unlustig setzen wir unseren Marsch durch die eintönige Landschaft fort.

      Es ist Abend. Die Strapazen haben unsere Kräfte verzehrt, mechanisch machen wir einen Schritt nach dem anderen. Bald wird die Sonne untergehen. Vor uns wird die Monotonie aus Strand und Meer von einer Mauersilhouette unterbrochen. Als die Ersten begreifen, was das bedeutet, kommt Bewegung in den müden Haufen. Im Laufschritt wagen sie den Sturmangriff auf die mittlerweile gut erkennbare Ansammlung von Gebäuden. Dann stehen wir im Inneren eines Mauergevierts, in dem eine Hand voll verfallener Häuser steht. An den Steinwänden ist die Zeit nahezu spurlos vorübergegangen, doch die meisten Dächer sind eingefallen, Türen und Fenster hängen schief und bruchstückhaft in den Angeln, insofern überhaupt noch vorhanden. Es sieht aus, als hätte hier jahrzehntelang kein Mensch mehr gehaust. Wärend die anderen enttäuscht im Schatten einer Mauer lagern, untersuche ich mit Erik die Häuser und die nähere Umgebung. Die Häuser sind leer, bis auf wenige Möbelreste und zurückgelassenen vergammelten Hausrat. Außerhalb der Umgebungsmauer finden wir nur einen zugewachsenen Friedhof. Auf wackligen Bretterkreuzen sind, kaum noch erkennbar, Namen und Jahreszahlen eingeritzt. Das jüngste Datum ist der August 1891. Ich überlasse es Erik, den anderen schonend beizubringen, dass dieser Ort schon vor langer Zeit von den Bewohnern aufgegeben wurde. Niedergeschlagenheit macht sich breit. Ich versuche die Menschen aufzumuntern, die sich meiner Führung anvertraut haben und verkünde optimistisch: "Hier haben andere Leute gelebt. Vielleicht sind wir gar nicht so weit von menschlichem Siedlungsraum entfernt. Wir haben also eine ideale Ausgangsbasis, um unser weiteres Vorgehen zu unserer Rettung von hier aus zu planen." Nicken und zustimmendes Gemurmel ist die Antwort. "Na dann, machen wir uns an die Arbeit und richten uns ein!" feuere ich meine Leute weiter an. "Und danach gibts Abendessen." stelle ich ihnen als Belohnung in Aussicht. Enthusiastisch machen sich die Schiffbrüchigen daran, das größte Haus zu entrümpeln. Inzwischen ist die Sonne untergegangen. Viel schneller, als gewohnt, ist die Dämmerung da. Doch die Arbeit ist getan. Mampfend sitzen wir in der Dunkelheit und verzehren unser karges Abendessen. Es ist eng, zu zwölft in dem Haus, doch wir sind froh, uns in der Schütte aus Blättern ausstrecken und durch das löchrige Dach in die Sterne schauen zu können. Die Meisten schlafen schnell ein, sie haben einen harten Tag hinter sich. Doch ich liege aufgewühlt neben Jutta. In den letzten Tagen hat sich etwas in mir verändert ... in Jutta auch ... und das beschäftigt mich. Energisch schiebe ich Juttas Kleid hoch. Schlaftrunken murmelt Jutta: "Was ist ...?" Ich nutze wieder den mir langsam zur Gewohnheit werdenden Griff in ihr Haar, umfasse mit der anderen Hand hart ihre volle Brust und flüstere ihr ins Ohr: "Ich will meine Sklavin jetzt ficken." Gespannt auf ihre Reaktion gebrauche ich mit voller Absicht den vulgären Ausdruck. Schlagartig ist sie hellwach und flüstert zurück: "Jetzt? Hier? Vor all den Leuten?" Leise antworte ich: "Ist das nicht egal? Das ist doch mein Recht." Jutta beginnt zu keuchen. Aus Lust oder aus Empörung? Prüfend streicht mein Finger zärtlich zwischen ihre Beine. Hitze und Nässe erwartet mich dort. Ich werte das als Zustimmung und stecke ihr den mit ihrem Lustsaft benetzten Finger in den Mund. Hingebungsvoll beginnt sie daran zu nuckeln. In mir beginnt das Blut zu pochen. Ich drücke sie mit ihrem Rücken in das Laubbett zurück. Willig spreizt sie ihre Beine, will mich spüren. Genießerisch fühle ich ihren keuchenden Atem auf meinem Gesicht, den sie mir entgegenstöhnt. Es ist mir egal, ob die anderen davon munter werden. Ich will sie jetzt, will mein Revier markieren, ihr symbolisch mein Siegel aufbrennen.
      Tag 5

