Pornodreh in der Kirche

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      Mir geht es dabei auch hauptsächlich um das Thema Respekt, wie @Gnaedigste das oben geschrieben hat.
      Ja, die katholische Kirche hat viel Dreck am Stecken. Aber es gibt dort auch die anderen, die ich zutiefst respektiere.

      Ich kenne auf dieser Welt niemanden, der alles richtig macht. Und dennoch kann und will ich niemandem den Grundrespekt entziehen.
      Und gerade das Thema Glauben ist ein sehr sensibles Thema.
      Auch wenn ich vieles vielleicht nicht nachvollziehen kann und es innerhalb der katholischen Kirche viele schlimme Dinge gibt und gegeben hat, sehe ich bei dem Thema nicht eine Institution, die geschützt werden soll, sondern die einzelnen Gläubigen, die in eine Kirche gehen und denen das für ihr Leben wichtig ist - und die ich achte, so wie ich auch geachtet werden möchte bei den Dingen, die mir wichtig sind.
      Auf das eigentliche Thema bezogen: Alleine aus Respekt den besuchenden Gläubigen gegenüber, egal ob anwesend während des Drehs, oder nicht, sollte so etwas nicht getan werden. Schlicht und einfach.

      Bzgl. der, sollten Religion und Glaube diskutiert werden dürfen, Frage:
      Genau wie auch @domandizh denke ich, dass in einem westl. Forum Zensur, weil nichts anderes wäre, ein Verbot Themen zu diskutieren, bei Themen die allg. besprochen und tagtäglich sind, unnötig ist.
      Für dieses Recht sind vor uns aber Tausende u.a. in Religionskriegen (Kreuzzüge genannt in unseren Breiten), gestorben bzw. wurden ermordet.
      Da hinzu noch dies. Sicherlich gibt es Reibungspunkte, wie z.B. , dass es ein Leichtes wäre Kreuzzüge mit ethnischer Säuberung und Genozid gleich zusetzten. Aber, wer will das schon? Die Sieger schreiben die Geschichte, und diese wird daraufhin dogmatisch wiederholt.
      Ergo: Auch wenn es etwas Kontra zu dem vorher gesagten klingen wird.
      Diese Diskusion kann man sich sparen, da man in Theorie über alles diskutieren kann (und dürfen soll), aber wenn Dinge wie Glaube, Liebe, Hass etc die Thematik sind, gibt es meist Ansicht A und Ansicht B, wenig Schnittmenge, daher kommt es über kurz oder lang zum Streit.
      Also kurz und knackich: Sollte es erlaubt sein? Ja! Macht es Sinn dieses zu nutzen? Nicht unbedingt.

      LG Spider
      @Inka Da hast du völlig recht...
      ich habe mal ein sehr spannendes Buch gelesen, wo es darum ging, warum es möglich ist grosse Gemeinschaften zusammenzuhalten.
      Es ist die Fähigkeit dass der Mensch Glauben und Hoffen kann. Das unterscheidet uns von den Tieren..da ist es gar nicht mal so wichtig wie wir es nennen oder an was wir glauben... aber es verbindet und lässt uns die Gegenwart ertragen...

      Nehmen wir als Verbindung dieses Forum:
      Die meisten kennen sich nicht, es verbindet uns aber das gemeinsame Interessse an BDSM , und dadurch fühlen wir uns nah und verbunden.Wir streiten und versöhnen uns, wünschen uns Gute Besserung und Gute Nacht..sind füreinander da wenns dem anderen schlcht geht oder er einen Rat braucht.
      WIr erzählen uns hier die intimsten Details aus dem Sexualleben.. weil wir Vertrauen und uns etwas Verbindet...die liebe zum BDSM
      Und jetzt hoffe ich dass wir hier weiterhin über alle Themen diskutieren können...
      @Spider cooles statement.

      Gentledom schrieb:

      Ich werde der Leitung mal vorschlagen ein Verbot für die Diskussion von religiösen oder politischen Themen einzuführen.

      Die beiden Themengruppen dürften regelmäßig zu Ärger führen aber das Thema BDSM nicht wirklich weiterbringen...

      Hm. Im Prinzip ist alles im Leben politisch, und BDSM gerne ein Politikum, im Guten wie im Bösen. Und wenn ich sehe, wie viele BDSMer sich im Spannungsfeld zwischen ihrer Neigung und ihrem Glauben (und auch ihrer Religion, die ich durchaus nicht deckungsgleich mit dem Glauben ansehe) befinden: Ich glaube nicht, dass sich das so einfach und sauber trennen lässt. Nicht umsonst gibt es ja Arbeitskreise/Gruppe à la "BDSM & Christsein".

      Süpperdomm schrieb:


      Aber: ich möchte in dem Zusammenhang gerne daran erinnern, dass die regimekritische Punkband Pussy Riots genau so eine Aktion in einer Kirche abgezogen hat und dafür dann hart bestraft wurde, was hierorts sehr kritisch betrachtet wurde. Denn wenn frau einen lupenreinen Demokraten kritisiert, darf sie das selbstverständlich auf eine Weise tun, die religiöse Gefühle von Gläubigen verletzt...

      Da bin ich hin- und hergerissen. Einerseits hat der Staat die Aktion natürlich gerne genutzt, um mit dem Urteil ein Exempel zu statuieren. Andererseits war die Aktion selbst sehr problematisch und hat genau das provoziert. Pussy Riot dürfte auch Urteil und Strafe als Preis für einen erfolgreichen Protest einkalkuliert haben, waren dann aber wohl vom Ausmaß überrascht. Gleichwohl sehe ich schon Unterschiede zwischen politischem Aktivismus, künstlerischer Provokation (auch wenn ich mit Otto Mühl etc. nichts anfangen kann) und schlichtem kommerziellem Kalkül.

      Zur aktuellen Diskussion: Mal ganz davon abgesehen, dass es jenseits von Störung der Religonsausübung etc. mit einem Pornodreh in einer nicht säkularisierten Kirche auch um so Banalitäten wie Hausfriedensbruch gehen dürfte (oder bin ich da juristisch zu naiv?) - die eigene Freiheit endet immer da, wo die Freiheit eines anderen beginnt. Mir kann keiner erzählen, dass die Akteure beim Pornodreh nicht wussten, dass sie mit so einer Aktion sehr viele Leute verletzen. Insofern: Geht nicht, auch wenn ich mit Religion nichts am Hut habe, siehe das Supermarkt-Beispiel .

      The Jester schrieb:

      Andererseits war die Aktion selbst sehr problematisch und hat genau das provoziert. Pussy Riot dürfte auch Urteil und Strafe als Preis für einen erfolgreichen Protest einkalkuliert haben, waren dann aber wohl vom Ausmaß überrascht.


      So wie bei jedem zivilen Ungehorsam, wenn er den Verstoß gegen das Gesetz hinnimmt oder sogar anstrebt; die mögliche Strafe ist dabei immer im Blickfeld und der Versuch, sich dieser zu entziehen, gilt i.d.R. als unehrenhaft. Das hier war aber natürlich kein ziviler Ungehorsam, das haben wir nun ja alle erfolgreich festgestellt. Wir brauchen uns jetzt also nicht mit der Frage auseinandersetzen, was wäre, wenn der Vorfall ein politischer Protest gewesen wäre und ob wir dann ebenso wie die Russen reagiert hätten.

      Es scheint allerdings auch unter den meisten von uns der Konsens zu herrschen, dass der Glaube und die Gefühle der Gläubigen besonders schützenswert seien (ausdrücklich nicht im Konj. II), und darüber hinaus von einem Porno-Dreh in einer Kirche irgendwie negativ beeinflusst werden. Das verstehe ich nicht. Ist es naiv anzunehmen, dass der Glaube etwas ist, das jeder allein mit sich selbst ausmacht und dabei durch keine äußeren Einflüsse behindert, gestört, herabgesetzt werden kann? Was interessiert mich als Gläubiger ein Porno-Dreh in meiner Kirche über die Fragen der Hygiene und allgemeinen Sicherheit (ggf. Hausfriedensbruch, Belästigung) hinaus, wenn der Glaube doch fest in mir ist?

      Das würde ich gerne verstehen. Leider fehlen mir die (ernsthaft) Gläubigen in meinem sozialen Umfeld, sonst wären diese Fragen wohl schon lange geklärt.