      Am nächsten Morgen erwartet uns eine Überraschung. Erik ist als Erster aufgestanden und geht vor die Tür, um sich zu erleichtern. Doch Sekunden später kommt er wieder herein. Er sieht aus, als hätte er ein Gespenst gesehen. Ich springe sofort auf und frage: "Was ist los?" Jutta schwelgt noch in Erinnerung an die vergangene Nacht und zupft schamhaft ihr Kleid nach unten. Erik vermeldet: "Da draußen steht ein nackter Indianer." Die Anwesenden schauen verwirrt. Ich könnte wetten, ich gucke genauso dümmlich. Mir drängt sich die Frage auf: Hat Erik heimlich gesoffen? Nein, wir haben keinen Alkohol. Also Tropenkoller! Vorsichtig frage ich: "Bist du krank?" Erik zeigt mir einen Vogel.
      Ich beschließe, selbst nachzuschauen. Tatsächlich, auf dem freien Platz vor den Häusern steht ein Indio, lässig auf einen Speer abgestützt. Seine nackte Haut glänzt bronzefarben, um seine Gelenke trägt er Schmuck aus Pflanzenfasern, um seinen Hals eine Kette aus Krallen und im Haar einen Kopfputz aus Federn. Tolles Fotomotiv. Leider habe ich keine Kamera dabei. Also bedeute ich den Anderen, im Haus zu bleiben und gehe ihm würdevoll entgegen. Als ich mich ihm auf drei Schritte genähert habe, legt er den Speer beiseite und zeigt mir seine Handflächen. Das interpretiere ich als Begrüßung und mache es ihm nach. Mit einer weiteren Geste lädt er mich ein, auf der staubigen Erde Platz zu nehmen. Ich mache es mir gemütlich und er setzt sich mir gegenüber. Nachdem wir uns eine Weile schweigend betrachtet haben, macht er Anstalten, mir etwas mitzuteilen. In einem gestelzten, aber dürftigen Oxford- Englisch, das mit lustigen Kehllauten vermischt ist, läßt er mich wissen, dass er Ogo heißt. Höflich erwidere ich, dass mein Name Jörg ist. Er wiederholt: "Erg." Im Sinne der Völkerverständigung lasse ich das gelten und nicke. Er scheint Zeit mitgebracht zu haben, denn schon wieder schweigt er vor sich hin. Also frage ich ihn, wo er sein gutes Englisch gelernt hat. Stolz behauptet er: "Vom Vater meines Vaters." Aha, von Großväterchen. Er sieht zwar nicht so aus, wie ich mir den Enkel eines englischen Landlords vorstellen würde, aber zumindest kann die Zivilisation nicht all zu weit entfernt sein. Ein Lichtblick. Das Frage- und Antwortspielchen geht weiter. Diesmal ist mein gefiederter Besucher dran: "Seid ihr die neuen Bewohner?" Als ich das bejahe, meint Ogo zufrieden: "Der Sohn des Häuptlings begrüßt den neuen Gouverneur und Bürgermeister von Moon- Bay." Er deutet dabei erst auf sich und dann auf mich. Toll, dann wissen wir ja endlich, wo wir sind und können es im Atlas nachschlagen. Das Dumme ist - wir haben keinen. Bleibt mir nur, mich für die amtliche Ernennung zu bedanken. Woraufhin Ogo uns alle zu einer kleinen Dinnerparty in sein Dorf einlädt. Weil uns in spätestens 2 Tagen die Lebensmittel ausgehen, sage ich zu.

      Über gewundene Pfade, die ich nicht einmal als Wildwechsel erkennen würde, führt uns Ogo durch den Urwald in sein Dorf. Auf einer kleinen Lichtung stehen geduckt einige blättergedeckte Flechthütten und simple Holzkonstrukte. Wir werden mit großem Hallo begrüßt. Die ganze Dorfgemeinschaft hat sich auf dem Platz vor dem Gemeinschaftshaus versammelt. Alle sind nackt, bei dem Klima ist auch keine Kleidung nötig. Neugierig werden die Fetzen unserer seltsamen Kleider beäugt und bezupft. Zur Erfrischung nach dem langen Marsch bieten uns die Bewohner gastfreundlich Früchte an. Dann werde ich ins Gemeinschaftshaus gerufen, in dem erwartungsvoll einige Männer auf dem Boden sitzen. Ogo macht den Dolmetscher. Er erklärt mir, dass hier der Ältestenrat tagt. Im Gegensatz zum Namen dieser Institution sehe ich viele junge Männer. Das ist vollkommen okay, meint Ogo, man müsse schließlich mit der Zeit gehen. Hauptsache Frauen haben keinen Zutritt. Wichtige Entscheidungen sollten von Männern getroffen werden. Jeder sollte das tun, was seine Bestimmung ist. Und Frauen sind gut im Bett, im Haushalt und für die Kinder. Aha, jetzt bin ich im Bilde, Ogo spricht mir aus der Seele.
      Hier wird also der heutige Festabend geplant. Ogos Vater, der mächtige Kazike Ubono läßt mir mitteilen, dass wir auf mehrere Gastgeberfamilien aufgeteilt werden, die uns für das Fest herausputzen sollen. Bei ihnen verbringen wir nach dem Fest auch die Nacht. Jutta und ich bekommen Ogo und seine Frau Nada zugeteilt.

      Ogos Frau Nada erwartet uns bereits vor dem Gemeinschaftshaus. Wie es aussieht, hat sie sich schon mit Jutta angefreundet. Aufgeregt schwatzt sie auf Jutta ein. Jutta versteht zwar kein Wort, aber Nadas Gesten sind eindeutig: Willst du meine Freundin sein? Jutta nickt grinsend über diese kindliche Zutraulichkeit. Fröhlich nimmt Nada meine Frau an die Hand. Damit ist der Freundschaftspakt besiegelt.
      Erstaunt registriere ich, wie gut die Stammesangehörigen informiert sind ... erst unser Eintreffen ... dann wer zu wem gehört ... und das Ganze ohne Telefon. Mir fällt ein abgedroschener Werbespruch ein: Mundpropaganda ist alles.
      Ogo reißt mich aus meinen Überlegungen, indem er voller Stolz ankündigt, dass wir nun sein Eigenheim besichtigen. Auf den paar Schritten zu seiner primitiven Hütte preist er überschwenglich die zentrale Lage zu Dorfplatz und Gemeinschaftshaus an. Ogo hätte das Zeug zum Immobilienmakler. Die angepriesene Behausung besteht aus einem einzigen Raum, trägt ein Dach aus Blättern und ist nach 2 Seiten offen. Ich frage Ogo, ob das Haus noch nicht fertig ist, weil ja 2 Wände fehlen. Er lacht mich aus und meint: "Das ist ein Haus und kein Backofen." Ich verstehe. Die fehlenden Wände ersetzen die Klimaanlage. Nada zeigt meiner Frau inzwischen, wie der Herd funktioniert, indem sie gestikulierend und schwatzend auf die offene Feuerstelle in der Mitte des Raumes deutet. Ogo grinst. Ich zucke mit den Schultern. Wir verstehen uns, soll heißen: Tja, Frauen unter sich.

      Ogo beendet die Hausführung, indem er darauf hinweist, dass wir uns langsam für das abendliche Fest fein machen sollten. Sonst wären wir die Letzten. Gespannt folge ich Ogos Ausführungen. Da die Feier ein öffentlicher Anlass ist, an dem das ganze Dorf teilnimmt, herrscht Kostümzwang. Wir müssen also als Erstes aus unseren Klamotten raus. Jutta guckt verduzt, als ich mich ohne weiteres aus meinen Lumpen schäle. Dann stehen Jutta und ich nackt vor unseren Gastgebern, die unsere weiße Haut bestaunen. Nada wäscht uns erst zögerlich, nachdem sie merkt, dass die weiße Farbe nicht abgeht, gründlich von Kopf bis Fuß. Danach beginnt Nada bei mir mit der Festbemalung. Sie fängt oben bei den Schultern an, bizarre Muster anzubringen, und arbeitet sich dann nach unten vor. Ogo tobt sich bei Jutta künstlerisch aus, malt Kringel um ihre Brüste und Tiermotive auf ihren Bauch und Rücken. Jutta sieht nicht so aus, als wäre ihr das unangenehm. Nun ist Ogo dabei, Juttas Genital in einem knalligen Rot anzumalen. Unbewußt setzt sie einen genießerischen Gesichtsausdruck auf, blinzelt aber vorsichtig zu mir herüber. Nada bemalt mein Genital mit ihren Händen in der selben Signalfarbe. Als Folge dieser Behandlung richtet es sich auf. Das bleibt nicht unbemerkt. Doch die Einzige, die darüber ein Wort verliert, ist Nada. Ogo übersetzt lachend: "Utta kann stolz sein, dein Mann hat einen guten Speer." Das Lachen entspannt die Situation ... und das betroffene Körperteil. Nachdem auch unsere Beine bemalt sind, bekommen wir Schmuck angelegt. Mit großartiger Gebärde erklärt Ogo, dass dies Gastgeschenke sind. Staunend betrachten Jutta und ich unser neues Aussehen. Inzwischen bemalen sich unsere Gastgeber gegenseitig. Beim Einfärben der Genitalien geht Nada absichtlich intensiver vor, bis auch bei Ogo der Speer steht. Er genießt die Prozedur mit dümmlichem Grinsen. Mit stolz geschwellter Brust bittet Nada nun Jutta, ihr Urteil abzugeben. Jutta war nicht darauf gefasst. Irritiert starrt sie auf Ogos Liebeslanze und stottert: "Ja, toll, schön, prima ..." Nada fasst das als besonderes Lob auf und streichelt ihrem Mann geschmeichelt über das Gemächt. Dann legen die Beiden ihren Schmuck an und begleiten uns zum Dorfplatz, wo die Vorbereitungen zum Fest schon in vollem Gange sind.
      Am Rand des Dorfplatzes hat man mehrere Kochfeuer entfacht. Wildbret steckt auf Spießen und verbreitet Bratenduft. Was da sonst noch in Blätter gewickelt vor sich hinköchelt, möchte ich lieber gar nicht so genau wissen. Denn mir knurrt vor Hunger der Magen.
      Nach und nach füllt sich der Dorfplatz. Zwanglos, wie auf einer Teeparty plaudern die Einwohner mit ihren Nachbarn. Die Meisten ihrer weißen Gäste halten sich abseits und versuchen unauffällig mit den Händen ihre eingefärbten Genitalien zu verdecken. Im Gegensatz zu ihnen scheint Jutta es regelrecht zu genießen, in ihrer Nacktheit begafft zu werden. Sie muß eine zeigefreudige Ader haben ... komisch, in unserer Ehe habe ich bisher nie etwas davon bemerkt. Wie ich selbst aussehe, ist mir momentan ehrlich gesagt Wurscht, denn ich habe Hunger!
      Eben erscheint Häuptling Ubono und läßt sich das erste Stück Fleisch geben. Damit ist das Buffet eröffnet. Bewegung kommt in die Menge, die nun zu den Kochfeuern strömt. Aha, heut ist Selbstbedienung. Zielstrebig stürze ich mich ins Getümmel, Jutta an der Hand hinter mir her zerrend, bis ich eines der Kochfeuer erreicht habe. Ich wähle ein Stück Fleisch von einem Spießbraten, das gebrutzelte Viech könnte eine Antilope gewesen sein. Dazu nehme ich mir einen Maniokfladen, weil ich gelesen habe, der schmeckt wie Brot. Jutta drücke ich das Gleiche in die Hand, ich möchte nicht, dass sie sich an den anderen "Köstlichkeiten" den Magen verdirbt. Als ich mich umdrehe, sehe ich jemanden winken. Es sind Nada und Ogo, die uns Plätze neben sich freigehalten haben. Es ist ein komisches und animalisches Gefühl, mit anderen nackt auf der Erde zu sitzen und zu essen.
      Die Speisenden sitzen im Halbkreis um ein nicht entzündetes Lagerfeuer. Ogo informiert mich kauend, dass sein Vater es bei Einbruch der Dunkelheit feierlich anzünden wird. Wer sich nicht nochmal Nachschlag holt, starrt nun auf den Holzstoss des künftigen Lagerfeuers. Ich frage mich gerade, worauf die Anwesenden warten, da kommt hinter dem Holzstoß eine Horde Kinder hervor gerannt und bewirft die Festgäste lachend mit Früchten. Unter großem Hallo versuchen die Sitzenden das Obst aufzufangen. Hui, das Kompott kommt per Luftpost ... und ich verrenke mich zum Gaudium der Anwesenden im Sitzen, um Jutta eine Mango zu fangen. Die Fröhlichkeit wirkt ansteckend und Jutta lacht, wie lange nicht mehr, aus ganzem Herzen und hält die von mir gefangene Mango stolz mit beiden Händen in die Höhe. Auch ich höre mich lachen, wie ein junger Lausbub, ich bin erfüllt von Freundschaft und Wärme für diese Menschen, die mir zeigen, wie einfach man glücklich sein kann.

      Bei Einbruch der Dunkelheit zündet Ubono mit einer Fackel feierlich das Feuer auf dem Dorfplatz an. Anscheinend beginnt jetzt der gemütliche Teil des Abends. Getränke werden verteilt. Jutta nippt an einer Holzschale mit gegorener Kokosmilch und Ogo drückt mir einen ausgehöhlten Kürbis mit einer trüben Flüssigkeit in die Hand und sagt auf mein Stirnrunzeln: "Bier". Das Zeug ist fast geschmacklos und ich bechere munter drauf los. Doch nach kurzer Zeit merke ich, der Stoff hats in sich und ich zügele mich. Mittlerweile kommt Stimmung auf. Die Ersten sind angeheitert und beginnen Lieder zu grölen. Andere fallen in den Gesang ein. Jemand hat Trommeln mitgebracht und untermalt den Gesang in aufpeitschendem Rhytmus. Einige Frauen stehen auf und beginnen vor dem Lagerfeuer zu tanzen. Im zuckenden Flammenschein formieren sie sich allmählich zu einer Reihe und bewegen ihre Körper immer mehr in anmutigem Gleichklang. Sie werden eins mit der Musik. Synchron schaukeln ihre Brüste, wiegen ihre Hüften und stampfen ihre Füße zum Beat der Trommeln. Staub wallt auf und legt sich durstfördernd auf den Gaumen. Jutta schaukelt im Takt der Musik. Fasziniert schaut sie zu, wie weitere Frauen die Reihe der Tanzenden vergrößern, ohne den Gleichklang zu stören. Aus einer Laune heraus sage ich zu ihr: "Los, tanz für mich!" Unsicher steht sie auf, geht langsam auf die Tänzerinnen zu. Bevor sie sich anders entscheiden kann, ziehen sie die Tänzerinnen in ihre Mitte und üben mit ihr die Schrittfolge. Jutta hat schnell begriffen, wie es geht und tanzt nun ebenso anmutig, wie ihre Lehrmeisterinnen. Das Publikum ist begeistert und fängt an, im Takt mitzuklatschen.

      Ich habe nur noch Augen für meine weiße Sklavin, die dort für mich tanzt. Unsere Blicke treffen sich. Als könnte sie meine Gedanken lesen, streckt sie noch mehr ihre vollen Brüste vor, wiegt die Hüften und zeigt mir ihr leuchtend rotes Geschlecht. Das anmutige Spiel ihrer Muskeln erregt mich.

      Ogo reißt mich aus meinen Betrachtungen, indem er mir anerkennend die linke Hand auf die Schulter klatscht. Seine andere Hand hat er zwischen den Beinen seiner Frau vergraben. Nada genießt das sehr, es scheint sie nicht zu stören, dass es jeder sieht. Ich schaue mich um und stelle fest, dass andere das auch machen oder schon weiter bei ihrem Liebesspiel sind. Das scheint hier normal zu sein. Auch wenn viele schon betrunken sind, es gibt keine Orgien. Jeder weiß, zu wem er gehört. Fremdgehen ist nicht erlaubt. Trotzdem ist die Sexualität zwischen Eheleuten etwas so normales, wie essen und trinken, dass es in der Öffentlichkeit zelebriert wird. Angesichts der Tatsache, dass die Häuser keine Wände haben, eine durchaus sinnvolle Entscheidung.
      Ein neues Lied beginnt, wilder bummern die Trommeln. Jutta kommt vom Tanzen zurück und schmiegt sich verschwitzt an meine Seite.
      Meine weißhäutigen Begleiter sind auf Grund des Alkohols auch etwas aufgetaut. Sie sitzen in lockeren Gruppen zusammen und unterhalten sich oder klatschen zum Takt der Musik. Bei ihnen wird nicht gefummelt. Nur Erik ist total besoffen. Er hat seine Leidenschaft fürs Trommeln entdeckt.
      Inzwischen hat sich Nada neben mir der Mund- und Handmassage von Ogos Liebesspeer gewidmet. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Jutta zuschaut. Ich bugsiere Jutta auf alle Viere, so dass sie weiter zuschauen kann. Sie läßt es geschehen. Ihr rot gefärbter Körperteil zieht mich magisch an. Ohne Vorspiel dringe ich in sie ein. Sie ist bereits nass. Dieser schweißnasse Körper ... da ist es wieder ... dieses Gefühl: Meins, meins ... alles meins an dieser Sklavin! Das Gefühl peitscht mich zu einem frenetischen Höhepunkt.
      Tag 6

      Am nächsten Morgen kommt nur langsam Bewegung ins Dorf. Die Mehrzahl der Einwohner schläft noch. Logisch, die Meisten haben ja auch bis spät in die Nacht gefeiert. Ich habe mich ziemlich früh mit Jutta ins Haus unserer Gastgeber verdrückt ... nach dem Motto: Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören. Tja, deshalb bin ich jetzt schon wach und schiele über die Hügellandschaft von Juttas nackten Brüsten zu Ogo hinüber, der noch ruhig atmend neben seiner Nada liegt. Jutta kuschelt sich an mich, die ungewohnte Nacktheit erregt mich. Zufrieden stelle ich fest, dass kein Pyjama mich einengt. Und ich denke bei mir, warum eigentlich nicht ... ? Zielstrebig wandert meine Hand über Juttas Bauch zwischen ihre Beine. Willig spreizt sie im Halbschlaf ihre Schenkel für mich. Schnurrend genießt sie meine Zärtlichkeiten. Dann will ich auch endlich zum Zug kommen und ziehe ihren Kopf in Richtung meiner Lenden. Sie begreift, was ich von ihr erwarte und nimmt ihn in den Mund. Mir ist nicht nach sanften Zungenspielen, ich brauch es härter, schön tief in langen Stößen. Sie wehrt sich nicht gegen meine rüde Behandlung. Nein, sie stemmt sich sogar entgegen, versucht ihn möglichst weit in ihre Kehle aufzunehmen. Ja, das ist genau das, was ich jetzt brauche! Juttas Würgegeräusche wecken Ogo, der gelangweilt zu uns herüberschaut. Speicheltriefend ziehe ich mein bestes Stück aus Juttas Mundhöhle. Vorfreudig streckt sie mir ihr Hinterteil entgegen. Ich beschließe, ihr den Gefallen zu tun. Mit Blick auf den Dorfplatz lasse ich meinen tropfnassen Speer in ihren Hintereingang einfahren. Geschmeidig gleite ich durch den Schließmuskel. Jutta antwortet mit lüsternem Stöhnen. Solange ich der alleinige Nutznießer bin, gefällt mir die Entwicklung meiner einst so braven Jutta ausnehmend gut. In meinem Stimmungshoch feuert mich Jutta auch noch mit Worten an: "Jaaaaha, benutz mich! Benutz deine willige Sklavin!"

      Ihre Worte wirken auf mein Hirn, wie eine Rufumleitung. Mein Verstand meldet sich mit den Worten ab: "Ich bin im Moment leider nicht zu erreichen, wenn sie mir keine Nachricht hinterlassen wollen, rufen Sie mich später noch einmal an ... piiiiiiiep."

      Wie besessen rammle ich Jutta und ergötze mich an dem Gefühl, wie ich durch den engen Ring gemolken werde. Im Stakkato hämmert mein Becken. Fasziniert starre ich auf ihre pendelnden Brüste. Ogos Nachbar schaut uns mit seiner Frau schon eine ganze Weile zu. Ich bemerke die Beiden erst, als der Nachbar etwas zu Ogo sagt. Jetzt hat Jutta die Zuschauer auch mitbekommen, ich merke wie sie kurz verkrampft. Doch das stachelt mich nur noch mehr an. Ich tue, worum sie mich gebeten hat ... ich benutze sie.
      Ogos Nachbar ist mit seiner Frau weiter geschlendert. Da Jutta nicht mit mir zum Orgasmus gekommen ist, befehle ich ihr resolut: "Du wirst es dir jetzt hier selber machen, ich will hören wenn du zum Höhepunkt kommst. Wage nicht, dich umzudrehen, es gefällt dir doch, wenn du dabei begafft wirst." Ohne Widerrede führt Jutta meinen Befehl aus. Mit flinken Fingern verreibt sie das aus ihrem Hintereingang tropfende Sekret auf ihrer Knospe. Sie erregt sich augenscheinlich an dem Gedanken, sich mit meinem Liebessaft selbst zu befriedigen. Bald höre ich sie keuchen. Es kann nicht mehr lange dauern. Also setze ich mich zu Ogo und genieße mit ihm die Show. Mir drängt sich der absurde Gedanke auf: Das ist besser, als mit Freunden Fußball zu schauen. Nachdem Jutta unter spitzen Schreien ihren Orgasmus hatte, bekommt sie von mir zur Belohnung einen Kuss. Ihre Augen glitzern und himmeln mich an.
      Neugierig fragt sie Ogo, was der Nachbar gesagt hat. Ogo antwortet grinsend: "Er freut sich, dass ihr euch so schnell eingelebt habt." Jutta und ich müssen lachen.

      Nada ist auch aufgestanden und macht sich wortreich bemerkbar. Ogo übersetzt zustimmend, dass wir uns vor dem Frühstück die verschmierte Farbe von den Körpern waschen sollten. Pantomimisch stellt Nada sehr überzeugend einen duschenden Menschen dar. Unauffällig blicke ich mich in Ogos Einraumlaubhütte um, wo die Nasszelle integriert sein könnte. Ogo bemerkt es und meint nachsichtig lächelnd: "Nicht hier." Zu Viert schlendern wir über den Dorfplatz in die von Ogo angegebene Richtung. Weil es auf dem Weg liegt, entschließen wir uns, bei Erik vorbeizuschauen. Vor dem Haus von Eriks Gastgebern passt uns Zimtzicke Ella ab. Sie ist ein Bild des Jammers. "Ihr müsst mir helfen, ich will nicht dass er stirbt!" Alarmiert begebe ich mich zu Erik, der auf einer Laubschütte liegt. Er sieht käsig aus. Auf meinen besorgten Blick erwidert er lahm: "Hab wohl zuviel getrommelt, mein Kopf dröhnt wie eine Bongo." Ella umflattert ihn, wie eine treusorgende Glucke. Sie flößt ihm etwas Wasser ein und tätschelt seine Wange. Eriks Gastgeber verdreht entnervt die Augen und macht die Geste von zuprosten und Trinken in meine Richtung. Aha, eines von den 12 Kürbisbierchen war schlecht. Sorgsam schaufelt Ella mehr Laub unter Eriks Nacken, ihr umfangreiches Gesäuge baumelt dabei vor Eriks Gesicht. Mir wird klar, warum er sich so bemuttern läßt. Beruhigt sage ich zu Ella: "Mach dir keine Sorgen, das wird wieder. Bei deiner Pflege ist er bis Mittag wieder auf den Beinen." Ich ernte einen dankbaren Blick von ihr. Doch beim Hinausgehen kann ich mir nicht verkneifen, zu bemerken: "Übrigens Ella ... tolle Bemalung ... steht dir besser, als dein zu knapper Bikini." Ihr Kopf wird vor Scham genauso rot, wie ihr gefärbtes Geschlechtsteil und Erik kann sich nur mit Mühe das Lachen verbeissen. Jutta flüstert mir zu: "Das war gemein." grinst dabei aber schadenfroh.
      Das Badezimmer befindet sich außerhalb des Dorfes. Es gibt nur das eine. Deshalb müssen wir anstehen.
      Aus ca. 3 Meter Höhe ergießt sich ein Miniaturwasserfall terrassenförmig in ein Kiesbecken, das sich an seinem Ende träge zu einem Flusslauf formt. Unter dieser natürlichen Dusche finden jeweils 2 Menschen Platz, um sich berieseln zu lassen. Das halbe Dorf ist bereits hier versammelt. Doch keiner drängelt. Jeder kann sich soviel Zeit lassen, wie er will. Die Wartenden lagern auf der Wiese und unterhalten sich oder spielen ein Spiel, bei dem man Steine werfen muss. Campingplatzstimmung kommt auf. Nada versucht Jutta das Steinspiel beizubringen und ich setze mich mit Ogo abseits, um zu reden.
      Endlich rückt Ogo mit der Frage heraus, die ihn schon die ganze Zeit beschäftigt: "Warum wollt ihr unbedingt in Moon- Bay wohnen? Der Ort ist schlecht gewählt, keine Früchte, kein Wild, zu wenig Fische." Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und ich antworte: "Ich weiß. Das war bestimmt der Grund, warum die Leute von dort fort gegangen sind." Ogo nickt. Gedankenverloren berichtet er: "Es ist lange her. Mein Großvater hat mir davon erzählt. Eines Tages kam ein großes Kanu und sie sind alle damit weggefahren." Diesmal nicke ich. Ogo bohrt weiter: "Also warum dann ...?" Ich weiß nicht, wie ich einem Eingeborenen unsere Situation erklären soll und beginne zögerlich: "Weil wir nicht wissen, wo wir sonst hin sollen. Wir waren mit einem großen Kanu unterwegs, das ging unter. Eigentlich wollten wir nur zurück zu unseren weißen Stammesbrüdern." Wieder nickt Ogo verständnisvoll. Grübelnd meint er: "Vielleicht kann ich euch helfen. Hier lernte ich eure Sprache vom Vater meines Vaters." Mit einer Handbewegung umfasst er die Wiese, auf der wir sitzen. "Der Vater meines Vaters lernte die Sprache und vieles mehr von einem heiligen Mann ... in deiner Hautfarbe." Aufgeregt unterbreche ich Ogo: "Wo ist dieser weiße Mann?" "Er starb, als mein Vater Häuptling wurde." zerstört Ogo meine Hoffnung. "Mein Vater weiß mehr darüber. Vielleicht kennt er einen Weg zu eurem weißen Stamm. Ich werde ihn fragen." versucht Ogo mich zu trösten. Und damit ist das Thema vorerst für ihn erledigt.

      Frisch geduscht wandern wir 4 zurück ins Dorf. Das Frühstück ist ausgefallen, es geht bereits auf Mittag zu. Doch dieses Versäumnis ist leicht zu verschmerzen, es war ein angenehm verbrachter Vormittag. Erik steht schon vor dem Haus und Ella kommt aufgeregt auf Jutta zugeflattert: "Erik geht es wieder gut. Stell dir vor, wir heiraten!" Jutta fragt trocken: "Auf welchem Standesamt?" Ella gackert weiter: "Quatsch, wer braucht denn ein Standesamt? Der Dorfschamane wird uns trauen! Der Ältestenrat hat bereits zugestimmt. Es ist genug zu Essen übrig geblieben, wir feiern einfach weiter." Ich freue mich über diese Neuigkeit, denn dadurch brauchen wir uns einen weiteren Tag keine Sorgen um unsere nächste Mahlzeit zu machen. Trotzdem rate ich Ella: "Paß auf, dass dein Bräutigam nicht wieder zu viel trommelt." Eingeschnappt sucht Ella Zuflucht bei ihrem Zukünftigen und Jutta meint traurig: "Du solltest nicht so gemein zu ihr sein. Ich finde, sie hat sich sehr zu ihrem Vorteil verändert." Ich durchbohre Jutta mit meinen Blicken und sage: "Einer Sklavin steht Kritik an ihrem Besitzer nicht zu!" Jutta beeilt sich, demütig vor mir auf die Knie zu sinken und meine staubigen Füße zu küssen. "Verzeih, ich werde es nie mehr tun." Weich geworden, hebe ich Jutta auf und flüstere ihr liebevoll zu: "Diesen Grundsatz ändert auch nicht die Tatsache, dass du recht hast." Also hole ich mein Versäumnis nach und gratuliere Ella und Erik, zusammen mit Jutta, zu ihrem Vorhaben.

      Zur Hochzeitsfeier brauchen wir uns nicht zu bemalen, scheint eher ein privater Anlaß zu sein. Trotzdem erscheint das ganze Dorf. Den Schmuck haben wir natürlich angelegt. Die Frauen des Dorfes haben Ella toll herausgeputzt, durch und durch stolze Braut. Erik trägt nur eine Halskette aus Tierkrallen und eine Feder an einer Haarsträhne. Das gibt ihm ein verwegenes Aussehen. In einer Art Prozession ziehen wir mit der Dorfgemeinschaft zur Hütte des Schamanen. Der hat zur Feier des Tages irgendwelche ausgestopften Viecher und Säckchen mit dubiosem Inhalt an seinem Gartenzaun aufgehängt. Das Hochzeitspaar tritt vor. Der Schamane breitet die Arme aus und spricht ein paar Worte. Ogo übersetzt für mich leise: "Er erbittet den Segen des Himmels." Aha, kommt mir bekannt vor, das übliche Brimborium. Dann wird es interessant. Ella muss sich vor Erik hinknien und seine Fußknöchel umfassen. Hm, sieht aus, wie eine rituelle Unterwerfung. Ogo raunt mir zu: "Erik ist jetzt Familienoberhaupt." Ella darf jetzt wieder aufstehen. Ogo souffliert vorwegnehmend: "Jetzt kommt das Treueversprechen." Der Schamane schmiert Ellas Hand mit Farbe ein und sie muss diese auf Eriks Herzgegend pressen, so dass ein sichtbarer Abdruck zurückbleibt. Dann ist Erik mit der selben Prozedur dran. Mit sichtlichem Vergnügen grapscht er nach Ellas umfangreicher Brust. Damit ist die Hochzeitszeremonie beendet und alle begeben sich zum Dorfplatz, um zu feiern. Wie am Vortag wird gegessen, gesungen und getanzt. Doch dann erscheint noch einmal Häuptling Ubono, um das Brautpaar zu einer eilig, nur für sie errichteten Hütte zu führen. Ogo erklärt mir, dass es üblich sei, dass das Dorf am Vollzug der Ehe teilhabe. Die Zuschauer haben sich bereits eingefunden und lagern vor der offenen Hütte. Irgendwer verteilt Nüsse ans Publikum. Ich komme mir vor, wie im Kino. Erik scheint das herzlich egal zu sein. Er hat einigen Nachholbedarf in Sachen Erotik. Aber Ella hat ein sichtliches Problem. Sie jammert: "Ich kann das nicht vor den vielen Leuten." Erik sieht sich um sein Vergnügen gebracht und sagt: "Dann mach die Augen zu. Wenn du mich liebst, dann stehst du das jetzt durch." Ella gibt nach. Ich finde es gut, dass sich Erik sich von Anfang an durchsetzt. Zumindest haben die Beiden eine unvergessliche Hochzeitsnacht.
      Tag 7

      Am nächsten Morgen geht alles wieder seinen gewohnten Gang. Einige Männer gehen auf die Jagd, andere bessern ihre Hütten aus, Frauen holen Wasser oder sammeln Früchte. Ich habe mich gerade in Jutta, die das willig geschehen läßt, ausgetobt, als ich zum Häuptling ins Gemeinschaftshaus gerufen werde. Ogo wird mich als Dolmetscher begleiten, Jutta möchte bei Ella und Erik auf mich warten. Erik ist immernoch dabei, seine Morgengymnastik auf Ella zu machen. Es sieht aus, als hätte sich Ella langsam daran gewöhnt, das in aller Öffentlichkeit zu tun. Jutta muss also warten, bis die Beiden fertig sind. Ich gehe mit Ogo zum Gemeinschaftshaus.
      Der Ältestenrat erwartet uns schon. Ubono gibt uns zu verstehen, dass er eine längere Rede halten wird. Er beginnt einleitend: "Ihr tragt keine Waffen, achtet unsere Sitten und Gebräuche. Ihr seid gute Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Deshalb haben wir beschlossen, euch zu helfen:" Ubono legt eine Kunstpause ein und gibt dadurch dem Ältestenrat die Möglichkeit, sich zu seiner Beurteilung zu äußern, was durch Nicken und befälliges Murmeln geschieht. Ubono fährt in seiner Rede fort: "Wir hatten einmal einen heiligen Mann mit weißer Haut. Er konnte aus Holzstäbchen Feuer zaubern, konnte Krankheiten heilen, wußte auf alles Rat und Hilfe. Dieser Mann hatte ein Kanu, das mit Blitz und Donner fuhr. Wenn er damit zu seinen weißen Stammesbrüdern fuhr, war er 4 Tage unterwegs, bis er wieder da war. Das heißt, 2 Tagesreisen Fluss aufwärts wohnen deine weißen Brüder. Der Mann nannte sich Missionar und als er starb, sagte er, dass er eines Tages wieder auferstehen würde. Deshalb haben wir alles aufgehoben, damit er nichts vermisst, wenn er wieder kommt. Auch das Donnerkanu ist noch da, er wird Verständnis dafür haben, dass wir es euch geben, denn er war ein hilfsbereiter Mensch." Ich bin beeindruckt, wie diese Menschen ihr Leben auf das Wesentliche ausrichten. Und ich verbeuge mich mit aufrichtiger Dankbarkeit vor Häuptling und Ältestenrat. Abschließend sagt Ubono väterlich: "Ogo wird dich hinführen."

      Bevor wir den Wunderkahn besichtigen, holen wir Erik ab. Denn für die Begutachtung des Wasserfahrzeugs möchte ich einen maritimen Experten dabei haben.
      Ogo führt uns zu einer Höhle und bleibt respektvoll davor stehen. In der Nähe hören wir einen Fluss rauschen. Ich fühle mich, wie bei der Öffnung eines Pharaonengrabes. Staunend stehen Erik und ich am Eingang der Grotte. Als sich die Augen an das Dämmerlicht gewöhnt haben, kann ich die Details erkennen. An den Wänden ist irgend welcher Hausrat aufgestapelt, von einer zentimeterdicken Staubschicht bedeckt und in der Mitte steht tatsächlich ein von Spinnweben überzogenes Schiff. Erik betritt umsichtig den Raum und untersucht den Kahn von außen. Dann klettert er hinauf und ich höre ihn von oben sagen: "Das Ding ist ein gewöhnlicher Kutter, für das Alter erstaunlich gut erhalten. Soweit ich erkennen kann, sind nur ein paar Ausbesserungs- und Abdichtarbeiten nötig. Ob der Dieselmotor läuft, kann ich noch nicht sagen. Das Teil ist aus den 30er Jahren, primitiv aber robust. Wenn nichts fehlt, krieg ichs wieder hin. Hier gibts nämlich Werkzeug und sogar ein Fass Diesel. Läßt sich prima dran arbeiten, der Motor sitzt auf dem Deck ... vermutlich um mehr Laderaum zu schaffen. Moment, der Auspuff fehlt. Wenn der Diesel jemals wieder läuft spuckt der Flammen und macht einen Höllenlärm ... das reinste Donnerboot."
      Diese Einschätzung von Erik stimmt mich optimistisch und ich verkünde bei unserer Rückkehr unseren Frauen: "Mädels, wie es aussieht, geht unser Abenteuerurlaub zu Ende. Wir haben ein Boot und einen Kurs. Wenn alles klappt, sind wir in 2 Tagen wieder bei unseresgleichen." Ihre Gesichter spiegeln gemischte Gefühle wider.

      Erik stellt einen Arbeitstrupp zusammen und bereits Stunden später dümpelt das rostige Vehikel auf den Fluss. Gespannt warten wir am Ufer, ob Erik den Motor in Gang bekommt. Die Arbeit zieht sich weitere Stunden hin. Inzwischen lagert das halbe Dorf volksfestmäßig mit uns am Fluss, um neugierig unser Treiben zu beobachten. Nach dem bestimmt zwanzigsten Startversuch von Erik erwacht das motorische Monstrum unerwartet und krachend zum Leben. Erschrocken gehen die Eingeborenen in Deckung. Unter den Weißen bricht Jubel aus. Flammen und Russwolken ausspuckend, findet der Motor böllernd in seinen Arbeitstakt. Erik dreht eine Proberunde auf dem Fluss, dann ruft er uns an Bord. Wir schlüpfen in unsere zerlumpten Kleider, die sich mittlerweile ungewohnt auf unserer Haut anfühlen. Zum Abschied nehme ich Ogo in den Arm und sage: "Ich lasse Ogo meinen Freund zurück." Und Ogo antwortet: "In unseren Gedanken und Geschichten wirst du weiterhin bei uns sein." Dann geht die Reise los, versehen mit Vorräten, die uns die Dorfbewohner mitgegeben haben.
      Epilog

      Unspektakulär erreichen wir die unbedeutende Provinzstadt. Dort wo einst die Indianermission von Pater Rodrigez stand, direkt am Fluss, residiert heute die Wasserpolizei. Von dort bekommen wir unser Geleit. Die Gesetze haben sich in den letzten hundert Jahren wohl geringfügig geändert, denn man sieht unser nicht zu überhörendes Vehikel, als die Allgemeinheit gefährdendes Wasserfahrzeug an. Die Zivilisation hat uns wieder.
      Ende gut, alles gut. Denn wir wurden alle gerettet. Wolfgangs Geschäftspartner hat zwar nicht besonders intensiv nach ihm gesucht. Aber wir haben den Behörden mitgeteilt, wo sie ihn finden. Der Bauauftrag war natürlich auch schon anderweitig vergeben. Doch Wolfgang hat mir eine fürstliche Abfindung gezahlt. Ich betrachte es als Finderlohn. Und da Wolfgang sehr umfangreich ist, muss es der Finderlohn für ihn auch sein.
      Ich sitze am Küchentisch unseres kleinen Häuschens in Kleinbergdorf und zeige Jutta den Scheck. Um das zu tun, muss ich mich tief hinunterbeugen. Denn Jutta kniet nackt neben mir. Sie tut das freiwillig. Es gefällt ihr, mir jederzeit nackt zur Verfügung zu stehen. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, es gefiele mir nicht auch. Es ist schön, eine Sklavin aus Überzeugung zu haben. Deshalb zeige ich ihr den Scheck mit den Worten: "So viel Geld hatten wir noch nie. Wir könnten endlich mal richtig Urlaub machen." Worauf Jutta hintergründig lächelnd antwortet: "Wie wärs mit einer Kreuzfahrt?"

      Ende

      *copyright by Robin :this: